28.04.2013 Aufrufe

db Kompass life - KWAG Kanzlei für Wirtschafts

db Kompass life - KWAG Kanzlei für Wirtschafts

db Kompass life - KWAG Kanzlei für Wirtschafts

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Leistung die Leiden schafft<br />

DB <strong>Kompass</strong> Life Fonds: Anwälte sehen Vergleichsangebot der<br />

Deutschen Bank skeptisch<br />

Schutzvereinigung <strong>db</strong> <strong>Kompass</strong> Life Fonds erhöht die Schlagkraft /<br />

Strafrechtsexperte und erfahrene Prozessanwälte verstärken das Team<br />

Hamburg, 23. November 2009. Rechtsanwalt Karl-Georg von Ferber holt sich Beistand zur<br />

Unterstützung der 2.500 von ihm vertretenen Anleger: Die <strong>Kanzlei</strong> <strong>für</strong> Wirtschaft und<br />

Anlagerecht Ahrens und Gieschen (<strong>KWAG</strong>) vertritt bereits weit über tausend Anleger bei<br />

geschlossenen Fondsbeteiligungen und bringt die prozessuale Erfahrung da<strong>für</strong> ein, dass<br />

mögliche Gesellschafterrechte und denkbare Schadensersatzansprüche gegen die Anbieter,<br />

den Vertrieb oder andere Personen sorgfältig geprüft und dann auch erfolgversprechend<br />

geltend gemacht werden können. Fachanwalt <strong>für</strong> Bank- und Kapitalmarktrecht, Jens-Peter<br />

Gieschen von der <strong>Kanzlei</strong> <strong>KWAG</strong>: „Wir sehen das Angebot der Deutschen Bank als nicht<br />

ausreichend an und wollen den Kollegen von Ferber und die Schutzvereinigung in ihrem<br />

Kampf unterstützen.“ Über den prozessualen Weg soll deutlich mehr als die angebotenen 80<br />

Prozent <strong>für</strong> die Anleger erreicht werden.<br />

Rechtsanwalt von Ferber, der die Schutzvereinigung <strong>db</strong> <strong>Kompass</strong> Life Fonds gemeinsam mit<br />

geschädigten Anlegern ins Leben gerufen hat, fordert unter Berücksichtigung der<br />

entgangenen Zinsen mindestens 125 Prozent.<br />

Im Auftrag eines Mitgliedes der Schutzvereinigung hat Rechtsanwalt Gerhard Strate in<br />

Zusammenarbeit mit Rechtsanwalt von Ferber Strafanzeige gegen die Deutsche Bank in<br />

Frankfurt gestellt. Es besteht der Verdacht, dass die versprochenen Ausschüttungen aus<br />

dem konkreten Portfolio von vornherein nur unter unrealistischen Annahmen realisierbar<br />

waren. „Von daher könne es sich um Betrug oder Untreue handeln“, so Strate.<br />

RA von Ferber: „Mit der Unterstützung durch den Kollegen Strate einerseits und der <strong>Kanzlei</strong><br />

<strong>KWAG</strong> andererseits haben wir ein kompetentes und schlagkräftiges Team, dass sich auf die<br />

Durchsetzung von Anlegerinteressen versteht.“<br />

In den letzten Tagen kamen mehr als 150 interessierte Anleger zu drei<br />

Informationsveranstaltungen der Schutzvereinigung - ein Beweis <strong>für</strong> das große Interesse.<br />

Vertreter der Schutzvereinigung ist Rechtsanwalt Karl-Georg von Ferber. Er sieht eine<br />

wissentliche Täuschung der Anleger: „Schon im Jahresbericht des <strong>db</strong> <strong>Kompass</strong> Life I <strong>für</strong><br />

2006 ist eine genaue Liste der gekauften Versicherungen enthalten. Nur <strong>für</strong> zwei der<br />

Assekuranzen war eine wahrscheinliche Laufzeit unter vier Jahren berechnet. Ein großer Teil<br />

der Policen sollte den Prognosen der Gutachter zufolge sogar erst nach Ablauf von zehn<br />

