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Protokoll der Mitgliederversammlung vom 8.12.2007 - Deutsche ...

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PROTOKOLL<br />

Top 1. Begrüßung<br />

XXIX. Ordentliche Mitglie<strong>der</strong>versammlung <strong>der</strong><br />

<strong>Deutsche</strong>n Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V.<br />

am 8. Dezember 2007 in Leipzig*<br />

Der Vorsitzende, Prof. Dr. Thomas Bruha, eröffnete die XXIX. Ordentliche Hauptversammlung (nach<br />

beschlossener Satzungsän<strong>der</strong>ung heißt es jetzt: Mitglie<strong>der</strong>versammlung, siehe Top 9) <strong>der</strong> DGVN um<br />

9.20 Uhr. Er begrüßte die Teilnehmer. Die Versammlung gedachte in einer Schweigeminute <strong>der</strong> verstorbenen<br />

DGVN-Mitglie<strong>der</strong> Dr. Carl Eduard Bloem und des Präsidiumsmitglieds Freiherr Rüdiger von<br />

Wechmar.<br />

Top 2. Grußwort des Landesvorsitzenden Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen<br />

Der Landesvorsitzende Dr. Nils Geißler begrüßte die anwesenden Mitglie<strong>der</strong> und bedankte sich, dass<br />

die DGVN Leipzig als Tagungsort gewählt habe. Er erinnerte an den 8. Oktober 1989. Mit <strong>der</strong> Einleitung<br />

<strong>der</strong> Wende sei die Stadt eng verbunden. Die Leipziger Montagsdemonstrationen hätten letztlich<br />

zur Auflösung <strong>der</strong> Ost-West-Konfrontation geführt und damit auch zur Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> UN beigetragen.<br />

Er wies auf ein international diskutiertes, UN-bezogenes Problem im Landesverband Sachsen<br />

hin: Der geplante Bau <strong>der</strong> Waldschlößchenbrücke in Dresden, die den UNESCO-Weltkulturerbestatus<br />

Dresdens bedroht. Der DGVN würde es gut anstehen, sich zu dem Bauvorhaben zu äußern und es als<br />

Verstoß gegen die völkerrechtliche Wahrung des Kulturerbes anzuprangern.<br />

Top 3. Wahl von Versammlungsleiter, Wahlleiter und Wahlhelfern<br />

Die Mitglie<strong>der</strong>versammlung wählte per Akklamation Prof. Dr. Klaus Hüfner zum Versammlungsleiter<br />

und Dr. Günther Unser zum Wahlleiter. Als Wahlhelfer wurden gewählt: Thomas Weiler und Dr. Louise<br />

Druke.<br />

Top 4. Annahme <strong>der</strong> Tagesordnung<br />

Herr Hüfner übernahm die Versammlungsleitung. Die Tagesordnung wurde mit geringfügigen Än<strong>der</strong>ungen<br />

angenommen: Die Behandlung von Anträgen wurde auf Punkt 12 verschoben, Anträge zur<br />

Satzung auf Punkt 9. Aus aktuellem Anlass wurde <strong>der</strong> Antrag von Michael Hanfstängl zur Verabschiedung<br />

einer Klima-Erklärung auf Punkt 7 vorgezogen. Die Mitglie<strong>der</strong>versammlung stimmte dem zu.<br />

Top 5. Tätigkeitsbericht des Vorstands für die Jahre 2006/2007<br />

Top 5a. Bericht des Vorsitzenden<br />

Thomas Bruha zog eine positive Bilanz <strong>der</strong> DGVN-Aktivitäten im abgelaufenen Berichtszeitraum. Bruha,<br />

<strong>der</strong> das Amt erst im Januar 2007 angetreten hatte, dankte seinem Vorgänger Dr. Christoph Zöpel,<br />

<strong>der</strong> sein Amt aus persönlichen Gründen nie<strong>der</strong>gelegt hatte. Viele Neuerungen <strong>der</strong> DGVN tragen seine<br />

Handschrift, meinte Bruha und machte deutlich, dass sich die Ziele <strong>der</strong> DGVN im For<strong>der</strong>ungskatalog<br />

von 2005 wi<strong>der</strong>spiegeln. Die For<strong>der</strong>ungen stellen Basis und Zielvorstellung <strong>der</strong> DGVN dar. Zu den<br />

