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Globalisierung am Beispiel eines deutschen Unternehmens

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Erdkunde-Facharbeit von: Stefan Ohn<br />

Geschwister-Scholl-Ges<strong>am</strong>tschule Jahrgangsstufe 12<br />

<strong>Globalisierung</strong> <strong>am</strong> <strong>Beispiel</strong><br />

<strong>eines</strong> <strong>deutschen</strong> <strong>Unternehmens</strong><br />

(Fallbeispiel: Siemens AG)<br />

<strong>Globalisierung</strong> – was ist das?<br />

Vor- und Nachteile der <strong>Globalisierung</strong>?<br />

Welche Prozesse finden im Unternehmen statt?


Inhaltsverzeichnis<br />

- 2 -<br />

Inhaltsverzeichnis.................................................................................................................... 2<br />

Einleitung .................................................................................................................................. 3<br />

<strong>Globalisierung</strong> <strong>am</strong> <strong>Beispiel</strong> <strong>eines</strong> <strong>deutschen</strong> <strong>Unternehmens</strong>........................................... 4<br />

Was bedeutet <strong>Globalisierung</strong> ............................................................................................ 4<br />

Probleme der <strong>Globalisierung</strong> ............................................................................................. 6<br />

Welche Prozesse finden im Unternehmen statt ............................................................. 7<br />

Fallbeispiel Siemens AG........................................................................................................ 9<br />

Siemens weltweit................................................................................................................. 9<br />

Siemens in den USA........................................................................................................... 9<br />

Siemens in Japan..............................................................................................................10<br />

Zus<strong>am</strong>menfassung................................................................................................................12<br />

Schlussfolgerung ...................................................................................................................13<br />

Literaturverzeichnis...............................................................................................................14<br />

Erklärung ................................................................................................................................15


Einleitung<br />

- 3 -<br />

Als Thema meiner Facharbeit habe ich die „<strong>Globalisierung</strong> <strong>am</strong> <strong>Beispiel</strong> <strong>eines</strong><br />

<strong>deutschen</strong> <strong>Unternehmens</strong>“ gewählt, weil ich mich generell für die<br />

<strong>Globalisierung</strong> interessiere und sie befürworte.<br />

Ich finde es faszinierend, wie die Grenzen verschiedener Länder, die noch nie<br />

etwas miteinander zu tun hatten, einfach überwunden werden können,<br />

indem sich wirtschaftliche Teilbereiche beider Länder durch Verträge oder<br />

Abkommen „vereinen“.<br />

Eigentlich besteht unsere Welt aus vielen einzelnen Ländern; doch die<br />

<strong>Globalisierung</strong> verbindet sie, sodass sie sich gegenseitig helfen können.<br />

Aber die „reichen“ Länder (Industrieländer) sollten die „armen“ (Länder der<br />

sogenannten Dritten Welt) nicht ausnutzen. Doch leider ist dies oft der Fall.<br />

Dieser Nachteil ist enttäuschend für mich, denn ich sehe im Sinn der<br />

<strong>Globalisierung</strong>, die Möglichkeit, dass die reichen den armen Ländern helfen,<br />

um den Lebenstandart anzuheben.<br />

Ich kritisiere die Länder, die meinen, andere durch <strong>Globalisierung</strong><br />

ausbeuten zu müssen.<br />

Und da ich immer schon wissen wollte, was <strong>Globalisierung</strong> eigentlich ist und<br />

wie sie abläuft, habe ich meine Facharbeit über genau dieses Thema<br />

gewählt.<br />

Als Einführung gehe ich zuerst generell auf den Begriff <strong>Globalisierung</strong> ein<br />

und definiere ihn. Dann stelle ich die Probleme heraus, die die<br />

<strong>Globalisierung</strong> mit sich bringt, und zeige auf, welche Prozesse eigentlich in<br />

den Unternehmen stattfinden.<br />

Als Fallbeispiel habe ich die Siemens AG, welche große Erfolge bei der<br />

<strong>Globalisierung</strong> verzeichnen kann, ausgewählt.


