DIE DAltoNs UND DER PsyCHo-DoC - Stadt Aalen
DIE DAltoNs UND DER PsyCHo-DoC - Stadt Aalen
DIE DAltoNs UND DER PsyCHo-DoC - Stadt Aalen
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18<br />
DAS HEFT<br />
FEBRUAR<br />
MÄRZ theater der stadt aalen
KARTEN <strong>UND</strong><br />
RESERVIERUNGEN<br />
Telefon: 07361 - 522 600<br />
kasse@theateraalen.de<br />
Die Theaterkasse im Alten<br />
Rathaus ist geöffnet am:<br />
Di: 14 - 19 Uhr<br />
Mi: 9.30 - 12.30 Uhr und<br />
14 - 19 Uhr<br />
Do: 15 - 20 Uhr<br />
Fr: 15 - 20 Uhr<br />
Sa: 9.30 - 12.30 Uhr<br />
und jeweils eine Stunde<br />
vor Vorstellungsbeginn.<br />
KONTAKT<br />
Telefon: 07361- 3793 - 10<br />
(Michael Letmathe)<br />
www.theateraalen.de<br />
info@theateraalen.de<br />
Theaterpädagogik<br />
Telefon: 07361- 3793 -13<br />
(Ingmar Otto)<br />
otto@theateraalen.de<br />
IMPRESSUM<br />
Redaktion:<br />
Katharina Kreuzhage,<br />
Ingmar Otto,<br />
Michael Letmathe,<br />
Nina Sahm<br />
Auflage: 5000 Stück<br />
Gestaltung: Kleon Medugorac<br />
www.better-new-world.com<br />
Wi.Z Gebäude 3<br />
Ulmer Straße 130<br />
73431 <strong>Aalen</strong><br />
Altes Rathaus<br />
Marktplatz 4<br />
73430 <strong>Aalen</strong><br />
Kulturpartner:
LIEBES PUBLIKUM,<br />
schon klar, wir könnten Ihnen hier mal wieder so ein ganz normales<br />
Vorwort präsentieren, dass sowieso jeder überliest. Wir könnten schreiben<br />
von den letzten Premieren, und denen, die noch kommen. Davon, wie<br />
froh wir sind, dass es endlich nicht mehr an jeder Ecke nach Glühwein<br />
und Spekulatius riecht und dass der Weihnachtsmann schon wieder nicht<br />
das neuste iPhone unter den Christbaum gelegt hat, der Schuft.<br />
Aber wissen Sie was? Wir warten lieber mit einer kulturpolitischen<br />
Sensation auf: Wetten, Sie wussten nicht, dass <strong>Aalen</strong> schon vor fast<br />
2000 Jahren ein Theater hatte? Na eben.<br />
Leider hat man die Grundmauern des ersten <strong>Aalen</strong>er Theaters, das<br />
die Römer hier gebaut haben, noch nicht gefunden (man vermutet sie<br />
pikanterweise unter der Salvatorkirche), aber egal. Eins ist sicher: In<br />
theatraler Hinsicht muss <strong>Aalen</strong> in Zukunft mit Rom, Avignon und Köln<br />
in einem Atemzug genannt werden. Mehr Details zu <strong>Aalen</strong>s römischer<br />
Vergangenheit und Gegenwart finden Sie in unserem Interview in diesem<br />
HEFT.<br />
Viel Spaß beim Lesen und freundliche Grüße,<br />
Ihre Katharina Kreuzhage
PHILIPP LÖHLE<br />
<strong>DIE</strong> RATTENFALLE<br />
URAUFFÜHRUNG<br />
PREMIERE AM 28. FEBRUAR IM ALTEN RATHAUS<br />
„Frau Klowereit hat heute morgen geklingelt, sie mache sich Sorgen, weil<br />
es in letzter Zeit immer so ruhig bei uns sei. Da wird die Alte von oben<br />
tatsächlich misstrauisch, weil wir ihr zu leise sind. Ob alles in Ordnung sei?<br />
Natürlich ist alles in Ordnung, in bester Ordnung. Unsere Mutter habe<br />
sie schon lange nicht mehr gesehen. Tja, Frau Klowereit, wir auch nicht.<br />
Sie hat Kuchen da gelassen. Billiger Trick − nur damit sie morgen wieder<br />
kommen kann, um ihren Teller zu holen. So wie es hier aussieht, können<br />
wir sie unmöglich rein lassen. Hast du das verstanden, Robert? Nicht<br />
aufmachen! Und zieh dir endlich eine saubere Unterhose an, du stinkst.<br />
Sara hat dir frische geklaut. Wir müssen Lärmschichten einteilen, Mixer,<br />
Staubsauger, eben alles was laut ist. Der Fernseher sollte durchgehend<br />
laufen, es muss doch Filme geben, in denen die sich genauso oft streiten<br />
wie wir sonst. Sara, du musst den Flur putzen, nimm genug Putzmittel,<br />
damit alle im Haus riechen, dass Mama geputzt hat. Ich werde heute<br />
Nacht das Auto umparken. Wenn wir nicht aufpassen, holen sie uns!”<br />
Auch in dieser Spielzeit gibt es am Theater der <strong>Stadt</strong> <strong>Aalen</strong> eine<br />