Hauptthemen zählten Klimawandel, Menschenrechte, internationale Strafgerichtsbarkeit sowie UN-<br />

Reform. Insgesamt wurde an die aktuelle Agenda <strong>der</strong> UN über Mittagsgespräche, Abendveranstaltungen,<br />

Tagungen und Publikationen angeknüpft. Er führte aus, dass neben vielen durchgeführten Veranstaltungen,<br />

die größtenteils in Berlin stattfanden, Publikationen erstellt wurden, die sehr nachgefragt<br />

wurden und zum Teil schnell vergriffen waren.<br />

*) Die Satzungsän<strong>der</strong>ungen (Top 9) sind erst nach amtsgerichtlicher Bestätigung gültig.


- 2 -<br />

Ein wichtiger Bereich <strong>der</strong> Profilbildung war die weitere Vernetzung und Kooperation auf nationaler und<br />

internationaler Ebene und <strong>der</strong> Dialog mit wichtigen Län<strong>der</strong>n in UN-Fragen. In diesem Zusammenhang<br />

erwähnte er die Kontakte zur WFUNA und an<strong>der</strong>en UN-Gesellschaften, Reisen von Vorstandsmitglie<strong>der</strong>n<br />

nach Südkorea und <strong>der</strong> Kontakt zur japanischen UN-Gesellschaft, die Studienreise nach Liberia<br />

sowie die neue Mitgliedschaft <strong>der</strong> DGVN beim Academic Council on the United Nations System<br />

(ACUNS).<br />

Bruha unterstrich, wie wichtig die Arbeit <strong>der</strong> Landesverbände sei. Die DGVN sei gewissermaßen eine<br />

gestufte „fö<strong>der</strong>ale“ Organisation, in welcher <strong>der</strong> Grundsatz gelte, dass durch das Zusammenwirken<br />

ihrer Teile auf ein Ziel hin alle als Einheit agieren. Diese Einheit müsse erhalten bleiben, betonte Bruha.<br />

In diesem Zusammenhang wies er auf eine Meinungsverschiedenheit zwischen dem Bundesverband<br />

und dem Landesverband Berlin-Brandenburg hin, <strong>der</strong> durch eine Mitglie<strong>der</strong>befragung den<br />

Pflichtbezug <strong>der</strong> Zeitschrift in Frage gestellt hat. Bruha äußerte Verständnis für die Finanzprobleme<br />

<strong>der</strong> Landesverbände. Aber er machte auch deutlich, dass die Zeitschrift als Flaggschiff ein Kern <strong>der</strong><br />

Gesellschaft darstelle und ihr Bestand nicht in Frage gestellt werden dürfe. Er teilte mit, dass <strong>der</strong> Vorstand<br />

ein Ad-hoc-Komitee gebildet habe, das sich mit den Problemen befasst. Das Komitee hat den<br />

Auftrag zu untersuchen, wie den Landesverbänden mehr Mittel für die projektbezogene Arbeit zufließen<br />

kann.<br />

Top 5b. Bericht <strong>der</strong> Generalsekretärin<br />

Der DGVN-Tätigkeitsbericht 2005 – 2007 lag <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung vor. Die Generalsekretärin<br />

Dr. Beate Wagner zog ein Resümee <strong>der</strong> Aktivitäten <strong>der</strong> DGVN in den zurückliegenden zwei Jahren.<br />

Folgende Entwicklungen haben die DGVN-Arbeit beson<strong>der</strong>s bestimmt:<br />

- Die Mitglie<strong>der</strong>entwicklung zeigt eine positive Tendenz. Ohne aufwändige PR-Arbeit konnten 100<br />

neue Mitglie<strong>der</strong> gewonnen werden.<br />

- Es wurden zwei neue Landesverbände gegründet.<br />

- Die Jugendarbeit hat sich zu einem beson<strong>der</strong>en Schwerpunkt entwickelt. Dazu gehört die alljährliche<br />

Auswahl von Jugenddelegierten, die auf einer anschließenden Deutschland-Tour und einer Reise<br />

nach New York den Dialog mit Jugendlichen suchen und bei den UN die Belange <strong>der</strong> jungen Menschen<br />

vertreten. Die positive Entwicklung <strong>der</strong> letzten beiden Jahre soll nun mit einem Kooperationsvertrag<br />

mit dem Jungen UNO-Netzwerk Deutschland (JUNON) institutionalisiert werden (siehe Top 7).<br />

