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Sicherheitsdokument Klassierung von Stoffen und Waren ... - Swissi

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<strong>Klassierung</strong> <strong>von</strong> <strong>Stoffen</strong> <strong>und</strong> <strong>Waren</strong><br />

1 Allgemeines Das <strong>Klassierung</strong>ssystem umfasst die brand- <strong>und</strong> explosionstechnischen<br />

Eigenschaften der Stoffe <strong>und</strong> <strong>Waren</strong> sowie ihre Auswirkungen auf<br />

Mensch <strong>und</strong> Umwelt.<br />

1.1<br />

1.2<br />

Es basiert auf dem System des CEA (Comité Européen des Assurances)<br />

für die brand- <strong>und</strong> explosionstechnischen Eigenschaften <strong>und</strong> auf der Giftbzw.<br />

Umweltschutz-Gesetzgebung der Schweiz <strong>und</strong> der Europäischen<br />

Gemeinschaften (EG).<br />

Um die Belange der Störfallverordnung (StFV) besser abzudecken, ist die<br />

Stoffklassierung durch weitere sicherheitstechnisch relevante Angaben<br />

ergänzt.<br />

Zweck <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>lagen Das <strong>Klassierung</strong>ssystem SI/VKF/CEA hat zum Zweck, die gefährlichen<br />

Eigenschaften <strong>von</strong> <strong>Stoffen</strong> <strong>und</strong> <strong>Waren</strong> zu beschreiben, um die daraus<br />

resultierenden Risiken zu erfassen. Das System ist als Werkzeug für die<br />

Evaluierung <strong>von</strong> Risiken gedacht, nicht aber als wissenschaftliches Nachschlagewerk;<br />

für diesen Zweck sei auf die entsprechende Spezialliteratur<br />

verwiesen.<br />

<strong>Klassierung</strong>sgr<strong>und</strong>sätze<br />

<strong>und</strong> -kriterien<br />

Das System ist so aufgebaut, dass gravierende Missverständnisse<br />

Kollisionen mit bestehenden internationalen oder nationalen<br />

<strong>Klassierung</strong>en ausgeschlossen sind. Basis dieses Dokuments sind das<br />

Verzeichnis der Stoffe <strong>und</strong> <strong>Waren</strong> des CEA, Ausgabe 1980, das<br />

<strong>Sicherheitsdokument</strong> 1501-00.d, Ausgabe 1999. Richtlinien über<br />

gefährliche Arbeitsstoffe sowie die Verzeichnisse wassergefährdender<br />

Stoffe der EU <strong>und</strong> Deutschlands.<br />

Bestehen Unterschiede zwischen nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Vereinbarungen, gelten prinzipiell die letzteren.<br />

Das Verzeichnis umfasst sowohl klar definierte Stoffe als auch <strong>Waren</strong><br />

(Gegenstände <strong>und</strong> Naturprodukte), die in der Literatur nicht oder nur<br />

summarisch beschrieben sind.<br />

Um die Lesbarkeit zu erleichtern, wird nachfolgend nur noch <strong>von</strong> <strong>Stoffen</strong><br />

gesprochen, gemeint sind jedoch Stoffe <strong>und</strong> <strong>Waren</strong>.<br />

<strong>Klassierung</strong>sgr<strong>und</strong>sätze Die <strong>Klassierung</strong>en beziehen sich auf reine Stoffe<br />

oder eindeutig definierte Stoffgemische. Einflüsse <strong>von</strong> Verpackung oder<br />

<strong>von</strong> Verunreinigungen sind nicht berücksichtigt. ebensowenig die<br />

Tatsache, dass sich Eigenschaften <strong>von</strong> <strong>Stoffen</strong> im Brandfall wesentlich<br />

verändern können. Auf Interaktionen zwischen verschiedenen Lagergütern<br />

oder Lagergütern <strong>und</strong> Verpackungsmaterial ist bei der<br />

Risikobehandlung besonders zu achten.<br />

Dies sei mit folgenden Beispielen illustriert:<br />

• An sich harmlose Glasartikel werden durch Verpackung (Papier,<br />

Karton, Schaumstoff usw.) zum erheblichen Brandrisiko. Dichte<br />

Metallbehälter verringern zwar die Gefährlichkeit leichtentzündlicher<br />

Flüssigkeiten, im Fall <strong>von</strong> Überhitzung entsteht jedoch ein starker<br />

Überdruck, der den Behälter zum Bersten bringen <strong>und</strong> ein<br />

explosionsartiges Ereignis provozieren kann.<br />

• Stickstoff ist als nichtbrennbares Gas ohne weitere gefährliche Eigenschaften<br />

klassiert. Die Lagerung in Druckflaschen birgt im Brandfall<br />

aber die Gefahr einer physikalischen Explosion.<br />

• Leinöl ist mit einem Flammpunkt <strong>von</strong> > 100 °C als solches relativ<br />

harmlos; fein verteilt auf Textilien, Sägemehl usw. neigt es jedoch zur<br />

Selbstentzündung.<br />

© 2003 Sicherheitsinstitut Seite 2 / 14

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