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Gesunde Schule im Saarland Ergebnisse der Befragung der ...

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<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> <strong>im</strong> <strong>Saarland</strong><br />

<strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> <strong>Befragung</strong> <strong>der</strong><br />

saarländischen <strong>Schule</strong>n <strong>im</strong> Frühjahr 2003<br />

LandesArbeitsgemeinschaft für Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

<strong>Saarland</strong> e.V.<br />

in Zusammenarbeit mit den<br />

Gesetzlichen Krankenkassen des <strong>Saarland</strong>s


Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> <strong>im</strong> <strong>Saarland</strong> - <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> Schulbefragung<br />

- 2 -<br />

Seite<br />

1. Das Projekt ..........................................................................................................3<br />

2. Bestandsaufnahme.............................................................................................3<br />

3. Probleme an saarländischen <strong>Schule</strong>n.............................................................4<br />

4. Probleme <strong>der</strong> Grundschulen.............................................................................5<br />

5. Probleme <strong>der</strong> weiterführenden <strong>Schule</strong>n..........................................................6<br />

6. Angebote zur Gesundheitsför<strong>der</strong>ung...............................................................8<br />

7. Bedarf an Angeboten zur Gesundheitsför<strong>der</strong>ung ....................................... 11<br />

8. Gewünschte Angebote zur Gesundheitsför<strong>der</strong>ung .................................... 12<br />

9. Zusammenfassung .......................................................................................... 14<br />

Verzeichnis <strong>der</strong> Abbildungen<br />

1 Rücklauf <strong>der</strong> Fragebogen aller TeilnehmerInnen..........................................4<br />

2 Probleme <strong>der</strong> Grundschulen <strong>im</strong> <strong>Saarland</strong> .......................................................5<br />

3 Probleme <strong>der</strong> weiterführenden <strong>Schule</strong>n <strong>im</strong> <strong>Saarland</strong>....................................6<br />

4 Problemprofil einer erweiterten Realschule ...................................................7<br />

5 Gibt es an den Grundschulen des <strong>Saarland</strong>s Arbeitsgemein-<br />

schaften o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Angebote, die mit dem Thema Gesund-<br />

heitsför<strong>der</strong>ung zu tun haben? ...........................................................................8<br />

6 Gibt es an den weiterführenden <strong>Schule</strong>n des <strong>Saarland</strong>s<br />

Arbeitsgemeinschaften o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Angebote, die mit dem<br />

Thema Gesundheitsför<strong>der</strong>ung zu tun haben?................................................9<br />

7 Wäre ein Projekt mit dem Schwerpunkt Gesundheit an dieser<br />

<strong>Schule</strong> notwendig?........................................................................................... 11<br />

8 Welche AG´s / Angebote wären wünschenswert, um die<br />

Gesundheit für alle an den Grundschulen zu verbessern? ....................... 12<br />

9 Welche AG´s / Angebote wären wünschenswert, um die<br />

Gesundheit für alle an den weiterführenden <strong>Schule</strong>n zu verbessern?.... 13<br />

Anhang<br />

Fragebogen


Das Projekt<br />

Die LandesArbeitsgemeinschaft für Gesundheitsför<strong>der</strong>ung <strong>Saarland</strong> e.V. (LAGS) baut<br />

<strong>der</strong>zeit mit Unterstützung aller Gesetzlichen Krankenkassen des <strong>Saarland</strong>es das Praxisbüro<br />

„<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong>“ auf (vgl. www.lags.de/gesundeschule).<br />

Im Rahmen dieses Vorhabens geht es beson<strong>der</strong>s darum, sozial bedingte Ungleichheit von<br />

Gesundheitschancen zu verringern. Diese Ungleichheit führt bereits bei Kin<strong>der</strong>n und<br />

Jugendlichen zu deutlichen Unterschieden <strong>im</strong> Gesundheitszustand. So variiert nach Daten<br />

<strong>der</strong> Gesundheitsberichterstattung des Bundes (Heft 03/01: „Armut bei Kin<strong>der</strong>n und<br />

Jugendlichen und die Auswirkungen auf die Gesundheit,<br />

http://www.rki.de/GBE/HEFTE/ARMUT/ARMUT.PDF) etwa die Inanspruchnahme von<br />

Vorsorgeuntersuchungen <strong>im</strong> Kindesalter o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sanierungsstand <strong>der</strong> Zähne mit dem<br />

beruflichen Status bzw. <strong>der</strong> Schichtzugehörigkeit <strong>der</strong> Eltern.<br />

