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Protokoll der 46 Sitzung des Arbeitskreises Altern und Gesundheit ...

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Ges<strong>und</strong>heit Berlin 1<br />

<strong>Protokoll</strong> <strong>der</strong> <strong>46</strong> <strong>Sitzung</strong> <strong>des</strong> <strong>Arbeitskreises</strong> <strong>Altern</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit am 4. November<br />

2008, 16.00 Uhr – 18.00 Uhr<br />

Teilnehmer/innen<br />

Dr. Ida Beier, Dr. Bettina Linker, Ulrika Zabel, Birgit Wolter, Renate Schack, Dr. Josefine<br />

Heusinger, Andrea Schulz, Dr. Susanne Kümpers, Heinz Kröger, Regina Saeger, Gabriela<br />

Seibt, Christine Münzberg, Petra Ewert, Stefan Pospiech, Danuta Kowalski, Susanne Koch,<br />

Elke Harms, Anne Rehner, Marion Drögsler, Ingeborg Schwanke<br />

<strong>Protokoll</strong>: Stefan Pospiech<br />

Anhang: Stellungsnahme <strong>des</strong> <strong>Arbeitskreises</strong> zu Pflegestützpunkten<br />

Frau Heusinger leitet aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> krankheitsbedingten Abwesenheit von Herrn Dr. Trommer<br />

die <strong>Sitzung</strong> <strong>des</strong> <strong>Arbeitskreises</strong>.<br />

TOP 1 Vorbereitung <strong>des</strong> 14 Kongress Armut <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit – Vorstellung <strong>der</strong> Beiträge<br />

Der Arbeitskreis <strong>Altern</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit hat wie<strong>der</strong> vier Foren auf dem 14. Kongress Armut<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit organisiert, die in diesem Jahr den Schwerpunkt Kommunikation im Alter<br />

haben.<br />

Im Diskussionsforum am Samstag, den 6.12. von 9.00 Uhr – 10.30 Uhr geht es um die Versorgung<br />

demenzkranker Menschen. Dazu wird Herr Mechling von <strong>der</strong> Sporthochschule Köln<br />

ein Konzept vorstellen, dass Demenzkranke durch Bewegungs- <strong>und</strong> Sportangebote bereits im<br />

Frühstadium zu för<strong>der</strong>n sucht, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.<br />

Frau Münzberg vom Bezirksamt Reinickendorf wird die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen<br />

Akteuren im Rahmen <strong>des</strong> Ansatzes <strong>der</strong> demenzfre<strong>und</strong>lichen Kommune Reinickendorf<br />

vorstellen. 2030 wird ungefähr die Hälfte <strong>der</strong> Bevölkerung von Tegel über 65 Jahre alt sein.<br />

Teil <strong>der</strong> Aktivitäten ist die Ausstellung „Verwirrte Kunst“<br />

Frau Kowalski berichtet stellvertretend für Frau Wrobel, die den spezifischen Versorgungsbedarf<br />

demenzerkrankter Migrant/innen thematisieren wird. Dabei greift sie auf die Erfahrungen<br />

aus <strong>der</strong> Praxis durch das Projekt IdeM - Informationszentrum für dementiell <strong>und</strong> psychisch<br />

erkrankte sowie geistig behin<strong>der</strong>te MigrantInnen zurück.<br />

Im Forum am Freitag, den 5.12. von 11.30 Uhr – 13.00 Uhr geht das Referat von Herrn Dr.<br />

Trommer <strong>der</strong> Frage nach, wie das Zugehörigkeitsgefühl älterer Menschen durch Kommunikation<br />

gestärkt werden kann. Dabei werden auch neurologische Fragestellungen einbezogen <strong>und</strong><br />

hinterfragt, wie das genetische Potenzial eines Menschen von Kindheit ab zur Entfaltung gebracht<br />

werden kann. Der Beitrag wird dem Arbeitskreis stellvertretend durch Herrn Kröger<br />

vorgetragen.<br />

Der zweite Beitrag von Herrn Schmitt von <strong>der</strong> Lan<strong>des</strong>vereinigung Selbsthilfe wird herausstellen,<br />

wie elementar Kommunikation gerade für auf Hilfe angewiesene Personen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />

ist. Z.B. Blinde, Gehörlose, Menschen mit Sprachstörungen (Aphasiker) benötigen die<br />

Unterstützung <strong>der</strong> gesamten Gesellschaft, um einer Verschärfung <strong>der</strong> ges<strong>und</strong>heitlichen Problemlagen<br />

o<strong>der</strong> einer Vereinsamung vorzubeugen. Eine beson<strong>der</strong>e Rolle kommt <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenselbsthilfe<br />

<strong>und</strong> den Professionellen zu. Aus dem Auditorium wird angeregt, auch die Zielgruppe<br />

<strong>der</strong> geistig Behin<strong>der</strong>ten in den Beitrag zu integrieren sowie die Erfahrungen/Unterschiede<br />

zwischen <strong>der</strong> Alten- <strong>und</strong> Behin<strong>der</strong>tenhilfe.<br />

<strong>Protokoll</strong> Arbeitskreis <strong>Altern</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, 4.11.08


