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Stammzellkonzept und zielgerichtete Therapien bei Brustkrebs

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Stammzell-Konzept <strong>und</strong><br />

<strong>zielgerichtete</strong> <strong>Therapien</strong><br />

<strong>bei</strong> <strong>Brustkrebs</strong><br />

G. Kunz<br />

Frauenklinik mit zertifiziertem<br />

Brustzentrum am St.-Johannes<br />

St. Johannes-<br />

Hospital<br />

Dortm<strong>und</strong>


<strong>Stammzellkonzept</strong> <strong>bei</strong> <strong>Brustkrebs</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>zielgerichtete</strong> <strong>Therapien</strong> – Krebsinfotag<br />

2007<br />

Krebsentstehung<br />

Krebsstammzellen<br />

Therapiewahl <strong>bei</strong> Frauen mit <strong>Brustkrebs</strong><br />

Zielgerichtete <strong>Therapien</strong><br />

- Antiöstrogene<br />

Anti strogene<br />

- Antikörper Antik rper<br />

- Small molecules (kleine Moleküle) Molek le)<br />

- Weitere Substanzen


Warum entsteht <strong>Brustkrebs</strong>?<br />

Derzeit wird angenommen, dass nur etwa 10% der<br />

Mammacarcinome durch Mutationen an sog.<br />

Krebsgenen entstehen <strong>und</strong> damit letztendlich auch<br />

vererbbar sind (v.a. BRCA 1 <strong>und</strong> 2).<br />

Unabhängig Unabh ngig davon besteht ein erhöhtes erh htes Risiko <strong>bei</strong>m<br />

Auftreten von <strong>Brustkrebs</strong> in der Familie (ggf.<br />

humangenetische Beratung erforderlich, um zu große gro e<br />

Ängste ngste der Angehörigen Angeh rigen von betroffenen Frauen zu<br />

verringern).<br />

Immer häufiger h ufiger sind junge Frauen betroffen, aber<br />

dennoch steigt die Häufigkeit H ufigkeit des Auftretens von<br />

<strong>Brustkrebs</strong> mit dem Alter.<br />

Einfluss von Zivilisationsfaktoren (Ernährung,<br />

(Ern hrung,<br />

Übergewicht, bergewicht, Alkohol, mangelnde Bewegung,<br />

Hormontherapie).


Estrogene <strong>und</strong> <strong>Brustkrebs</strong><br />

Erhöhte Erh hte dauerhafte Estrogenkonzentrationen im<br />

Blut erhöhen erh hen das <strong>Brustkrebs</strong>risiko.<br />

Adipositas: Adipositas:<br />

erhöhtes erh htes Estrogen durch gesteigerte<br />

Aromataseaktivität Aromataseaktivit im Brustgewebe.<br />

Erhöhte Erh hte Androgenspiegel.<br />

Erhöhte Erh hte Konzentrationen von Estrogenen <strong>und</strong><br />

Androgenen erhöhen erh hen das <strong>Brustkrebs</strong>risiko in der<br />

Postmenopause.<br />

Orale Kontrazeptiva können nnen das <strong>Brustkrebs</strong>risiko<br />

in der Zeit der Einnahme leicht erhöhen erh hen<br />

(Contraception<br />

Contraception 1996).


Estrogene <strong>und</strong> <strong>Brustkrebs</strong><br />

Progesteron wird nicht mit <strong>Brustkrebs</strong>risiko assoziiert;<br />

aber eine kombinierte HRT erhöht erh ht das <strong>Brustkrebs</strong>risiko,<br />

eine alleinige Estrogensubstitution aber nicht nicht (Stand<br />

2006). Zusammenhänge Zusammenh nge letztendlich noch unklar.<br />

Innerhalb rel. kurzer Zeit nach Stopp der Einnahme (1-4 (1 4<br />

Jahre) ist das <strong>Brustkrebs</strong>risiko nicht mehr erhöht. erh ht.<br />