Um die Gesundheitschancen aller Kin<strong>der</strong> und Jugendlichen zu verbessern, darf sich<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> nicht auf einzelne verhaltenspräventive Maßnahmen<br />

beschränken. Zum Erzielen nachhaltiger Effekte ist es notwendig, die <strong>Schule</strong> als Lern- und<br />

Lebensraum insgesamt gesundheitsför<strong>der</strong>lich zu gestalten. In <strong>der</strong> Fachsprache wird dieser<br />

Ansatz als „Setting-Ansatz“ bezeichnet.<br />

Das geplante Projekt versteht sich insofern auch als Beitrag zur <strong>Schule</strong>ntwicklung.<br />

Bestandsaufnahme<br />

Für eine Bestandsaufnahme zur Gesundheitsför<strong>der</strong>ung an saarländischen <strong>Schule</strong>n wurden<br />

<strong>im</strong> Frühjahr 2003 die SchulleiterInnen, die PersonalrätInnen sowie Eltern- und<br />

Schülervertretungen aller <strong>Schule</strong>n von <strong>der</strong> LAGS schriftlich befragt.<br />

Insgesamt wurden 1.823 Fragebögen an 523 <strong>Schule</strong>n verschickt. Davon wurden 123 von<br />

SchulleiterInnen, 82 von PersonalrätInnen, 66 von ElternvertreterInnen und 20 Bögen von<br />

Schülervertretungen ausgefüllt und zurückgeschickt. Der Rücklauf erfolgte bis 15.03.03 und<br />

lag bei insgesamt 15 %.<br />

Ausgewertet wurden alle zurückgeschickten Fragebögen <strong>der</strong> SchulleiterInnen, <strong>der</strong><br />

PersonalrätInnen und <strong>der</strong> ElternvertreterInnen. Die Fragebögen <strong>der</strong> SchülerInnen wurden<br />

aus statistischen Gründen nicht ausgewertet.<br />

<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> <strong>im</strong> <strong>Saarland</strong> - <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> Schulbefragung<br />

- 3 -


Abb. 1: Rücklauf <strong>der</strong> Fragebogen aller TeilnehmerInnen<br />

Prozent<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Grundschulen<br />

23<br />

Gymnasien<br />

9<br />

Erw. Realschulen + Realschulen<br />

Probleme an saarländischen <strong>Schule</strong>n<br />

10<br />

Gesamtschulen<br />

17 17<br />

Zunächst wurden verschiedene Probleme und <strong>der</strong>en Bedeutung für die Gesundheit bei <strong>der</strong><br />

jeweiligen <strong>Schule</strong> aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> jeweiligen Zielgruppe erfragt.<br />

Die <strong>Befragung</strong> umfaßte folgende 16 Problemkreise:<br />

• Sucht und Drogen<br />

• Gewalt unter SchülerInnen<br />

• Medienkonsum<br />

• Medikamentengebrauch<br />

• Bewegungsmangel<br />

• Stress<br />

• Unangemessene Anfor<strong>der</strong>ungen (Leistungsdruck o<strong>der</strong> Unterfor<strong>der</strong>ung)<br />

• Geringe Mitgestaltungsmöglichkeiten<br />

• Belästigung durch Raucher / fehlende Raucherecke<br />

• Unausgewogene Ernährung<br />

• Zahngesundheit<br />

• Überaltertes Lehrerkollegium<br />

• Lehrermangel<br />

• Räumliche Bedingungen (z.B. Raummangel, ungeeignete Tische und Stühle, schlechte<br />

Luft usw.)<br />

• Lärmbelästigung<br />

• Sonstige<br />

Die nachfolgenden <strong>Ergebnisse</strong> zeigen die Bewertung <strong>der</strong> verschiedenen Problemkreise aus<br />

<strong>der</strong> Sicht von SchulleiterInnen, PersonalrätInnen und ElternvertreterInnen saarländischer<br />

<strong>Schule</strong>n, getrennt nach Grundschulen und weiterführenden <strong>Schule</strong>n.<br />

Son<strong>der</strong>schulen<br />

Berufsschulen<br />

<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> <strong>im</strong> <strong>Saarland</strong> - <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> Schulbefragung<br />

- 4 -<br />

16<br />

Hauptschulen<br />

0 0<br />

Sekundarschulen


Probleme <strong>der</strong> Grundschulen<br />

Für die saarländischen Grundschulen stehen an <strong>der</strong> ersten und zweiten Stelle <strong>der</strong> Probleme<br />

sowohl aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Schulleitung als auch <strong>der</strong> PersonalrätInnen und Elternvertretung<br />

