HELIOS Klinikum Aue - HELIOS Kliniken GmbH
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<strong>HELIOS</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Aue</strong><br />
Akademisches Lehrkrankenhaus an der Technischen Universität Dresden<br />
<strong>HELIOS</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Aue</strong><br />
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie<br />
Psychiatrische<br />
Krankheitslehre<br />
Schizophrenie und Psychosen
Achtung!<br />
Folien unterliegen einem autorisierten Nutzungsrecht und<br />
sind nur für den privaten Gebrauch im Zusammenhang<br />
mit der Lehre am <strong>HELIOS</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Aue</strong> Klinik für<br />
Psychiatrie und Psychotherapie gedacht. Unberechtigte<br />
Nutzung hat Konsequenzen zur Folge.<br />
Verbesserungsvorschläge werden gern<br />
entgegengenommen!<br />
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Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie
Allgemeines zur Psychose<br />
• Symptom – Syndrom – Diagnose<br />
• im Mittelpunkt der Betrachtung stehen psychotische und Psychose<br />
assoziierte Symptome (Verhalten)<br />
• Leitsymptome (s. Übersicht) > Vielzahl von Erkrankungen<br />
• Kennzeichnen in der Behandlung sind Neuroleptika<br />
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cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie
Differentialdiagnosen<br />
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cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie
Grundlagen der Psychose<br />
Definition und Ursachen<br />
• … bezeichnet wird damit eine Seelenkrankheit bzw. Geisteskrankheit<br />
im Sinne einer psychischen Störung mit grundlegendem Wandel des<br />
eigenen Erlebens und des Außenbezuges<br />
• allgemein die Bezeichnung für psychisches Anderssein durch erkennbare<br />
Organ- u./od. Gehirnerkrankungen oder hervorgerufen von organischen<br />
sowie seelischen Grundlagen (veränderter Hirnstoffwechsel), die<br />
hypothetisch sind (endogene Psychosen)<br />
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cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie
Grundlagen der Psychose<br />
Definition und Ursachen<br />
• Psychoanalyse<br />
– keine vorhandene Selbst- und Objektgrenze > Identitätsverlust<br />
– Realitätsverlust > keine Repräsentanz<br />
– Widersprüche im Selbst werden durch veränderte Wahrnehmung der Umwelt<br />
kompensiert > Halluzinationen u. Wahn<br />
• Folge dieser Annahmen<br />
– Verschmelzen > projektive Identifizierung = Gut & Böse<br />
– Abwehr im Sinne von Spalten, Leugnung, Omnipotenz, primitiver Idealisierung,<br />
Entwertung<br />
– keine Realitätsprüfung<br />
– kein Einfühlen mehr (Empathieverlust)<br />
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Formen<br />
1. Endogene Psychosen<br />
2. Exogene Psychosen<br />
3. Psychogene Psychosen<br />
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Formen<br />
• Endogene Psychosen<br />
– Schizophrenie – F20.*<br />
– BAS – F31.*<br />
– Depression – F32.*/F33.*<br />
– zykloide Psychose (zw. Schizophrenie und BAS)<br />
– Schizoaffektive Psychose – F25.*<br />
– Psychose b. genuiner Epilepsie – F28/F29/G40.*<br />
• >>> zentrale Bedeutung geht von biologischen Anlagefaktoren aus<br />
(Ausschlussdiagnose)<br />
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Formen<br />
• Exogene Psychosen<br />
– durch Alkohol – F10.5 Subtypen alkoholische P. (Delirium tremens,<br />
Alkoholparanoia u. –halluzinose)<br />
– durch Opioide, Cannabioide, Hypnotika + Sedativas, Kokain, andere<br />
Stimulanzien, Halluzinogene, Tabak, Lösungsmittel und anderen psychotropen<br />
Substanzen – F11.5 – F19.5, Intoxikationen<br />
– HOPS – F0*.* (arteriosklerotische P., arteriosklerotische Depression,<br />
Demenzen)<br />
– Infektionserkrankungen (HIV, Spätsyphilis, …)<br />
– Tumore, Schlafstörungen<br />
– Stoffwechselerkrankungen (Schilddrüse, Vitaminmangel, …)<br />
– Sonstige funktionelle (cerebrale) und systemischen Störungen<br />
• >>> sind begründbar durch körperliche Leiden oder/und Erkrankungen des<br />
ZNS<br />
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Formen<br />
• Psychogene Psychosen<br />
– Depression<br />
– Persönlichkeitsstörungen – F60-F69<br />
– reaktive „Entgleisung“ – akute Belastungssituation – F43.0<br />
– Essstörungen – F50.*<br />
– Neurotische Psychosen – F40-F48<br />
• >>> psychodynamische bzw. erlebnisreaktive Faktoren als Grund – jedoch<br />
abzugrenzen<br />
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Symptomhäufigkeit<br />
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Symptomhäufigkeit<br />
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Station E 3 - Akutpsychiatrie
Leitsätze<br />
• je akuter, desto wahrscheinlicher ist eine exogene Psychose<br />
• Bewusstseinstörungen weißen auf ein organisches Geschehen hin<br />
• bleibt der Zustand nach Absetzen medikamentöser Krisenintervention<br />