- Mit <strong>der</strong> neuen Homepage habe die DGVN einen viel besseren und transparenteren Auftritt in <strong>der</strong><br />

Öffentlichkeit gefunden. Die über 40 jährlichen Veranstaltungen und Publikationen würden jetzt schnell<br />

dokumentiert und könnten so einem größeren Kreis zugänglich gemacht werden. Frau Wagner lud die<br />

Mitglie<strong>der</strong> ein, Informationen für die Webseite zu liefern und an dem Projekt mitzuwirken.<br />

Top 5c. Bericht <strong>der</strong> Schatzmeisterin<br />

Die Schatzmeisterin Ana Dujic attestierte <strong>der</strong> DGVN ein positives Ergebnis. Der Abwärtstrend bei <strong>der</strong><br />

institutionellen För<strong>der</strong>ung durch den Bund konnte gestoppt werden. Zwar ist das Niveau von 2005<br />

noch nicht erreicht, aber im kommenden Jahr ist mit einer 2,5-prozentigen Steigerung <strong>der</strong> Zuwendung<br />

des Bundes zu rechnen. Durch erhöhten Mitglie<strong>der</strong>zuwachs konnte <strong>der</strong> Anteil an Eigenmittel im Verhältnis<br />

zum Gesamtetat gesteigert werden.<br />

Top 5d. Bericht des Koordinators des Forschungsrats<br />

Im Berichtszeitraum konnte die Arbeit des Forschungsrates wie<strong>der</strong>belebt werden. Prof. Dr. Manuel<br />

Fröhlich hob drei wesentliche Bereiche <strong>der</strong> ehrenamtlichen Tätigkeit <strong>der</strong> Forschungsratsmitglie<strong>der</strong><br />

hervor:<br />

- Kritische Unterstützung <strong>der</strong> DGVN-Arbeit durch Mo<strong>der</strong>ations- und Referentenaufgaben und Textbeiträge<br />

in DGVN-Publikationen;<br />

- Eigenständige Impulse durch Workshops, die insbeson<strong>der</strong>e das Lehr- und Forschungsfeld UN-<br />

Studies betraf;<br />

- Internationale Sichtbarkeit durch die Mitgliedschaft in ACUNS und die Beteilung an <strong>der</strong> bevorstehenden<br />

internationalen ACUNS-Konferenz im Juni 2008 in Bonn.


- 3 -<br />

Top 5e. Bericht <strong>der</strong> Chefredakteurin <strong>der</strong> Zeitschrift VEREINTE NATIONEN<br />

Anja Papenfuß berichtete über die Redaktionspolitik, die im Rahmen von Beiträgen, Bereichten und<br />

Dokumentation verfolgt wurde. Eine Umfrage bei den Lesern hat im Ergebnis dazu geführt, dass die<br />

Zeitschrift einer Mo<strong>der</strong>nisierung des Layouts und <strong>der</strong> inhaltlichen Struktur im Sinne größerer Lesefreundlichkeit<br />

unterzogen wurde. Insgesamt konnte <strong>der</strong> Jahresumfang um 34 Seiten erhöht werden.<br />

UN-Reform, Friedenssicherung, Menschenrechtsrat und aktuelle Krisenherde waren wesentliche thematische<br />

Schwerpunkte <strong>der</strong> zurückliegenden Ausgaben.<br />

Top 6. Bericht <strong>der</strong> Rechnungsprüfer<br />

Die Rechnungsprüfer Philipp Wennholz und Dr. Thomas Held (nicht anwesend) bescheinigten <strong>der</strong><br />

DGVN eine erfreuliche Mitglie<strong>der</strong>-Entwicklung und eine sorgfältige und gewissenhafte Buchführung.<br />

Wennholz trug den Bericht <strong>der</strong> Rechnungsprüfer vor, <strong>der</strong> auch in schriftlicher Form <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

vorlag. Zur Verbesserung <strong>der</strong> Transparenz schlug er eine separate Aufstellung nach Projekt-<br />

und institutionellen Mitteln (Verwaltungskosten) vor, die bislang nicht vorgelegen hat. Er hatte<br />

keine Beanstandung und empfahl die Entlastung des Vorstands.<br />

Top 7. Diskussion und Beschlussfassung über Top 5 und 6 sowie Entlastung des Vorstands<br />

