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Einer geht mit - Gefährdetenhilfe Scheideweg eV

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Rückblick<br />

<strong>Gefährdetenhilfe</strong> in Hamburg<br />

Aufs Glatteis geführt …<br />

… fühlten wir Hamburger uns von der <strong>Gefährdetenhilfe</strong><br />

<strong>Scheideweg</strong> keineswegs. Neun Mitarbeiter<br />

inklusive Musik-Band aus <strong>Scheideweg</strong><br />

besuchten die „schönste Stadt der Welt“ vom<br />

3. bis 7. Februar auf Einladung von „Chris Hamburg“,<br />

einer schulnahen Jugendarbeit in Hamburg.<br />

Unbeeindruckt von eisglatten Straßen<br />

und Wegen absolvierten sie ein dicht gefolgtes<br />

Programm in Schulen, Gefängnissen, bei der<br />

Heilsarmee, in Gemeinden oder als VIP-Gäste<br />

auf einem 80. Geburtstag.<br />

Mittwochmorgen, 1. Stunde, 8. Klasse, August-<br />

Hermann-Francke-Schule Hamburg. Statt<br />

Mathe oder Deutsch <strong>geht</strong> es heute Morgen<br />

um das Thema Drogen. Nach einer kurzen<br />

Begrüßung läuft ein Film zum Thema, anschließend<br />

singt Petra Halfmann ein Lied, Mitarbeiter<br />

der <strong>Gefährdetenhilfe</strong> erzählen authentisch<br />

aus ihrem Leben und die Schüler stellen fast<br />

eine Stunde lang Fragen. Ihre Themen sind<br />

dabei ganz unterschiedlich. Sie spiegeln Neugierde<br />

wieder, Bewunderung, Ahnungslosigkeit,<br />

aber auch tiefen Schmerz. Eine Schülerin<br />

rennt <strong>mit</strong>ten in der Doppelstunde raus. Später<br />

erzählt sie, dass ihre Eltern und ihr Bruder süchtig<br />

sind. In der Klasse führt die Klassenlehrerin<br />

Gespräche weiter.<br />

Nicht immer finden Schüler Zugang zu den<br />

Berichten. Manchmal gibt es auch Gelächter –<br />

oder die Einschätzung, dass es ja doch nicht so<br />

schwer ist, den Ausstieg aus der Droge zu schaffen.<br />

Warum sich also zurückhalten?! Jeder entscheidet<br />

für sich, wie nah er das Erzählte an sich<br />

heran lässt. Und ich bete dafür, dass einzelne<br />

<strong>Scheideweg</strong>-Team bei Konfirmanden der Friedenskirche Jenfeld<br />

Sätze in einer konkreten Situation eine Bedeutung<br />

im Leben von Schülern bekommen.<br />

Diese Hoffnung habe ich auch für die andere,<br />

große Zuhörerschaft: Obdachlose und Gestrandete<br />

bei der Heilsarmee, Konfirmanden an<br />

einem ungewöhnlichen Nach<strong>mit</strong>tag, Gefangene<br />

in den JVAs, Haftentlassene an einem<br />

Konzertabend, einfache Gottesdienstbesucher<br />

oder die Gäste eines Geburtstages. Der<br />

zuständige Beamte einer JVA hatte das Team<br />

spontan zum 80. Geburtstag einer Bekannten<br />

eingeladen. Er selber ist kein Christ, erlebt aber<br />

vor Ort die Arbeit der christlichen Gefangenenarbeit<br />

„<strong>Gefährdetenhilfe</strong> Wendepunkt“. Was ihn<br />

genau zu der Einladung bewogen hat, weiß niemand<br />

von uns so genau. Aber das Team nimmt<br />

die Einladung an, erzählt, singt Lieder.<br />

Vor 14 Jahren war ich selber im Rahmen eines<br />

Praktikums <strong>mit</strong> einem Team der <strong>Gefährdetenhilfe</strong><br />

auf einer Tour durch Schulen, Gefängnisse<br />

und Gemeinden in Ostfriesland. Ein Mitarbeiter<br />

sagte mir damals, dass diese Tour nicht umsonst<br />

für mein Lebens sein würde. Diese Worte und<br />

Erlebnisse von damals habe ich nicht vergessen<br />

und sie haben mich geprägt. Viele, vor<br />

allem junge Menschen hörten Anfang Februar<br />

in Hamburg Worte der Hoffnung und der Wegweisung.<br />

Und ich bin überzeugt, dass diese Eindrücke<br />

noch viele Jahre eine Bedeutung für Einzelne<br />

haben werden.<br />

Ich möchte an dieser Stelle den Helfern in Hamburg,<br />

Schwester Charlotte Andres (<strong>Gefährdetenhilfe</strong><br />

Wendepunkt) und Joana Erhardt<br />

(Ev. Friedenskirche Jenfeld) danken. Vor allem<br />

aber dem Team und den Verantwortlichen der<br />

<strong>Gefährdetenhilfe</strong> <strong>Scheideweg</strong>. Danke für Euren<br />

Dienst und das Privileg, Euch so lange hautnah<br />

erleben zu dürfen. Für all Eure Kraft, Lebensberichte,<br />

Schlafdefizite und das authentische<br />

Zeugnis, dass Veränderung <strong>mit</strong> Gottes Kraft<br />

möglich ist. DANKE!<br />

Michael Möller, Hamburg<br />

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