- 4 -<br />

<strong>Globalisierung</strong> <strong>am</strong> <strong>Beispiel</strong> <strong>eines</strong> <strong>deutschen</strong> <strong>Unternehmens</strong><br />

Was bedeutet <strong>Globalisierung</strong><br />

Die <strong>Globalisierung</strong> ist die weltweite, in erster Linie wirtschaftliche<br />

Verflechtung mehrerer Länder. Man spricht auch von „Internationalisierung“<br />

der Wirtschaft. Diese hatte ihren Ursprung in der Zeit der Seefahrer und<br />

k<strong>am</strong> zu einem tragischen Höhepunkt während der Kolonialzeit des 19. Jhdt.<br />

Mit dem technischen Fortschritt beim Verkehr oder der Kommunikation<br />

verdichtete sich die Verflechtung der Länder und wurde somit immer enger<br />

und intensiver. Hinzu kommen auch politische Zielsetzungen, die diese<br />

Verflechtung fördern können. Diese zunehmende wirtschaftliche<br />

Verflechtung ist nicht einfach so entstanden, vielmehr ist sie politisch aktiv<br />

herbeigeführt worden.<br />

Die Verkehrs- und Kommunikationstechnik und die dazugehörige<br />

Infrastruktur ist einmal staatlich gefördert worden, auch die Gemeinkosten<br />

von Verkehr und Kommunikation (Verkehrspolizei, -regeln) wurden nicht<br />

von den Benutzern, sondern von der Allgemeinheit getragen.<br />

Der Begriff an sich wird sehr <strong>am</strong>bivalent benutzt, der eine nimmt ihn als<br />

einen Prozess, der sehr positiv ist, wahr, andere wiederum sehen eine Art<br />

von Gefahr in ihm. Diese Menschen haben deshalb Angst vor der<br />

<strong>Globalisierung</strong>, weil sie glauben, dass die Ungleichheit innerhalb oder auch<br />

zwischen Ländern durch sie vergrößert, die Beschäftigung und den<br />

Lebensstandard bedroht und sogar den sozialen Fortschritt verhindert.<br />

Die <strong>Globalisierung</strong> bietet große Möglichkeiten für eine weltweite<br />

Entwicklung, dennoch verläuft die nicht gleichmäßig. Es gibt natürlich<br />

Länder, die sich nicht so schnell integrieren können, wie andere. Doch den<br />

Ländern, denen genau dies gelungen ist, weisen ein schnelleres Wachstum<br />

und eine geringere Armut auf. Mit einem steigenden Lebensstandard wird es<br />

Ländern auch möglich sein, Fortschritte bei ihrer Demokratie und bei<br />

wirtschaftlichen Fragen wie Umwelt oder Arbeitsnormen zu erzielen.


- 5 -<br />

Die Krisen in den aufstrebenden Marktwirtschaften in den 90er Jahren<br />

zeigen, dass die <strong>Globalisierung</strong> kein ungefährliches Geschäft ist; sie ist auch<br />

mit Risiken verbunden.<br />

Es sind einmal Risiken, die sich aus „volatilen Kapitalströmen“ ergeben und<br />

zum anderen Risiken des sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen<br />

Zerfalls, der wiederum durch Armut verursacht wird. Dennoch ist dies kein<br />

Grund, eine neue Richtung einzuschlagen, sondern erfordert von allen<br />

Beteiligten, ihre Vorgehensweise zu ändern, um so, starke Volkswirtschaften<br />

und ein somit stärkeres Weltfinanzsystem zu schaffen, das wiederum zu<br />

einem schnellerem Wachstum führt und die Armut verringert.<br />

<strong>Globalisierung</strong> bezeichnet somit keinen Ist-Zustand, sondern einen Prozess,<br />

eine Entwicklung, die bis in die Anfänge der Industrialisierung zurückreicht.<br />

Die OECD, der Zus<strong>am</strong>menschluss der großen Industriestaaten, bezeichnet<br />

<strong>Globalisierung</strong> als einen Prozess, durch den Märkte und Produktion in<br />

verschiedenen Ländern immer voneinander abhängig werden – dank der<br />

Dyn<strong>am</strong>ik des Handels mit Gütern und Dienstleistungen und durch die<br />

