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Arbeitslosigkeit: Ansatzpunkte einer frauenspezifischen ...

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Monika Fränznick: <strong>Arbeitslosigkeit</strong>: <strong>Ansatzpunkte</strong> <strong>einer</strong> <strong>frauenspezifischen</strong> Gesundheitsförderung<br />

3.b. Was kann ein solcher Kurs leisten?<br />

Der Kurs „Wohlbefinden stärken, Gesundheitsrisiko <strong>Arbeitslosigkeit</strong> mindern“ umfasst drei<br />

mal zwei Stunden plus jeweils <strong>einer</strong> weiteren Stunde für Austausch und Fragen. Entspre-<br />

chend dieses begrenzten Umfanges müssen die Inhalte des Kurses begrenzt werden. Fol-<br />

gende inhaltliche Schwerpunkte haben sich als sinnvoll erwiesen:<br />

• Den Zusammenhang von <strong>Arbeitslosigkeit</strong> und Stress herzustellen, war für viele Kursteil-<br />

nehmerinnen sehr erhellend. Beschwerden und Beeinträchtigungen des Wohlbefindens<br />

wurden für sie oftmals verständlicher. Außerdem hatte die Erkenntnis dieses Zusammen-<br />

hangs eine entlastende Funktion, da viele bis dahin die Anzeichen von Stress nicht gelten<br />

ließen oder nicht ernst nahmen, da sie schließlich mehr freie Zeit hatten als in ihrem frühe-<br />

ren Berufsleben. Mit der Betonung der Belastungssituation durch ihre <strong>Arbeitslosigkeit</strong> und<br />

der daraus folgenden Stresssymptomatik entstand ein Bewusstsein für die Notwendigkeit,<br />

Stress abzubauen.<br />

• Möglichkeiten der Stressreduktion vorzustellen und einfache alltagstaugliche Übungen zur<br />

Stressbewältigung waren logische Konsequenz der genannten Stresswahrnehmung. Wir<br />

arbeiten hier mit Körperübungen, mit Anregungen für eine stressfreie Gestaltung des All-<br />

tags und mit Gesprächen über Möglichkeiten, das persönliche Wohlbefinden zu verbes-<br />

sern, wobei das gegenseitige Feedback von besonderer Bedeutung ist.<br />

• Gesundheitliche Beeinträchtigungen, die von einzelnen im Zusammenhang mit Arbeitslo-<br />

sigkeit genannt wurden, greifen wir auf. So informieren wir über Themen wie Schlafstö-<br />

rungen oder depressive Verstimmungen und geben alltagstaugliche Selbsthilfetipps bezie-<br />

hungsweise die Kursteilnehmerinnen geben ihre gesammelten Erfahrungen weiter.<br />

• Austausch und Feedback ist grundsätzlicher Bestandteil, da die Kursteilnehmerinnen von<br />

Erfahrungen und Wissen anderer profitieren können und Anregungen voneinander erhal-<br />

ten. Da die Zeit im Kurs begrenzt ist, kann der Austausch in der anberaumten "offenen"<br />

Stunde nach dem Kurs vertieft werden.<br />

• Die Weitervermittlung an andere Einrichtungen erweist sich als Möglichkeit, Thematiken,<br />

die sich im Kurs herauskristallisierten, zu vertiefen oder weiterzuverfolgen. Das Spektrum<br />

reicht hier von Beratungsstellen für Arbeitslose über PsychotherapeutInnen und Naturheil-<br />

kundlerInnen bis hin zu Sportangeboten oder Selbsthilfeeinrichtungen.<br />

• In diesem Zusammenhang treffen unsere Informationen über kostengünstige Angebote in<br />

Bereichen wie Bewegung, Sport, Entspannung, aber auch kulturelle und gesundheitsför-<br />

dernde Angebote auf großes Interesse.<br />

• Denn - und dies ist ein Hauptanliegen unseres Kurses - hier werden Impulse gesetzt, aktiv<br />

zu werden und eigene Handlungsmöglichkeiten sowie eigene Ressourcen und Kompeten-<br />

zen (wieder-) zu entdecken.<br />

Die Rückmeldung zu den Kursen lässt denn auch den Schluss zu, dass sich die Frauen moti-<br />

viert fühlen, etwas für sich zu tun, ihr Wohlbefinden, ihre Zufriedenheit und ihr Selbstwertge-<br />

fühl zu stärken - gerade auch in der Situation der <strong>Arbeitslosigkeit</strong>, die oftmals mit depressi-<br />

ven Stimmungen und Ohnmachtsgefühlen assoziiert wird. In diesem Kontext hat der Kurs<br />

eine Doppelfunktion: Einerseits soll er - mit dem Ziel das gesundheitliche Wohlbefinden lang-<br />

Gesundheit Berlin (Hrsg.): Dokumentation 13. bundesweiter Kongress Armut und Gesundheit, Berlin 2007<br />

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