als PDF-Datei - Gemeinde Dietersheim

Bis nach dem Krieg nach und nach jedermann ein Auto sein eigen nannte, sank die
Bedeutung des Bahnhofs langsam, aber stetig. Im Jahr 1964 wurde der Bahnschalter
geschlossen. Der Warteraum im Gebäude konnte aber weiter genutzt werden.
In den 80er Jahren wurde der Bahnhof von der Deutschen Bundesbahn zum Abriss
freigegeben. 1987, kurz vorm Abriss kaufte Familie Göhner jedoch den gesamten
Bahnhof mit Güterhalle, insgesamt 2000qm von der Bahn und renovierte das
Hauptgebäude.
Unsere heutige Bahnhaltestelle besteht nur aus einem einfachen Wartehäuschen mit
Fahrkartenautomaten. Der Weg dorthin ist nur geschottert und mit Pfützen und
Unkraut überzogen. Das Gelände hinter der Güterhalle befindet sich noch im Besitz
der Bahn und verwildert seit der Auflösung des Güterverkehrs Anfang der 90er
Jahre. Die Bahnlinie stand in den letzten Jahren mehrmals vor dem Aus und wird bei
uns zum größten Teil morgens von Schülern und ein paar Pendlern genutzt.
Als nächsten Punkt behandeln wir die Bundesstraße B470, welche mitten durch
unseren Ort führt. Diese „Straße“ war schon zur Zeit Kaiser Napoleons bekannt, da
dieser einen Feldzug nach Russland über diese Route plante.
Interessant für uns wird die Straße in den 30er Jahren.
1937 wurde beim damaligen Bürgermeister Reinhart der Kanal vom heutigen
Anwesen Graf HsNr.29 die Hauptstraße hinab, bis etwa zum Anwesen Pretz HsNr.21
gebaut. Kurz darauf wurde die gesamte Bundesstraße aufgrund der Kaserne in
Illesheim und der schnelleren Transportwege komplett geteert. Die Fahrbahnbreite
betrug damals so um die 5 bis 6 Meter, im Vergleich heute so um 8 Meter.
Links und rechts befanden sich Gehsteige und Grünstreifen mit einer Breite von bis
zu 4 Meter. Im Jahre 1969 wurde die Kanalisation unter der Hauptstraße
vervollständigt. Auch die Fernwasserleitungen wurden zu dieser Zeit verlegt.
Im Jahr 1972 baute der Staat die B470 komplett aus. Dies bedeutete für unser Dorf
durch die dann extrem breite Straße schmale und gefährliche Gehsteige für die
Fußgänger.