Antiöstrogene Anti strogene zur Therapie <strong>und</strong> Prävention Pr vention von<br />

<strong>Brustkrebs</strong>.<br />

SABCS 2006: Seit 2003 in den U.S.A. scharfer Abfall der<br />

<strong>Brustkrebs</strong>-Neuerkrankungen <strong>Brustkrebs</strong> Neuerkrankungen um 7%, aber nur <strong>bei</strong> Frauen<br />

>50 Jahren mit hormonsensiblem Carcinom unabhängig<br />

unabh ngig<br />

von Tumorgröß<br />

Tumorgröße<br />

e <strong>und</strong> Region: Neben dem Screening ist die<br />

Reduktion der Hormontherapie als Ursache zu vermuten!<br />

Fazit: Diese Daten unterstützen unterst tzen die Hypothese, dass die<br />

kumulative, erhöhte erh hte Exposition an Estrogenen während hrend<br />

des Lebens der Frau zum Wachstum <strong>und</strong> auch zur<br />

Entstehung von <strong>Brustkrebs</strong> <strong>bei</strong>tragen kann. kann.


Estrogene<br />

Estrogenmetabolisierung Estrogenrezeptor<br />

Aggressive Abbaustoffe Wirkung auf Ablesen der<br />

(sog. Oxidative Metaboliten)<br />

Metaboliten)<br />

Erbsubstanz DNA (direkt oder<br />

über ber sog. Second messenger)<br />

messenger<br />

Bindung an Eiweiße Eiwei e der Zelle Wirkung auf Ablesen der<br />

<strong>und</strong> an die Erbsubstanz Erbsubstanz der<br />

Mitochondrien<br />

(Energiefabriken der Zelle)<br />

Zerstörung Zerst rung von DNA Veränderte<br />

Ver nderte Genexpression<br />

Veränderte<br />

Ver nderte Zellzykluskontolle<br />

Steigerung der Zellvermehrung<br />

Hemmung des programmierten Zelltodes<br />

Gewebs- Gewebs <strong>und</strong> Tumorwachstum


Prozess der Karzinomentstehung<br />

(Fearon Fearon-Vogelstein<br />

Vogelstein-Modell) Modell)<br />

Irreversible Schädigung–Hypomethylierung–Aktivierung von Onkogenen–Verlust Tumorsupressorgenen-Akkumulation<br />

mit Immortalisation<br />

(rev.Telomerase;ALT)


<strong>Stammzellkonzept</strong> <strong>bei</strong> <strong>Brustkrebs</strong>


Normale<br />

Stammzelle<br />

Krebs-<br />

Stammzelle<br />

<strong>Stammzellkonzept</strong> <strong>bei</strong> <strong>Brustkrebs</strong><br />

Vorläufer- oder<br />

Übergangszellen<br />

Reifes Gewebe<br />

Krebsknoten


<strong>Stammzellkonzept</strong> <strong>bei</strong> <strong>Brustkrebs</strong><br />

Neue Krebsstammzelle<br />

Resistente Krebsstammzelle<br />

Tumorrezidiv<br />

Metastasen- Krebsstammzelle


Herausforderungen für f r die <strong>zielgerichtete</strong>n<br />

<strong>Therapien</strong> gegen Krebs-Stammzellen Krebs Stammzellen („targeted<br />

( targeted<br />

therapies“)<br />

therapies<br />

Auffinden, Charakterisierung <strong>und</strong> Isolierung normaler Stammzellen. Stammzellen.<br />

Nur dann kann<br />

überpr berprüft ft werden, ob neue Medikamenten auch normale Stamzellen schädigen.<br />

sch digen.<br />

Dasselbe für f r Krebsstammzellen.<br />

Die Frage nach den Unterschieden zwischen normaler <strong>und</strong> entarteter entarteter<br />

