Der Winterfeldtplatz in Berlin-Schöneberg Das ... - Motzbuch
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Haus aus dem Wiederaufbauplan West-Berl<strong>in</strong>s<br />
zwischen 1952 und 1961 (2005)<br />
42 43<br />
<strong>Das</strong> Eckhaus hat zwei E<strong>in</strong>gänge. <strong>Der</strong><br />
E<strong>in</strong>gang an der Goltzstraße, ursprünglich<br />
e<strong>in</strong>e Viehtrift, bekam von Anfang<br />
an die Nummer 24. Die W<strong>in</strong>terfeldtstraße,<br />
e<strong>in</strong> ehemaliger Feldweg, bekam<br />
1885 die Bezeichnung W<strong>in</strong>terfeldtstraße.<br />
Sie führt von der Potsdamer Straße<br />
bis zum <strong>W<strong>in</strong>terfeldtplatz</strong>. Vier Jahre<br />
später wurde die Straße bis zum Viktoria-Luise-Platz<br />
verlängert und hieß <strong>in</strong><br />
diesem Abschnitt Neue W<strong>in</strong>terfeldtstraße.<br />
Mit der Vere<strong>in</strong>heitlichung des Straßennamens<br />
1962 erhielt das Haus die<br />
heutige Adresse W<strong>in</strong>terfeldtstraße 45.<br />
Die Ehrung von Persönlichkeiten durch<br />
Straßennamen war und ist heute noch<br />
<strong>Der</strong> Berl<strong>in</strong>er Bär ist e<strong>in</strong> Erkennungszeichen für staatlich<br />
geförderte Häuser im Wiederaufbauplan<br />
so wichtig wie e<strong>in</strong>e Denkmalaufstellung.<br />
Hans Karl von W<strong>in</strong>terfeldt, e<strong>in</strong><br />
enger Vertauter König Friedrichs II.,<br />
durchlief die militärische Laufbahn und<br />
fiel 1757 fünfzigjährig <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Schlacht<br />
bei Görlitz. Ihm wurden der Platz und<br />
die Straße gewidmet.<br />
Die Goltzstraße bekam ihren Namen<br />
von Friedrich Goltz (1825–1888), ei-<br />
nem preußischen Politiker, der die Geme<strong>in</strong>de<br />
<strong>Schöneberg</strong> <strong>in</strong> kommunalpolitischen<br />
Fragen beriet. Karl Georg Maaßen<br />
(1769–1834), nach dem die Maaßenstraße<br />
benannt ist, arbeitete als preußischer<br />
F<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong>ister und begründete mit Frie-<br />
drich Christ Adolf von Motz den deutschen<br />
Zollvere<strong>in</strong> (1834), der erste wirt-<br />
Die Form des Bären stammt von<br />
der Bildhauer<strong>in</strong> Renèe S<strong>in</strong>tenis<br />
schaftliche Zusammenschluss deutscher<br />
Staaten unter preußischer Führung.<br />
E<strong>in</strong> Gang <strong>in</strong> die westliche W<strong>in</strong>terfeldtstraße<br />
führt an repräsentativen Häusern<br />
vorbei zu schlichten Hausreihen. Die<br />
e<strong>in</strong>fache aber durchaus solide und ansprechende<br />
moderne Bauweise ergab<br />
sich zwangsläufig aus der F<strong>in</strong>anzmittelknappheit<br />
und den e<strong>in</strong>schränkenden<br />
Vorschriften des staatlichen Wohnungsbaus<br />
<strong>in</strong> der zerstörten Stadt. Nach 1945<br />
war die Unterbr<strong>in</strong>gung der Menschen<br />
vorrangige Aufgabe. Mit zu den damals<br />
am schwersten zerstörten Gebieten zähl-<br />
te das Bayerische Viertel <strong>in</strong> <strong>Schöneberg</strong>.<br />
<strong>Der</strong> Berl<strong>in</strong>er Wiederaufbauplan <strong>in</strong> West-<br />
Berl<strong>in</strong> wurde von 1952 bis 1961 zu<br />
über 50 Prozent aus öffentlichen Mitteln<br />
f<strong>in</strong>anziert. E<strong>in</strong>e Plakette mit dem<br />
Bild des Berl<strong>in</strong>er Bären hängt neben<br />
den E<strong>in</strong>gängen. <strong>Der</strong> Berl<strong>in</strong>er Bär ist<br />
das Erkennungszeichen für die staatlich<br />
geförderten Häuser im Wiederaufbauplan.