Stückentwicklung. Nach Jan Neumann und Lisa Stadler ist in diesem Jahr<br />
der Autor Philipp Löhle in <strong>Aalen</strong> zu Gast. Er wird während der Probenzeit<br />
ein Stück schreiben, das sich im Zentrum mit dem Begriff Verantwortung<br />
auseinandersetzt. <strong>DIE</strong> RATTENFALLE erhielt das Projektstipendium des<br />
Baden-Württembergischen Jugendtheaterpreises.<br />
Philipp Löhle (*1978) studierte Theaterwissenschaften, Literatur und<br />
Geschichte in Erlangen und Rom. Sein Stück „Genannt Gospodin“ wurde<br />
am Schauspielhaus Bochum uraufgeführt. Im März 2008 kam „Die<br />
Kaperer“ am Schauspielhaus Wien zur Uraufführung. Mit seinem Stück<br />
„Lilly Link“ gewann er den Heidelberger Stückemarkt. „Morgen ist auch<br />
noch ein Tag“ wurde am 23.01.09 in der Inszenierung von Katharina<br />
Kreuzhage am Theater Baden-Baden uraufgeführt.<br />
INSZENIERUNG: INGMAR OTTO<br />
AUSSTATTUNG: ARIANE SCHERPF<br />
MIT: KIRSTEN POTTHOFF, TOBIAS FEND, ANDRÉ WÜRDE
FRANÇOIS ARCHAMBAULT<br />
1 5 S E K U N D E N<br />
PREMIERE AM 07. MÄRZ IM Wi.Z<br />
Claude ist 30 und weiß nicht so recht, wo es in seinem Leben hingehen soll.<br />
Das Diplom hat er längst in der Tasche, den passenden Job dazu hat er noch<br />
nicht gefunden. Seine Freundin Charlotte ist zwar attraktiv und erfolgreich im<br />
Job − aber wenn sie ihm von neuen Werbestrategien erzählt, kann er nicht<br />
mitreden. Auch für die teuren Restaurants, in die sie so gerne geht, hat er<br />
auf Dauer kein Geld.<br />
Sein Bruder Mathieu kennt diese Sorgen nicht: Er hat ein geregeltes<br />
Einkommen und mit Charlotte versteht er sich mehr als gut. Er ist allerdings<br />
behindert − wegen 15 Sekunden mangelnder Sauerstoffzufuhr während der<br />
Geburt.<br />
Mathieu und Claude wohnen zusammen und kommen gut klar − bis Charlotte<br />
unbedingt bei ihnen einziehen will. Sofort gerät das Leben der Brüder aus<br />
dem Gleichgewicht. Nicht nur, weil Charlottes Ex sie hier ausfindig macht,<br />
sondern auch, weil Claude feststellt, dass er sie gar nicht wirklich liebt. Und<br />
weil der behinderte Mathieu ihn bittet, die Freundin noch drei Monate bei<br />
ihnen wohnen zu lassen. Er will versuchen, Charlotte für sich zu gewinnen...<br />
François Archambault (*1968) studierte Dramatisches Schreiben und<br />
Romanistik in Montreal. Seit 1989 hat er mehr als zwölf Stücke verfasst,<br />
unter anderem SCHÖNHEIT ADE (1998) und DAS VERLORENE PARA<strong>DIE</strong>S<br />
(2000). 15 SEK<strong>UND</strong>EN wurde 1998 mit dem Preis des Generalgouverneurs<br />
von Kanada ausgezeichnet. Die Uraufführung in Montreal gewann 1999 einen<br />
Preis als Entdeckung des Jahres sowie die Auszeichnung als bestes Stück.<br />
Im Anschluss an die Vorstellung findet am 12. März ein Publikumsgespräch<br />
und am 20. März eine Podiumsdiskussion zum Thema „Sex mit Behinderung”<br />
statt.<br />
INSZENIERUNG: NATASCHA KALMBACH<br />
AUSSTATTUNG: ANNETTE WOLF<br />
MIT: SIBYLLE HARTMANN, MIKE LANGHANS, ROBERT SEILER, ALEXAN<strong>DER</strong> WILSS
CIAO BELLA<br />
LIE<strong>DER</strong>ABEND<br />
NEU IM PROGRAMM<br />
Pünktlich um 20.40 Uhr verlässt der Nachtzug das Gleis 6 des Stuttgarter<br />
Bahnhofs mit dem Ziel Rom! Monatelang hat Frank von dem azurblauen<br />
italienischen Himmel geträumt und Geld für ein Ticket gespart. Jetzt sitzt er<br />
endlich mit einem Strauß Rosen für Franca in seinem Abteil − denn Franca<br />
liebt Rosen, und Frank liebt Franca.<br />
Noch weiß Frank nicht, wie nervenaufreibend seine nächtliche Reise nach Bella<br />
Italia sein wird. Noch ahnt er nicht, dass er sich das Abteil mit einem Haufen<br />
schräger Typen teilen wird. Wer hat eigentlich die lärmende Reisegruppe aus<br />
Paderborn in den Zug gelassen? Und warum muss der Schaffner unbedingt<br />
