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nah dran - Ausgabe 2008 - Kinderschutz eV

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Editorial<br />

Liebe Leserin, lieber Leser!<br />

In Bayern läuft in diesen Tagen die Wahlkampfmaschine an.<br />

Und ein Blick in die Bundespolitik lässt vermuten, dass der<br />

Wahlkampf nie ganz aufgehört hat. Unsere Volksvertreterinnen<br />

und –vertreter lassen uns mal wieder vermehrt teilhaben<br />

an ihren Gedanken und Vorstellungen. Jede und jeder einzelne<br />

von uns wird am Ende die Feststellung treffen müssen,<br />

wo das gesprochene Wort letztlich dann doch nur ein hohles<br />

Lippenbekenntnis war.<br />

Zur Zeit wird bundesweit darüber diskutiert, ob Kinderrechte<br />

in die Verfassung aufgenommen werden sollen oder nicht.<br />

Sicherlich eine spannende Diskussion für Verfassungsrechtler.<br />

Aber würde sich die Situation von Kindern und Jugendlichen<br />

in Deutschland tatsächlich dadurch verbessern? Wäre<br />

ein Sozialstaat, der auch ohne verfasste Kinderrechte Kinder<br />

und Jugendliche ernst nimmt nicht mehr wert als ein Sozialstaat<br />

mit verfassten Kinderrechten, in dem eine<br />

nachhaltige Verbesserung von Entwicklungs- und Zukunftschancen<br />

junger Menschen von der Kassenlage abhängig ist?<br />

Kein Lippenbekenntnis wäre es, wenn in Zukunft unter Investitionsförderung<br />

nicht ausschließlich die Förderung von<br />

Zukunftstechnologie verstanden würde, sondern weit davor<br />

die Förderung unserer jungen Generationen. Kein Lippenbe-<br />

<strong>nah</strong> <strong>dran</strong><br />

kenntnis wäre es, wenn die öffentlichen Haushalte so ausgestattet<br />

wären, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

in den Jugendämtern Zeit hätten, sich wirklich um „ihre“ Familien<br />

zu kümmern und nicht unter der Aktenlast von bis zu<br />

150 „Fällen“ zusammenbrechen würden. Kein Lippenbekenntnis<br />

wäre es, wenn die Angebote der Bildung, Erziehung<br />

und Unterstützung von Kindern und Familien an deren indivuellen<br />

Situation orientiert bedarfsgerecht ausgestaltet werden<br />

könnten.<br />

Wir brauchen weniger Lippenbekenntnisse als praktisches<br />

Handeln. Wir brauchen keine selbst ernannten „Stimmen für<br />

Kinderrechte“ sondern vielmehr aktiv handelnde Entscheidungsträger/innen,<br />

für die junge Menschen und Familien<br />

wirklich etwas WERT sind und die die Voraussetzung schaffen,<br />

damit in die Zukunft investiert werden kann. Das ist <strong>Kinderschutz</strong>arbeit<br />

von heute für morgen.<br />

Norbert Blesch

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