Gerd Schmidt bezeichnete die Entwicklung <strong>der</strong> DGVN als Erfolg auf ganzer Linie. Zur Verbesserung<br />

<strong>der</strong> finanziellen Möglichkeiten schlug er die Gründung einer Stiftung vor bzw. regte eine stärkere<br />

Zusammenarbeit mit Stiftungen an (z. B. mit <strong>der</strong> Europäischen Bewegung o<strong>der</strong> Europa-Union). In<br />

Ihren Antworten machten Frau Wagner und Frau Dujic deutlich, dass die DGVN bereits mit Stiftungen<br />

kooperiere und diese auch Zielgruppe für die Einwerbung von För<strong>der</strong>mittel seien (z.B. im Bereich <strong>der</strong><br />

Jugendarbeit).<br />

Dr. Christoph Zöpel erläuterte die Gründe für seinen vorzeitigen Rücktritt als DGVN-Vorsitzen<strong>der</strong>.<br />

Rückblickend bezeichnete er die Befassung mit den Querelen zwischen Landesverbänden und<br />

Bundesverband als unerfreulich, die im Gegensatz zur hervorragenden Tätigkeit <strong>der</strong> Gesellschaft insbeson<strong>der</strong>e<br />

im Bereich Forschung und Wissenschaft gestanden habe. Zu seinem Bedauern habe diese<br />

Diskrepanz nicht aufgelöst werden können. Zur Lösung <strong>der</strong> problematischen Landesverbands-Fragen<br />

sei es aus seiner Sicht zwingend, dass alle Mitglie<strong>der</strong> zu einer Mitgliedschaft in Bundes- und Landesverband<br />

verpflichtet werden müssten. Er regte eine vollständige bundesweite Regionalisierung <strong>der</strong><br />

DGVN an. Überall dort, wo noch keine Landesverbände bestehen, sollten solche gegründet werden –<br />

notfalls auch bei fehlen<strong>der</strong> Initiative vor Ort und mit Hilfe des Bundesverbands. Auch sollte eine Entlohnung<br />

von ehrenamtlich Tätigen in den Landesverbänden in Erwägung gezogen werden. In diesem<br />

Zusammenhang schlug er vor, die Buchhaltung für alle Landesverbände und den Bundesverband in<br />

die Hand einer bezahlten Person zu legen – so wären die Finanzen zentral und transparent für alle.<br />

Des Weiteren sprach er sich für eine Schiedsinstanz zur Streitschlichtung aus, die beim Bundesverband<br />

angesiedelt werden könnte. Insgesamt empfahl er, nicht mehr länger wertvolle Lebenszeit für<br />

unerquickliche Querelen zu vergeuden und stattdessen mehr aufeinan<strong>der</strong> zuzugehen, mehr miteinan<strong>der</strong><br />

zu sprechen.<br />

Thomas Bruha und <strong>der</strong> stellvertretende Vorstandsvorsitzende Detlef Dzembritzki bezogen sich auf<br />

Zöpels Vorschlag zur Lösung <strong>der</strong> Finanzfragen. Sie verwiesen auf das Ad-hoc-Komitee, das sich über<br />

diplomatische Verhandlung bemühe, einen Weg zu finden und Vertrauen zwischen Bundes- und Landesverband<br />

aufbauen will. Die Kapazitäten <strong>der</strong> Landsverbände müssten geför<strong>der</strong>t sowie Kriterien und<br />

Mechanismen zur Projektabwicklung entworfen werden. Dazu gehöre auch Fundraising und Spendenakquise<br />

auf Ebene <strong>der</strong> Landesverbände. Es wurde ein Antrag auf Entlastung des Vorstands gestellt.<br />

Der Antrag wurde bei Enthaltung <strong>der</strong> Vorstandsmitglie<strong>der</strong> angenommen.