Bewegung von Kapital und Technologie. Der Begriff <strong>Globalisierung</strong> weißt<br />

allerdings mittlerweile auf mehrere Entwicklungen:<br />

- nahezu abgeschlossene weltweite Integration der Finanzmärkte<br />

- Zunahme grenzüberschreitender Informationsflüsse<br />

- Voranschreitende „weltweite“ Integration der Märkte für Güter- und<br />

Dienstleistungen<br />

- Länderübergreifende – letztendlich globale – Organisation von<br />

Produktionsprozessen durch transnationale Unternehmen oder<br />

<strong>Unternehmens</strong>verbünde<br />

- Als Folge der vorgenannten Punkte: zunehmende Integration der<br />

Arbeitsmärkte in dem Sinne, dass für immer größere Teilbereiche<br />

das Gesetz des einen Preises gilt<br />

- Außerdem die zunehmende Wahrnehmung, dass wichtige Probleme<br />

globalen Charakters sind und supranationale Lösungen erfordern<br />

(z. B. Klimaveränderung)


Probleme der <strong>Globalisierung</strong><br />

- 6 -<br />

Das Thema <strong>Globalisierung</strong> ist für viele <strong>eines</strong> der wichtigsten. Es handelt sich<br />

hier um einen Prozess, der alle beschäftigt. Während der Kalte Krieg für<br />

Teilung steht, ist das Ziel der <strong>Globalisierung</strong> die Integration. Doch wie so<br />

vieles ist auch dies nicht unmittelbar möglich.<br />

Die <strong>Globalisierung</strong> soll im Grunde genommen dafür sorgen, dass aus der<br />

Welt ein „global village“ wird. Global in der Hinsicht, dass alle Menschen<br />

daran beteiligt sind, egal ob in Afrika, Europa, Asien usw. Das „village“ steht<br />

offensichtlich dafür, dass die Welt so überschaubar wie ein kl<strong>eines</strong> Dorf<br />

werden soll, dass alles zus<strong>am</strong>menwächst, alles verbunden ist – wie in einem<br />

kleinen Dorf.<br />

Dass das zunächst und auf Anhieb nicht möglich ist, ist bei einer<br />

Weltbevölkerung von über 6 Milliarden Menschen nicht von der Hand zu<br />

weisen.<br />

Die Entwicklung zu einem „global village“ bringt somit nicht nur Vorteile mit<br />

sich. Natürlich ist die <strong>Globalisierung</strong> von Nutzen für die meisten<br />

Industriestaaten. Für sie ist es positiv, wenn es möglich ist,<br />

grenzüberschreitende Informationsflüsse zu haben. Die voranschreitende<br />

Integration der Märkte für Güter und Dienstleistungen, sind natürlich für<br />

Länder mit hohem Dienstleistungsanteil sehr profitversprechend.<br />

Vergessen werden dabei die kleinen Staaten, die es sich nicht leisten<br />

können, z. B. jedes Jahr neue Saatkörner kaufen zu können, sie – wie<br />

traditionell üblich – von der letzen Ernte zu entnehmen oder mit anderen<br />

Bauern zu tauschen. In diesen Ländern, wo es immer noch einen sehr hohen<br />

Landwirtschaftsanteil gibt, ist es den Menschen nicht möglich, die<br />

modernsten Maschinen zu kaufen. Die Schere zwischen arm und reich klafft<br />

also immer mehr auseinander.<br />

Im Grunde genommen müssen also die Industriestaaten, die in ihrer<br />

Entwicklung den dritten Weltländern um einiges voraus sind, versuchen, die<br />

kleinen, ärmeren Staaten zu unterstützen. Dies soll jedoch nicht heißen, das


- 7 -<br />

sie Kredite aufnehmen sollen oder ähnliches, da es für so arme Länder zur<br />

Zeit unmöglich ist, diese Schulden irgendwann zurückzuzahlen. Der Mensch<br />

als Rohstoff muss mehr berücksichtigt werden, die Technologien angepasst<br />

werden, und den Menschen so geholfen werden, dass sie sich irgendwann<br />

einmal selbst helfen können.<br />

Geld hilft da nicht allein. Es scheint unmöglich, dass Amerika seine Macht<br />

immer mehr vergrößert, ohne Rücksicht auf Verluste. Es sollte doch<br />

versucht werden, wirklich im Interesse aller zu handeln, das bedeutet jedoch<br />