eine Gesangskarriere planen und Frank voller Inbrust von seinem Können<br />
überzeugen? Noch weniger rechnet Frank damit, dass er Enrico kennen lernt,<br />
der Mitte der Sechziger als Gastarbeiter nach Deutschland kam und eine<br />
Geschichte nach der anderen über das süße Leben in seinem Heimatland<br />
auspackt. Und wird Marie, die junge, bildhübsche Französin, die plötzlich<br />
zusteigt, seine emotionalen Weichen gen Paris stellen?<br />
In diesem Zug ist an Schlaf einfach nicht zu denken, und trotzdem erlebt Frank<br />
ein böses Erwachen, als er am nächsten Morgen in Rom aus dem Zug steigt.<br />
Kommen Sie ein bisschen mit nach Italien! Ein Zug voll mit Hits von<br />
Gianna Nannini, Adriano Celentano, Paolo Conte, Mina, Domenico<br />
Modugno und vielen anderen Stars „made in Italy“.<br />
INSZENIERUNG: INGMAR OTTO<br />
MUSIKALISCHE LEITUNG: JOHANNES PAUS<br />
MIT: SIBYLLE HARTMANN, TOBIAS FEND, MIKE LANGHANS, ANDRÉ WÜRDE
OUPKULTUR<br />
TAXI VON KAREN DUVE<br />
Alex ist Anfang 20 und in ihrer ersten Sinnkrise: eine abgebrochene Ausbildung bei einer<br />
Versicherung, spießige Eltern und kein Lebensziel. Da ist die Annonce »Taxifahrerin gesucht« die<br />
Rettung schlechthin. Obwohl sie ein Gedächtnis wie ein Sieb hat, büffelt Alex Straßennamen<br />
und Wegstrecken − und hat das große Glück, auf einen extrem gnädigen Prüfer zu treffen.<br />
Bald sitzt Alex zum ersten Mal im Taxi und ist als „Zwo-Doppelvier“ in Hamburg unterwegs.<br />
Endlich hat sie einen Grund die ganze Nacht aufzubleiben, unverantwortlich schnell zu fahren,<br />
wilde Musik in den Spätprogrammen der Radiosender zu hören, in Bordelle einzudringen − und<br />
wird dafür auch noch bezahlt! Etwas orientierungslos aber tough nimmt Alex es fortan mit ihren<br />
oft pöbelnden Fahrgästen auf und erträgt deren Launen, weil sie das Geld braucht und es ihr<br />
immer mehr Spaß macht...<br />
Die Bestsellerautorin Karen Duve (*1961) war nach einer Ausbildung zur Steuerinspektorin<br />
selbst 13 Jahre Taxifahrerin. Seit 1990 lebt sie als freie Schriftstellerin in Hamburg und wurde<br />
für ihr Werk unter anderem mit dem Bettina-von-Arnim-Preis und dem Friedrich-Hebbel-Preis<br />
ausgezeichnet.<br />
AM 01. FEBRUAR <strong>UND</strong> AM 27. MÄRZ IM ALTEN RATHAUS<br />
MIT: KIRSTEN POTTHOFF, ALEXAN<strong>DER</strong> WILSS<br />
DAZU GIBT ES ERBSENEINTOPF!
OUPKULTUR<br />
SMOKE GETS IN YOUR EYES<br />
EIN RAUCHERABEND<br />
In irgendeiner Krankenkassenzeitschrift war dieser Tage ein missbilligender Aufsatz darüber zu<br />
lesen, dass im Kino und im Fernsehen immer noch viele Filme gezeigt werden, in denen geraucht<br />
wird. Und nicht nur das; die Süddeutsche Zeitung veröffentlichte kürzlich auf ihrer Literaturseite<br />
unverantwortlicherweise ein Foto des jungen Peter Hacks, auf dem der Autor rauchend zu sehen<br />
ist! Was sagt uns das? Na ja, zum Beispiel: Rauchen kann Ihre Zigarette verkürzen. Und, dass<br />
wir rund die Hälfte unserer Literatur und Musik der Muse Tabak verdanken. Denn Rauchen ist<br />
nicht nur ziemlich gesundheitsschädlich, es macht auch (manche) kreativ.<br />
Dieser „nützlichen“ Seite des Rauchens wollen wir einen Abend widmen − trotz Rauchverbot,<br />
Gesundheitswahn und kippender Alterspyramide. Wenn die Unvernünftigen aussterben, wird es<br />
höchste Zeit, an erste und letzte Zigaretten und ganz allgemein an den Anteil des Nikotins an<br />
der Menschwerdung des Affen zu erinnern.<br />
Das Ensemble liest Szenen rauchender und trotzdem unsterblicher Autoren und bringt mit dem<br />
Musiker Axel Nagel (Nichtraucher) die Gitarrensaiten zum Qualmen. Lehnen Sie sich zurück und<br />
genießen sie die Lust am Laster.<br />
AM 08. <strong>UND</strong> 22. MÄRZ IM ALTEN RATHAUS<br />
MIT: KIRSTEN POTTHOFF, TOBIAS FEND, AXEL NAGEL, ANDRÈ WÜRDE<br />
DAZU GIBT ES COFFEE & CIGARETTES!