Stammzelle zu<br />

beantworten. Die ideale Therapie sollte nur den Stoffwechsel entarteter entarteter<br />

Stammzellen<br />

angreifen, denn normale Stammzellen können k nnen empfindlicher auf eine Chemotherapie<br />

reagieren als Krebs-SZ. Krebs SZ.<br />

Wir müssen m ssen verstehen, warum <strong>Therapien</strong> effektiv die Masse der Tumorzellen Tumorzellen<br />

zerstören,<br />

zerst ren,<br />

aber nicht die Krebsstammzellen.<br />

Krebsstammzellen liegen meist in einem Ruhezustand vor. Typische zytotoxische<br />

<strong>Therapien</strong> greifen sich schnell vermehrende (Tochter-) (Tochter ) Zellen an. Zielgerichtete <strong>Therapien</strong><br />

sollen unabhängig unabh ngig vom Zellvermehrungszyklus oder selektiv auf die Krebsstammzellen<br />

Krebsstammzellen<br />

wirken.<br />

Stammzellen produzieren schützende sch tzende Eiweiße, Eiwei e, um sie vor Schäden Sch den zu schützen. sch tzen.<br />

Krebsstammzellen können k nnen diese evolutionär evolution r bedingte Fähigkeit F higkeit zu einem bisher nicht<br />

bekannten Ausmaß Ausma nutzen, um gegen <strong>Therapien</strong> resistent zu werden.<br />

Antikörper<br />

Antik rper- oder ligandenbasierte (<strong>zielgerichtete</strong>) <strong>Therapien</strong> stellen einen viel<br />

versprechenden Weg zur Zerstörung Zerst rung von Krebsstammzellen dar!


Herausforderungen für f r die <strong>zielgerichtete</strong>n<br />

<strong>Therapien</strong> gegen Krebs-Stammzellen Krebs Stammzellen („targeted<br />

( targeted<br />

therapies“)<br />

therapies<br />

Lokale <strong>Therapien</strong>:<br />

- Operation <strong>und</strong> Strahlentherapie<br />

Ziel: Lokale Tumorkontrolle<br />

Systemische <strong>Therapien</strong>:<br />

- Nicht <strong>zielgerichtete</strong> <strong>Therapien</strong><br />

- Zielgerichtete <strong>Therapien</strong><br />

Ziel: Zerstörung Zerst rung von (evtl.) vorhandenen<br />

Mikrometastasen (Krebsstammzellen?), die,<br />

wenn, schon zum Zeitpunkt der Erstdiagnose<br />

vorliegen.


Herausforderungen für f r die <strong>zielgerichtete</strong>n<br />

<strong>Therapien</strong> gegen Krebs- Krebs (Stamm-) (Stamm ) zellen<br />

(„targeted targeted therapies“)<br />

therapies<br />

Nicht <strong>zielgerichtete</strong> <strong>Therapien</strong>:<br />

- Chemotherapie<br />

Zielgerichtete <strong>Therapien</strong>:<br />

- Antihormontherapie<br />

- Antikörpertherapie<br />

Antik rpertherapie<br />

- Therapie mit kleinen Molekülen<br />

Molek len<br />

(„small small molecules“)<br />

molecules<br />

- Etc. mult.! mult.!


Zielgerichtete <strong>Therapien</strong><br />

Problem: Wie charakterisiere ich die Patientinnen<br />

richtig?<br />

Welche der 2/3 Frauen mit hormonsensitivem<br />

<strong>Brustkrebs</strong> benötigen ben tigen wirklich eine adjuvante<br />

Chemotherapie (>1cm ø)? )?<br />

Klassische Faktoren: Lymphknotenbefall,<br />

Tumorgröß Tumorgröße,<br />

e, Tumorkriterien, Hormonrezeptoren,<br />

Tumorproteine, Alter, Menopausenstatus<br />

O´Shaugnessy<br />

Shaugnessy: : „Biology Biology trumps anatomy“. anatomy<br />

Zukünftige Zuk nftige Faktoren werden helfen, <strong>bei</strong> etwa 30- 30<br />

50% der Frauen mit hormonsensiblem <strong>Brustkrebs</strong><br />

eine Chemotherapie nicht nicht durchführen durchf hren zu müsen sen.