Jahren und damit erst nach dem Ende der Fondslaufzeit fällig werden. Damit stand bereits<br />

1


fest, dass nicht nur die Renditeziele nicht erreicht werden konnten, es war auch bereits die<br />

konkrete Gefahr eines Verlustes <strong>für</strong> die Anleger erkennbar. Dennoch wurde in demselben<br />

Jahresbericht den Anlegern eine Rendite von 7,35 Prozent pro Jahr und bereits <strong>für</strong> 2007<br />

hohe Auszahlungen in Aussicht gestellt."<br />

Das Geschäftsmodell des DB <strong>Kompass</strong> Life Fonds<br />

Der Fonds erwirbt das wirtschaftliche Eigentum an einer Vielzahl von Policen mit einem<br />

erheblichen Abschlag auf die Versicherungssumme. Die Versicherungsleistung wird fällig<br />

beim Tod des Versicherungsnehmers, der die Police verkauft hat. Der Fonds zahlt die<br />

Prämien bis zum Eintreten des Versicherungsfalles. Die Differenz zwischen der<br />

Versicherungssumme einerseits und den Anschaffungskosten, Prämien und sonstigen<br />

Fondskosten andererseits ist der Ertrag <strong>für</strong> die Investoren.<br />

Der Fonds <strong>db</strong> <strong>Kompass</strong> Life I hat bisher nur eine Auszahlung geleistet. Dabei handelte es<br />

sich aber nur um Zinsen auf das noch nicht investierte Eigenkapital während der<br />

Investitionsphase. Nach dem Prospekt sollten, beginnend bereits im Oktober 2007,<br />

vierteljährliche Auszahlungen aus Versicherungsleistungen erfolgen. Die genauere<br />

Untersuchung der angekauften Lebensversicherungspolicen zeigt aber, dass schon unter<br />

Zugrundelegung der ursprünglich angenommenen Laufzeiterwartungen <strong>für</strong> die einzelnen<br />

Policen die prospektierten Auszahlungen niemals erwirtschaftet werden konnten.<br />

Neben dem Ausbleiben der Auszahlungen tragen auch die irreführenden Informationen der<br />

Fondsgeschäftsführung und der Treuhänderin zu großer Verunsicherung unter den Anlegern<br />

bei. Sie be<strong>für</strong>chten durch die Verschiebung der Fälligkeit der Lebensversicherungsleistungen<br />

gegenüber dem Prospekt einen erheblichen Schaden <strong>für</strong> ihre Investitionen. Diese Sorge<br />

gründet vor allem darauf, dass die Verschiebung der Fälligkeit naturgemäß den Aufwand <strong>für</strong><br />

Prämienzahlungen erhöht. Der Mehraufwand einschließlich zusätzlicher Zinsen könnte<br />

durchaus eine Größenordnung erreichen, die die erwartete Rendite deutlich übersteigt.<br />

Tatsächlich hat der <strong>für</strong> die Prämienfinanzierung aufgenommene Kredit bereits ein<br />

besorgniserregendes Volumen erreicht.<br />

Dabei könnte der Fonds mit dem bestehenden Portfolio auch <strong>für</strong> die Anleger noch gute<br />

Renditen erwirtschaften, wenn sich nicht die Deutsche Bank schon in den Fondsverträgen<br />

einen überhöhten Gewinn <strong>für</strong> die Übernahme des Restportfolios bei Laufzeitende des Fonds<br />

gesichert hätte. Bei Beendigung des Fonds übernimmt die Deutsche Bank das Restportfolio<br />

nicht etwa mit einem Risikoabschlag von 20 % auf den angemessenen Wert der<br />

verbliebenen Policen, wie die meisten Anleger sicher geglaubt haben. Wer sich die Mühe<br />

macht, die komplizierte Formel im Prospekt <strong>für</strong> die Berechnung der Abfindung<br />

nachzurechnen, stellt fest, dass nur 36 % der verbliebenen Ablaufleistungen mit einem<br />