COMIC-STRIP<br />
<strong>DIE</strong> <strong>DAltoNs</strong> <strong>UND</strong> <strong>DER</strong> <strong>PsyCHo</strong>-<strong>DoC</strong><br />
Eine Wildwestlegende wie Lucky Luke ist unsterblich! Der „lonesome cowboy“ vereint die<br />
Coolness von Clark Gable, die Lässigkeit von Cary Grant und die Ehrenhaftigkeit von James<br />
Stewart in sich. Den Kult um den Westernhelden Lucky Luke lässt Tobias Fend wieder aufleben<br />
und leiht nicht nur ihm seine Stimme. Auch Lukes Weggefährten Jolly Jumper, das kluge,<br />
sprechende Pferd, Rantanplan, der verfressene, rührend dämliche Gefängnishund und die<br />
Daltons, werden an diesem Abend live synchronisiert. Außerdem wird ein beherzter Griff in<br />
die Geräuschetrickkiste dafür sorgen, dass im Napoleonzimmer die nötige Saloon-Stimmung<br />
aufkommt, wenn Band 54 aufgeschlagen wird und das Abenteuer <strong>DIE</strong> DALTONS <strong>UND</strong> <strong>DER</strong><br />
PSYCHO-DOC beginnt.<br />
Der Belgier Maurice de Bévère, besser bekannt unter dem Künstlernamen Morris, schuf 1946<br />
die Comic-Figur Lucky Luke. Nachdem er den genialen Szenaristen René Goscinny kennen<br />
gelernt hatte, brachten sie die meisten der bisher erschienenen Bände zusammen heraus.<br />
Goscinnys Texte sind so mit feinhumorigen Anspielungen und Doppeldeutigkeiten gespickt, dass<br />
es ein Verbrechen wäre, Lucky Lukes Abenteuer als reine Kinderunterhaltung anzusehen.<br />
AM 26. MÄRZ IM ALTEN RATHAUS MIT: TOBIAS FEND<br />
DAZU GIBT ES EINEN WESTERNEINTOPF!
SPIEL<br />
HERAUSTRENNEN<br />
Altes Rathaus:<br />
Marktplatz 4<br />
73430 <strong>Aalen</strong><br />
Wi.Z:<br />
Ulmer Straße 130<br />
73431 <strong>Aalen</strong><br />
theater der stadt aalen<br />
FEBRUAR
PLAN<br />
<strong>UND</strong> AUFHÄNGEN<br />
KARTENVERKAUF<br />
<strong>UND</strong> RESERVIERUNG:<br />
Die Theaterkasse im<br />
Alten Rathaus ist<br />
geöffnet am<br />
Di: 14 - 19 Uhr<br />
Mi: 9.30 - 12.30 Uhr<br />
und 14 - 19 Uhr<br />
Do: 15 - 20 Uhr<br />
Fr: 15 - 20 Uhr<br />
Sa: 9.30 - 12.30 Uhr<br />
und jeweils eine Stunde<br />
vor Vorstellungsbeginn.<br />
Telefon:<br />
07361-522600<br />
kasse@theateraalen.de<br />
www.theateraalen.de<br />
Bitte holen Sie Ihre<br />
reservierten Karten<br />
bis 30 Minuten vor<br />
der Vorstellung ab.<br />
M RZ
EITZÜN<strong>DER</strong><br />
Gesellschaftspolitische Ereignisse dienen Dramatikern immer<br />
wieder als Impuls für ein neues Theaterstück. Mal nähern sich die<br />
Autoren dem aktuellen Tagesgeschehen in einer fiktiven Übertreibung, mal auf<br />
dokumentarischem Wege. In der neuen Reihe ZEITZÜN<strong>DER</strong> stellen wir Ihnen diese<br />
aktuellen Stücke in szenischen Lesungen vor.<br />
EHRENSACHE VON LUTZ HÜBNER<br />
Es sollte ein schöner Ausflug zu viert werden: Mal schnell im neuen 3er BMW nach Köln,<br />
n‘bisschen Shopping, n‘bisschen Kino, sehn, was geht. Das Wetter: einfach herrlich, Sonne<br />
und ein paar Wolken. Nur Elena war komisch drauf, zickte rum, provozierte Cem. Cem war<br />
aber auch schräg unterwegs, das stimmt. Geht plötzlich mit Elena aus dem Kino und lässt Ulli<br />
und Sinan alleine. Und dann, nach dem Film, waren die beiden endgültig auf Krawall gebürstet.<br />
Schrien sich an. Ulli wollte nur noch nach Hause, besonders, weil Elena und Cem jetzt auf<br />
Türkisch stritten und sie kein Wort mehr verstand. Sie hatte nur ein richtiges Scheiß-Gefühl. Und<br />
dann hält Cem plötzlich auf einem Autobahnparkplatz, löst den Gurt und steigt aus.<br />
Knapp und schonungslos schildert Lutz Hübner in seinem Theaterstück, wie unterschiedlich<br />
sexuelle Freizügigkeit in der türkischen Community interpretiert wird: Da sind auf der einen Seite<br />
junge Männer, die vor der Ehe was erleben wollen und gleichzeitig das ehrbare Mädchen zum<br />
Heiraten suchen. Und da sind junge Frauen, die nicht akzeptieren können, dass man sie als<br />
„Nutte“ beschimpft, wenn sie für sich das Gleiche beanspruchen.<br />
AM 13. FEBRUAR IM ALTEN RATHAUS<br />