Genetische Typisierung <strong>und</strong><br />

Tumorklassifikation per Microarray als<br />

(zukünftige) (zuk nftige) Voraussetzung für f r <strong>zielgerichtete</strong><br />

<strong>Therapien</strong>


295 tumors<br />

Cohort of 295 tumors<br />

patients < 53 yrs, lymph node negative or positive<br />

70 prognosis genes<br />

Microarrays<br />

Van de Vijver et al., New England J. Med. 347 ,<br />

1999-2009 (2002).<br />

good<br />

signature<br />

14 metastases / 115<br />

threshold<br />

poor<br />

signature<br />

74 metastases / 180


Profiling vs St Gallen selection (LN0,


Microarrays – Welche Methoden, welche<br />

Aussagekraft (Fan et al., NEJM, 2006)?<br />

70- 70 Genprofil<br />

Intrinsic subtype model<br />

Wo<strong>und</strong> response model<br />

Recurrence score model (an Paraffingewebe)<br />

!: Obwohl vollkommen verschiedene Gensets, Gensets,<br />

waren die Tests für f r die<br />

Prognostizierung stark übereinstimmend bereinstimmend (Prognose!).<br />

!: Bisher wenig Aussagen über ber die Prädiktion<br />

Pr diktion, , also Vorhersagbarkeit einer<br />

Effizienz einer bestimmten Therapie möglich. m glich.<br />

!: O´Shaughnessy<br />

O Shaughnessy: : Immer noch unklar, ob die Quantifizierung von … Genen<br />

mehr Information über ber das Metastasierungspotential, Metastasierungspotential,<br />

Virulenz <strong>und</strong><br />

Antwort auf eine Therapie für f r einen individuellen Patienten gibt als die<br />

optimale Analyse der Standardmerkmale <strong>und</strong> feingeweblich erkennbaren<br />

Prognosefaktoren.<br />

!: MINDACT-Studie.<br />

MINDACT Studie.


Zielgerichtete <strong>Therapien</strong><br />

Hormontherapie<br />

Antikörpertherapie<br />

Antik rpertherapie<br />

Therapie mit kleinen Molekülen Molek len („small ( small<br />

molecules“)<br />

molecules


Hormontherapie<br />

Blockade/ Entfernung Eierstock<br />

Tamoxifen<br />

Aromataseblocker (ATAC, BIG, IES,<br />

ARNO, MA-17) MA 17)<br />

Neue Substanzen


Trastuzumab - Herceptin<br />

Translationale Forschung:<br />

- Onkogen, entdeckt im<br />

Rattenmodell mit chemisch<br />

induzierter Carcinogenese<br />

- Sequenz gleicht dem eines<br />

normalen zellulären Gens<br />

- Überexpression des<br />

HER2/neu-Gens transformiert<br />

normale Zellen in maligne<br />

Zellen<br />

- Überexpression dieses<br />

Onkogens wurde in<br />

Mammakarzinomzellen<br />

gef<strong>und</strong>en<br />

- HER2/neu 3+ trägt zu<br />

ungünstiger Prognose <strong>bei</strong><br />

- Ein Antikörper gegen das<br />

überexprimierte HER2-Protein<br />

wurde entwickelt<br />

- Etablierung eines neuen<br />

Standards der Behandlung des<br />

Mammakarzinoms


Rolle des Trastuzumabs (Herceptin Herceptin)<br />

- Bei etwa 20-25% 20 25% aller Pat. ist HER2neu<br />

überexprimiert<br />

berexprimiert.<br />

- Bestimmung am Tumorgewebe.<br />

- Überzeugende berzeugende Ergebnisse <strong>bei</strong> Metastasierung.<br />

Metastasierung<br />

<br />

Daher: Studien zur adjuvanten Therapie<br />

HERA<br />

NSABP B-31 B 31<br />

NCCTG N-9831 N 9831<br />

BCIRG 006<br />

FINHER (Herceptin ( Herceptin 9 Wochen)<br />

Neoadjuvante Antikörpertherapie<br />

Antik rpertherapie<br />

>15000 Patienten


(nur 9 Wochen!)


