Bund Naturschutz, Kreisgruppe, Kempten, Oberallgäu
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Stadtentwicklung<br />
Es ist bemerkenswert, dass die „rasante städtische Entwicklung mit hohem<br />
Flächenverbrauch“ in den vergangenen Jahren ohne Bevölkerungswachstum zustande<br />
kam. Wir erinnern daran, dass wir an anderer Stelle kritisch zu der abzusehenden<br />
weiteren Zersiedelung Stellung genommen haben. Sie zwingt zu weiterem<br />
Individualverkehr. Hierzu fordert § 1 (6) 7. e) BauGB die Berücksichtigung der Belange<br />
des Umweltschutzes ..., insbesondere der Vermeidung von Emissionen, hier durch<br />
Verkehrsinduktion, und § 1 (6) 9 die Belange des Personen- und Güterverkehrs und der<br />
Mobilität der Bevölkerung, einschließlich des öffentlichen Personennahverkehrs und des<br />
nicht motorisierten Verkehrs zu berücksichtigen mit einer auf Vermeidung und<br />
Verringerung von Verkehr ausgerichteten städtebaulichen Entwicklung. Ähnlich auch das<br />
1 LEP . . Es ist auch ein Szenario denkbar, dass mit weiterer Energieverknappung das<br />
Wohnen in den versprengten Ortsteilen wirtschaftlich problematisch wird und Wertverluste<br />
von Gebäuden zu realisieren sind (Immobilienkompass, Capital,06/201022-34).<br />
Die Annahme in 6.3.3.2, dass eine Grundversorgung in Knottenried, Diepolz, Akams,<br />
Zaumberg und Eckarts erfolgreich angestrebt werden kann, ist utopisch. Weder Kindergarten<br />
noch Schule noch Laden für den täglichen Bedarf sind dort realisierbar. Diese Ortsteile<br />
sind keine nach LEP B VI 1.1 und BauGB geeigneten Siedlungseinheiten. Eine<br />
Weiterentwicklung hier ist Zersiedelung. Die Ortsteile mit Ausnahme von Stein, Bühl und<br />
Rauhenzell werden auch nach Ausweitung eine Größe haben, die zur Isolation von Kindern,<br />
Alten und Behinderten führt, wenn sie vor Ort keine Mitmenschen ihrer Altersklasse<br />
finden. Entsprechend fordert LEP bei der Aufstellung der Bauleitpläne insbesondere zu<br />
berücksichtigen: die Schaffung und Erhaltung sozial stabiler Bewohnerstrukturen ... sowie<br />
die Bevölkerungsentwicklung,... insbesondere die Bedürfnisse der Familien, der jungen,<br />
alten und behinderten Menschen. Die werden in Ortsteilen und Weilern langfristig nicht zu<br />
befriedigen sein.<br />
Auch unter übergeordneten Gesichtspunkten (CO2, Klima, Flächenverbrauch für<br />
Straßenbau, Ressourcen) verbietet sich Entwicklung dort, wo Kindergarten, und -Krippe,<br />
Laden, ausreichend dichter ÖPNV... fehlen. Somit widerspricht die Planung auch dem Ziel<br />
A I 2.1 des LEP, der eine Vernetzung der „Belange der Ökologie, Ökonomie und des<br />
Sozialwesens“ verlangt.<br />
Dezentrale Siedlungsformen fordern Infrastruktur, die zum Teil jetzt schon nicht oder mit<br />
Schwierigkeiten zu erstellen oder zu unterhalten ist (schnelles Internet, Straßenreparatur,<br />
Kanal, Wasser, Schulbus...). Der demografische Wandel wird die Probleme verstärken.<br />
„Der Sanierungsbedarf ist jedoch so groß, dass die folgenden Haushalte weiterhin erheblich<br />
belastet werden müssen.“ (Leitbild der Stadt Immenstadt) Deswegen erheben wir<br />
Einspruch gegen abgelegene Mischgebiete in Akams, Diepolz, Zaumberg und Knottenried<br />
Es fehlen alle notwendigen Hinweise auf Ressourcen-<br />
und Flächenschonung, Flächenrecycling,<br />
Leerstandsmanagement, verdichtete Bauformen, Nachverdichtung... , wie sie<br />
1 Dazu fordert LEP, die Belange des Personen- und Güterverkehrs und der Mobilität der<br />
Bevölkerung im FNP zu berücksichtigen, einschließlich des öffentlichen<br />
Personennahverkehrs und des nicht motorisierten Verkehrs, unter besonderer<br />
Berücksichtigung einer auf Vermeidung und Verringerung von Verkehr ausgerichteten<br />
städtebaulichen Entwicklung,<br />
SteBN,FNP-Im.doc