MIT: LAURA LEPPER, KATHRIN STROBEL, PAUL KREMP, JAN-MARCUS NASSE, MARIAN WEISS<br />
RESSE / PRESSE / PRESSE
EHRENSACHE VON LUTZ HÜBNER<br />
WEITERE VORSTELLUNG AM 13.02.09 IM ALTEN RATHAUS<br />
„Atmosphärisch dicht verkörpern Jan-Marcus Nasse als Cem, Laura Lepper als Elena, Marian Weiß<br />
als Sinan und Kathrin Strobel als Ulli, allesamt ehemalige Laienspieler vom „Jungen Theater <strong>Aalen</strong>“,<br />
im Alten Rathaus ihre Rollen; Paul Kremp vom „Theaterclub 40+“ spielt den Polizeipsychologen<br />
Kobert. Die szenische Lesung spart in der Regie von Ingmar Otto nicht mit Effekten. Wirklich punkten<br />
kann der Auftakt der „Zeitzünder“-Reihe mit den jugendlichen Schauspielern, die überzeugend in<br />
die Charaktere der türkischen Machos und der lebenslustigen Teenies schlüpfen.“<br />
Schwäbische Post<br />
TAXI VON KAREN DUVE<br />
WEITERE VORSTELLUNGEN AM 01.02.09 <strong>UND</strong> AM 27.03.09 IM ALTEN RATHAUS<br />
„Beißender Witz und verbale Schlagfertigkeiten, die ins Schwarze des postmodernen Humors treffen,<br />
kennzeichnen Karin Duves turbulent melancholischen Erlebnisroman „Taxi“. Dass die Geschichte der<br />
dynamischen Chauffeurin Alexandra, die mit ihrem Taxifahrerinnenlatein an kein Ende kommt, auch<br />
bühnentauglich ist, hat das Theater der <strong>Stadt</strong> <strong>Aalen</strong> bewiesen. Im drangvollen Napoleonzimmer des<br />
Alten Rathauses interpretieren Kirsten Potthoff und Alexander Wilß emotional intelligent Auszüge<br />
aus Karen Duves autobiographisch gefärbtem Roman „Taxi“. Gekonnt theatralisch hauchen die<br />
beiden Darsteller den Charakteren des Werkes Leben ein. Es wird gejammert, geschrieen und<br />
geflucht. Auf hohem Niveau.” Schwäbische Post<br />
RESSE / PRESSE / PRESSE
EIN SCHAF F†RS LEBEN VON MARITGEN MATTER<br />
WEITERE VORSTELLUNGEN AM 01., 08., & 22.02.09 <strong>UND</strong> AM 01. & 22.03.09 IM ALTEN RATHAUS<br />
„Das Kindertheaterstück des Theaters der <strong>Stadt</strong> <strong>Aalen</strong> ist eine vergnügliche Liebeserklärung<br />
an die Macht der Freundschaft. (...) Die für die Inszenierung verantwortliche Intendantin<br />
Katharina Kreuzhage hatte eine süße Geschichte versprochen. Eine glatte Untertreibung, wie<br />
sich nach 45 Minuten Spielzeit herausstellte, denn die Mär vom einsamen Wolf, der in einer<br />
eiskalten Winternacht durch den Schnee stapft, dabei schrecklich unter seinem knurrenden<br />
Magen leidet und schließlich vor einem vielversprechenden Schafstall landet, ist weitaus<br />
mehr: Sie ist einfach klasse. Dass dies so ist, liegt nicht zuletzt an dem Einsatz der beiden<br />
Schauspieler Sibylle Hartmann und André Würde.“ <strong>Aalen</strong>er Nachrichten<br />
„EIN SCHAF FÜRS LEBEN hat sich kurz nach der Premiere schon zum Publikumsmagneten für<br />
Kids ab vier Jahren gemausert. Das ebenso lustige wie hintergründige Stück von Maritgen Matter<br />
geht in Katharina Kreuzhages Regie im Studio des Theaters der <strong>Stadt</strong> <strong>Aalen</strong> im Alten Rathaus<br />
über die Bühne. Im Vordergrund der Geschichte steht die sich entwickelnde Freundschaft zwischen<br />
einem Wolf und einem Schaf. (...) Der grimmige Wolf ist übrigens eine Sie. Sibylle Hartmann gibt<br />
ihm tierisch gute Gestalt, während der Einsneunzigmann André Würde als Schaf gute Figur macht.<br />
(...) Das gegensätzliche Duo sorgt in den Zuschauerreihen für reichlich Heiterkeit.“<br />
Schwäbische Post<br />
Fotos: Kleon Medugorac<br />
RESSE / PRESSE / PRESSE
15<br />
<strong>DER</strong> KLEINE HORRORLADEN VON H. ASHMAN <strong>UND</strong> A. MENKEN<br />
WEITERE VORSTELLUNGEN AM 05., 08., 12. & 21.02.09 IM Wi.Z<br />
„<strong>DER</strong> KLEINE HORRORLADEN hat als Rock-Musical Kultstatus. (...) Ingmar Ottos Inszenierung<br />
strotzt vor pfiffigen Einfällen und glamourösen choreografischen Gags, mit denen er das Genre<br />
selbst auf die Schippe nimmt. Er gibt dem Affen Zucker, ohne dass dem schlecht wird. (...) Das<br />