1. Bei<br />

B-31/N9831<br />

31/N9831<br />

Bei Patienten mit HER2 3+ <strong>und</strong> N+ konnte Trastuzumab zusammen mit<br />

einer Paclitaxel- Paclitaxel AC Chemotherapie das Risiko für ein Rezidiv oder<br />

Fernmetastasierung innerhalb einer Beobachtungszeit von 4 Jahren um<br />

über ber 50% reduzieren.<br />

reduzieren.<br />

D.h. nach 4 Jahren waren 85,3% der Frauen nach Herceptingabe<br />

krankheitsfrei versus 67,1% der Kontrollgruppe.<br />

Kontrollgruppe<br />

Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 4 Jahren zeigte sich ein<br />

statistisch signifikanter Vorteil für das Überleben berleben mit einer relativen<br />

Risikoreduktion von 33%.<br />

D.h. nach 4 Jahren lebten 91,4% der Frauen mit <strong>Brustkrebs</strong> <strong>und</strong><br />

Herceptintherapie gegenüber<br />

gegen ber 86,6% der Frauen ohne<br />

Herceptinbehandlung.<br />

Herceptinbehandlung<br />

2. Nach<br />

3. Die<br />

4. Es<br />

Die Patientinnen profitierten unabhängig<br />

unabh ngig von Alter, Hormonrezeptor-<br />

Hormonrezeptor<br />

oder Lymphknotenstatus sowie Tumorgröß<br />

Tumorgröße<br />

von der Kombination aus<br />

Chemotherapie <strong>und</strong> Herceptintherapie.<br />

Herceptintherapie<br />

Es liegen keine Daten zur alleinigen Herceptintherapie ohne<br />

vorherige/begleitende<br />

vorherige begleitende Chemotherapie vor!<br />

vor


HERA-Trial<br />

HERA Trial<br />

• Trastuzumab alle 3 Wochen über ber 1 Jahr im Anschluß Anschlu an eine adjuvante<br />

Chemotherapie verlängert verl ngert signifikant das krankheitsfreie <strong>und</strong> rezidivfreie<br />

Überleben berleben von Frauen mit MaCa <strong>und</strong> HER2 3+ nach 3 Jahren<br />

80,6% gegenüber gegen ber 74,3%.<br />

• Nach einem medianen Follow-up Follow up von 3 Jahren zeigt sich ein statistisch<br />

signifikanter Vorteil für das Überleben berleben mit einer relativen Risikoreduktion<br />

von 34%. D.h. nach 3 Jahren lebten 92,4% der Frauen mit <strong>Brustkrebs</strong> <strong>und</strong><br />

Herceptintherapie gegenüber gegen ber 89,7% der Frauen ohne Herceptinbehandlung<br />

(weniger weniger N+ Patienten als in den amerik. amerik.<br />

Studien). Studien).<br />

• Trastuzumabs klinische Vorteile sind unabhängig<br />

unabh ngig von Faktoren u.a. wie<br />

Nodalstatus, Hormonrezeptorstatus <strong>und</strong> vom Regime der adjuvanten<br />

Chemotherapie.<br />

• Resulte in bezug auf die optimale Dauer der Trastuzumabapplikation (1<br />

versus 2 Jahre) werden 2008 vorliegen.