Risikoabschlag von 20 % ausbezahlt werden. Fair und angemessen wäre die Ermittlung des<br />

Barwertes der verbliebenen Policen durch Diskontierung der Ablaufleistung auf das Ende der<br />

2


Fondslaufzeit. Der Vergleich der beiden Bewertungsmethoden deckt enorme verschleierte<br />

Gewinne der Deutschen Bank auf. Bezogen auf das konkret angekaufte Portfolio mit den<br />

dort zugrunde gelegten Ablauferwartungen beträgt der Gewinn, den die Deutsche Bank<br />

zusätzlich zu den Emissions- und Vertriebsgebühren erhält, bis zu 150 Mio. USD allein <strong>für</strong><br />

den <strong>Kompass</strong> Life I. Von Beginn an stand fest, dass dieser zusätzliche Gewinn umso höher<br />

sein würde, je mehr Policen erst nach dem Ende der Laufzeit des Fonds fällig werden<br />

würden. Die Deutsche Bank hatte also ein großes Interesse, möglichst viele Policen mit<br />

Laufzeiterwartungen nach dem 31.10.2015 anzukaufen, sagt Rechtsanwalt von Ferber. Er<br />

glaubt, dass die Anleger übervorteilt wurden: Die Darstellung dieser Gewinne der Deutschen<br />

Bank im Prospekt ist intransparent. Selbst <strong>für</strong> Fachleute ist es nicht einfach, die<br />

komplizierten Regelungen des Prospekts zu durchdringen. Die überwiegende Mehrzahl der<br />

Fondsanleger sind aber Kleinanleger, die die Beteiligung häufig bei Verkaufsveranstaltungen<br />

der Deutschen Bank und zumeist im blinden Vertrauen auf die Empfehlung der<br />

Kundenberater der Deutsche Bank gezeichnet haben. Viele haben hier ihre Spargroschen<br />

angelegt, weil Sie die Anlage <strong>für</strong> besonders sicher hielten. „Gestorben wird immer“ hieß es<br />

z.B. auf einer Verkaufsveranstaltung.<br />

Mittlerweile haben sich bereits weit über 2.500 Anleger, die zusammen ein Kapital von über<br />

23% Prozent vertreten, der Forderung nach Einberufung einer außerordentlichen<br />

Gesellschafterversammlung angeschlossen und den Anwalt der Schutzvereinigung<br />

beauftragt und bevollmächtigt, die Gesellschafterversammlung vorzubereiten. Um dies zu<br />

verhindern, machte die Deutsche Bank kurzfristig allen Anlegern das Angebot, die<br />

Beteiligungen <strong>für</strong> 80 Prozent der ursprünglichen Investitionssumme abzukaufen. Die Frist zur<br />

Annahme des Angebots läuft am 27. November 2009 ab.<br />

Hintergrund<br />

Die Deutsche Bank hatte zum Jahresende 2005 von über 20.000 Anlegern insgesamt 535<br />

Millionen Euro <strong>für</strong> die beiden geschlossenen Fonds <strong>db</strong> <strong>Kompass</strong> Life 1 und 2 eingesammelt.<br />

Von dieser Summe erhielt sie selbst rund 66 Millionen Euro <strong>für</strong> Fondskonzeption und<br />

Eigenkapitalvermittlung. Abzüglich einiger weiterer Kosten blieben dann noch rund 467<br />

Millionen Euro Anlegergelder zum investieren. Es stellt sich jedoch schnell heraus, dass<br />

diese Gelder nicht wie ursprünglich gedacht angelegt werden konnten. Der Zweitmarkt <strong>für</strong><br />

US Lebensversicherungen war zu eng <strong>für</strong> diese gewaltige Investitionssumme. Die Deutsche<br />

Bank erwarb mit Mühe nur insgesamt 160 Versicherungspolicen zu<br />

Gesamtanschaffungskosten von deutlich unter 467 Millionen Euro. Sie löste das Problem,<br />

indem sie die Policen zunächst teilte und den Wert der Teilpolicen anschließend durch sog.<br />