Personal ist über jeden Zweifel erhaben. Gergana Muskalla macht als megacoole Mieze ebenso<br />
gute Figur wie als fleischfressende Pflanze aus der Tiefe des Alls. (...) Als ihr Entdecker, Partner und<br />
Tankstelle gibt Mike Langhans den in eine durch und durch ehrliche Haut gepackten mörderisch<br />
naiven Antipoden. Der Audrey von Kirsten Potthoff würde man Rosen im Dutzend abkaufen; ein<br />
zauberhaftes Blumenmädchen mit purer Poesie in der Säuselstimme.“ Schwäbische Post<br />
„Nach dem Besuch des HORRORLADENS steht fest: Hände weg von Fleisch fressenden<br />
Pflanzen, ganz gleich ob Venusfliegenfalle, Sonnentau oder wie in Mr. Mushnicks Blumenladen von<br />
„Audrey II“. (...) Auf der Theaterbühne geriert sich der grüne Albtraum erfrischend inszeniert und<br />
musikalisch blendend arrangiert (Boris Leibold). (...) Ein besonderes Plus ist die Live-Musik der<br />
Gruppe „Tightrope“. Matthias Kehrle, Andreas Kemmer und Axel Nagel begeistern mit dem Sound<br />
der 60er, der an „Jesus Christ Superstar“ und „Hair“ erinnert. (...) So darf nach Herzenslust gelacht<br />
werden über den trotteligen Seymour (Mike Langhans), das Seelchen Audrey (Kirsten Potthoff),<br />
den brummeligen Mushnick (Alexander Wilß) und den Sado-Macho-Zahnarzt (Tobias Fend).“<br />
<strong>Aalen</strong>er Nachrichten<br />
RESSE / PRESSE / PRESSE
DAS INTERVIEW: Dr. Stephan Bender und Ulrich Sauerborn<br />
WIE EIN KLEINES ROM...<br />
Dr. Stephan Bender vom Limesinformationszentrum Baden-Württemberg und Ulrich Sauerborn<br />
vom Limesmuseum <strong>Aalen</strong> im Gespräch mit Katharina Kreuzhage.<br />
Katharina Kreuzhage: Herr Dr. Bender, Sie sind Archäologe. Wie hat man sich Ihr Berufsleben<br />
vorzustellen? Laufen Sie immer mit einer Schaufel rum und reisen in exotische Länder?<br />
Dr. Stephan Bender: Über den Beruf des Archäologen sind viele Klischees im Umlauf. Das<br />
haben wir vor allem Steven Spielberg und seinen „Indiana Jones“-Filmen zu verdanken. Ganz so<br />
abenteuerlich ist mein Berufsleben natürlich nicht. Aber spannend ist es allemal.<br />
Katharina Kreuzhage: Finden hier in <strong>Aalen</strong> zur Zeit Ausgrabungen statt?<br />
Dr. Stephan Bender: Nein. Das Limesmuseum und das Limesinformationszentrum haben auch<br />
nicht den Auftrag, Ausgrabungen in <strong>Aalen</strong> durchzuführen. Das macht das Referat Denkmalpflege<br />
im Regierungspräsidium Stuttgart.<br />
Katharina Kreuzhage: Herr Sauerborn, Sie leiten nicht nur das Limesmuseum, sondern auch das<br />
Urweltmuseum. Was sind ihre Aufgaben?<br />
Ulrich Sauerborn: Die Gesamtorganisation der Museen: Die Planung und Organisation von<br />
Veranstaltungen und Programmen, unter anderem gehört die Erarbeitung von museumspädagogischen<br />
Materialien dazu und die Pressearbeit. Zu meinen vielen Aufgaben rund um die<br />
zwei Museen gehören natürlich auch Vorträge, Exkursionen sowie die Zusammenarbeit mit<br />
anderen Museen und wissenschaftlichen Instituten.<br />
Katharina Kreuzhage: Ihre Aufgabe hier im Limesinformationszentrum ist dann eher die<br />
Vermittlung?<br />
Dr. Stephan Bender: Ja, wir informieren, vermitteln, bauen Brücken. Wir sind zuständig für die<br />
Betreuung der UNESCO-Welterbestätte „Obergermanisch − Raetischer Limes“. Im Rahmen<br />
dieser Aufgabenstellung unterhalten wir eine öffentlich zugängige Informationsstelle im Foyer des<br />
Museums.<br />
Katharina Kreuzhage: Ist denn ein warmer Geldregen auf Sie niedergegangen, als der<br />
Limes zum UNESCO-Welterbe erklärt wurde?<br />
Dr. Stephan Bender: Leider nein. Die Verantwortung und auch die finanzielle Last<br />
liegt nach wie vor bei der Bundesrepublik Deutschland, bzw. den vier<br />
Bundesländern Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern.<br />
Durch diese Länder verläuft der Obergermanisch-Raetische Limes auf einer<br />
Länge von 170 km. Dort liegt auch die Zuständigkeit. Jedes Bundesland hat<br />
übrigens einen Limesbeauftragten, und der für Baden-Württemberg sitzt hier<br />
