Ausgabe 2 | 2010 - Klinikum Ingolstadt
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Berufe mit Jobgarantie<br />
Seit die Finanzkrise die Weltwirtschaft fest im<br />
Griff hat, ist immer wieder die Rede von Kurzarbeit<br />
und steigenden Arbeitslosenzahlen −<br />
auch wenn die in Deutschland im internationalen<br />
Vergleich noch gut ausfallen. In vielen Berufen<br />
müssen Menschen um ihre Arbeitsplätze<br />
bangen und fürchten den Absturz in Arbeitslosigkeit<br />
und Hartz IV. Dennoch gibt es auch in<br />
der Krise Berufe, in denen Arbeitsplatzmangel<br />
herrscht − im Medizinsektor etwa. Nicht nur bei<br />
Ärzten gibt es einen Bedarf, der vom Markt<br />
kaum gedeckt werden kann, sondern auch bei<br />
Radiologie- und Laborassistenten herrscht<br />
Mangel. Fachkräfte in diesem Bereich sind gesucht<br />
wie nie zuvor und werden auch in <strong>Ingolstadt</strong><br />
ausgebildet.<br />
Für junge Menschen, die vor der Berufswahl<br />
stehen, bietet die Ausbildung zum medizinischtechnischen<br />
Radiologieassistenten (MTRA)<br />
oder medizinisch-technischen Laborassistenten<br />
(MTLA) gute Perspektiven für „einen sicheren<br />
und abwechslungsreichen Job“, verspricht<br />
Rainald Räthke, Bereichsleiter Diagnostik im<br />
Berufsbildungszentrum (BBZ) Gesundheit <strong>Ingolstadt</strong>,<br />
das Ausbildungsmöglichkeiten in sieben<br />
verschiedenen Berufen in der Krankenpflege<br />
und im medizinisch-technischen Bereich<br />
anbietet.<br />
„Wer bei uns als MTRA oder MTLA einen vernünftigen<br />
Abschluss macht und sich ein wenig<br />
engagiert, kann sich so gut wie sicher sein, dass<br />
er einen Arbeitsplatz bekommt“, so Räthke<br />
weiter. „Viele können sich sogar aussuchen, in<br />
welchem Bereich sie tätig sein wollen“, fügt Evi<br />
Gierenstein hinzu, die für die Ausbildung der<br />
MTRAs zuständig ist. Man habe seit 25 Jahren<br />
fast alle Schüler untergebracht. „Der Bedarf ist<br />
da“, sagt Räthke.<br />
„Anspruchsvoll, aber machbar“<br />
Wie die meisten anderen vergleichbaren Schulen<br />
leidet auch das Berufsbildungszentrum <strong>Ingolstadt</strong><br />
unter einem Bewerbermangel. „Unsere<br />
Ausbildung ist schon anspruchsvoll, aber<br />
machbar“, sagt Räthke. Sie umfasse insgesamt<br />
drei Jahre, in denen umfangreiche theoretische<br />
Grundlagen, aber auch viel praktische Erfahrung<br />
vermittelt werde. Im ersten Jahr werden<br />
vor allem theoretische Grundlagen unterrichtet,<br />
insbesondere in Fächern wie Anatomie,<br />
Biologie, Zelllehre oder Mathematik, Physik,<br />
Chemie.<br />
<strong>Klinikum</strong>Journal 2I<strong>2010</strong><br />
Leitartikel<br />
Im zweiten Jahr steigt der Praxisanteil an der<br />
Ausbildung auf etwa 40 Prozent und bildet im<br />
dritten Jahr schließlich den Schwerpunkt mit<br />
knapp zwei Dritteln Anteil an der Ausbildungszeit.<br />
Die angehenden Laborassistenten oder<br />
Radiologieassistenten lernen nicht nur im BBZ<br />
praktisches Arbeiten, sondern auch am Arbeitsplatz<br />
von den ausgebildeten Fachkräften<br />
etwa im Institut für Laboratoriumsmedizin im<br />
<strong>Klinikum</strong> oder in privaten Labors. Für die Praxisausbildung<br />
verfügt die Radiologieschule im<br />
BBZ auch über eigene Röntgenanlagen, in denen<br />
Patienten oder auch „Dummys“, lebensgroße<br />
Puppen, zu Übungszwecken radiologisch<br />
untersucht werden können.<br />
Beide Fächer haben besondere Schwerpunkte:<br />
Im Bereich der Labormedizin gehören dazu<br />
etwa die verschiedenen Analyseverfahren und<br />
die verschiedenen Teilgebiete der Labormedizin<br />
wie die Klinische Chemie, die Hämatologie,<br />
die Immunologie oder die Histologie, also die<br />
Untersuchung des Blutes und der blutbildenden<br />
Organe, des Immunsystems oder von Gewebeproben.<br />
Denn zu den täglichen Aufgaben<br />
der Laborassistenten gehört es, Proben verschiedenster<br />
Art mithilfe technischer Analysegeräte<br />
und spezieller Testverfahren zu untersuchen<br />
und dadurch wichtige Erkenntnisse für<br />
die Diagnose einer Erkrankung oder den Heilungsprozess<br />
eines Patienten zu liefern. Dazu<br />
gehört zum Beispiel auch, Petrischalen mit<br />
Proben zu impfen und dann festzustellen, welche<br />
Bakterienkulturen sich darauf entwickeln,<br />
oder zu prüfen, ob eine Gewebeprobe Tumorzellen<br />
enthält oder nicht. Auch wenn MTLAs<br />
kaum direkt mit Patienten zu tun haben, sind<br />
ihre Erkenntnisse dennoch sehr wichtig für die<br />
Kranken, aber auch für die Ärzte, die auf der<br />
Basis der Befunde ihre Diagnose und Therapie<br />
aufbauen.<br />
Verantwortungsvolle Aufgaben<br />
Radiologieassistenten dagegen haben permanent<br />
mit Patienten zu tun, die aus verschiedenen<br />
Gründen und mit unterschiedlichen Verfahren<br />
untersucht werden müssen. Im Bereich<br />
der Radiologie geht es vor allem um diverse<br />
radiologische Techniken sowie die Wirkung<br />
und die Einsatzmöglichkeiten von oder den<br />
Schutz vor radiologischer Strahlung, etwa die<br />
Dosimetrie, die Messung und Kalkulation von<br />
Strahlendosen. Die richtige Dosis wird zwar bei<br />
medizinischen Anwendungen vom Arzt in Ver-<br />
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