stabil, scheint eine psychogene oder exogene Ursache vorzuliegen (z.B.<br />
Gifte oder Drogen)<br />
• allgemeine Standart – Diagnostik für Diagnosefestlegung heranziehen<br />
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Verhalten des Patienten<br />
(breit gefächert)<br />
• richtet sich nach bestehender Grunderkrankung<br />
• psychische Veränderung im Vergleich zum „Normalverhalten“ in der Palette<br />
der Psychopathologie<br />
• oft Fehlen von Krankheitseinsicht und Compliance<br />
• gestörte Kommunikation ist obligat<br />
• Wahrnehmungsstörungen (Halluzinationen) mit fehlender Verstehbarkeit<br />
• wahnhaftes Denken = paranoid = falscherlebte Wirklichkeit<br />
• Denkstörungen<br />
• mangelnde soziale Anpassung > Probleme (z.B. Missachtung der<br />
Stationsordnung)<br />
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Fazit für die Pflege<br />
• symptom- und situationsabhängig<br />
• ruhig bleiben und besonnen handeln<br />
• gut beobachten und dokumentieren<br />
• Richtlinien akuter Versorgung (Fixieren, …)<br />
• meist parenterale Medikamentenapplikation (Spritzen), besonders genau<br />
„Überwachen“ bei oraler Applikation<br />
• Hilfe signalisieren<br />
• Kontakt und Vertrauen aufbauen<br />
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Schizoaffektive Psychose<br />
• … was ist das?<br />
– prinzipiell als 50/50 Erkrankung zu verstehen<br />
– hat schizophrene Anteile und hat affektive Anteile, die zeitgleich auftreten und<br />
keiner der beiden Hauptgruppen zugeordnet werden können<br />
• Symptome<br />
– affektivbetont > depressiv, traurig, Verlust von Lebensfreude, verflacht<br />
– schizophren betont > paranoid, Halluzinationen, Denkstörungen<br />
• Therapie<br />
– medikamentös > Neuroleptika in Kombination mit Antidepressiva, zur<br />
Rezidivprophylaxe kommen Phasenprophylaktika zum Einsatz<br />
– nichtmedikamentös > Verhaltenstherapie/Psychoedukation, Soziotherapie,<br />
ergotherapeutische sowie physiotherapeutische Ansätze, u.a.<br />
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Schizophrenie<br />
Eine Krankheit fürs Leben?<br />
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Früher und Jetzt<br />
• endogene Psychose –<br />
heterogene Erkrankung<br />
• … Geisteskrankheit, mit<br />
Störungen des Denkens, der<br />
Wahrnehmung, des<br />
Erleben/Fühlen,<br />
Handeln/Antrieb und Affektes,<br />
in Form einer Spaltung bzw.<br />
Verzerrung bezüglich der<br />
Realität<br />
• keine Erkrankung der<br />
Intelligenz, wird aber<br />
unweigerlich beieinflusst<br />
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• wird in Prodromalphase,<br />
Akutphase, Erholungsphase und<br />
Langzeitphase eingeteilt<br />
• Wandel der Therapie bringt<br />
Wandel der<br />
Therapieerfolgskriterien
Früher<br />
• oft, wenn Diagnose gestellt auf Lebenszeit in einer Anstalt mit vorzeitiger<br />
geistiger Verblödung<br />
• 1900 Dementia praecox Kraepelin > Eugen Bleuler 1911, Schneider<br />
• man ging von Defektheilung aus, wenn überhaupt >>> die Ansicht vom<br />
Schub muss heute revidiert werden – phasenhaft bzw. Episode<br />
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Jetzt<br />
• 1 von 100 erkrankt in seinem Leben<br />
• Frauen & Männer erkranken gleichhäufig, in der Regel im ersten<br />
Lebensdrittel, bis meist vor dem 50 Lj.<br />
• gleich häufig über Erde verteilt, keine Rasse bevorzugt<br />
Subtypendifferenzierung aber vorhanden, Noxen und Lebenswandel<br />
begünstigen jedoch Erkrankungswahrscheinlichkeit<br />
• stark ökonomische Bedeutung > Top ten der teuersten Erkrankungen<br />
weltweit<br />
• mittlere Verweildauer ca. 77 Tage, Kosten etwa 1,5 Milliarden/Jahr stationär<br />
• Kosten pro Pat. u. Jahr direkt 14000 u. indirekt 22000 (gesamt 5 Milliarden)<br />
Euro<br />
• von Erstsymptomen bis zur Diagnose etwa 2 Jahre<br />
• bei 20-25% nach Ersterkrankung im Rahmen der akuten Psychose keine<br />
weiteren Auffälligkeiten<br />
• 30-40% ist eine Residualsymptomatik wahrscheinlich<br />
• 10-12% suizidieren sich > 50mal höheres Suizidrisiko im Vergleich zur<br />
anderen Bevölkerung<br />
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Erkenntnisse – geschlechtsspezifische<br />
Unterschiede<br />
• Männer<br />
• Ersterkrankung > 24,3 > 26,5 ><br />
28,8<br />
• häufig in der pupertären u.<br />
vulnerablen Phase, noch keine<br />
gefestigte Ausgangssituation<br />
• leben meist allein oder bei den<br />
Eltern<br />
• deswegen schlechter<br />
behandelbar, Verlauf ungünstig<br />
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• Frauen<br />
• Ersterkrankung > 27,5 > 30,6 ><br />
32,5<br />
• meist kurz nach vulnerablen<br />
Phase, deswegen besserer<br />
Ausgangsituation, weiterer Gipfel<br />
in präklimater Phase bzw. nach<br />
der Menopause, ebenfalls hier<br />
stabilere Situation, Prognose<br />
besser als bei Männern<br />
• leben meist mit Partner und haben<br />
Kinder<br />
• Überwiegen des Anteils der<br />
