Jahrgang 47 Freitag, den 26.08.2011 Nummer 34 ... - Heitersheim
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<strong>Freitag</strong>, <strong>den</strong> 26. August 2011<br />
23.09.<br />
Herr Bruno Becker<br />
Schwarzwaldstr. 9<br />
75 Jahre<br />
25.09.<br />
Herr Karl-Heinz Augsburg<br />
Bal<strong>den</strong>steinstr. 6<br />
85 Jahre<br />
25.09.<br />
Frau Hildegard Stammel<br />
Eisenbahnstr. 36<br />
83 Jahre<br />
25.09.<br />
Herr Dr. Hartmut Grimrath<br />
Römerstr. 2<br />
70 Jahre<br />
26.09.<br />
Herr Pompeo Greotti<br />
Am Sulzbach 14a<br />
91 Jahre<br />
26.09.<br />
Herr Manfred Reppig<br />
Eisenbahnstr. 16<br />
73 Jahre<br />
26.09.<br />
Herr Paul Waßmer<br />
Blauenstr. 6<br />
71 Jahre<br />
27.09.<br />
Herr Joachim Kropiwoda<br />
Schillerstr. 2<br />
72 Jahre<br />
28.09.<br />
Frau Hannelore Pursian<br />
Klausengasse 1<br />
71 Jahre<br />
29.09.<br />
Herr Willi Niedanowski<br />
Eisenbahnstr. 40<br />
84 Jahre<br />
29.09.<br />
Herr Rolf Drescher<br />
Eisenbahnstr. 14<br />
70 Jahre<br />
Anmeldungen zur Veröffentlichung in der<br />
Badischen Zeitung wer<strong>den</strong> von Frau Model<br />
(Telefon 076<strong>34</strong> 551783) nur von <strong>den</strong> Jubilaren<br />
selbst oder deren Angehörigen entgegengenommen.<br />
6<br />
Franz-Köberle-Kunst- und-<br />
Kulturzentrum<br />
Tag der offenen Tür / Bilderausstellung<br />
Im Franz-Köberle-Kunst-und-Kulturzentrum<br />
der Villa artis wird es ernst. Mit einem Tag<br />
der offenen Tür geht am Samstag, 3. September,<br />
von 11 bis 18 Uhr für Menschen mit<br />
und ohne Behinderung das Motto in die Umsetzungsphase:<br />
Kulturelle Vielfalt erleben<br />
und neue künstlerische Wege entdecken.<br />
Die begleiten<strong>den</strong> Bilder hat die international<br />
bekannte iranische Künstlerin Feri Tabrisi bereits<br />
ausgestellt. Ihr Thema: Frauen. Feri Tabrisi<br />
ist eine couragierte Frau, die in ihrem Leben<br />
steinige Wege gehen musste, aber nie<br />
die Hoffnung aufgab. Mit ihren Werken will sie<br />
anderen Mut machen. „Ich lasse mich nicht<br />
beschränken. Ich genieße meine Freiheiten“,<br />
betont die Künstlerin. Sie malt, gestaltet Objekte,<br />
arrangiert Installationen und organisiert<br />
künstlerische Aktionen. Am liebsten benutzt<br />
sie Recyclingmaterialien unserer Wegwerf-<br />
Gesellschaft: Stoffe, Holz, Metall, Plastik,<br />
Acrylglas – alles wird unter ihren Hän<strong>den</strong> zum<br />
Kunstwerk. Geboren wurde die Künstlerin im<br />
Iran in eine wohlhabende Familie. Als sie mit<br />
sieben Jahren heimlich einige Wände im<br />
Haus rot anmalte, bekam sie Malunterricht<br />
von einem namhaften iranischen Künstler.<br />
Sie studierte Kunst und auf Wunsch ihrer Eltern<br />
noch „etwas Or<strong>den</strong>tliches“ – physische<br />
Geografie. Darin wollte sie in London promovieren.<br />
Alles war vorbereitet. Dann lernte sie<br />
1973 ihren Mann kennen und tauschte ihr<br />
Flugticket nach England spontan in eines<br />
nach Deutschland. Ihr Mann studierte in Freiburg<br />
Ernährungswissenschaften. Sechs Jahre<br />
später wollte die junge Familie mit inzwischen<br />
zwei Kindern zurück in die Heimat. All<br />
ihre Habe war bereits vorausgeschickt. Dann<br />
schnitt ihnen die Revolution im Iran alle Wege<br />
ab. Auch die Konten waren gesperrt, mit <strong>den</strong>en<br />
die Eltern sie unterstützten. Asyl und Sozialhilfe<br />
kam für Feri Tabrisi nicht in Frage.<br />
Weil man für Kunst in Deutschland keine Arbeitserlaubnis<br />
braucht, ernährte sie ihre Familie<br />
damit. „Manchmal war es wie ein Wunder“,<br />
sagt sie. „Einmal habe ich bei einer Ausstellung<br />