- 4 -<br />

Auf Antrag von Herrn Hanfstängl beschloss die Mitglie<strong>der</strong>versammlung mit einer Enthaltung und nach<br />

ausführlicher Diskussion eine Erklärung zum Klimawandel.<br />

Die DGVN-Jugenddelegierten 2007, Marah Köberle und Jonathan Mack, stellten das Projekt „Jugenddelegierte<br />

zur UN-Generalversammlung“ vor.<br />

Der Mitglie<strong>der</strong>versammlung wurde zudem das Netzwerk JUNON präsentiert, anschließend fand die<br />

offizielle Unterzeichung eines Kooperationsvertrags zwischen JUNON und DGVN statt.<br />

Top 8. Berichte aus den Landesverbänden<br />

Es berichteten über die Aktivitäten <strong>der</strong> Landesverbände/Arbeitsgruppen:<br />

• Prof. Karl-Heinz Meier-Braun, Landesverband Baden-Württemberg<br />

• Dr. Christine Kalb, Landesverband Berlin-Brandenburg<br />

• Fre<strong>der</strong>ic Schnei<strong>der</strong>, DGVN-Landesverband Hessen<br />

• Sabine Birken, Landesverband Nordrhein-Westfalen<br />

• Heidrun Centner, Landesverband Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen<br />

• Philipp Wennholz, DGVN-Arbeitsgruppe Hamburg<br />

Beson<strong>der</strong>e Aufmerksamkeit erlangte <strong>der</strong> Fall Ekkehard Griep/Ana Dujic, über den Frau Kalb <strong>vom</strong> Berliner<br />

Landesverband berichtete. Der Landesverbands-Vorstand hat die Mitgliedschaft <strong>der</strong> beiden wegen<br />

angeblich vereinsschädigenden Verhaltens für ein Jahr ausgesetzt. Die beiden Mitglie<strong>der</strong> hatten<br />

zuvor schriftlich bei Vorstand und Präsidium des Landesverbands die im Vergleich zum Bundesverband<br />

niedrigeren Beitragssätze für die Einzelmitgliedschaft kritisiert und auf diese problematische<br />

Diskrepanz hingewiesen. Im Präsidium sind wichtige Personen, die Einfluss auf die institutionelle För<strong>der</strong>ung<br />

des Landesverbands haben, vertreten. Dort habe das Schreiben Irritationen ausgelöst und die<br />

Frage <strong>der</strong> Weisungsbefugnis Bundesverband-Landesverband aufgeworfen, meinte Frau Kalb. Insgesamt<br />

habe <strong>der</strong> Vorstoß eine Gefährdung <strong>der</strong> Gemeinnützigkeit provoziert.<br />

Ekkehard Griep wandte sich gegen die Darstellung von Frau Kalb. Er habe nie eine Weisungsbefugnis<br />

des Bundesverbands gegenüber den Landesverbänden gefor<strong>der</strong>t, son<strong>der</strong>n die unterschiedlichen Mitgliedsbeiträge<br />

in Frage gestellt.<br />

Der Bundesvorsitzende Bruha kritisierte das Ausschlussverfahren des Landesverbands Berlin als<br />

inakzeptablen Präzedenzfall, <strong>der</strong> die Einheit <strong>der</strong> Gesellschaft schädige. Deshalb habe sich <strong>der</strong> Bundesvorstand<br />

hinter Griep und Dujic gestellt. Dr. Andreas Köhler bezeichnete dagegen die einjährige<br />

Suspension <strong>der</strong> Mitgliedschaft als ein „Vermittlungsangebot“ und bat um bessere Kooperation zwischen<br />

Landesverband und Bundesverband im neuen Jahr.<br />

Top 9. Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Satzung<br />

Der Mitglie<strong>der</strong>versammlung lag ein Vorschlag des DGVN-Vorstands zur Satzungsän<strong>der</strong>ung vor. Über<br />

jede einzelne Än<strong>der</strong>ung wurde separat abgestimmt:<br />

Der Begriff „Hauptversammlung“ soll überall in <strong>der</strong> Satzung durch „Mitglie<strong>der</strong>versammlung“ ersetzt<br />

werden. (einstimmig angenommen)<br />

Folgende Än<strong>der</strong>ungen wurden mit einer Enthaltung angenommen:<br />

- § 2, 1. Satz: „den Zweck“ soll ersetzt werden durch „dem Zweck“.<br />

- § 3, 1. Satz: „o<strong>der</strong>“ einfügen vor dem Satzteil “durch unverhältnismäßig hohe Vergütungen…“.<br />

- § 5; 3. Satz: „Stimmberechtigen Mitglie<strong>der</strong>“ ersetzen durch „stimmberechtigten Mitglie<strong>der</strong>“.<br />