Ersterkrankens nach dem 40. LJ
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Stadien<br />
• Prodromalphase<br />
1-5 Jahre vor dem Auftreten<br />
produktiven Geschehens<br />
retrospektiv<br />
verminderte Aufmerksamkeit und<br />
Konzentration<br />
Schlafstörungen, verminderte<br />
Antriebskraft, Reizbarkeit<br />
depressive Stimmung und<br />
Angstgefühle<br />
sozialer Rückzug, Misstrauen,<br />
geminderte soziale Anpassung<br />
• Akutphase<br />
produktiv – psychotische, floride<br />
Symptome werden deutlich<br />
relativ plötzlicher Beginn ist häufiger<br />
seltener schleichend<br />
je früher und besser Therapieeinsatz,<br />
desto günstiger die Remissionschance<br />
geringer Teil nimmt persistierende<br />
Symptome mit<br />
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• Erholungsphase<br />
Phase besonderen therapeutischen<br />
Vorgehen<br />
Complianceförderung<br />
Psychoedukation<br />
Komorbidität angehen<br />
allgemeine Remission, teilweise<br />
defektbehaftet<br />
• Langzeitphase<br />
meisten Patienten erleiden in den<br />
ersten 2-5 Jahren einen Rückfall<br />
deswegen konsequente<br />
Weiterbehandlung<br />
Erhalt von Compliance<br />
Vermeidung phasenauslösender<br />
Faktoren<br />
soziale Rehabilitation<br />
Stabilitätserhalt
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Folgen<br />
• Drift – Hypothese --- Schichtprävalenz, bewiesen durch prospektive Studien<br />
• höhere Prävalenz und Erhaltung in Städten als auf dem Land<br />
• gesicherte Daten für Komorbidität > Arteriosklerose, Myokardinfarkt und<br />
Lungenkrebs<br />
• Suchtstörungen sind begünstigt<br />
• Arbeitsplatzverlust<br />
• häufig durchgeführte Berentung und Erwerbsunfähigkeit<br />
• Partnerverlust, soziale Desintergration<br />
• Chronifizierung mit bleibender Positiv- u./od. Negativsymptomatik<br />
• kognitiver Abbau<br />
• Suizid nach jahrerlanger mehrfacher Erkrankung<br />
• Heimunterbringung bzw. häufige Krankenhausaufenthalte<br />
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Ätiologie und Pathogenese<br />
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mutifaktorielles Geschehen<br />
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genetische Disposition<br />
mit entsprechender<br />
organischen Programmierung<br />
„Life-Events“<br />
Schizophrenie<br />
vulnerable Persönlichkeit +<br />
„High-Expressed-Emotions“
Ursachen - Risikofaktoren<br />
• multikausale/multifaktorielle Pathogenese<br />
• genetische Faktoren (mehrere Gene) > noch unklar – 6p, 8p u. 22q,<br />
deutliche Hinweise auf Dispositionen; je höher Verwandtschaftsgrad, desto<br />
höher prozentuale Erkrankungswahrscheinlichkeit<br />
• Umwelt-/Umfeldeinflüsse – „High expressed Emotions“ Milieu (soz. Umfeld)<br />
Kommunikationsauffälligkeiten > Druck u. Spannung < reduzierte affektive -<br />
kognitive Belastbarkeit mit gestörter Infoverarbeitung<br />
• „Life – Events“<br />
• Entwicklungsprobleme mit evtl. organischen Defiziten<br />
• Gifteinwirkung; Drogen – doppelt so hoher Cannabiskonsum, wie in der<br />
Normalbevölkerung, als Auslöser? und/oder Selbstmedikation;<br />
Umweltbelastungen<br />
• Schwangerschaftsstress<br />
• Wohnort (Geburt)<br />
• Geburtszeitpunkt – Winter (10% mehr) > Infektionsrisiko der Jahreszeit?;<br />
korreliert mit anderen auffälligen Befunden<br />
• Migration > Ergebnis erhöhter Einflüsse, bemerkenswert ist, dass die 2.<br />
Generation dabei deutlicher betroffen ist<br />
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Ursachen - Risikofaktoren<br />
• Ventrikelerweiterung (Seitenventrikel sowie 3.)<br />
• Volumenerniedrigung verschiedener Hirnregionen > temporal,<br />
Hippocampus, Amygdala<br />
• Beides korreliert bedingt miteinander!<br />
• reduzierte präfrontale (dorsolateral) Kortexaktivität > kognitive Aufgaben bei<br />
Minderdurchblutung > Negativsymptomatik<br />
• bei Positivsymptomen besonders gesteigerter Ruheblutdurchfluss<br />
• N – Acetyl – Aspertat (NAA) Konzentration erniedrigt in Neuronen,<br />
gemessen durch MRS<br />
• unwahrscheinlich sind dagegen neurodegenerative Prozesse wie bei<br />
Morbus Alzheimer<br />
• veränderte Zytoarchitektur in folge neuronaler Entwicklungsstörungen aber<br />
als schon gut belegt > fehlende Gliose<br />
• Alle Faktoren und Veränderungen werden im jungen Erwachsenenalter<br />
manifest und bewirken das entsprechende Ergebnis – die Schizophrenie.<br />
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Neuropathophysiologie<br />
Neurotransmitter im Ungleichgewicht im Sinne<br />
einer Hirnstoffwechselstörung<br />
• Überschuss von Dopamin in Synapsenspalt sowie des präsynaptischen Dopaminspeicher,<br />
Freisetzung zu massiv – Mangel an entsprechenden Recyclingenzymen sowie zu viele D2<br />
Rezeptoren (postmortale Kompensationserklärung, da in vivo durch PET nicht genau belegbar)<br />
>>> dopaminerge Überaktivität<br />
• entsprechende Stimulantien erhöhen Dopaminkonzentration im SS (Kokain, Amphetamine)<br />
