Elternbrief zum Schuljahreswechsel (pdf) - Klettgau-Gymnasium ...
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<strong>Klettgau</strong>-<strong>Gymnasium</strong> Tiengen, den 25. Juli 2007<br />
Liebe Eltern,<br />
das Schuljahr 06/07 geht zu Ende, Ihre Kinder haben das Jahreszeugnis bekommen und die Sommerferien<br />
beginnen – Zeit, Abstand zu gewinnen, das eine oder andere Ereignis Revue passieren zu lassen<br />
und über die eigene Arbeit und die Arbeitsbedingungen nachzudenken.<br />
***<br />
Im abgelaufenen Schuljahr hatte das <strong>Klettgau</strong>-<strong>Gymnasium</strong> 1.100 Schüler. Ende Juni konnten wir 81<br />
Abiturienten verabschieden. Im September werden 185 Fünftklässler neu begrüßt. Das<br />
bedeutet, dass im Jahr 2007/08 etwa hundert Schüler mehr das <strong>Gymnasium</strong> besuchen werden. Ein<br />
Zuwachs von fast zehn Prozent, der sich mit Sicherheit nicht durch demographisches Wachstum<br />
erklären lässt. Unser Einzugsgebiet, der östliche Teil des Landkreises Waldshut, unterscheidet sich<br />
nicht vom allgemeinen Trend, der die Bundesrepublik kennzeichnet. Die Geburtenrate ist leicht<br />
rückläufig und pendelt sich auf niedrigem Niveau ein. Entsprechende Beobachtungen sind in den<br />
Grundschulen zu machen, in denen die Schülerzahl zurückgeht.<br />
Zuzug von außen ist in einer wirtschaftlich dynamischen Region wie der unseren durchaus<br />
ein Faktor, dessen Auswirkungen auf die Schulen spürbar sind. Attraktive Arbeitsplätze in den grenznahen<br />
Kantonen der Schweiz locken Menschen aus dem ganzen Bundesgebiet an. Oft nehmen die<br />
Familien ihren Wohnsitz in Tiengen und Umgebung, um ihre Kinder nicht in ein für sie fremdes<br />
Schulsystem in der Schweiz eingliedern zu müssen. Viele dieser Zuzügler sind unter unseren Eltern<br />
und wir hoffen, dass sie die Wahl des <strong>Klettgau</strong>-<strong>Gymnasium</strong>s als Ausbildungsstätte für ihre Kinder<br />
nicht bereut haben.<br />
Die Wirkung von Geburtenrückgang auf der einen Seite und Zuzug auf der anderen hebt sich vermutlich<br />
auf. Woher kommen also die vielen Fünftklässler, die wir nun im zweiten Jahr zu verzeichnen<br />
haben? Der Run auf das KGT ist das Ergebnis zweier Tendenzen, die in dieser Heftigkeit alle Beteiligten,<br />
die politisch Verantwortlichen und die Schulverwaltung überrascht haben. Die eine Tendenz<br />
hängt mit der Umstellung des <strong>Gymnasium</strong>s auf den achtjährigen Bildungsgang<br />
zusammen. Entgegen aller Bedenken schreckt die Verkürzung die Eltern nicht. Die Stundenpläne<br />
werden dichter, das Arbeitspensum der Schüler wird umfangreicher. Der freie Nachmittag, einst<br />
Privileg deutscher Schüler (und Lehrer), gehört weitgehend der Vergangenheit an. Die Eltern sehen<br />
jedoch ebenso deutlich, dass das Abitur auf dem direkten Weg des allgemein bildenden <strong>Gymnasium</strong>s<br />
in gerade mal zwei zusätzlichen Jahren gegenüber dem Realschulabschluss zu erreichen ist. Eine<br />
Perspektive, die offensichtlich verlockend ist.<br />
Die zweite Tendenz macht in diesen Tagen Schlagzeilen in der Presse. Die Menschen im Land<br />
glauben immer weniger an die Zukunft des dreigliedrigen Schulsystems. Die<br />
Hauptschulen, in unserem ländlichen Raum gut ausgestattet und erfolgreich in ihrer Arbeit, verzeichnen<br />
Einbrüche bei den Anmeldezahlen. Vor wenigen Jahren gab es noch Eltern, die einer<br />
Realschulempfehlung nicht gefolgt sind und ihr Kind auf die nahe gelegene Hauptschule geschickt<br />
haben. Und es gab relativ viele Eltern, die eine Gymnasialempfehlung nicht genutzt haben, um ihr<br />
Kind in der Realschule vor Ort an<strong>zum</strong>elden. Heute scheint es so, dass man der jeweils „höchsten“<br />
Empfehlung folgt.<br />
All das hat erhebliche Auswirkungen auf die Schülerzahlen am KGT. Im September werden wir <strong>zum</strong><br />
zweiten Mal in Folge mit sechs Parallelklassen in Klassenstufe 5 starten. Die Versorgung<br />
mit qualifizierten Lehrkräften ist – auch auf Grund vieler Pensionierungen in diesem Jahr – eine<br />
Herausforderung für die Schulverwaltung im Regierungspräsidium Freiburg.<br />
b.w.