Mehrfachgewichtung wieder erhöhte. So wurden aus ursprünglich 160 Policen mit einem<br />

Anschaffungsvolumen von deutlich unter 467 Millionen Euro schließlich 255 Policen mit<br />

einem Volumen von 467 Millionen Euro.<br />

3


Aber damit war nur ein Problem gelöst. Ein weiteres Problem bestand darin, dass die von<br />

den medizinischen Gutachtern ermittelten Laufzeiten der Policen so lang waren, dass die<br />

prospektierten Ablaufleistungen und Ausschüttungen unter Berücksichtigung der<br />

Abfindungsregelung <strong>für</strong> das Restportfolio nicht mehr realistisch waren. Die Deutsche Bank<br />

wickelte den Fonds jedoch nicht wieder ab, wie es in dieser Situation erforderlich gewesen<br />

wäre, sondern reduzierte <strong>für</strong> Zwecke ihrer Modellrechnung die erwartete durchschnittliche<br />

Laufzeit der beiden Versicherungsportfolien kurzerhand von gut 9 auf etwa 5 – 6 Jahre.<br />

Den Gesellschaftern beider Fonds wurden deshalb in den Geschäftsberichten der letzten<br />

drei Jahre Prognoserechnungen vorgelegt, die mit den tatsächlich vorhandenen<br />

Versicherungsportfolien nicht mehr in Einklang zu bringen waren. Nachdem die in<br />

mehrfacher Hinsicht fehlerhafte Umsetzung der Fonds nunmehr immer offensichtlicher<br />

geworden ist und viele Gesellschafter auf die Deutsche Bank Druck ausgeübt haben, hat<br />

diese ein Angebot unterbreitet, dass <strong>für</strong> die Gesellschafter einen Verlust (vor entgangenen<br />

Zinsen) von 20 Prozent des eingesetzten Kapitals beziehungsweise insgesamt einen Verlust<br />

von 107 Millionen Euro bedeutet. „Insbesondere vor dem Hintergrund der versteckten<br />

Gewinne, die noch <strong>für</strong> die Deutsche Bank in dem Portfolio stecken, ist dieses Angebot viel zu<br />

niedrig“, sagt Rechtsanwalt von Ferber. Rechnet man auch die entgangenen Zinsen von 5,5<br />

Prozent p.a. ein (was im Vergleich zur versprochenen Rendite von 6,9% nach Steuern<br />

bescheiden ist), erhöht sich der Schaden <strong>für</strong> den Anleger bei Annahme des Angebotes auf<br />

rund 45 Prozent des eingesetzten Kapitals. Das sind in der Summe rund 240 Millionen Euro<br />

<strong>für</strong> die Anleger beider Fonds.<br />

Für Rückfragen<br />

Rechtsanwalt Karl-Georg von Ferber<br />

Kurze Mühren 20<br />

20095 Hamburg<br />

Tel.: 040 414791-52<br />

Mobil: 0172-5367530<br />

Fax: 040 414791-10<br />

E-Mail: info@kvf-law.de<br />

Jan-Henning Ahrens, Fachanwalt <strong>für</strong> Bank- und Kapitalmarktrecht<br />

Jens-Peter Gieschen, Fachanwalt <strong>für</strong> Bank- und Kapitalmarktrecht<br />

<strong>KWAG</strong> • <strong>Kanzlei</strong> <strong>für</strong> <strong>Wirtschafts</strong>- und Anlagerecht<br />

Ahrens und Gieschen - Rechtsanwälte in Partnerschaft<br />

Poststraße 2 – 4, 20354 Hamburg<br />

Lise Meitner-Straße 2, 28359 Bremen<br />

Tel. 0421 / 5209480<br />

Fax 0421 / 5209489<br />

bremen@kwag-recht.de<br />

www.kwag-recht.de<br />

Borgmeier Public Relations<br />

Walter Hasenclever<br />

Am Saatmoor 2, 28865 Lilienthal,<br />

Tel: 04298-4683-12, Fax: 04298-4683-33<br />

hasenclever@agentur-borgmeier.de<br />

4

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!