<strong>der</strong> hohe Medienkonsum und <strong>der</strong> Bewegungsmangel (vgl. Abb. 2):<br />

Abb. 2: Probleme <strong>der</strong> Grundschulen <strong>im</strong> <strong>Saarland</strong><br />

Prozent <strong>der</strong> Nennungen<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Medienkonsum<br />

42<br />

41<br />

25<br />

Bewegungsmangel<br />

39<br />

36<br />

21<br />

Überaltertes Lehrerkollegium<br />

25<br />

24<br />

17<br />

Räumliche Bedingungen<br />

35<br />

27<br />

24<br />

Lärmbelastung<br />

20<br />

15<br />

4<br />

Gewalt<br />

unausgewogene Ernährung<br />

SchulleiterInnen (n=76) PersonalrätInnen (n=27) EltervertreterInnen (n=48)<br />

25<br />

18 19 18<br />

17<br />

10<br />

Zahngesundheit<br />

• Für knapp 41 % <strong>der</strong> befragten SchulleiterInnen und 42 % <strong>der</strong> PersonalrätInnen an<br />

Grundschulen rangiert Medienkonsum auf Platz 1 <strong>der</strong> Problemskala, dicht gefolgt von<br />

Bewegungsmangel, <strong>der</strong> für fast 40 % <strong>der</strong> SchulleiterInnen und 36 % <strong>der</strong><br />

PersonalrätInnen Platz 2 <strong>der</strong> Probleme darstellt.<br />

• Die ElternvertreterInnen führen mit 35 % <strong>der</strong> Nennungen auf Platz 1 <strong>der</strong> Probleme die<br />

räumlichen Bedingungen an, <strong>der</strong> Medienkonsum belegt mit 25 % <strong>der</strong> Nennungen Platz 2<br />

und <strong>der</strong> Bewegungsmangel liegt mit 21 % auf Platz 3.<br />

• Im mittleren Problemfeld stehen aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> SchulleiterInnen das Alter des<br />

Lehrerkollegiums, die räumlichen Bedingungen, Lärm sowie unausgewogene Ernährung<br />

und Zahngesundheit.<br />

• Ähnlich beurteilen die PersonalrätInnen dieses Problem. Allerdings bewerten sie die<br />

räumlichen Bedingungen, die Ernährungssituation, das Alter des Lehrerkollegiums und<br />

die Zahngesundheit insgesamt etwas kritischer als die SchulleiterInnen.<br />

• Am unteren Ende <strong>der</strong> Problemskala <strong>der</strong> Grundschulen werden von allen drei Zielgruppen<br />

Stress, Lehrermangel, unangemessene Leistungsanfor<strong>der</strong>ungen, Sucht und Drogen<br />

sowie die Belästigung durch Raucherecke/fehlende Raucherecke angegeben.<br />

• Bei den Mitgestaltungsmöglichkeiten gehen die Meinungen <strong>der</strong> Befragten noch einmal<br />

deutlich auseinan<strong>der</strong>: Hier sind die Eltervertretungen diejenige Gruppe, die diese am<br />

negativsten bewerten.<br />

22<br />

14 15<br />

14<br />

13<br />

14<br />

11 11<br />

<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> <strong>im</strong> <strong>Saarland</strong> - <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> Schulbefragung<br />

- 5 -<br />

Stress<br />

Lehrermangel<br />

17<br />

Leistungsüber-/-unterfor<strong>der</strong>ung<br />

8<br />

7<br />

4<br />

Medikamentengebrauch<br />

Geringe Mitgestaltungsmögl.<br />

15<br />

7<br />

3 3<br />

2<br />

Sucht und Drogen<br />

Belästigung durch Raucher<br />

6<br />

3<br />

1<br />

2<br />

1<br />

0


Probleme <strong>der</strong> weiterführenden <strong>Schule</strong>n<br />

Auch bei den weiterführenden <strong>Schule</strong>n sind Medienkonsum und Bewegungsmangel die<br />

Hauptprobleme, wie aus Abb. 3 hervorgeht:<br />

Abb. 3: Probleme <strong>der</strong> weiterführenden <strong>Schule</strong>n <strong>im</strong> <strong>Saarland</strong><br />

Prozent <strong>der</strong> Nennungen<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Medienkonsum<br />

74<br />

47<br />

39<br />

Bewegungsmangel<br />

61<br />

57<br />

42<br />

Belästigung durch Raucher<br />

36<br />

22<br />

13<br />

Gewalt<br />

unausgewogene Ernährung<br />

SchulleiterInnen (n=47) PersonalrätInnen (n=55) ElternvertreterInnen (n=18)<br />

