Besuch in den Wankheimer Trachtenstuben - Geschichtsverein ...
Besuch in den Wankheimer Trachtenstuben - Geschichtsverein ...
Besuch in den Wankheimer Trachtenstuben - Geschichtsverein ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
"Kleider machen Leute" - <strong>Besuch</strong> <strong>in</strong> <strong>den</strong> <strong>Wankheimer</strong> <strong>Trachtenstuben</strong><br />
am 14.6.2002<br />
Wieder e<strong>in</strong>mal hatten Walter und Inge Bauer <strong>den</strong> Geschichtsvere<strong>in</strong> <strong>in</strong> ihr Trachten- und Heimatmuseum<br />
nach Wankheim e<strong>in</strong>gela<strong>den</strong> und immer wieder gibt es <strong>in</strong> der "guten Stube"<br />
Wankheims Neues zu entdecken.<br />
Da waren zunächst die wunderschönen Trachten unserer Härten-Dörfer, die <strong>in</strong> ihren E<strong>in</strong>zelteilen,<br />
<strong>den</strong> gamsfellenen Hosen, <strong>den</strong> Brusttüchern, <strong>den</strong> Gollern, Miedern, Hauben, Strümpfen,<br />
dem Nuster, dem Büble, dem Flor, dem Geldle, dem Gäule (bis zu drei), dem Camisol<br />
oder der Kapp nach Material, Herkunft und Ausprägung von Walter Bauer und Herbert<br />
Raisch <strong>den</strong> <strong>Besuch</strong>ern erklärt wur<strong>den</strong>.<br />
Zu <strong>den</strong> neuen Objekten gehörten vor allem die bestens gelungenen Ölbilder von Rosie Maier<br />
und Ernst Bernard, die, nach<br />
alten Fotografien gemalt,<br />
<strong>Wankheimer</strong> Trachtengruppen<br />
Anfang des vorigen<br />
Jahrhunderts lebendig und<br />
orig<strong>in</strong>altreu darstellen. Die<br />
Künstler<strong>in</strong> war sogar selbst<br />
anwesend, um ihre Bilder<br />
nach Intention und Manier zu<br />
erläutern.<br />
Sowohl an <strong>den</strong> Orig<strong>in</strong>altrachten,<br />
deren E<strong>in</strong>zelteile die<br />
zahlreichen <strong>Besuch</strong>er sogar selbst <strong>in</strong> die Hand nehmen konnten, als auch die schönen Bilder<br />
vermitteln die fe<strong>in</strong>en Unterschiede unserer Trachten; die ganz ähnlichen Trachten von Kusterd<strong>in</strong>gen<br />
und Wankheim e<strong>in</strong>erseits, von Immenhausen, Jettenburg und Mähr<strong>in</strong>gen andererseits,<br />
aber auch die Unterschiede zur Betz<strong>in</strong>ger Tracht Wenn auch die großen Unterschiede<br />
wie Röcke, Hosen, Mieder, Haube<br />
gleich waren, so gibt es doch zahllose<br />
fe<strong>in</strong>e Unterschiede; die Leute<br />
wollten sichja vone<strong>in</strong>ander abheben,<br />
sie wollten auf <strong>den</strong> ersten Blick sehen,<br />
wer und was e<strong>in</strong>er oder e<strong>in</strong>e<br />
war.<br />
Seite 1 von 2<br />
Trachten waren Erkennungsmarken,<br />
auf die man angewiesen war und<br />
auf die jeder ehrliche Mensch Wert<br />
legte. Zugleich aber markierten<br />
Trachten die Stände und Schichten
und legten diese Unterschiede öffentlich fest. Zahlreiche Ausdrücke und Sprichwörter, die wir<br />
heute selbstverständlich benützen, deren Herkunft wir aber oft nicht mehr verstehen, lassen<br />
sich anhand der Trachten und der anderen Gegenstän<strong>den</strong> unserer Vorfahren erklären. So<br />
konnte man von Walter und Inge Bauer "handgreiflich" erfahren, woher zum Beispiel der<br />
Ausdruck "do beißt koe Maus da Fada ab", kommt.<br />
Bei Butterbrezeln und Getränk haben sich am Schluss Mitglieder und Gäste noch lange über<br />
solche und ähnliche Sprichwörter angeregt unterhalten und sich herzlich bei Walter und Inge<br />
Bauer bedankt.<br />
Seite 2 von 2<br />
Die Vorstandschaft