Ges<strong>und</strong>heit Berlin 2<br />

Das zweite Forum von 14.15 Uhr bis 15.45 Uhr „Kommunikation <strong>und</strong> soziale Lage im Alter“<br />

beginnt mit einem Beitrag von Marion Drögsler vom Arbeitslosenverband Deutschland. Hier<br />

steht beson<strong>der</strong>s das Thema wachsende Altersarmut durch unterbrochene Erwerbsbiographien<br />

<strong>und</strong> die Sicherung eines menschenwürdigen Lebensabends im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>. Gleichzeitig wird<br />

Frau Drögsler aber auch die Erfahrungen mit Betroffenen darstellen <strong>und</strong> gerade die Perspektiven<br />

älterer Arbeitsloser behandeln.<br />

Frau Rehner, Studentin an <strong>der</strong> BSPH, wird vor dem Hintergr<strong>und</strong> einer Masterarbeit, die in<br />

Kooperation mit dem Bezirksamt Mitte durchgeführt wird, den Einfluss sozialer Netzwerke<br />

auf das Ges<strong>und</strong>heitsverhalten im Alter darstellen. Da zum Zeitpunkt <strong>des</strong> Kongresses noch<br />

keine empirischen Ergebnisse vorliegen, wird auf Gr<strong>und</strong>lage bereits vorliegen<strong>der</strong> Untersuchungen<br />

<strong>und</strong> dem methodischen Ansatz <strong>der</strong> Arbeit beson<strong>der</strong>s auf die Ziele <strong>und</strong> die Notwendigkeit<br />

einer solchen Untersuchung eingegangen.<br />

Im Forum „Ges<strong>und</strong>heitsför<strong>der</strong>ung durch Partizipation <strong>und</strong> Kommunikation in <strong>der</strong> Kommune“<br />

von 16.15 Uhr – 17.45 Uhr wird zunächst Frau Koch vom AWO-Zentrum Berlin-Kreuzberg<br />

über die positiven Erfahrungen <strong>der</strong> Arbeit mit älteren Migrant/innen eingehen. Neben Sozialberatung,<br />

Gruppenangeboten <strong>und</strong> <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>des</strong> Ehrenamtes geht es auch um die Stärkung<br />

von Selbstwert durch das Gefühl <strong>der</strong> Zugehörigkeit. Thema wird auch die Erreichbarkeit<br />

von Migrant/innen für <strong>und</strong> durch solche Angebote sein.<br />

Frau Klabuhn von <strong>der</strong> Entwicklungsgesellschaft Duisburg wird übergreifend über Erfolgs<strong>und</strong><br />

Misserfolgsstrategien, die die Partizipation mit Älteren in benachteiligten Stadtteilen<br />

stärken sollen, berichten <strong>und</strong> die Übertragbarkeit dieser Erfahrungen analysieren. Hier geht es<br />

stark um die Kommunikation zwischen einzelnen Akteuren, um eine zielgerichtete Kooperation<br />

im Stadtteil anzuregen.<br />

TOP 2 Modellprojekt „Werkstatt Pflegestützpunkt“<br />

Frau Schulze berichtet über die Erfahrungen <strong>des</strong> Vereins Albatross, <strong>der</strong> seit April 2008 Träger<br />

eines Pilotpflegestützpunktes in Köpenick ist. Der Pflegestützpunkt (PSP) ist einer von zwei<br />

Modellprojekten in Berlin, um in zwei Regionen mit unterschiedlicher Sozialstruktur die<br />

künftigen Anfor<strong>der</strong>ungen zu testen. Insgesamt sollen 36 PSP in Berlin aufgebaut werden, die<br />

Koordinierungsstellen R<strong>und</strong> ums Alter sollen integriert, aber nicht in dieser Struktur „aufgelöst“<br />

werden. Die finanzielle Ausstattung <strong>der</strong> PSP ist, angesichts <strong>des</strong> mannigfaltigen Aufgabenspektrums,<br />

gering: pro Jahr stehen 15.000 € zur Verfügung. Da die PSP neben dem Case-<br />

Management <strong>und</strong> <strong>der</strong> Beratung zu allen Unterstützungsangeboten <strong>der</strong> Sozialgesetzbücher<br />

auch den Aufbau <strong>und</strong> das Management von Netzwerkstrukturen gewährleisten sollen, fehlen<br />

die notwendigen personellen Mittel.<br />

Die Erfahrungen aus dem Modellprojekt werden regelmäßig in die zurzeit laufenden Verhandlungen<br />

zwischen <strong>der</strong> Senatsverwaltung für Integration, Arbeit <strong>und</strong> Soziales sowie den<br />

Pflegekassen eingespeist. Allerdings wird allgemein als Defizit wahrgenommen, dass die<br />

Verhandlungs- <strong>und</strong> Entscheidungsgewalt zwischen Senat <strong>und</strong> Pflegekassen ungleich gewichtet<br />

ist: Einigen sich Senat <strong>und</strong> Pflegekassen nicht auf ein gemeinsames Modell, entscheiden<br />

die Pflegekassen die Ausgestaltung <strong>der</strong> PSP allein. Auch die notwendige Beteiligung an<strong>der</strong>er<br />