• dadurch entsprechende Überreizung der Nerven > psychotische Resultate<br />
• Auslöser teilweise bekannt, kompensatorische Reaktion denkbar<br />
• erhöhte subkortikale Dopaminfreisetzung<br />
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Modellvorstellung der<br />
Symptomdynamik<br />
Hirnareale<br />
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Kodierung<br />
Verarbeitung<br />
Weiterleitung<br />
Sinneseindruck<br />
Verarbeitung, Kodierung, Entkodierung, Weiterleitung<br />
Wahrnehmung, Interpretation<br />
Sinnesorgan
Symptome<br />
• Alte Klassifikation Schneider<br />
• Symptome 1. Ranges<br />
• Symptome 2. Ranges<br />
• Klassifikation nach Bleuler<br />
• Grundsymptome<br />
• Akzessorische Symptome<br />
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• Neue Klassifikation<br />
• Positive & Negative Symptome –<br />
Plus- & Minussymptome
Symptome<br />
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Wahn<br />
Halluzinationen<br />
Störungen des ICH-Erlebens<br />
psychotische Ängste<br />
läppischer Affekt<br />
Denkstörungen<br />
motorische Störungen<br />
länger als 6 Monate für Diagnosestellung<br />
kommentierende Stimmen,<br />
Störungen des ICH-Erlebens,<br />
unpassende/flache Affekte<br />
läppische Stimmung<br />
motorische – Antriebsstörungen,<br />
Misstrauen,<br />
Beziehungslosigkeit
Symptome<br />
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Station E 3 - Akutpsychiatrie
Symptome<br />
recht gut im Kontaktverhalten,<br />
legen Symptome offen dar,<br />
besser behandelbar,<br />
sprechen gut auf Neuroleptika an<br />
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Alogie, Mutimus, Apathie<br />
Affektverarmung,<br />
Asozialität, Anhedonie,<br />
Aufmerksamkeits- und<br />
Konzentrationsstörung<br />
(die 6 großen A´s)<br />
schl. Soz. Verhalten, misstrauisch,<br />
beziehungslos, erweiterte Ventrikel,<br />
Interessenverlust, Willensschwäche…<br />
schwer behandelbar, schlechte Ansprechbarkeit<br />
auf Neuroleptika, Exacerebration<br />
primär und sekundär (Neuroleptika)<br />
Cave Depression, EPS<br />
positive Korrelation zw. Dauer<br />
der Neuroleptikaeinnahme und den<br />
neg. sowie depressiven Symptomen<br />
bleiben häufig auch in der stabilen Phase
Symptome<br />
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Symptomkriterien nach ICD-10<br />
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Exacerebration<br />
• Verschlimmerung<br />
• Wiederaufbrechen<br />
• Verschlechterung<br />
• als akutes Geschehen<br />
• positive Symptome stehen im Vordergrund<br />
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Formen/Subtypen<br />
• 1. Hebephrenie<br />
• 2. Schizophrenia simplex<br />
• 3. Katatonie<br />
• 4. paranoide / halluzinatorische<br />
Schizophrenie<br />
• Residualsyndrom >>><br />
„Endstadium“<br />
• postschizophrene Depression<br />
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• psychotische Symptomatik<br />
unterscheidet sich > formale<br />
Denkstörungen, Wahn,<br />
Halluzinationen, ICH-Störungen –<br />
wichtig für Diagnose u. Therapie<br />
• können im Laufe des Lebens<br />
wechseln<br />
• Residuum eher seltener
1. Hebephrenie F20.1<br />
• allgemeine Kriterien erfüllt<br />
• eindeutige Verflachung,<br />
inadäquater Affekt > läppischheiter<br />
sowie leer<br />
• zielloses Verhalten und<br />
Denkstörungen<br />
(weitschweifige/zerfahrene<br />
Sprache)<br />
• Halluzinationen und Wahn<br />
vorhanden, jedoch nicht<br />
vordergründig<br />
• typisch in der Adoleszenz sowie<br />
kurz danach<br />
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2. Schizophrenia<br />
simplex F20.6<br />
• allgemeine Kriterien in der Regel<br />
erfüllt<br />
• schleichende Progredienz der<br />
folgenden Merkmale<br />
1. Antriebs- und Interessenverlust,<br />
soz. Rückzug<br />
2. Apathie, wortkarg,<br />
Affektverflachung, passiv<br />
3. Abnahme der geistigen,<br />
schulischen, beruflichen<br />
Leistungsfähigkeit<br />
keine organischen Störung<br />
Kriterien 1-4 aus Tab. nicht<br />
vorhanden
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3. katatone Schizophrenie F20.2<br />
• allgemeine Kriterien erfüllt<br />
• mind. 2 Wochen anhaltende Symptome > Stupor, Haltestereotypen, Erregung,<br />
Negativismus, Automatismen, autistische Züge, Mutismus<br />
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4. paranoide/halluzinatorische<br />
Schizophrenie F20.0<br />
• allgemeine Kriterien erfüllt<br />
• vordergründig sind Wahnideen > Verfolgungswahn Beziehungswahn,<br />
Abstammungswahn,… oder Halluzinationen > imperative und<br />
kommentierende Stimmen<br />
• verflachter/inadäquater Affekt, katatone Symptome, Zerfahrenheit<br />
dominieren nicht<br />
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Schizophrenes Residuum F20.5<br />
• uncharakteristische<br />
Negativsymptome – einfaches<br />
Residualsyndrom<br />
• zusätzliche produktive Symptome<br />
(Halluzinationen, Wahn) –<br />