Herceptin<br />

Die bisherigen Daten für f r die Studien BCIRG006 <strong>und</strong> FINHER<br />

sind vergleichbar. Der Einsatz von Herzeptin über ber eine kürzere k rzere<br />

Zeit als ein Jahr muss noch in weiteren Studien überpr berprüft ft<br />

werden.<br />

Der neoadjuvante Einsatz von Herzeptin zusammen mit einer<br />

Chemotherapie verspricht eine komplette histopathologische<br />

Remission, d.h. dass keine invasiven Tumorkomponenten<br />

mehr in der Brust gef<strong>und</strong>en werden, zwischen 43 <strong>und</strong> 65%<br />

gegenüber gegen ber 20-25% 20 25% ohne Herzeptin (Untch Untch et al., Buzdar et<br />

al.; Zulassung noch nicht erfolgt).


Sicherheit des Herzeptins<br />

Am Herzen: Das Auftreten einer signifikanten Herzschwäche<br />

Herzschw che<br />

beträgt betr gt zwischen 0,5-1% 0,5 1% (HERA) <strong>und</strong> 2,6-4,1% 2,6 4,1% (BCIRG- (BCIRG<br />

006, NSABP-B31) NSABP B31) gegenüber gegen ber 0% bis 0,8% in den<br />

Kontrollgruppen ohne Herzeptin.<br />

Herzeptin.<br />

NSABP: Der Abfall der Herzfunktion ging im zeitlichen<br />

Verlauf allgemein auf nahezu normale Werte zurück. zur ck.<br />

Wichtige Risiken waren höheres h heres Lebensalter <strong>und</strong><br />

Anthrazyklin-Chemotherapie.<br />

Anthrazyklin Chemotherapie.<br />

HERA: Kurze Nachbeobachtungszeit erlaubt noch kein<br />

abschließendes abschlie endes Bild (10 Jahre Nachbeobachtungszeit).<br />

Vor <strong>und</strong> während w hrend Herzeptintherapie regelmäß regelmäßige<br />

ige<br />

Herzuntersuchungen.<br />

Sonstige Nebenwirkungen sind sehr selten<br />

(Langzeitbeobachtungen an Frauen mit metastasiertem<br />

<strong>Brustkrebs</strong> <strong>und</strong> Herzeptingabe seit bis zu 9 Jahren).


Eine HER2/neu<br />

HER2/ neu-Überexpression berexpression liegt nur <strong>bei</strong> etwa<br />

20-25% 20 25% der Patienten vor, vor,<br />

so dass für die<br />

übrigen brigen 75-80% 75 80% keine vergleichbaren<br />

Therapieoptionen bestehen. bestehen<br />

Was tun, tun,<br />

wenn nach der primären prim ren Behandlung des<br />

<strong>Brustkrebs</strong>es mit Herzeptin das Carcinom<br />

wieder auftritt? auftritt<br />

Metastasierender <strong>Brustkrebs</strong> entwickelt<br />

irgendwann eine Resistenz gegen Herzeptin.<br />

Herzeptin


Herceptin<br />

Zellwand<br />

Tyrosinkinasehemmer, wie Lapatinib<br />

Zellkern mit Genen


Tyrosinkinase-Inhibitoren<br />

Tyrosinkinase Inhibitoren<br />

Lapatinib (Tykerb Tykerb von GSK).<br />

Hemmt die Tyrosinkinase von HER1 (EGFR) <strong>und</strong><br />

HER2.<br />

Oral verfügbar. verf gbar.<br />

Passiert die Blut-Hirn Blut Hirn-Schranke. Schranke.<br />

Aussagekräftigste Aussagekr ftigste Ergebnisse aus Phase III-Studien III Studien<br />

an Frauen mit metastasiertem <strong>Brustkrebs</strong> nach<br />

Versagen aller vorherigen <strong>Therapien</strong>.<br />

Betrifft wiederum nur HER2-positive HER2 positive Frauen.


