nah dran - Ausgabe 2008 - Kinderschutz eV

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Beratung
kids-hotline
24 Stunden geöffnet -
Anonyme und kostenlose
Beratung im Internet
Acht von zehn Kindern und Jugendlichen zwischen zwölf und 19 Jahren sind fast
täglich online: Sie „treffen“ Freunde, mailen, chatten, skypen, spielen, shoppen,
lernen, hören Musik, schauen Videos … und suchen bei persönlichen Problemen
Rat und Hilfe. Die kids-hotline ist da wo die Jugendlichen sind – im Internet. Unter
www.kids-hotline.de bietet das Projekt des Kinderschutz e.V. jungen Menschen
schnelle, unkomplizierte und kompetente Hilfestellungen bei allen Fragen und
Problemen in ihrer jeweiligen Lebenssituation.
Für die Kinder und Jugendlichen ist dieser
„virtuelle“ Ort oftmals ein Anker in stürmischer
See. Hier fühlen sie sich ernst genommen
und können – im Schutz des
anonymen Nicknames, ein Phantasiename,
den sich die jungen Menschen geben – offen
über ihre Schwierigkeiten und Fragen
„sprechen“ bzw. vielmehr schreiben. Wie
beispielsweise die 15-jährige Carla, die im
Forum verzweifelt berichtet, wie sehr sie
unter Mobbing in der Schule leidet: „Angefangen
hat es schon in der Grundschule.
Meine Klassenkameraden haben mich
geärgert und wegen meiner Kleidung gehänselt.
Als ich auf eine neue Schule kam,
war ich noch voller Hoffnung, dass sich
jetzt etwas ändern würde. Aber jetzt ist
alles noch viel schlimmer als vorher. Ich
fühle mich ständig unter Druck gesetzt
und meine schulischen Leistungen lassen
nah dran
auch zu wünschen übrig. Ich will das diesmal
aber wirklich schaffen! Kann mir jemand
einen Rat geben? Ehrlich gesagt
denke ich manchmal schon an Selbstmord…“
Bürgerschaftliches
Engagement
Einstiegsseite in die Forenberatung: Foren sind virtuelle Pinnwände
auf der Webseite der kids-hotline. Kinder und Jugendliche
auf der Suche nach Unterstützung und Beratung können ihre
Fragen öffentlich und für jeden lesbar hier „anheften“. Die Antworten
der User und des Berater-Teams werden der jeweiligen
Frage zugeordnet.
Das Team, das sich den Sorgen und Nöten
der Kinder und Jugendlichen annimmt,
setzt sich aus erwachsenen Fachberaterinnen
und -beratern sowie Peers, also
gleichaltrigen Jugendlichen zusammen.
Sie alle arbeiten ehrenamtlich mit bei der
kids-hotline. Im Fachteam finden sich vom
Sozialarbeiter oder Therapeuten über die
Lehrerin und Ärztin bis hin zum Pfarrer die
verschiedensten Professionen wieder. Alle
bringen ihr spezielles Fachwissen aber
auch schlicht ihre Lebenserfahrung
ein. Die Peers
werden fachlich betreut,
sie kennen die Lebenswelt
der User aus eigener Erfahrung
am besten und begegnen
den Ratsuchenden
auf Augenhöhe. Oftmals
schließen sich Jugendliche
dem Peer-Team an, die
selbst einmal bei kids-hotline
gut beraten wurden. In
jede „Beitragskette“ im Forum
können sich auch an-
dere registrierte junge
Menschen „beratend“ einbringen.
So manch einem
Hilfesuchenden hat so die
Lösungsstrategie eines
„Leidensgenossen“ oder „-genossin“ schon
weiter geholfen.
Hilfestellung in allen
Lebenssituationen
Mobbing ist nur eines der vielen Themen,
zu denen die Kinder und Jugendlichen ihre
Fragen und Beiträge „posten“, also für
alle anderen sichtbar in die Foren schreiben.
In über 20 Foren finden Beratungen
zu den verschiedensten Themen statt, die
Heranwachsende bewegen: von Liebeskummer,
Pubertät, Ärger und Stress in der
Familie bis hin zu Suchtproblemen und sexueller
Gewalt. Die mittlerweile fast
140.000 Forenbeiträge geben nicht nur
den aktiv Ratsuchenden Hilfestellung. Sie
können auch von Besucherinnen und
Besuchern der Internetseite gelesen werden.
Somit profitieren Jugendliche, die sich
in ähnlichen Situationen befinden, vom
Meinungs- und Erfahrungsaustausch der
anderen.
Die kids-hotline bietet seit ihrer Gründung
1999 jugendgerechte Beratung mit hohen
pädagogischen Standards durch die Verbindung
von Fachkompetenz in Beratung
und Online-Kommunikationstechniken. Sie
ist mit mehr als 380 neuen Anfragen im
Monat das größte deutschsprachige
Online-Beratungsangebot für junge
Menschen. Über 17.800 Kinder und
Jugendliche haben sich inzwischen als
User der kids-hotline registriert, um bei ihren
Problemen Rat und Hilfe zu bekommen.
Die Online-Beratung erfolgt über offene
Foren, geschützte Einzelberatung sowie