gemischtes Residuum<br />
• chronisches Zustandsbild,<br />
irreversibler Verlauf von<br />
Negativsymptomen geprägt<br />
• allgemeine Kriterien in<br />
Vergangenheit erfüllt, jedoch<br />
momentan latent bis nicht<br />
vorhanden<br />
• Vorliegen einer Demenz oder<br />
eines HOPS sowie Depression<br />
und Hospitalismus, die dies<br />
erklären könnten, ist nicht<br />
gegeben<br />
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Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie<br />
• mindestens 4 der folgenden<br />
negativen Symptome waren bzw.<br />
sind in den letzten 12 Monaten<br />
vorhanden<br />
verminderte Aktivität,<br />
psychomotorisch verlangsamt<br />
deutliche Affektverflachung<br />
Passivität und Initiativemangel<br />
sprachliche Verlangsamung<br />
geringe nonverbale<br />
Kommunikation – Mimik, Gestik,<br />
Körperhaltung, Blickkontakt,<br />
Modulation der Stimme<br />
verminderte soziale<br />
Leistungsfähigkeit<br />
Vernachlässigung der<br />
Körperhygiene
postschizophrene Depression –<br />
F20.4<br />
• meist im Anschluss an die schizophrene Erkrankung als depressive<br />
Episode<br />
• produktive Symptome sowie allgemeine schizophrene Symptome<br />
vorhanden, ohne das Bild zu beherrschen<br />
• letzen 12 Monate Schizophrenie u. depressive Symptome quälend im<br />
Vordergrund<br />
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Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie
Wahrnehmungsbeispiele mit formalen und<br />
inhaltlichen Störungen sowie halluzinatorischen<br />
Einflüssen (akustisch)<br />
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cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie
Bsp. für Zerfahrenheit, sprunghafte<br />
Gedankengänge bis hin zum Wortsalat<br />
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cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie
Diagnostik bzw. der Weg zur<br />
Diagnose<br />
• Beobachtung in den ersten 24h<br />
besonders wichtig > wenn Pat.<br />
„Life“, bietet er in der Regel wahre<br />
Psychopathologie > richtige<br />
Diagnose wir leichter gefunden +<br />
bessere therapeutische Optionen<br />
• kein vorschnelles Urteil fällen<br />
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cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie<br />
• bei Ersterkrankungen zusätzlich<br />
Persönlichkeitsdiagnostik und<br />
familiäre Interaktion explorieren<br />
• Erfassen von Komorbidität ><br />
Sucht, depressive Symptome -<br />
Suizid
Standartdiagnostik<br />
• Blutwerte (BB, Leberwerte, Krea,<br />
Elektrolyte, Schilddrüsenwerte, and.<br />
Hormone, BZ, Drogenscreening)<br />
• EKG, EEG, CCT/MRT<br />
• bei gegebenen Vd. Lubalpkt., HIV-<br />
Test, Lues-Serologie, Gerinnung<br />
• spezifische Konsilarfragen<br />
• Je akuter der Beginn der Psychose,<br />
desto größer ist der Vd. auf eine<br />
körperlich begründete Psychose!<br />
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Station E 3 - Akutpsychiatrie<br />
• DD – organisch - nicht organisch<br />
• metabolisch - toxisch induzierte<br />
Störung<br />
• Entzündungen des ZNS<br />
• Hirntumor<br />
• Multiple Sklerose<br />
• Epilepsien<br />
• traumatische Hirnschäden<br />
• endokrine und and. Stw. Störungen<br />
• neurodegenerative Prozesse<br />
• affektive Störungen<br />
• vorübergehende akute psychotische<br />
Störung<br />
• schizotype u. wahnhafte Störungen<br />
• Persönlichkeitsstörungen<br />
• neurotische u. somatoforme<br />
Störungen<br />
• Belastungsstörungen<br />
• Entwicklungsstörungen
Verlaufsformen<br />
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Station E 3 - Akutpsychiatrie
Therapie<br />
• medikamentös (Neuroleptika, u.a.)<br />
• Physiotherapie<br />
• Ergotherapie<br />
• neurophysiologisches Training (kognitives Training)<br />
• Soziotherapie<br />
• psychoedukative Therapie<br />
• Psychotherapie<br />
• Angehörigengruppen, -abende<br />
• EKB/EKT<br />
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cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie
Neuroleptika<br />
• Pharmaka, die gegen psychotische Symptome/Zustände eingesetzt werden<br />
• Unterdrückung krankhaft gesteigerter Emotionalität und motorischer<br />
Aktivität<br />
• zentral dämpfend auf psychische Erregungszustände<br />
• z.B. Schizophrenie, Halluzinationen bei Delirien, …<br />
• Einsatz zur Akutbehandlung im Notfalldienst (toxisch, hypoxisch, infektiös,<br />
...)<br />
• Positivsymptomatik spricht besser an als Negativsymptomatik<br />
• Rezidivprophylaxe<br />
• Dopamin > D-Rezeptoren (D2!)<br />
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cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie
Neuroleptika<br />
• Einteilung nach<br />
– neuroleptischer Potenz<br />
– typisch vs. atypisch<br />
• neuroleptische Potenz<br />
– … sagt etwas darüber aus, wie groß der antipsychotische Effekt ist und im<br />
gegenteiligen Zuge die sedierende Komponente sowie das<br />