65<br />

50<br />

44<br />

39<br />

35 35<br />

Räumliche Bedingungen<br />

33<br />

22<br />

Stress<br />

30<br />

25 26 26<br />

24<br />

22<br />

26<br />

28<br />

24 24<br />

• Der hohe Medienkonsum ist für 47 % <strong>der</strong> befragten SchulleiterInnen <strong>der</strong> weiterführenden<br />

<strong>Schule</strong>n das Hauptproblem, gefolgt von Bewegungsmangel (42 % <strong>der</strong> Nennungen),<br />

Belästigung durch Raucher (36 % <strong>der</strong> Nennungen) und unausgewogener Ernährung<br />

sowie Gewalt (beide je 35 % <strong>der</strong> Nennungen).<br />

• Die Probleme Stress, Sucht und Drogen, überaltertes Lehrerkollegium und Lehrermangel<br />

nehmen eine mittlere Positionierung ein.<br />

• Als relativ unproblematisch werden unangemessene Anfor<strong>der</strong>ungen (Leistungsdruck<br />

o<strong>der</strong> Unterfor<strong>der</strong>ung), geringe Mitgestaltungsmöglichkeiten und Medikamentengebrauch<br />

bewertet.<br />

• Von den befragten PersonalrätInnen <strong>der</strong> weiterführenden <strong>Schule</strong>n nennen 74 % den<br />

Medienkonsum an erster Stelle. Aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> PersonalrätInnen ist auch die<br />

unausgewogene Ernährung sehr problematisch (65 % <strong>der</strong> Nennungen). Der<br />

Bewegungsmangel liegt mit 57 % <strong>der</strong> Nennungen auf Platz 3 <strong>der</strong> Problemskala, auf Platz<br />

4 folgt „Gewalt“ mit 39 % <strong>der</strong> Nennungen, auf Platz 5 Lehrermangel mit 30 %.<br />

Die Problemkreise Stress, Sucht und Drogen, überaltertes Lehrerkollegium und<br />

Lehrermangel werden auch von den PersonalrätInnen <strong>im</strong> Mittelfeld <strong>der</strong> Problemskala<br />

eingeordnet.<br />

Wie die SchulleiterInnen beurteilen auch die PersonalrätInnen unangemessene<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen, geringe Mitgestaltungsmöglichkeiten sowie Medikamentengebrauch eher<br />

als unproblematisch.<br />

• Die ElternvertreterInnen <strong>der</strong> weiterführenden <strong>Schule</strong>n bewerten die Probleme in<br />

folgen<strong>der</strong> Reihenfolge:<br />

39<br />

Sucht und Drogen<br />

Überaltertes Lehrerkollegium<br />

Lehrermangel<br />

<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> <strong>im</strong> <strong>Saarland</strong> - <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> Schulbefragung<br />

- 6 -<br />

39<br />

Lärmbelästigung<br />

26<br />

20<br />

17<br />

Zahngesundheit<br />

22<br />

16<br />

Leistungsüber-/-unterfor<strong>der</strong>ung<br />

Geringe Mitgestaltungsmögl.<br />

17 17<br />

13<br />

11 11<br />

0<br />

Medikamentengebrauch<br />

22<br />

17<br />

5


Platz 1: Bewegungsmangel mit 61 % <strong>der</strong> Nennungen,<br />

Platz 2: unausgewogene Ernährung mit 50 % <strong>der</strong> Nennungen,<br />

Platz 3: Gewalt mit 44 % <strong>der</strong> Nennungen,<br />

Platz 4: Medienkonsum mit 39 % und Stress mit 38 % <strong>der</strong> Nennungen.<br />

Im mittleren Bereich <strong>der</strong> Problemskala werden von den Eltern überaltertes<br />

Lehrerkollegium, Belästigung durch Raucher, räumliche Bedingungen, Sucht und<br />

Drogen, Zahngesundheit sowie Medikamentengebrauch genannt.<br />

Je nach Schultyp <strong>der</strong> weiterführenden <strong>Schule</strong>n variiert die Reihenfolge <strong>der</strong> Probleme.<br />

Eine differenzierte Bewertung <strong>der</strong> Probleme von <strong>Schule</strong>n ist möglich, wenn für jede einzelne<br />

<strong>Schule</strong> o<strong>der</strong> zumindest für jeden Schultyp ein individuelles Problemprofil erstellt wird.<br />

Für eine erweiterte Realschule wurde beispielhaft ein solches Problemprofil erstellt.<br />