im Limesinformationszentrum.<br />
Katharina Kreuzhage: Aber das Limesinformationszentrum<br />
ist doch auch eine Einrichtung der <strong>Stadt</strong> <strong>Aalen</strong>.<br />
Dr. Stephan Bender: Nur zum Teil! Das Limesinformationszentrum<br />
wird von der <strong>Stadt</strong> und dem<br />
Land getragen. Ja, das Engagement der <strong>Stadt</strong>
kann nicht genug gelobt werden. Auch wegen des Museums, des besten Limesmuseums in<br />
Deutschland. Das sollte noch viel mehr im Bewusstsein der <strong>Aalen</strong>er verankert werden.<br />
Katharina Kreuzhage: Dieses Problem kennen wir am Theater auch. Die <strong>Aalen</strong>er sind, was die<br />
offensive Vermarktung ihrer Kultureinrichtung betrifft, wirklich sehr bescheiden. Andere<br />
Gemeinden protzen noch mit dem kleinsten Heimatmuseum. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Aalen</strong> dagegen leistet<br />
sich überregional bekannte Kultureinrichtungen wie das Limesmuseum oder das Theater der<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Aalen</strong> − und redet nicht darüber. Seltsam.<br />
Ulrich Sauerborn: Das, was man kennt, nimmt man eben wohlwollend hin.<br />
Dr. Stephan Bender: Der Bewusstwerdungsprozess ist einfach noch nicht abgeschlossen. Da<br />
sind wir auch aufgerufen, unterstützend zu wirken und deutlich zu machen, welche große<br />
Bedeutung das Limesmuseum und <strong>Aalen</strong> generell in Sachen Limes hat, regional und<br />
überregional. Das ist ein Anliegen des Limesinformationszentrums Baden-Württemberg.<br />
Katharina Kreuzhage: Wie römisch war <strong>Aalen</strong>? Gab es eine städtische Struktur um das Kastell<br />
herum?<br />
Ulrich Sauerborn: Die Befunde und archäologischen Ausgrabungen weisen darauf hin, dass in<br />
<strong>Aalen</strong> über 1.000 Reiter stationiert waren, mit der dazu gehörenden Infrastruktur natürlich. Man<br />
vermutet 2.000 oder 3.000 zivile Bewohner in dem Dorf um das Kastell. Es gab eine<br />
Tempelanlage, ein römisches Bad...<br />
Katharina Kreuzhage: ...und ein Theater?<br />
Dr. Stephan Bender: Mit Sicherheit! Aber ein Amphitheater. Man muss sich <strong>Aalen</strong> zu römischer<br />
Zeit wie ein kleines Rom vorstellen. Durch die Stationierung der 1.000 Reiter haben sich im<br />
Umfeld des Kastells Menschen angesiedelt, die mit den Soldaten ins Geschäft kommen wollten.<br />
Man muss deshalb mit öffentlichen Einrichtungen aller Art rechnen, auch mit einem Amphitheater<br />
- wie das in Garnisonen am Limes bisweilen üblich war. Manche Amphitheater, deren Reste sich<br />
heute im Wald befinden, sind sogar relativ gut erhalten. Unweit des Kastells Dambach nördlich<br />
des Hesselbergs kann man eine solche Anlage noch besichtigen. Bei dem Modell des römischen<br />
<strong>Aalen</strong> im Museum ist ein Amphitheater im Bereich der Salvatorkirche platziert worden. Konkrete<br />
Spuren wurden aber dort nicht gefunden.<br />
Ulrich Sauerborn: Das Theater war eine wichtige Infrastrukturmaßnahme, um den Soldaten<br />
Abwechslung zu bieten. Sie waren ja am Rande der Provinz stationiert. Rom war sehr weit weg.<br />
Katharina Kreuzhage: So verstehen wir unsere Aufgabe als <strong>Stadt</strong>theater sogar heute noch.<br />
Stuttgart kann für einen Kulturliebhaber sehr weit sein, wenn die B 29 verstopft ist und die<br />
Bundesbahn gerade die Strecke renoviert. Aber was haben sich die Römer eigentlich von dem<br />
Limes versprochen? Es handelte sich ja nicht um eine richtige Grenzziehung.<br />
Dr. Stephan Bender: Der Limes war keine Grenze im völkerrechtlichen Sinne und kein Bollwerk<br />
gegen fremde Völker, wofür die Militärpräsenz auch nicht ausgereicht hätte. Er war nichts<br />
anderes als ein überwachter Geländestreifen, der den Personen- und Warenverkehr auf<br />
Übergangsstellen lenken sollte. Dort wurde dann kontrolliert. Damit war der Limes mehr eine<br />
Wirtschaftsgrenze. Das Imperium Romanum hörte am Limes nicht auf. Rom erhob Anspruch auf<br />
Weltherrschaft.
