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Trauerrede für Prof. Ernst Keck - Herz-Kinder-Hilfe Hamburg e.V.

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möchte ich heute sagen – schon damals vergleichsweise überragende<br />

Ergebnisse erzielen konnten.<br />

Als <strong>Keck</strong> realisierte, dass eine entsprechende Entwicklung am UKE<br />

nicht absehbar war, tat er etwas, was ich und viele andere im UKE<br />

ihm nie zugetraut hätten: er schickte die kompliziert erkrankten<br />

<strong>Kinder</strong> an uns vorbei dorthin, wo sie bessere Chancen hatten - z.B.<br />

nach London an das Hospital for Sick Cildren in der „Great Ormond<br />

Street“.<br />

Ich berichte heute darüber, weil ich möchte, dass alle, die hier<br />

zusammengekommen gekommen sind, um Abschied von <strong>Ernst</strong> <strong>Keck</strong><br />

zu nehmen, erfahren sollen, wie mutig – ja geradezu tollkühn das<br />

damals war. Wie viel Liebe und Fürsorge <strong>für</strong> die ihm anvertrauten<br />

<strong>Kinder</strong> musste der C3 <strong>Prof</strong>essor-<strong>Keck</strong> empfunden haben, sehenden<br />

Auges den Konflikt und den Bruch mit dem schier übermächtigen<br />

Ordinarius Rodewald zu wagen und dann die Konsequenzen auch<br />

auszuhalten.<br />

Die sich daraus ergebenden Konsequenzen waren indes<br />

bemerkenswert:<br />

1. die <strong>Kinder</strong>kardiologie am UKE entwickelte sich unabhängig von<br />

der benachbarten <strong>Herz</strong>chirurgie auf internationalem Niveau und<br />

2. die Eppendofer <strong>Kinder</strong>kardiochirurgie wurde nicht zuletzt<br />

infolge dieser Entwicklung – zwar verspätet – jedoch noch<br />

gerade zur rechten Zeit verselbständigt und angemessen<br />

professionalisiert.<br />

Bei jedem Rückblick auf das Leben und Wirken eines universitären<br />

Klinikers stellt sich die Frage – nein – sollte die Frage gestellt werden,<br />

was jenseits bedruckter Seiten – deren Bedeutung <strong>Keck</strong> stets<br />

relativierte – wirklich zurück bleibt und nachhaltig ist. Sie merken: ich<br />

rede von den inhaltlichen, und nicht von den sog. formalen<br />

akademischen Qualifikationen.<br />

<strong>Ernst</strong> <strong>Keck</strong> hat im Laufe seiner langen Lehrtätigkeit eine nahezu<br />

unendliche Zahl von jungen Medizinern <strong>für</strong> das Fach<br />

<strong>Kinder</strong>kardiologie begeistern können und – was ich <strong>für</strong> besonders<br />

wichtig erachte –hat in ihnen die Neugierde <strong>für</strong> komplexe<br />

pathophysiologische Zusammenhänge unseres Kreislaufsystems<br />

entfachen können, weil er sein immerwährendes – fast kindliches -<br />

Staunen und seine Begeisterung darüber auf alle von uns übertrug.

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