Trauerrede für Prof. Ernst Keck - Herz-Kinder-Hilfe Hamburg e.V.
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Nicht umsonst ist sein – gemeinsam mit dem viel zu früh verstorbenen<br />
Kollegen Gerd Hausdorf - herausgegebenes Buch „Pädiatrische<br />
Kardiologie“ unter den klinischen Lehrbüchern ein wahrer Bestseller<br />
bis heute geblieben.<br />
<strong>Ernst</strong> <strong>Keck</strong> hat Zeit seiner Tätigkeit junge Kolleginnen und Kollegen<br />
gefördert, ermutigt, ihnen durch seine ausgezeichneten nationalen und<br />
v. a. internationalen Verbindungen (er war u. a. zwischen 1976 – 79<br />
Präsident der „Association of European Paediatric Cardiologists“)<br />
Auslandsaufenthalte ermöglicht und er hat nie Mitarbeiter, die ihm in<br />
bestimmten Spezialbereichen seines Fachs überlegen waren (oder<br />
zumindest glaubten, überlegen zu sein), gebremst bzw. behindert.<br />
<strong>Ernst</strong> <strong>Keck</strong> war ein akademischer Lehrer ohne Berührungsängste und<br />
nicht zuletzt durch seine liebenswürdige Art mit Kollegen aus<br />
anderen- benachbarten Fachgebieten wurde der Katheterraum im Pav.<br />
56 unten zu einer Art Schmelztiegel interdisziplinären Denkens und<br />
Handelns.<br />
Ich erinnere mich noch gut daran, dass nicht nur der <strong>Kinder</strong>radiologe<br />
Lassrich, sondern später sogar der Erwachsenenkardiologe Rödiger<br />
die Katheteranlage in diesem Raum nutzen durften – ein Raum, in<br />
dem insbesondere Hausdorf schon in den frühen 80-iger Jahren<br />
bahnbrechende Katheterinterventionen durchführen durfte, weil <strong>Keck</strong><br />
weitsichtig und auch mutig war, diese damals revolutionären<br />
Techniken zu fördern – Techniken, die später dazu verhalfen,<br />
operative Eingriffe innerhalb des <strong>Herz</strong>ens und an den großen<br />
herznahen Gefäßen zu vermeiden.<br />
<strong>Keck</strong> hat stets weitsichtig und klug viel versprechende Entwicklungen<br />
seines Fachs gefördert bzw. sie nie zu verhindern versucht und er war<br />
– das ist im kompetitiven Umfeld einer UNI-Klinik überhaupt nicht<br />
normal - nicht eifersüchtig oder sogar neidisch auf Erfolge seiner<br />
Mitarbeiter – im Gegenteil!<br />
Ich denke, dass er diese Haltung hatte bzw. leben konnte, weil sein<br />
Leben außerhalb der Medizin an der Seite von Helen so reich war.<br />
Was kann man besseres über einen Arzt, Lehrer und Freund sagen?