- § 7 c: „des Generalsekretärs“ ersetzen durch „des/<strong>der</strong> Generalsekretärs/in“ sowie „Mitarbeiter“


ersetzen durch „Mitarbeiter/innen“<br />

- 5 -<br />

Der Mitglie<strong>der</strong>versammlung lag darüber hinaus ein von Gerd und Iris Schmidt eingereichter Än<strong>der</strong>ungsantrag<br />

zu § 9 und §12 <strong>der</strong> Satzung vor. Der Antrag zu § 9 wurde zurückgezogen.<br />

Eine Aussprache zur Än<strong>der</strong>ung von §12 (Einführung jährlicher Mitglie<strong>der</strong>versammlungen) fand statt.<br />

Bruha begrüßte die Initiative, machte aber deutlich, dass es laut Satzung ja bereits die Möglichkeit<br />

gäbe, je<strong>der</strong>zeit außerordentliche Mitglie<strong>der</strong>versammlungen einzuberufen. Es wurde beschlossen,<br />

diesbezüglich keine Satzungsän<strong>der</strong>ung vorzunehmen. Die Gesellschaft solle alle zwei Jahre formale<br />

Mitglie<strong>der</strong>versammlungen mit Wahlen abhalten und dazwischen je nach Bedarf informelle Mitglie<strong>der</strong>versammlungen<br />

einberufen. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen.<br />

Top 10. Mitgliedsbeiträge<br />

Der Mitglie<strong>der</strong>versammlung beschloss bei einer Gegenstimme und 6 Enthaltungen eine Erhöhung <strong>der</strong><br />

Mitgliedsbeiträge für Studierende und die Einführung eines Sozialbeitrags für Geringverdienende (bis<br />

1000 Euro Monatseinkommen) auf jeweils 30,- Euro. Zuvor entspannte sich eine Diskussion über das<br />

Für und Wi<strong>der</strong> einer Beitragserhöhung für Studierende. Einige meinten, unterhaltsberechtige Kin<strong>der</strong><br />

müssten berücksichtigt werden. An<strong>der</strong>e schlugen vor, die Mehreinahmen hauptsächlich für die Jugendarbeit<br />

zu verwenden.<br />

Top 11. Wahlen<br />

Top 11a. Vorstandswahlen<br />

Dr. Günter Unser übernahm die Wahlleitung. Die vorliegende Wahlordnung wurde einstimmig angenommen.<br />

Zum ersten Wahlgang um die 11 Vorstandsposten traten an und erhielten folgende Stimmen:<br />

1.) Sabine Birken 46<br />

2.) Prof. Dr. Thomas Bruha 58<br />

3.) Ana Dujic 49<br />

4.) Detlef Dzembritzki 59<br />

5.) Prof. Dr. Manuel Fröhlich 55<br />

6.) Ekkehard Griep 44<br />

7.) Dr. Andreas Köhler 29<br />

8.) Armin Laschet 45<br />

9.) Dr. Wolfgang Münch 38<br />

10.) Winfried Nachtwei 54<br />

11.) Dr. Christian Tams 50<br />

12.) Astrid van <strong>der</strong> Merve 35<br />

13.) Karl-Georg Wellmann 33<br />

Gewählt wurden:<br />

1.) Sabine Birken<br />

2.) Prof. Dr.Thomas Bruha<br />

3.) Ana Dujic<br />

4.) Detlef Dzembritzki<br />

5.) Prof. Dr. Manuel Fröhlich<br />

6.) Ekkehard Griep<br />

7.) Armin Laschet<br />

8.) Dr. Wolfgang Münch<br />

9.) Winfried Nachtwei<br />

10.) Dr. Christian Tams


- 6 -<br />

Stimmberechtigt waren: 74 Stimmen<br />

Abgegeben wurden: 71 Stimmen<br />

Gültig waren: 70 Stimmen<br />

Ungültig waren: 1 Stimme<br />

Quorum: 36 Stimmen<br />

Da nur 10 von 11 Kandidaten die erfor<strong>der</strong>liche Stimmenzahl erhalten hatten, wurde ein zweiter Wahlgang<br />

notwendig. Es traten an und erhielten folgende Stimmen:<br />

Astrid van <strong>der</strong> Merve 27<br />

Karl-Georg Wellmann 28<br />

Abgegeben wurden: 60 Stimmen<br />

Gültig waren: 55 Stimmen<br />

Ungültig waren: 5 Stimmen<br />

Quorum: 31 Stimmen<br />

Kein Kandidat erreichte die erfor<strong>der</strong>liche Mindeststimmenzahl. Ein dritter Wahlgang wurde somit erfor<strong>der</strong>lich,<br />

bei dem die einfache Mehrheit zählt. Es kandidierten und erhielten folgende Stimmen:<br />