auch, dass nicht nur die Reichen, wohlhabenden Unternehmer und Manager<br />

das Wirtschaftssystem bestimmen.<br />

Viel öfter bei solchen Entscheidungen sollten die Menschen gefragt werden,<br />

die es wirklich betrifft, und die aus der Situation einen Nachteil ziehen<br />

könnten. Nur zu häufig trifft es die Dritte-Welt-Länder, die unter den<br />

wirtschaftlichen Mächten leiden.<br />

Welche Prozesse finden im Unternehmen statt<br />

Aus der <strong>Globalisierung</strong> ergibt sich bei vielen Unternehmen die Notwendigkeit<br />

der Ausdehnung in die geographischen Räume. Dies bedeutet, dass neue<br />

Prozessketten zu entwickeln und Zuliefernetzwerke aufzubauen sind. So ist<br />

ein Unternehmen gezwungen, nach wie vor bei sichtbar handelspolitischen<br />

Gegebenheiten einen gewissen Local Content in den Abnehmerländern<br />

aufrechtzuerhalten. Dies führt dazu, dass an einzelnen Standorten für die<br />

weltweite Produktion Komponenten zu bauen sind.<br />

Es ist zu erkennen, dass für viele Branchen die <strong>Globalisierung</strong> zu einer<br />

oligopolitischen Wettbewerbssituation geführt hat. Dies ist nicht zuletzt<br />

darauf zurückzuführen, dass hohe Kapitalbedarfe als Vorleistungen erbracht<br />

werden müssen. Des Weiteren zeichnet sich eine Tendenz zum Aufkauf von<br />

Unternehmen ab. Wachstum ist somit zwingend erforderlich. Dies kann aber<br />

nur erzeugt werden, wenn die Produktbreite ausgedehnt und der regionale<br />

Raum ausgeschöpft ist. Eine Leistung aus einer Hand – von der<br />

Finanzierung bis zur Entsorgung – ist anzustreben.


- 8 -<br />

Die <strong>Globalisierung</strong> der <strong>Unternehmens</strong>tätigkeit soll der Verminderung von<br />

Risiken dienen. Wer rund um den Erdball tätig ist, kann unter-schiedliche<br />

Konjunkturen ausgleichen, wie den Umsatzrückgang in Europa durch eine<br />

Forcierung der Umsatzerhöhung in Nord<strong>am</strong>erika. Wer auf allen Kontinenten<br />

produziert, kann durch Verlagerung seine Kostenstrukturen optimieren. Er<br />

ist außerdem in allen großen Märkten vertreten und kann somit<br />

Veränderungen rechtzeitig aufspüren und global umsetzen. Wenn in<br />

einzelnen Geschäftsfeldern ein Marktanteil von 20 % über alle Kontinente<br />

erreicht wurde, dann hat man auch in kritischen Situationen erheblichen<br />

Einfluss auf die Preise.<br />

Für kleinere und mittlere Unternehmen resultiert daraus der Zwang,<br />

Netzwerke und Partnerschaften eingehen zu müssen, um durch das<br />

Schließen solcher Bündnisse ges<strong>am</strong>te Wertschöpfungsketten anbieten zu<br />

können, aber auch den Wertschöpfungsprozess zu kontrollieren.<br />

Die Internationalisierung von Unternehmen war mit einer Einbahnstraße<br />

vergleichbar. Es gab einen Sender und einen Empfänger. Die <strong>Globalisierung</strong><br />

besteht dagegen nicht nur aus einer Zweiweg-Kommunikation, sondern auch<br />

aus einer neuen Arbeitsteilung in Netzwerken; deren Teilnehmer wollen<br />

dabei einen Anteil der Wertschöpfung selbst übernehmen.<br />

Die <strong>Globalisierung</strong>saktivitäten der Unternehmen reichen so von der<br />

Entwicklung einzelner Produktionsstätten, um flexibel und zeitnah den<br />

Abnehmer versorgen zu können, und weiten sich in einen zweiten Schritt<br />

aus, indem Vertriebsniederlassungen und in einem dritten Schritt<br />

Entwicklungskapazitäten aufgebaut werden.<br />

Auf diese Weise gibt es die Möglichkeit, dass Industrie- und<br />

Entwicklungsländer von der <strong>Globalisierung</strong> – also der neuen internationalen<br />

Arbeitsteilung – profitieren können.