Institutionen basiert auf freiwilliger Basis. Angesichts dieses im Ergebnisse noch nicht absehbaren<br />

Prozesses entschließt sich <strong>der</strong> Arbeitskreis zu einer Stellungsnahme an die Entscheidungsträger,<br />

die die Inhalte <strong>der</strong> Diskussion zusammenfasst. Die vom Arbeitskreis erarbeitete<br />

Stellungsnahme wird einstimmig von den Anwesenden akzeptiert. Herr Pospiech von Ge-<br />

<strong>Protokoll</strong> Arbeitskreis <strong>Altern</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, 4.11.08


Ges<strong>und</strong>heit Berlin 3<br />

s<strong>und</strong>heit Berlin erklärt sich bereit, die Ergebnisse an die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Lan<strong>des</strong>ges<strong>und</strong>heitskonferenz<br />

weiterzuleiten.<br />

In diesem Zusammenhang berichtet er auch über die Beratungen <strong>der</strong> LGK einen Prozess zu<br />

initiieren, an <strong>des</strong>sen Ende hoffentlich Ges<strong>und</strong>heitsziele zum Thema „Ges<strong>und</strong> altern“ stehen.<br />

Der Workshop „Ges<strong>und</strong>heitspolitik <strong>und</strong> demografische Entwicklung“ wird auf <strong>der</strong> Lan<strong>des</strong>ges<strong>und</strong>heitskonferenz<br />

auch nochmals explizit auf diesen Punkt eingehen.<br />

Termine für die nächsten Arbeitskreissitzungen werden noch bekannt gegeben.<br />

Anhang:<br />

Berlin, den 4. November 2008<br />

Stellungnahme zur Ausgestaltung <strong>der</strong> Pflegestützpunkte im Land Berlin<br />

Die Mitglie<strong>der</strong> <strong>des</strong> <strong>Arbeitskreises</strong> „<strong>Altern</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit“ von Ges<strong>und</strong>heit Berlin, Lan<strong>des</strong>arbeitsgemeinschaft<br />

für Ges<strong>und</strong>heitsför<strong>der</strong>ung, haben auf ihrer <strong>Sitzung</strong> am 4.11.2008 beschlossen,<br />

zur laufenden Debatte über die Ausgestaltung <strong>der</strong> Pflegestützpunkte im Land Berlin nach<br />

§92 c, Abschnitt 1-8, Gesetz zur strukturellen Weiterentwicklung <strong>der</strong> Pflegeversicherung vom<br />

28. Mai 2008 Stellung zu nehmen. Die geplanten Pflegestützpunkte bieten große Chancen zur<br />

Weiterentwicklung <strong>der</strong> Beratungs- <strong>und</strong> Versorgungsstruktur unter Einbeziehung aller Akteure.<br />

Es bestehen jedoch Befürchtungen, dass diese Gelegenheit ungenutzt verstreicht. Daher<br />

richten wir diese Stellungnahme an die verhandlungsführenden Parteien im Land Berlin für<br />

die Ausgestaltung <strong>der</strong> Pflegestützpunkte.<br />

1. Zielgruppen sind Menschen jeden Lebensalters mit Hilfe- <strong>und</strong> Pflegebedarf, <strong>der</strong>en<br />

Angehörige <strong>und</strong> soziale Netzwerke.<br />

2. Die Beratung <strong>und</strong> das Case-Management müssen alle im Gesetz genannten Bereiche<br />

(ges<strong>und</strong>heitsför<strong>der</strong>nde, präventive, kurative, rehabilitative <strong>und</strong> sonstige medizinische<br />

sowie pflegerische <strong>und</strong> soziale Hilfs- <strong>und</strong> Unterstützungsleistungen sowie die Hilfestellung<br />

bei <strong>der</strong> Inanspruchnahme) <strong>und</strong> damit alle sozialen Dimensionen <strong>des</strong> Lebens<br />

ganzheitlich umfassen.<br />

3. Die Neutralität <strong>der</strong> Beratung muss sichergestellt sein.<br />

4. Die Pflegestützpunkte sollen den einen Anlaufspunkt für die Gesamtheit <strong>der</strong> angesprochenen<br />

Fragen darstellen<br />

5. Voraussetzung dafür ist, dass die Aktivität <strong>der</strong> Pflegestützpunkte über die Einzelberatung<br />

hinausgeht <strong>und</strong> die Vernetzung aller relevanten Initiativen <strong>und</strong> Akteure im Stadtteil<br />

umfasst.<br />

6. Die Einzelberatung <strong>und</strong> Vernetzungsaktivitäten müssen personell <strong>und</strong> finanziell ausreichend<br />

ausgestattet <strong>und</strong> miteinan<strong>der</strong> koordiniert sein, d.h. vorhandene Verb<strong>und</strong>strukturen<br />

müssen einbezogen <strong>und</strong> weiterentwickelt werden. Doppelstrukturen müssen<br />

vermieden werden.<br />

<strong>Protokoll</strong> Arbeitskreis <strong>Altern</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit, 4.11.08

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