Astrid van <strong>der</strong> Merve 24<br />

Karl-Georg Wellmann 21<br />

Abgegeben wurden: 48 Stimmen<br />

Gültig waren: 45 Stimmen<br />

Ungültig waren: 3 Stimmen<br />

Astrid van <strong>der</strong> Merve wurde somit zum 11. Mitglied des Vorstands gewählt.<br />

Top 11b. Wahlen zum Präsidium<br />

Der Vorstand hatte die vorliegende Liste <strong>der</strong> Präsidiumsmitglie<strong>der</strong> aktualisiert. Für die Neuwahl wurden<br />

folgende Kandidaten vorgeschlagen:<br />

Dr. Hans Peter Kaul einstimmig gewählt ohne Gegenstimme<br />

Dr. Inge Kaul einstimmig gewählt ohne Gegenstimme<br />

Dr. Gunther Pleuger einstimmig gewählt ohne Gegenstimme<br />

Prof. Dr. Bruno Simma einstimmig gewählt ohne Gegenstimme<br />

Die somit erweiterte Vorschlagsliste für die Wie<strong>der</strong>wahl von Präsidiumsmitglie<strong>der</strong>n wurde einstimmig<br />

angenommen.<br />

Top 11c. Wahl <strong>der</strong> Rechnungsprüfer<br />

Einstimmig gewählt wurden Dr. Thomas Held und Philipp Wennholz.<br />

Top 12 Verschiedenes<br />

Der Mitglie<strong>der</strong>versammlung lagen vier Anträge von Gert und Iris Schmidt vor (Anlage 7). Antrag 1, <strong>der</strong><br />

die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kampagne für die Einrichtung einer parlamentarischen Versammlung bei den Vereinten<br />

Nationen betrifft, wurde mit Verweis auf die im DGVN-For<strong>der</strong>ungskatalog von 2005 bereits aus-


gedrückte Unterstützung zurückgenommen.<br />

- 7 -<br />

In Antrag 2 schlug Herr Schmidt die Erstellung eines Mitglie<strong>der</strong>verzeichnisses vor, um den Kontakt<br />

und Austausch zwischen den Mitglie<strong>der</strong>n zu för<strong>der</strong>n. Ohne Wi<strong>der</strong>spruch wurde beschlossen, dass <strong>der</strong><br />

Vorstand sich <strong>der</strong> Vorschläge annehmen und prüfen solle, wie eine Mitglie<strong>der</strong>liste in einem geschlossenen<br />

Mitglie<strong>der</strong>bereich im Internet angelegt werden kann.<br />

Herr Schmidt regte an (Antrag 3), durch zentralen Einkauf wirtschaftliche Vorteile für Landesverbände<br />

und Generalsekretariat zu realisieren. Die Generalsekretärin machte deutlich, dass das Volumen <strong>der</strong><br />

Beschaffungen zu gering sei und ein zentraler Einkauf nur in sehr seltenen Fällen in Frage käme. Das<br />

Generalsekretariat wurde beauftragt, die Möglichkeiten einer zentralen Beschaffung zu prüfen. Der<br />

Vorschlag wurde ohne Wi<strong>der</strong>spruch angenommen.<br />

In Antrag 4 for<strong>der</strong>te Herr Schmidt eine verstärkte Koordination von Reisen für DGVN-Mitglie<strong>der</strong> zu<br />

internationalen Veranstaltungen und UN-Institutionen. Die Generalsekretärin, Frau Dr. Wagner, verwies<br />

auf die Landesverbände, <strong>der</strong>en Studienreisen deshalb so gut seien, weil sie in Eigenregie organisiert<br />

und durchgeführt würden. Eine verstärkte Koordination und Kommunikation zwischen den Landesverbänden<br />

in diesem Bereich sei aber wünschenswert. Diesem Vorschlag schloss sich die Versammlung<br />

ohne Wi<strong>der</strong>spruch an.<br />

Die Mitglie<strong>der</strong>versammlung endete um 17.05 Uhr.<br />

(Prof. Dr. Klaus Hüfner) (Ulrich Keller)<br />

Versammlungsleiter <strong>Protokoll</strong>

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