Fallbeispiel Siemens AG<br />

- 9 -<br />

Ein deutsches Unternehmen, das große Erfolge bei der <strong>Globalisierung</strong><br />

verzeichnen kann, ist die Firma Siemens AG.<br />

Siemens weltweit<br />

Am 01.10.1847 nimmt die Firma „Telegraphen-Anstalt von Siemens &<br />

Halske“ ihren Betrieb auf. Zu diesem Zeitpunkt hätte sich Werner Siemens<br />

wohl nicht gedacht, dass sich seine Firma zu einer der größten<br />

<strong>Unternehmens</strong>riesen in Deutschland entwickelt; ja auch weltweit führend im<br />

Bereich Elektrotechnik und Elektronik wird. Heute beschäftigt die Firma<br />

Siemens AG 447.000 Mitarbeiter in über 190 Ländern.<br />

Im Jahr 2000, somit 153 Jahre nach ihrer Gründung weist die Bilanz einen<br />

Gewinn in Höhe von 1.413 Mio. EUR und im Geschäftsjahr 99/00 einen<br />

Jahresüberschuss von 1.927 Mio. EUR aus.<br />

Siemens ist weltweit in den Arbeitsgebieten Medizintechnik, Energie,<br />

Information und Kommunikation, Mikroelektronik und Bauelemente,<br />

Verkehrstechnik, Beleuchtungstechnik und Industrieautomatisierung tätig.<br />

Siemens in den USA<br />

Im Jahr 2000, erstmals seit dem Markteintritt vor rund 45 Jahren, sind die<br />

USA zum größten Absatzmarkt für Siemens weltweit geworden. Mit mehr als<br />

650 Niederlassungen in allen Bundesstaaten, über 75.000 Mitarbeitern und<br />

einer Aufwendung von insges<strong>am</strong>t 785 Millionen US-Dollar zählt Siemens zu<br />

einem der größten Arbeitgeber weltweit.<br />

Im Arbeitgebiet Information und Kommunikation erzielte Siemens ca. 20 %<br />

des ges<strong>am</strong>ten Umsatzes in den USA. Siemens bietet seinen Kunden, zu<br />

denen auch u. a. die Telekommunikationsfirmen BellSouth und MCI<br />

WorldCom, oder auch andere Firmen wie Ford, Bayer, IBM, Oracle zählen,<br />

Netzwerke und Produkte für Sprach-, Daten- und Videokommunikation an.<br />

Über weit reichende Verträge mit führenden Firmen konnte Siemens in den<br />

Markt der Telekommunikationsdienstleister einsteigen.


- 10 -<br />

Die Firmen Siemens Westinghouse Power Corporation und Siemens Power<br />

Transmission & Distribution (Energieerzeugung, -übertragung und –<br />

verteilung) konnten aufgrund der Deregulierung der<br />

Energieversorgungsindustrie und der starken Nachfrage besonders<br />

erfolgreich sein.<br />

Im Bereich Medizin erzielte Siemens mit einem Umsatz von 1,8 Mrd. US-<br />

Dollar fas ein Drittel s<strong>eines</strong> Weltumsatzes. Mit neuen Produkten in der<br />