extrapyramidale/anticholinerge vegetative Nebenwirkungsprofil<br />
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cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie
Neuroleptika<br />
• hochpotent<br />
– Haldol (Haloperidol)<br />
– Lyogen (Fluphenazin)<br />
– Fluanxol (Flupentixol)<br />
– Glianimon (Benperidol)<br />
– Zyperxa (Olanzapin)<br />
– Risperdal (Risperidon)<br />
– Impromen (Bromperidol)<br />
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Station E 3 - Akutpsychiatrie<br />
• mittelpotent<br />
– Ciatyl (Zuclopenthixol)<br />
– Nipolept (Zotepin)<br />
– Leponex (Clozapin)<br />
– Propaphenin (Chlorpromazin)<br />
– Solian (Amisulprid)<br />
– Taxilan (Perazin)<br />
– Seroquel (Quentiapin)
Neuroleptika<br />
• niederpotent<br />
– Atosil (Promethazin)<br />
– Neurocil (Levomepromazin)<br />
– Dipiperon (Pipamperon)<br />
– Eunerpan (Melperon)<br />
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Station E 3 - Akutpsychiatrie<br />
• „Neue“<br />
– Atypika = Grün
Neuroleptika<br />
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Station E 3 - Akutpsychiatrie<br />
1´er Serie<br />
– i.m., i.v., p.o. (Tbl. oder Lsg.)<br />
• 5mg Haldol<br />
• 50mg Atosil<br />
• 10mg Faustan (kein Neuroleptikum)<br />
Depot-Präperate<br />
– klassisch vs. atypisch<br />
– Rhythmus 7-, 14-, 21- oder 28tägig<br />
– i.m. (tief), also bitte ventrogluteal, es ist<br />
viel und tut im Bein mehr weh<br />
• atypisch (teuer, besser verträglich)<br />
– Risperdal Consta, ZypAdhera<br />
(Zyprexa)<br />
• klassisch (günstig, Erfahrung)<br />
– Haldol dec., Fluanxol, Fluphenazin
Nebenwirkungen<br />
konventioneller Neuroleptika<br />
• EPS<br />
Frühdyskinesien<br />
Akathisien<br />
Parinsonoid – EPS besonderer Art<br />
Spätdyskinesien<br />
• kaum Wirkung auf die Minussymptome<br />
• EKG – Veränderungen (meist verlängerte QT Zeit)<br />
• erhöhte Leberwerte<br />
• orthostatische Dysregulationen<br />
• vegetative - anticholinerge > Mundtrockenheit, Obstipation, Speichelfluss…<br />
• Prolaktinspiegelerhöhung<br />
• Libidoeinschränkungen<br />
• kognitive und affektive Einschränkungen/Störungen<br />
• Gewichtszunahme<br />
• Senkung der zerebralen Krampfbereitschaft<br />
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cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie
Nebenwirkungen<br />
gefährliche lebensbedrohliche Notfallsituation!<br />
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cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie
Nebenwirkungen<br />
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cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie
Nebenwirkungen<br />
<strong>HELIOS</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Aue</strong><br />
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cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie
Atypische Neuroleptika<br />
• Leponex<br />
• Nipolept<br />
• Seroquel<br />
• Risperdal<br />
• Solian<br />
• Zyprexa<br />
• Zeldox<br />
• Abilify<br />
• charakterisiert durch ausgeprägte<br />
antipsychotische Wirksamkeit,<br />
wirkt auch auf die<br />
Minussymptomatik und es<br />
entstehen deutlich weniger EPS<br />
bzw. sind sie abgemildert, als bei<br />
konventionellen Neuroleptikas<br />
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Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie
Nebenwirkungen atypischer<br />
Neuroleptika<br />
• Blutbildveränderung > Leukopenie<br />
• Verlängerung der QT – Zeit im<br />
EKG<br />
• Gewichtszunahme, da veränderter<br />
KH-Stw.<br />
• Prolaktinspiegelerhöhung u.a.<br />
• Krampfbereitschaft erhöht<br />
• Hypersalivation<br />
• Sedierung<br />
• Mundtrockenheit, Obstipation<br />
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Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie<br />
• Vorteile atypischer Neuroleptika<br />
– Reduktion von Spätdyskinesien<br />
– kognitive Funktionen werden<br />
verbessert<br />
– allgemein besseres Handling<br />
– mehrere Ansatzpunkte auf<br />
neurophysiologischer Ebene
Bei schlechter Compliance -<br />
Depotneuroleptika<br />
• Haldol decanoat<br />
• Risperdal consta<br />
• Fluanxol depot<br />
• Lyogen depot<br />
• Ciatyl-Z-Depot (Ciatyl-Z-Acuphase<br />
Kurzzeitdepot 2-3 tägige<br />
Applikation)<br />
• Dapotum D<br />
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cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie<br />
• Injektionsintervall zw. 2 und 4 Wochen
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cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie
Systemwirkung der Neuroleptika<br />
Dopaminerge Systeme<br />
• Nigrostriatales System<br />
Motoriküberwachung<br />
Spätdyskinesien<br />
EPS<br />
• Tuberoinfundibuläres System<br />
Regulierung der Prolaktinspiegels<br />
Prolaktinabfall<br />
Prolaktinanstieg<br />
• Mesokortikales System<br />
Regulierung affektiver Fkt.,<br />
Gedächnis, Lernen<br />
Hypoaktivität im Cortex frontalis, -<br />
Psychose<br />