DAS INTERVIEW: Dr. Stephan Bender und Ulrich Sauerborn<br />
Ulrich Sauerborn: Der Limes war auch eine psychologische Anlage, die sicherlich für die Völker<br />
diesseits der Grenze interessant war. Wenn man sich eine drei Meter hohe Mauer vorstellt, die<br />
sich über 550 km hinzieht und alle 500 bis 1.000 Meter von einem Wachturm unterbrochen ist,<br />
dann hat diese Anlage sicher imposant gewirkt. Oft war die Mauer auch verputzt und die<br />
Mauerfugen mit roter Farbe nachgezogen. Das ist für die Völker von jenseits der Grenze schon<br />
markant gewesen und war sicher auch ein Ausflugsziel.<br />
Katharina Kreuzhage: Ein Sonntagspicknick am Limes?<br />
Ulrich Sauerborn: Ja, warum nicht.<br />
Katharina Kreuzhage: Merkt man dem heutigen <strong>Aalen</strong> an, dass hier Römer gelebt haben? Was<br />
haben sie uns zurückgelassen, außer dem Limes und der Kastellruine?<br />
Ulrich Sauerborn: Außer den teilrekonstruierten Anlagen des römischen Kastells beim<br />
Limesmuseum gibt es leider keine sichtbaren Überreste der Römerzeit in <strong>Aalen</strong>.<br />
Katharina Kreuzhage: Gibt es keine Hinweise darauf, dass Römer geblieben sind, als sich die<br />
römische Militärmacht zurückgezogen hat?<br />
Dr. Stephan Bender: Das kann man nicht ganz ausschließen. Doch Vorsicht mit dem Begriff<br />
„Römer“. Das müssen keine sonnenverwöhnten Anwohner des Mittelmeers gewesen sein. Das<br />
waren am Limes vor allem Menschen aus der Region und die Angehörigen der Hilfstruppen, die<br />
das Klima bei uns gewohnt waren. Diese Einheiten rekrutierten ihre Soldaten vor Ort.<br />
Katharina Kreuzhage: Wie waren die klimatischen Verhältnisse zu jener Zeit?<br />
Ulrich Sauerborn: Das Klima war etwas günstiger als heute, im Schnitt zwei bis drei Grad<br />
wärmer. Aber es gab trotzdem auch schneereiche Winter. Wer aus dem Süden kam, hat das<br />
Wetter hier sicherlich nicht gemocht.<br />
Katharina Kreuzhage: Nachdem ich die Rekonstruktion der Reiterkaserne hier auf dem<br />
Museumsgelände besichtigt habe, taten mir die Soldaten ja schon ein bisschen leid. Gut zu<br />
heizen waren die Räume ja nicht gerade.<br />
Dr. Stephan Bender: Die Reiterbaracken waren Wohnstallhäuser, d.h. die einfachen Soldaten<br />
lebten mit ihren Pferden unter einem Dach, und die Körperwärme der Tiere „heizte“ den Raum.<br />
Die Truppenkommandeure am Limes wohnten dagegen in Häusern, die auch mit Heizungen<br />
ausgestattet waren. Auf den Wachttürmen, die sich zum Teil auf großen Höhen im Mittelgebirge<br />
befanden, sah die Sache anders aus. In den Türmen, entweder ganz aus Holz oder mit viel Holz<br />
gebaut, konnte kein offenes Feuer gemacht werden. Mich würde nicht wundern, wenn es im<br />
Winter wachtfreie Zeiten gegeben hätte.<br />
Ulrich Sauerborn: <strong>Aalen</strong> wirkte damals auf die eingeborene Bevölkerung wie ein exotischer,<br />
farbiger Klecks: Römische Bäder mit Unterbodenheizung und ausgefallener Malerei,<br />
repräsentative Architektur und die vielen Heiligtümer − das muss in der rauen Landschaft sehr<br />
auffällig gewesen sein. Dieser Kontrast hat sicher weit in die Region ausgestrahlt.<br />
Katharina Kreuzhage: Und diese Ambition hat sich in <strong>Aalen</strong> ja bis heute erhalten. Herr Sauerborn<br />
und Herr Dr. Bender, ich danke Ihnen für das Gespräch.
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