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Kunst und Kultur begleiten die Wohnungshilfe - Gesundheit Berlin eV

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Knut Bliesener <strong>und</strong> Dr. Pia Haertinger<br />

<strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong> <strong>begleiten</strong> <strong>die</strong> <strong>Wohnungshilfe</strong><br />

Wohnungslose <strong>und</strong> von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen erhalten über ihre<br />

existentielle Gr<strong>und</strong>sicherung hinaus in Arbeitsprojekten des SKM Augsburg <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />

ihre prekäre Lebenssituation zu verbessern <strong>und</strong> zu stabilisieren. Diese Projekte <strong>die</strong>nen<br />

Menschen in sozialen Schwierigkeiten als Trainingsfeld zur Vorbereitung auf den<br />

Arbeitsmarkt. So sind etwa <strong>die</strong> Gestaltung von Schaufenstern <strong>und</strong> Regalen, der<br />

K<strong>und</strong>enumgang sowie <strong>die</strong> Mithilfe bei Benefizkonzerten, -lesungen <strong>und</strong> Kabarettabenden im<br />

Flohmarktladen collage „<strong>Kunst</strong>, Krempel & <strong>Kultur</strong>“ ein wichtiger Schritt in Richtung<br />

Selbstbestätigung, Eigeninitiative <strong>und</strong> Kreativität.<br />

(Abb. 1-6).<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>Berlin</strong> (Hrsg.): Dokumentation 14. b<strong>und</strong>esweiter Kongress Armut <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, <strong>Berlin</strong> 2008<br />

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Knut Bliesener, Pia Haertinger: <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong> <strong>begleiten</strong> <strong>die</strong> <strong>Wohnungshilfe</strong><br />

Zusätzlich ist ein <strong>Kunst</strong>angebot für <strong>die</strong> BesucherInnen der Wärmestube sowie für <strong>die</strong><br />

MaßnahmenteilnehmerInnen der Arbeitsprojekte im Aufbau, um <strong>die</strong>sen Prozess des<br />

„Empowerment“ zu <strong>begleiten</strong> <strong>und</strong> zu verstärken. Ein erster Holzworkshop in der Wärmestube<br />

mit dem Bildhauer <strong>und</strong> <strong>Kunst</strong>therapeuten Sascha Kempter (Abb. 7-10) wurde durch <strong>die</strong><br />

Aktion „Teilungsprozesse“ ermöglicht: Mehrere KünstlerInnen stellten in einer gemeinsamen<br />

Aktion Skulpturen her, um durch deren Verkaufserlös <strong>die</strong> ersten <strong>Kunst</strong>angebote in der<br />

Wärmestube zu starten. (Abb. 11-13)<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>Berlin</strong> (Hrsg.): Dokumentation 14. b<strong>und</strong>esweiter Kongress Armut <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, <strong>Berlin</strong> 2008<br />

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Knut Bliesener, Pia Haertinger: <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong> <strong>begleiten</strong> <strong>die</strong> <strong>Wohnungshilfe</strong><br />

Die Idee hierzu entstand durch das Projekt „Künstler helfen Obdachlosen“ – einer<br />

Benefizausstellung, <strong>die</strong> seit 2006 alljährlich mit einer wachsenden Anzahl von KünstlerInnen<br />

zugunsten der Wohnungslosenhilfe des SKM Augsburg veranstaltet wird. Durch <strong>die</strong><br />

Vernissage in der Wärmestube, <strong>die</strong> <strong>Kunst</strong>karawane, <strong>die</strong> vom SKM Augsburg zu den<br />

eigentlichen Ausstellungsorten in <strong>die</strong> Innenstadt führt <strong>und</strong> durch <strong>die</strong> Möglichkeit für Klienten,<br />

sich an der Ausstellung zu beteiligen, kommen <strong>die</strong> Besucher der Wärmestube mit <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong><br />

ihrem offenen, gesellschaftlichen Dialog in Berührung. Einzelnen gelingt dadurch der<br />