Nuklearmedizin und der Strahlentherapie und dem starken Zuwachs bei der<br />

Computertomographie konnte Siemens seine marktführende Stellung<br />

behaupten und den Umsatz steigern.<br />

Zum ersten Mal erreichte Siemens als bedeutender US-Automobilzulieferer<br />

einen Umsatz von 1 Mrd. US-Dollar. Zur Förderung von Schülern wurde die<br />

Siemens-Foundation gegründet, die High-School-Absolventen mit College-<br />

und Universitätsstipendien belohnt, um so das Interesse an den Berufen<br />

Ingenieur und mathematisch-technischen Wissenschaftler zu wecken.<br />

Siemens ist seit seiner Gründung weltweit führend in wissenschaftlicher und<br />

angewandter Forschung. In den USA arbeiten heute mehr als 5.900<br />

Wissenschaftler und Ingenieure in 40 Forschungsstätten.<br />

Siemens in Japan<br />

In Japan ist Siemens seit mehr als 110 Jahren aktiv, was mit den frühen<br />

Kontakten einer preußischen Delegation, die den von Werner Siemens<br />

erfundenen Zeigertelegraphen vorstellten, im Jahre 1861 zus<strong>am</strong>menhängt.<br />

1887 wurde das erste Siemens Büro in Tokio eröffnet. Im Zeiten Weltkrieg<br />

wurden die Verbindungen von Siemens zu Japan eingestellt, jedoch 1947<br />

unter dem N<strong>am</strong>en Taihei-Tokio wieder aufgenommen.<br />

- 11 -<br />

1970 gründete Siemens eine Tochter-Gesellschaft n<strong>am</strong>ens Nippon Siemens<br />

K. K.; der heutige N<strong>am</strong>e lautet Siemens K. K.<br />

Im Geschäftsjahr 1998/99 konnten die Siemens-Gesellschaften in Japan mit<br />

rund 1350 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,417 Mil. DM verzeichnen, somit


- 11 -<br />

eine Steigerung von 10 % gegenüber dem Vorjahr. Durch Partnerschaften<br />

und verschiedene andere Verträge konnte Siemens seinen Umsatz in Japan<br />

steigern.<br />

Besondere Fortschritte wurden auf dem Gebiet der medizinischen Technik<br />

erzielt. Dieser Erfolg wird ebenfalls, wie in den USA, durch neue Produkte im<br />

Bereich der Computertomographen begünstigt. Diese Dominanz ist auch auf<br />

dem Markt der Hörgeräte zu erkennen, wo Siemens einen Marktanteil von 15<br />

% besitzt.<br />

Für die Stadt Hiroshima lieferte Siemens eine umweltfreundliche und flexible<br />

Niederflurstraßenbahn. Der Erfolg von Siemens für den Verkehr wurde<br />

hierdurch sehr gesteigert.<br />

Die Zus<strong>am</strong>menarbeit mit inländischen Firmen sorgte für eine günstigere<br />

Belieferung sämtlicher Zweigwerke mit Elektronikkomponenten für<br />

Fahrzeuge.<br />

Auf dem in Japan noch relativ jungen Gebiet der Information und<br />

Kommunikation arbeitet Siemens schon mit zwei der größten Anbieter in<br />

diesem Sektor zus<strong>am</strong>men. Durch eine umfangreiche Produktpalette und<br />

einer sehr großen Erfahrung konnte die Tochtergesellschaft der bekannten<br />

Infineon Technologies AG die Überlegenheit auf dem Markt der Bauelemente<br />

weiter ausbauen.<br />

Um Produkte zu beziehen, die nicht selbst von Siemens hergestellt werden,<br />

betreibt Siemens einen eigenen Beschaffungs- und Logistikservice.


- 12 -<br />

Zus<strong>am</strong>menfassung<br />

Siemens hat es durch lukrative Verträge und wertvolle Partner geschafft,<br />

weltweit zu einem der erfolgreichsten und größten Konzerne der Welt zu<br />

werden. In den Zeiten der <strong>Globalisierung</strong> kann man durch internationale<br />

Beziehungen zu einem aufstrebenden Unternehmen werden. Durch eine<br />

Firmenphilosophie, die der <strong>Globalisierung</strong> angepasst ist, und durch immer<br />

moderne und qualitativ hochwertige Produkte wird man heutzutage und in<br />

Zukunft weiterhin Gewinn machen. Siemens hat es geschafft sowohl in den<br />

USA als auch in Japan Fuß zu fassen und sich einen großen Kundenst<strong>am</strong>m<br />

aufzubauen.<br />

Mit ständig neuen Ideen und innovativen Entwicklungen lockt Siemens neue<br />

Kunden an. Auch die verschiedenen global angesiedelten Unternehmen<br />

tragen dazu bei, dass Siemens hohe Gewinne erzielt.<br />

Doch die <strong>Globalisierung</strong> und Vergrößerung der Unternehmen hat auch<br />