antipsychotisch, -, bei geringer<br />
Blockade<br />
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Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie<br />
• Mesolimbisches System<br />
Regulierung affektiver Fkt.,<br />
Gedächnis, Lernen<br />
Psychose, +<br />
antipsychotische Wirkung<br />
• Ausgleich des dopaminergen<br />
Systems<br />
• Unterfunktion > Steigerung ><br />
Aktivierung<br />
• Überfunktion > Minderung ><br />
Blockade<br />
• Dopamin als Transmitter und<br />
Modulator (Ausschüttung im<br />
frontalen Kortex)
Andere therapeutisch wichtige<br />
Medikamente<br />
• Minor Tranzquilizer > Benzodiazepine<br />
Diazepam – Faustan<br />
Lorazepam – Tavor<br />
Medazepam – Rusedal<br />
Alprazolam – Tafil<br />
Nordazepam – Tranxilium<br />
• Muskelrelaxanzien<br />
Tetrazepam – Musaril<br />
Diazepam – Faustan<br />
• Hypnotika<br />
Flunitrazepam – Rohypnol<br />
Nitrazepam – Radedorm<br />
• Narkotikum<br />
Midazolam – Dormicum<br />
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Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie<br />
• sedierend<br />
• beruhigend<br />
• angst- und spannungslösend im Sinne<br />
der Transquillanzien<br />
• antiepileptisch/antikonvulsiv<br />
• muskelrelaxierend<br />
• kurz, mittel und lang<br />
• GABAerger Neurone > IPSP ><br />
Hyperpolarisation Cl Kanäle länger auf<br />
• Gefahr der Abhängigkeit
Andere therapeutisch wichtige<br />
Medikamente<br />
• Hypnotika<br />
Ximovan – Zoplicon<br />
Stilnox – Zolpedin/Zolpidem<br />
Distraneurin – Clomethiazol<br />
Benzodiazepine >>><br />
Radedorm – Nitrazepam<br />
• Hypnotikas sind Schlaf fördernde<br />
Medikamente und werden<br />
eingesetzt vor allem wenn<br />
Neuroleptika abgebaut werden<br />
sollen<br />
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Station E 3 - Akutpsychiatrie<br />
• Antidepressiva<br />
Remergil – Mirtazapin<br />
SSRI<br />
• Stimmungstabilisierer/Phasenprophylaktika<br />
Lithium – Hypnorex ret.<br />
Carbamazepin – Tegretal<br />
Valproat – Ergenyl
Fazit für die<br />
Psychopharmakatherapie<br />
• atypischen Neuroleptika den<br />
Vorrang geben > weniger<br />
Nebenwirkung, gleiche und<br />
bessere Wirkung<br />
• Beginn der atypischen<br />
Neuroleptikatherapie schon in der<br />
akuten Phase, wobei der<br />
zusätzliche Gebrauch von<br />
konventionellen Neuroleptika<br />
legetim ist und das Ergebnis<br />
verbessert<br />
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Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie<br />
• atypische Neuroleptika sind<br />
teurer, durch bessere Compliance<br />
gleicht sich das aber nach<br />
gewisser Zeit aus sowie sinkender<br />
stationärer<br />
Behandlungsbedürftigkeit<br />
• bei 2-3 maligen Versagen<br />
Gebrauch von konventionellen<br />
Neuroleptika<br />
• Rezidivprophylaxe
Fortführende<br />
Therapiemaßnahmen<br />
• minimalste effektive Dosis an<br />
Medikamenten, jedoch<br />
konsequent<br />
• Nebenwirkungsminimierung bzw.<br />
–beseitigung<br />
• Medikamentenumgang<br />
• regelmäßige Vorstellungen<br />
• Belastbarkeit nicht überschreiten<br />
• Integration in den Alltag<br />
• Rehabilitation vor Rente<br />
• Angehörigengruppen<br />
• Psychotherapie, auch im Sinne<br />
der psychoedukativen<br />
Maßnahmen muss anhaltend<br />
fortgeführt werden<br />
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Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie<br />
• bei notwendiger<br />
Heimunterbringung o. ä. passende<br />
Einrichtungen nutzen<br />
• Selbsthilfegruppen<br />
• eventuell Familientherapien<br />
• Training der kognitiven<br />
Fähigkeiten wie Vigilanz,<br />
Gedächtnis und exekutive<br />
Funktionen<br />
• regelmäßige Kontrollen von EKG,<br />
Blutwerten bei entsprechender<br />
Medikation
Psychotherapie und kognitives<br />
Training<br />
eng verknüpftes Duo<br />
• schon von Bleuler eingeführt und für die Schizophreniebehandlung als<br />
wichtig erachtet, z.B. als Erklärungshilfe der verschiedenen Hypothesen<br />
• trat mit der Entdeckung der Neuroleptika Anfang der 60´er Jahren zurück<br />
• Neuroleptika allein reichen nicht aus<br />
• emotionale Belastungssituationen und zwischenmenschlicher Stress sind<br />
Manifestationszeitpunkte für Rezidive<br />
• baut auf die biopsychosozialen Modelle<br />
• Krankheitsbewältigung/-verarbeitung<br />
• Symptomwahrnehmung versus Persönlichkeit<br />
• Probleme, Konflikte, etc. aufdecken und bearbeiten<br />
• nicht nach dem Motto der Überzeugungsarbeit, sondern Realitätsprüfung<br />
<strong>HELIOS</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Aue</strong><br />
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie
Psychotherapie und kognitives<br />
Training<br />
eng verknüpftes Duo<br />
• Verhaltenstherapie im Sinne von Bewältigung- und Bearbeitungsstrategien<br />
• „Vorbehandlung“ der Produktivsymptome und der damit verbundenen<br />
Negativsymptome ist Vorraussetzung > Realitätsprüfung<br />