von 40 Werken 32 verkauft.“ Sie warteten<br />
17 Jahre auf eine Arbeitserlaubnis für<br />
ihren Mann, der dann noch einige Jahre als<br />
Pharmareferent arbeitete. Die Künstlerin ist<br />
stolz: Ohne irgendwelche staatliche Hilfe leben<br />
sie seit 38 Jahren hier und haben ihren<br />
Kindern eine gute Ausbildung geben können.<br />
Seit 28 Jahren sind sie in Gundelfingen beheimatet.<br />
Der Stadt schenkte sie jüngst ein<br />
zehn Meter hohes Kunstwerk. Inzwischen<br />
kommt Feri Tabrisi herum in der Welt. Für die<br />
Stadt Freiburg hat sie in der japanischen<br />
Partnerstadt eine sehr erfolgreiche Kunstaktion<br />
gestartet und auch im Iran. In Mexiko war<br />
sie als Juror der UNO eingela<strong>den</strong>, in der<br />
Schweiz zu Ausstellungen. Demnächst<br />
nimmt sie als zweite Vorsitzende des Deutschen<br />
Akademikerinnen Bundes (DAB) in<br />
Freiburg an der Jahresversammlung des<br />
amerikanischen Frauenverbandes in Minnesota<br />
teil. Ihre Pflicht als Künstlerin sieht sie<br />
darin, kritisch-politisch, aber auch humorvolltiefsinnig<br />
ihr Empfin<strong>den</strong> und Beobachten<br />
sichtbar zu machen. Im Fokus stehen die<br />
Frauen der ganzen Welt. „Einiges ist noch<br />
nicht so, wie es sein sollte“, meint sie. „Männer<br />
und Frauen müssen das Leben gleichberechtigt<br />
und miteinander, aber nicht gegeneinander<br />
gestalten.“ Über <strong>den</strong> DAB hat die<br />
Künstlerische Leiterin des Kunst- und Kulturzentrums,<br />
Sabina Scheliga, die außergewöhnliche<br />
Künstlerin kennengelernt und die<br />
Idee entwickelt als Auftaktveranstaltung am<br />
Samstag, 3. September, mit ihr eine Kennenlern-Aktion<br />
„Kunst ist, was ich bin“ anzubieten.<br />
„Kunst ist Leben und Leben ist Kunst“,<br />
findet die Aktions- und Installationskünstlerin<br />
Feri Tabrisi. Nur Bilder und Plastiken reichen<br />
nicht aus. Der Betrachter soll zum aktiven<br />
Teilnehmer wer<strong>den</strong> und sich selbst – diesmal<br />
mit Papier - in ein Kunstwerk verwandeln. Zusammengearbeitet<br />
wird dabei intensiv auch<br />
mit der Jugendreferentin Jana Ibscher.<br />
Am Mittwoch, 7. September, beginnt Feri<br />
Tabrisi ihre erste Projektreihe „Kunst- und<br />
Cappuchino“, die sich mit „Frauen hier und<br />
dort“ beschäftigt. Sie besteht aus drei Kursen:<br />
je einer für Frauen und einer für Männer<br />
mit und ohne Behinderung sowie einer für<br />
Menschen mit Sehbehinderung, <strong>den</strong>en sie<br />
das Fenster zur Kunst neu öffnen möchte.<br />
Bei allen Aktionen ist die Zahl der Teilnehmer<br />
auf 20 begrenzt und Anmeldung erforderlich.<br />
Der „Tag der offenen Tür“ am 3. September<br />
im Kunst- und Kulturzentrum der „Villa<br />
artis“ beginnt um 11 Uhr mit DJ Steffen<br />
aus <strong>Heitersheim</strong> und seiner „Minimal Musik“.<br />
Von 11.30 Uhr bis 13.30 Uhr bietet<br />
der Freiburger Künstler Waldemar Kebleris<br />
eine Patchwork-Malaktion an, bei der<br />
gemeinschaftlich „Panoramabilder für das<br />
Café artis“ entstehen sollen. Von 14 Uhr<br />
bis 14.30 Uhr kann man die Künstlerin Feri<br />
Tabrisi bei einer iranischen Teezeremonie<br />
kennenlernen. Ab 15 Uhr führt sie in die<br />
geplante Kunstaktion „Kunst ist, was ich<br />
bin“ ein. Zusammen mit der Kunsthistorikerin<br />
Sabina Scheliga verwandelt sie die<br />
Teilnehmer in lebendige Gesamtkunstwerke.<br />
Bei gutem Wetter findet die Aktion<br />
im Römerpark, bei schlechtem Wetter im<br />
Atelier statt. Um 17.15 Uhr findet ein Austausch<br />
mit Ausklang statt.<br />
Anmeldungen bei Sabina Scheliga,<br />
Tel.: 6949896 oder<br />
E-Mail: kulturzentrum@caritas-freiburg.de.<br />
Text + Foto: Sabine Model