Nachteile. Entwicklungsländer werden zu sehr von den Konzernen<br />

beherrscht und teilweise ausgebeutet. Dagegen ist es in Industrieländern wie<br />

Japan oder den USA für ausländische Unternehmen schwierig, an Einfluss<br />

zu gewinnen. Jedoch hat Siemens in den USA durch Zus<strong>am</strong>menarbeit mit<br />

lokal dominierenden Unternehmen und in Japan durch die Erschließung<br />

<strong>eines</strong> neuen Marktes es geschafft, seine Positionen zu festigen und<br />

konkurrenzfähig zu bleiben.<br />

- 13 -


- 13 -<br />

Schlussfolgerung<br />

Mit fortschreitender <strong>Globalisierung</strong> haben sich die Lebensbedingungen in<br />

fast allen Ländern beträchtlich verbessert. Die größten Erfolge wurden<br />

jedoch von den fortgeschrittenen Ländern erzielt, wobei nur einige<br />

Entwicklungsländer daran teilhaben. Die Tatsache, dass das<br />

Einkommensgefälle zwischen einkommensstarken und<br />

einkommensschwachen Ländern gestiegen ist, ist Grund zur Sorge. Und die<br />

Zahl der Menschen, die weltweit in erdrückender Armut leben, ist<br />

überaus beunruhigend. Es wäre jedoch falsch, die Schlussfolgerung zu<br />

ziehen, die <strong>Globalisierung</strong> habe die Ungleichheit verursacht oder das<br />

nichts getan werden könne, um die Lage zu verbessern. Im Gegenteil: die<br />

einkommensschwachen Länder konnten sich nicht so schnell in die<br />

Weltwirtschaft integrieren wie andere, teilweise aufgrund der von ihnen<br />

gewählten Politiken und teilweise aufgrund von Faktoren außerhalb ihrer<br />

Kontrolle.<br />

Kein Land, <strong>am</strong> wenigsten die ärmsten, kann es sich leisten, sich von der<br />

Weltwirtschaft abzuschotten. Jedes Land sollte versuchen, die Armut zu<br />

verringern. Die Völkergemeinschaft sollte sich bemühen, den ärmsten<br />

Ländern – durch die Stärkung des internationalen Finanzsystems, durch<br />

Handel und durch Hilfe – sich in die Weltwirtschaft zu integrieren, schneller<br />

zu wachsen und die Armmut zu verringern. Das ist der Weg, um dafür Sorge<br />

zu tragen, dass alle Menschen in allen Ländern Zugang zu den Vorteilen der<br />

<strong>Globalisierung</strong> haben.


Literaturverzeichnis<br />

Internetadressen:<br />

- 14 -<br />

www.siemens.de - Siemens in den USA (Zugriff <strong>am</strong> 21.01.2003)<br />

- Siemens in Japan<br />

www.berliner-morgenpost.de (Zugriff <strong>am</strong> 03.02.2003)<br />

www.tcw.de (Zugriff <strong>am</strong> 12.03.2003)<br />

Weitere Literatur:<br />

• Klein H. und Steffens H.; „Wirtschaft Deutschland“ – Bundeszentrale für<br />

politische Bildung 2000<br />

• „<strong>Globalisierung</strong>“ Information zur politischen Bildung NR.263/1999<br />

• Wildemann, H. (1999) <strong>Globalisierung</strong> – <strong>Unternehmens</strong>führung und -steuerung<br />

in globalen Märkten, München 1999<br />

• Ostertag M.P.; „<strong>Globalisierung</strong> unter Aspekten der Wirtschaftsgeographie“<br />

„o.O. 2000


Erklärung<br />

- 15 -<br />

Hiermit erkläre ich, dass ich diese Facharbeit ohne fremde Hilfe und nur<br />

unter Zuhilfenahme der angegebenen Quellen angefertigt habe.<br />

Moers, den 10.04.2003 Stefan Ohn

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