<strong>Klettgau</strong>-<strong>Gymnasium</strong> - <strong>Elternbrief</strong> Seite 2<br />
Die Organisation des laufenden Betriebs wird immer umfangreicher und stellt hohe Anforderungen an<br />
das Schulleitungsteam, insbesondere an den stellvertretenden Schulleiter, Herrn Budde, der während<br />
der Ferien die Stundenpläne ausarbeiten muss.<br />
***<br />
Auf der Lehrerseite ist das Schuljahresende 2007 gekennzeichnet vom Abschied. Es gehen allein<br />
sechs Kolleginnen und Kollegen in den Ruhestand, die seit Gründung der Schule mit dabei waren oder<br />
wenige Jahre später ans <strong>Klettgau</strong>-<strong>Gymnasium</strong> gekommen sind. Sie haben zusammen gerechnet über<br />
200 Dienstjahre an der Schule verbracht. Als Erste sei hier Frau Klomps genannt. Mit ihrer<br />
Pensionierung reißt auch eine Lücke im Schulleitungsteam auf, dem sie als Fachleiterin für Deutsch<br />
und die modernen Fremdsprachen angehörte.<br />
Herr Kremer war mit den Fächern Deutsch, Geschichte und Gemeinschaftskunde von Anfang an<br />
dabei. Auch die Anhänger des Schachspiels haben ihm viel zu verdanken. Er wird der Schule als<br />
Pensionär mit einem halben Lehrauftrag für ein weiteres Jahr zur Verfügung stehen. Mit den gleichen<br />
Fächern unterrichtete Herr von Komorowski, der 1986 nach dem Auslandsschuldienst in Alexandria,<br />
Ägypten, nach Tiengen kam. Er unterbrach seine Tätigkeit am KGT später für einen zweijährigen<br />
Einsatz als Fachberater in Polen und war naturgemäß bei der Vorbereitung des letztjährigen Polenaustauschs<br />
stark engagiert.<br />
Mit Herrn Grimm geht uns ein dritter Geschichtslehrer verloren, der als weiteres Fach die Geographie<br />
mitbrachte, die er mit großer Begeisterung am <strong>Klettgau</strong>-<strong>Gymnasium</strong> vertrat. Auch Herr<br />
Grimm blickt auf eine Auslandsdienstzeit im Mittelmeerraum zurück. Er war in Mailand tätig. Mit<br />
Herrn Grimm, der in Berlin geboren wurde, geht ein gebürtiger Thüringer, Herr Martin Richter, in<br />
den Ruhestand. Er lehrte über viele Jahre das Fach Latein und - in seltenen Fällen - auch Griechisch<br />
am <strong>Klettgau</strong>-<strong>Gymnasium</strong>.<br />
Der Fachbereich Sport verliert mit Herrn Ebel nicht nur einen zuverlässigen Organisator, sondern<br />
auch einen begeisterten Volleyball-Spieler, der aus dem lokalen Vereinsleben nicht wegzudenken ist.<br />
Es ist u.a. seiner Initiative und seinem Einsatz zu verdanken, dass wir Anfang des Monats die neue<br />
Beachvolleyball-Anlage einweihen konnten.<br />
Allen alt gedienten Pensionären dieses Jahres danken wir von Herzen für die geleistete Arbeit.<br />
Unterrichten und Erziehung junger Menschen an unserer Schule war ihr Lebenswerk. Sie haben<br />
wesentlich dazu beigetragen, dass unsere Schule einen guten Ruf hat.<br />
Mit den oben Genannten verlässt Frau Dr. Dehning das KGT, um in der Nähe von Freiburg den<br />
gestiegenen Bedarf an Französischunterricht abdecken zu helfen. Auch ihr ein Dankeschön für drei<br />
Jahre am KGT und alles Gute am neuen Dienstort.<br />
***<br />
Wir blicken auf ein Jahr zurück, in dem Schüler, Eltern und Lehrer bei vielen gemeinsam getragenen<br />
Veranstaltungen, namentlich den Konzerten und Theateraufführungen, gezeigt haben, dass die Arbeit<br />
an unserer Schule beflügelt. Wir danken allen für ihren Einsatz und die vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />
in den Gremien des KGT. In Sachen Ganztagesschule, dem wichtigsten Thema der Gremienarbeit<br />
in diesem Jahr, liegen mittlerweile die Zustimmung der Gesamtlehrerkonferenz und der Schulkonferenz<br />
vor. Der nächste Schritt wird die Ausarbeitung eines pädagogischen Konzepts zur Vorlage<br />
bei der Antragstellung sein – eine Aufgabe, die uns im Herbst erwartet.<br />
Wir wünschen Ihnen und Ihren Kindern schöne Sommerferien<br />
und freuen uns darauf, Sie am 10. September wiederzusehen,<br />
Elke Egli Bernd Crößmann<br />
Elternbeiratsvorsitzende Schulleiter