324 Frauen mit progredienten Metastasen <strong>bei</strong> <strong>Brustkrebs</strong>.<br />

Alle bekamen zuvor Anthrazykline,<br />

Anthrazykline,<br />

Taxane <strong>und</strong> Herzeptin.<br />

Herzeptin<br />

Behandelt wurde nun mit Capecitabine (orales<br />

Chemotherapeutikum)<br />

Chemotherapeutikum)<br />

± Lapatinib (oral, tgl.). tgl.).<br />

Die Zeitspanne bis zur Progression der Erkrankung wurde<br />

um 50% verbessert (Hazard ratio von 0,49).<br />

Weniger ZNS-Metastasen<br />

ZNS Metastasen.<br />

Ernsthafte toxische Effekte oder symptomatische<br />

Nebenwirkungen am Herzen wurden nicht beobachtet.<br />

beobachtet


Lapatinib (Tykerb Tykerb) ) - Studien<br />

San Antonio 2006: Studien an Frauen mit inflammatorischem<br />

Mammacarcinom (Cristofanillie<br />

Cristofanillie et al.), welche immer<br />

neoadjuvant behandelt werden: Kombination aus Lapatinib<br />

<strong>und</strong> Taxanen verspricht einen neuen wichtigen Weg für f r<br />

diese so schwierig zu behandelnden Frauen.<br />

Das größ größte<br />

te Potential der neuen, <strong>zielgerichtete</strong>n <strong>Therapien</strong><br />

liegt in der adjuvanten Therapie, also bevor Metastasen<br />

vorliegen, um die Heilungschancen zu erhöhen. erh hen.<br />

Adjuvante Sudien: Sudien:<br />

TEACH, ALTO, NEOALTO, GeparQuinto.<br />

GeparQuinto<br />

Was tun, wenn HER2 nicht überexprimiert ist?


Bevacizumab – ein<br />

Antikörper Antik rper gegen einen<br />

Faktor der Tumorzellen<br />

(VEGF) zur Steigerung der<br />

Durchblutung.<br />

Krebstumor<br />

VEGF<br />

Bevacizumab


Bevacizumab<br />

Bevacizumab (Avastin Avastin): : monoklonaler Antikörper<br />

Antik rper<br />

gegen VEGF-Rezeptor<br />

VEGF Rezeptor<br />

E2100: Phase III-Studie III Studie (metast ( metast. . MaCa, MaCa,<br />

Miller et al.,<br />

2005, Design: Taxol vs. Taxol plus Bevacizumab):<br />

Bevacizumab):<br />

Hazard ratio von 0,5, damit Sterberisiko signifikant<br />

vermindert.<br />

Capecitabine vs. Capecitabine + Avastin (2nd line, line,<br />

Miller et al., 2005): Höhere H here Tumoransprechrate mit<br />

Avastin, Avastin,<br />

aber kein Unterschied im progressionsfreien<br />

oder gesamten Überleben. berleben.<br />

Nebenwirkungsrate wird als „akzeptabel<br />

akzeptabel“ bezeichnet<br />

(Link et al., 2006; Bluthochdruck, erhöhte erh hte<br />

Eiweißausscheidung Eiwei ausscheidung im Urin, Neuropathie, erhöhte erh hte<br />

Leberenzymwerte).<br />

Datenlage gering!


Was gibt es noch?<br />

Weitere Anti-Angiogenesefaktoren<br />

Anti Angiogenesefaktoren außer au er Anti-VEGF, Anti VEGF, da der <strong>Brustkrebs</strong><br />

auch ohne VEGF über ber alternative Wege sich die Blutversorgung sichern<br />

kann (z.B. PDGF-Rez<br />

PDGF Rez- Inhibitoren wie Imatinib <strong>und</strong> Dasatinib).<br />

Dasatinib).<br />

Problem:<br />

„… right dose of an active agent to the right cells for the right period of<br />

time.“ time.<br />

Andere „small small molecules“ molecules (Gefitinib Gefitinib (toxisch, kein Effekt, SABCS 2006),<br />