Wechsel vom reinen Bittsteller zum produktiven Künstler, der mit seiner verkauften Arbeit<br />

auch <strong>die</strong> Einrichtung unterstützt, von der er selbst profitiert. Dies eröffnet eine neue Form<br />

des Umgangs auf Augenhöhe. Zudem stellt <strong>die</strong> Aussicht auf Beteiligung an einer<br />

Gruppenausstellung eine persönliche Herausforderung dar, <strong>die</strong> sich positiv auf <strong>die</strong> eigene<br />

Kreativität <strong>und</strong> Schaffensfreude auswirkt. In <strong>die</strong>sem Kontext steht auch das Projekt<br />

„Perspektiven“, bei der auf Initiative eines Sozialarbeiters des SKM Augsburg Klienten der<br />

Wärmestube mit einer Einwegkamera ihr Lebensumfeld ablichteten. Die Fotos wurden zum<br />

Stolz der UrheberInnen im Foyer des SKM Augsburg, im Flohmarktladen collage sowie in der<br />

Stadtbücherei Augsburg ausgestellt. (Abb. 14-24)<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>Berlin</strong> (Hrsg.): Dokumentation 14. b<strong>und</strong>esweiter Kongress Armut <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, <strong>Berlin</strong> 2008<br />

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Knut Bliesener, Pia Haertinger: <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong> <strong>begleiten</strong> <strong>die</strong> <strong>Wohnungshilfe</strong><br />

Dieser Austausch zwischen den Profi-Künstlern <strong>und</strong> den künstlerisch tätigen Klienten fördert<br />

<strong>die</strong> zwischenmenschliche Begegnung <strong>und</strong> das gegenseitige Verständnis. Konkret entwickelte<br />

sich dadurch eine Zusammenarbeit im Rahmen des Projekts „Phönix“ der Bauteilbörse<br />

Augsburg-Schwaben. Eine Künstlerin <strong>und</strong> ein Zusatzjobber, der künstlerisch vorgebildet ist,<br />

erstellen bereits erste Prototypen für <strong>die</strong> Neugestaltung gebrauchter Möbel. (Abb. 25-33)<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>Berlin</strong> (Hrsg.): Dokumentation 14. b<strong>und</strong>esweiter Kongress Armut <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, <strong>Berlin</strong> 2008<br />

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Knut Bliesener, Pia Haertinger: <strong>Kunst</strong> <strong>und</strong> <strong>Kultur</strong> <strong>begleiten</strong> <strong>die</strong> <strong>Wohnungshilfe</strong><br />

Langfristig soll durch <strong>die</strong>se kreativen <strong>und</strong> öffentlichkeitswirksamen <strong>Kunst</strong>aktionen der<br />

gesellschaftspolitische Anspruch geltend gemacht werden, soziale <strong>und</strong> kulturelle Teilhabe als<br />

„Gemeingut“ zu begreifen, um auch innerhalb der Wohnungslosenhilfe <strong>die</strong>sen Anspruch<br />

umsetzen zu können. In Verbindung mit den Arbeitsprojekten <strong>und</strong> der Wärmestube bedeutet<br />

<strong>die</strong>s zukünftig den Ausbau des offenen Kursangebots sowie <strong>die</strong> Errichtung eigener<br />

Werkstätten als ein wichtiges Begleitinstrument der Wohnungslosenhilfe, denn: „Der Mensch<br />

lebt nicht vom Brot allein!“<br />

Knut Bliesener, Dr. Pia Haertinger<br />

SKM Augsburg<br />

Kontakt<br />

Wohnungslosen- & Straffälligenhilfe<br />

Klinkertorstr. 12<br />

86152 Augsburg<br />

Tel.: (0821) 51 65 69<br />

Fax: (0821) 57 08 73 89<br />

E-Mail: info@skm-augsburg.de<br />

www.skm-augsburg.de<br />

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