• Tagesstruktur, Aktivitätenplanung und Sozialisation für Lebensbewältigung<br />
> soziale Kompetenz<br />
• „leichter“ geht es mit atypischer Neuroleptikamedikation<br />
• stabiles emotionales Gefüge im Familien- und Freundeskreis<br />
• fördert das Selbstbewusstsein<br />
• Gefühle, Begriff, Gegenstand<br />
• konventionelles uns PC-gestütztes Verfahren (letzteres V. für strukturelle<br />
Kopplung)<br />
• diverse Tests und Übungsverfahren sowie Lernprogramme<br />
• Risiken beachten<br />
• Konzentration/Reaktion, Verarbeitung/Strategie, Gedächtnis/Rechnen/Logik<br />
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Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie
Psychoedukation<br />
• „Bildung“ über Erkrankung – Aufklärung<br />
• Krankheitsmodelle<br />
• Früherkennung – Symptome<br />
• Krisenmanagement<br />
• soziale Problemlösung<br />
• Medikamentenwirkung und Nebenwirkung<br />
• Lebensqualität<br />
• Navigation im Hilfesystem<br />
• Stressbewältigung – Frustrationstoleranz<br />
• Vorbeugung, Behandlung, …<br />
• Familie einbeziehen<br />
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cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie
Probleme in der Therapie<br />
• fehlendes Krankheitsgefühl, keine Compliance<br />
• Verkümmerung und Verflachung von kognitiven Fähigkeiten<br />
• Medikamentennebenwirkung<br />
• falsches familiäres/soziales Umfeld<br />
• Stigma des Krankheitsbildes und der Psychiatrie<br />
• Komorbidität > Sucht<br />
• depressive Symptomatik<br />
• Zeitverzögerung eines Behandlungsbeginns führt zu massiven<br />
Einbussen in der Therapiefähigkeit<br />
• Folge sind schlechtere Prognose und allgemeine Therapieresistenz<br />
• aggressives und gewalttätiges Verhalten<br />
• Kostenerhöhung<br />
• Erhöhung von Komorbidität und Suizidgefahr<br />
• schlechtere und langsamere Remission sowie Chronifizierungsmöglichkeit<br />
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Station E 3 - Akutpsychiatrie
Drehtürpsychiatrie<br />
• Entstehung durch Therapieprobleme<br />
• mangelnde Einsicht/Compliance<br />
• Nebenwirkungen<br />
• alte Gewohnheiten<br />
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(Erst)erkrankung<br />
Therapieabbruch<br />
Hospitalisierung<br />
Entlassung<br />
Unzufriedenheit mit Medikament
Umgang / Fazit für die Pflege<br />
• genaue Patientenbeobachtung<br />
und Dokumentation<br />
• je nach Stadium gezielte<br />
Förderung auf pflegerische Ebene<br />
(ATL), Festigung des alltäglichen<br />
Ablaufes und Verbalisieren des<br />
Krankheitsbildes im Sinne<br />
psychoedukativen Vorgehens<br />
• Ängste abbauen und Verständnis<br />
fördern<br />
• Objektivität walten lassen,<br />
persönliche Angriffe als Ausdruck<br />
der Erkrankung sehen und nicht<br />
auf sich beziehen<br />
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Station E 3 - Akutpsychiatrie<br />
Insbesondere negative<br />
Symptome beobachten,<br />
sie können auch Vorboten eines<br />
depressiven Geschehens sein.<br />
• Körperpflege, Zimmerordnung,<br />
Verhalten auf<br />
Station/Wohnbereich und in der<br />
Gruppe<br />
• Leistungsfähigkeit – Belastbarkeit<br />
steigern<br />
• sinnvolle Beschäftigung –<br />
Hinweisen auf Ressorcen<br />
• Umgang mit Symptomen –<br />
Neutralstellung<br />
• sachliche Gesprächsthemen<br />
nutzen<br />
• Führen und Leiten, nicht<br />
bevormunden
Verhaltenstipps<br />
• klare Anweisungen, jedoch fürsorglich, aber zugleich bestimmter und<br />
deutlicher Umgangston sollte angestrebt werden<br />
• wichtige Informationen bei Bedarf wiederholen, notfalls mehrmals<br />
• verständnisvoll sein – auch wenn es mitunter schwer fällt<br />
• sinnlose Diskussionen sollten vermieden werden, statt auf der eigenen<br />
Meinung zu bestehen, sollte der Kranke abgelenkt werden<br />
• Anschuldigungen und Vorwürfe besser überhören bzw. neutralisieren<br />
• für Beständigkeit und Routine im Tagesablauf des Erkrankten sorgen<br />
• einfache Regeln und feste Gewohnheiten sind für alle Menschen sehr<br />
hilfreich<br />
• der Leistungsmaßstab, der für Gesunde gilt, kann hier nicht angewendet<br />
werden<br />
• Loben bringt mehr als Kritisieren > kann man auch bei richtigem Reagieren<br />
durch Worte, Berühren oder Lächeln ausdrücken > konstruktiv und objektiv<br />
bleiben<br />
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Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie
… für die Aufmerksamkeit!<br />
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Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie
Quellen (Bilder u. a.)<br />
• Wikipedia.de<br />
• Psychiatrie systematisch (Ebert) Uni-Med Verlag<br />
• Psychiatrie und Psychotherapie (Laux) Thieme<br />
• Pathologie Uni Basel<br />
• Rippenspreizer.de<br />
<strong>HELIOS</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Aue</strong><br />
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
cand. med. Andreas Bauer<br />
Station E 3 - Akutpsychiatrie