Erlotinib, Erlotinib,<br />

Sorafenib,<br />

Sorafenib,<br />

Sunitinib etc., >500 Tyrosinkinasen).<br />

Tyrosinkinasen).<br />

DNA-Methylierung<br />

DNA Methylierung (Hypo-<strong>und</strong><br />

(Hypo <strong>und</strong> Hypermethylierung).<br />

Hypermethylierung).<br />

U.a.: U.a.: Proteasominhibitoren (Bortezomib<br />

Bortezomib, , Marx et al., 2006) <strong>und</strong> Histon- Histon<br />

Deacetylase-Inhibitoren Deacetylase Inhibitoren (Suberoylanilid<br />

( Suberoylanilid-Hydroxamins<br />

Hydroxaminsäure ure (SAHA) können k nnen<br />

den programmierten Zelltod auslösen ausl sen (Rosche et al., 2006).<br />

siRNA. siRNA<br />

Blockade eines sek<strong>und</strong>ären sek<strong>und</strong> ren DNA-Reparaturenzyms DNA Reparaturenzyms (einer Polymerase, Polymerase,<br />

KU- KU<br />

0059436)<br />

Tumorimpfung


Tumorimpfung.<br />

Peoples 2006, SABCS: Impfung gegen ein HER2-Eiwei<br />

HER2 Eiweiß (E75) <strong>bei</strong> Frauen mit<br />

hohem Rezidivrisiko.<br />

Lokale Impfreaktionen waren wie üblich blich <strong>und</strong> erwartet, keine schweren<br />

Nebenwirkungen.<br />

Rezidivrate von 5,7% versus 14,1% in der Kontrollgruppe nach 20 Monate.<br />

Fehlende Signifikanz nach 24 Monaten beruht auf geringer Fallzahl. Fallzahl.<br />

Anti-Eiwei Anti Eiweiß-Impfungen Impfungen haben bisher nur einen sehr begrenzten Erfolg<br />

gezeigt, aber eine Impfung hoch dosiert <strong>und</strong> prophylaktisch durchzuf durchzuführen<br />

hren<br />

mit einem guten immunologischen <strong>und</strong> klinischen Effekt ist viel<br />

versprechend für f r die Zukunft.<br />

Impfung gegen <strong>Brustkrebs</strong> wie <strong>bei</strong>m Gebärmutterhalskrebs möglich?<br />

Holland 2006: Suche nach einem Äquivalent des Mäusebrusttumorvirus (MMTV) <strong>bei</strong>m<br />

Menschen (Menschlicher Brusttumor-Provirus (HMTV, zu 95% Sequenz-Homologie mit<br />

dem MMTV). In 30% von Tumorproben Beweis für MMTV-ähnliche Viren gef<strong>und</strong>en.<br />

Erstaunlich ist: Westeuropa mit mehr Mamma-Ca <strong>und</strong> mit mehr Mus domesticus (Hohe<br />

Rate von MMTV <strong>und</strong> Mäusebrustkrebs) als Osteuropa mit weniger <strong>Brustkrebs</strong> <strong>und</strong> mit<br />

mehr Mus musculus (geringe Rate der MMTV-Infektion).<br />

<strong>Brustkrebs</strong> teilweise als Folge einer Infektion? Vor eiliger Interpretation<br />

muss dringend gewarnt werden!!!


Ziel ist die individualisierte, <strong>zielgerichtete</strong><br />

systemische Therapie!<br />

Das Problem, das es weiter zu bewältigen<br />

bew ltigen<br />

gilt, wird die Identifizierung der<br />

geeigneten Patienten sein!<br />

Tumorbanken<br />

Sowohl „Wachsbl Wachsblöckchen ckchen“ wie „-152 152 Celsius“ Celsius gehören geh ren zu<br />

Tumorbanken!


Herzliches Danke Schön Sch n !

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