Update - Das Magazin für Datenaustausch im Gesundheitswesen
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XML: Neuer Trend <strong>im</strong> <strong>Datenaustausch</strong><br />
Die ITSG unterhält als Informationstechnische Servicestelle der Gesetzlichen Krankenversicherung eine Vielzahl von Kommunikationsbeziehungen.<br />
So fungiert sie in vielen Verfahren als Datenannahme- und Verteilstelle. Dabei nehmen XML-basierte Standards eine wichtige Rolle ein.<br />
Die Bedeutung von XML wächst beständig. Gerade <strong>im</strong> Zusammenhang<br />
mit dem Ansatz einer Serviceorientierten Architektur (SOA) der ITSG<br />
n<strong>im</strong>mt XML als textbasierte Meta-Auszeichnungssprache eine bedeu-<br />
tende Rolle ein. Damit lassen sich Daten und Dokumente bezüglich In-<br />
halt und Darstellungsform derart beschreiben und strukturieren, dass<br />
sie – vor allem auch über das Internet – zwischen unterschiedlichen<br />
Anwendungen und Kommunikationspartnern in verschiedenen Hard-<br />
und Softwareumgebungen automatisiert, ausgetauscht und weiter-<br />
verarbeitet werden können.<br />
Alle angebotenen Services der ITSG sind bereits ausgerichtet auf die<br />
Nutzung von XML-basierten Standards wie beispielsweise von SOAP,<br />
UDDI, WSDL und XML Encryption sowie XML Signature. Schon heute<br />
wird XML in vielfältigen Einsatzgebieten intensiv genutzt: Beispiels-<br />
weise n<strong>im</strong>mt die ITSG-Annahmestelle <strong>im</strong> Auftrag der Spitzenverbände<br />
der gesetzlichen Krankenkassen Qualitätsberichte aller nach § 108<br />
SGB V zugelassenen Krankenhäuser <strong>im</strong> XML-Format an. Diese werden<br />
auf deren Richtigkeit überprüft, anschließend automatisiert in einer<br />
Datenbank abgespeichert und den Krankenkassen in einem beliebigen<br />
Format zur weiteren Verwendung zur Verfügung gestellt. XML-basierte<br />
Suchanfragen von autorisierten Nutzern können an einen Service der<br />
ITSG gerichtet werden, der anhand dieser Werte alle abgegebenen<br />
Qualitätsberichte und Stammdaten der Krankenhäuser durch-<br />
sucht und eine verschlüsselte und signierte XML-basierte<br />
Antwort zurücksendet.<br />
Auch <strong>im</strong> vom Bundesministerium <strong>für</strong> Wirtschaft und Technologie beauf-<br />
tragten Projekt „ELENA“ (vormals JobCard) werden XML-basierte Daten-<br />
austauschverfahren mit verschlüsselten und signierten Inhalten einge-<br />
setzt. Die Entwicklungsarbeiten wurden bereits vor vier Jahren begonnen<br />
Datenerzeuger<br />
Datenannahme<br />
Verarbeitungsstelle<br />
Generieren<br />
Senden<br />
Empfangen<br />
Aggregieren<br />
Weiterleiten/Senden<br />
Empfangen<br />
Validieren/Prüfen<br />
Verarbeiten<br />
– in einer Zeit, in der XML noch nicht in allen Medien als die Zukunft<br />
des <strong>Datenaustausch</strong>es gewürdigt wurde. Die ITSG arbeitet <strong>im</strong> Auftrag<br />
der gesetzlichen Krankenkassen aktiv <strong>im</strong> Arbeitskreis 2.1 der Arbeits-<br />
gemeinschaft <strong>für</strong> wirtschaftliche Verwaltung e.V. (AWV) mit. Ziel dieses<br />
nachgefragt:<br />
Wilhelm Knoop , verantwortlich <strong>für</strong> die betriebliche<br />
Altersvorsorge <strong>im</strong> Lufthansa-Konzern<br />
Arbeitskreises ist die Verabschiedung eines Standards auf XML-Basis<br />
zur Vereinheitlichung von Datenübermittlungssystemen. Gegenwärtig<br />
erarbeitet die ITSG mit der Technischen Arbeitsgruppe der Spitzenver-<br />
bände der Krankenkassen ein Grundsatzpapier <strong>für</strong> die Anwendungen von<br />
XML und dem XML-basierenden <strong>Datenaustausch</strong>. Danach sollen in einer<br />
Fallstudie von der Praxis aufgeworfene XML-Themen, wie beispielsweise<br />
die Geschwindigkeit und der Datendurchsatz be<strong>im</strong> Parsing (Analyse von<br />
XML-Dokumenten) und individuellen Prüfen von XML-Dokumenten in<br />
Abhängigkeit von unterschiedlich gewählten Systemkonfigurationen<br />
und Routinen, erarbeitet werden.<br />
Ziel dieser Untersuchungen ist es, fundierte Aussagen über den praxis-<br />
bezogenen Einsatz von XML <strong>im</strong> Umfeld der gesetzlichen Krankenkassen<br />
machen zu können. Auf dieser Basis werden technische Richtlinien <strong>für</strong><br />
den XML-Einsatz in der GKV erarbeitet, die unter anderem allgemein<br />
gültige Namenskonventionen und Prüfregeln enthalten. •<br />
Er ist Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft <strong>für</strong><br />
wirtschaftliche Verwaltung (AWV) e.V. und leitet dort den<br />
Fachausschuss 2 (Verwaltungsvereinfachung und Entbürokratisierung<br />
<strong>im</strong> personalwirtschaftlichen Umfeld)<br />
Warum ist das Thema XML derzeit in aller Munde? Mit XML<br />
steht eine äußerst flexible Strukturierung zur Darstellung und<br />
Verarbeitung standardisierter und halbstandardisierter Daten<br />
zur Verfügung. Damit lassen sich <strong>für</strong> verschiedene Plattformen und Anwendungen einheitliche<br />
Datensätze erstellen und austauschen. Speziell <strong>Datenaustausch</strong>verfahren zwischen Arbeitge-<br />
bern und der Verwaltung können mit XML-basierenden Datenstrukturen effektiv unterstützt<br />
werden.<br />
Wo liegen die Grenzen von XML? XML ist ein technisches Hilfsmittel, das die Abst<strong>im</strong>mungen<br />
zwischen den Beteiligten des <strong>Datenaustausch</strong>s nicht ersetzen kann. Die Entwicklung von schlan-<br />
ken Austauschverfahren <strong>für</strong> eine opt<strong>im</strong>ale Prozessgestaltung setzt weiterhin die intensive inhalt-<br />
liche Beschäftigung mit den Anforderungen von Sender und Empfänger voraus.<br />
I T S G : u p d a t e<br />
innovation 10