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Zentrale Kompetenz: Lesen - Grundschulverband

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Didaktische Leitideen<br />

Die Förderung des <strong>Lesen</strong>s folgt den drei didaktischen Leitideen:<br />

Entwurf <strong>Grundschulverband</strong><br />

Fördern Deutsch: <strong>Lesen</strong> (Bartnitzky/Hecker, 01.11.10)<br />

► Förderung ist beziehungsreich und verstehensorientiert.<br />

<strong>Lesen</strong> ist Verstehen. Lehrerinnen und Lehrer müssen sich intensiv bemühen, die „Sprachen des Verstehens“<br />

von Kindern zu lernen. Die Aufmerksamkeit von Lehrerinnen und Lehrern muss sich verstärkt<br />

auf das Weltwissen der <strong>Lesen</strong>den richten, das für erfolgreiche Verstehensprozesse notwendig<br />

ist. „Kein Text kann alles sagen, was er meint“, schreibt Bettina Hurrelmann. Für das Leseverstehen<br />

sind strukturierte Wissensbestände nötig – umgekehrt tragen Leseprozesse zur Ausbildung und Anreicherung<br />

von Wissensstrukturen bei. Welche Texte Kinder <strong>Lesen</strong> hängt nur zum Teil von der<br />

Schwierigkeit eines Textes ab, mit entscheidend ist auch das Interesse, das Kinder am Thema haben.<br />

Die Lesegeläufigkeit, aber auch die wichtige emotionale Komponente der Lesebereitschaft werden<br />

durch regelmäßiges Vorlesen, gemeinsame Leseerfahrungen und Gespräche über Gelesenes am besten<br />

gefördert. Kinder mit Leseproblemen benötigen Lesetraining in einer Atmosphäre individueller<br />

Zuwendung, ihnen hilft besonders individuelle Förderung durch verschiedene Lesepartner.<br />

► Förderung ist diagnosegeleitet und differenziert.<br />

<strong>Lesen</strong> (und Schreiben) haben eine Schlüsselfunktion für erfolgreiches Lernen in der Schule. In der<br />

Schuleingangsstufe müssen alle Kinder tragfähige Grundlagen im <strong>Lesen</strong> (und Schreiben) erwerben<br />

können, um in ihrer Lebenswelt selbstständiger zu werden und am weiteren Unterricht Gewinn bringend<br />

mitarbeiten zu können.<br />

Dazu muss die Lehrerin oder der Lehrer die grundlegenden Aspekte der schriftsprachlichen <strong>Kompetenz</strong>en<br />

als Entwicklungsziele kennen, Lernentwicklung und Lernstände der Kinder jeweils einschätzen<br />

und die weiteren Lernwege anregend, unterstützend und fördernd begleiten.<br />

Beobachtungsbögen, wie sie in den Materialien zur Pädagogischen Leistungskultur vom <strong>Grundschulverband</strong><br />

veröffentlicht worden sind, können zur Reflektion der Lernstände der Kinder herangezogen<br />

werden. Grundlagen dafür sind die Beobachtung der Kinder, ihr Leseverhalten und ein Überblick über<br />

ihre Lesegewohnheiten. ( CD-ROM: Beobachtungsbogen <strong>Lesen</strong> 1/2 )<br />

Ein solcher Beobachtungsbogen hält die grundlegenden Entwicklungsziele im Blick, er kann im Laufe<br />

der ersten beiden Schuljahre den Blick auf die jeweiligen Lernstände der Kinder schärfen und helfen,<br />

sich über Lernentwicklungen und Förderschwerpunkte zu vergewissern.<br />

Zur Feststellung der Lesefertigkeit können auch standardisierte Tests, wie zum Beispiel der „Stolperwörter-Lesetest“<br />

verwendet werden. ( CD-ROM: Stolperwörter-Lesetest 1/2 )<br />

► Förderung ist kommunikativ und kooperativ.<br />

Lesefähigkeit ist keine Technik, die lehrgangsmäßig Schritt für Schritt angeleitet eingeübt werden<br />

kann. <strong>Lesen</strong> hat immer eine Funktion im Zusammenhang einer Lesekultur, die in der Klasse, besser:<br />

an der Schule mit Kindern praktiziert wird. <strong>Lesen</strong> und der Diskurs über das <strong>Lesen</strong> sind von Anfang an<br />

wertgeschätzte Tätigkeiten, für die Kinder reichlich Gelegenheiten erhalten sollten.<br />

Das Förderziel in diesem Zusammenhang ist, es allen Kindern zu ermöglichen, an der schulischen<br />

Lesekultur teilzuhaben.<br />

In freien Lesezeiten kann sich die Lehrerin oder der Lehrer einen Überblick darüber verschaffen, was<br />

die einzelnen Kinder beim <strong>Lesen</strong> bereits bewältigen und können und wo sie noch Unterstützung<br />

brauchen. Beim „Paired Reading“ lesen ein Kind und sein Lesepartner einen Text so lange gemeinsam<br />

(halb-)laut, bis das Kind sich sicher genug fühlt, alleine weiter zu lesen. Ob es den Inhalt des Textes<br />

verstanden hat, zeigt sich einem kurzen Gespräch über den Text.<br />

In vielfältigen Lesesituationen wird <strong>Lesen</strong> zum Gespräch, zum Informationsaustausch, zum Gemeinschaftserlebnis.<br />

So wird ein individuelles Eingehen auf Leseinteressen, Leseprobleme und Lesefertigkeiten<br />

gerade leseschwächerer Kinder möglich.<br />

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