Anhand dieser spezifischen Beurteilung <strong>der</strong> Problemkreise aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Schulleitung,<br />

des Personalrats und <strong>der</strong> Elternvertretung auf einer Skala von 1 (sehr großes Problem) bis 5<br />

(kein Problem) lassen sich die Probleme dieser <strong>Schule</strong> identifizieren (vgl. Abb. 4), so dass<br />

daraus konkrete Handlungsansätze abgeleitet werden können.<br />

Abb. 4: Problemprofil einer erweiterten Realschule<br />

1<br />

5<br />

2 4<br />

3 3<br />

4 2<br />

5 1<br />

Sucht und Drogen<br />

Gewalt<br />

Medienkonsum<br />

Medikamentengebrauch<br />

Bewegungsmangel<br />

Das Problemprofil <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Abbildung 4 beispielhaft dargestellten <strong>Schule</strong> zeigt, dass<br />

folgende Items von allen drei <strong>Befragung</strong>sgruppen als problematisch / sehr problematisch<br />

beurteilt werden:<br />

• Medienkonsum<br />

• Bewegungsmangel<br />

• Stress<br />

• unausgewogene Ernährung<br />

• Lärmbelastung.<br />

Als wenig / nicht problematisch bewertet werden an dieser <strong>Schule</strong><br />

• Medikamentengebrauch<br />

Stress<br />

Leistungsüber-/-unterfor<strong>der</strong>ung<br />

Geringe Mitgestaltungsmögl.<br />

Belästigung durch Raucher<br />

unausgewogene Ernährung<br />

SchulleiterIn PersonalrätIn ElternvertreterIn<br />

Zahngesundheit<br />

Überaltertes Lehrerkollegium<br />

Lehrermangel<br />

Räumliche Bedingungen<br />

<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> <strong>im</strong> <strong>Saarland</strong> - <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> Schulbefragung<br />

- 7 -<br />

Lärmbelastung


• Geringe Mitgestaltungsmöglichkeiten<br />

• Belästigung durch Raucher.<br />

Anhand <strong>der</strong> <strong>Befragung</strong>sergebnisse lassen sich mit Hilfe von Problemprofilen die individuellen<br />

Probleme und Belastungsschwerpunkte einerseits sowie die unterschiedliche Einschätzung<br />

bzw. Bewertung <strong>der</strong> Probleme aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Schulleitung, des Personalrates und <strong>der</strong><br />

Elternvertretung an<strong>der</strong>erseits für jede <strong>Schule</strong> o<strong>der</strong> jeden Schultyp darstellen und spezifische<br />

Handlungsansätze zur Verbesserung <strong>der</strong> Gesundheit ableiten.<br />

Zusammenfassend lassen sich die Hauptprobleme für alle Schultypen eingrenzen auf<br />

1. hoher Medienkonsum<br />

2. Bewegungsmangel<br />

3. unausgewogene Ernährung<br />

4. Gewalt.<br />

Angebote zur Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

Neben dem Erfragen von Problemen an den <strong>Schule</strong>n war es wichtig, zu erfahren, ob an den<br />

saarländischen <strong>Schule</strong>n bereits Angebots/AGs zum Thema Gesundheitsför<strong>der</strong>ung existieren<br />

und, wenn ja, welche Schwerpunkte diese haben.<br />

Für die Grundschulen zeigt die <strong>Befragung</strong> folgende <strong>Ergebnisse</strong> (vgl. Abb. 5):<br />

1. 14 % <strong>der</strong> SchulleiterInnen geben an, dass es Arbeitsgemeinschaften o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Angebote zur Gesundheitsför<strong>der</strong>ung gibt. Von den befragten PersonalrätInnen geben<br />

dies 19 % an und von den ElternvertreterInnen 33 %.<br />

2. 84 % <strong>der</strong> SchulleiterInnen geben an, dass keine Angebote zur Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

existieren. Bei den PersonalrätInnen sind dies 78 % und bei den ElternvertreterInnen<br />

60%.<br />

Abb. 5: Gibt es an den Grundschulen des <strong>Saarland</strong>s Arbeitsgemeinschaften o<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>e Angebote, die mit dem Thema Gesundheitsför<strong>der</strong>ung zu tun haben?<br />

Prozent <strong>der</strong> Nennungen<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

14<br />

84<br />

1<br />

19<br />

78<br />

Bei <strong>der</strong> Frage nach Arbeitsgemeinschaften / Angeboten zum Thema Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

an den weiterführenden <strong>Schule</strong>n zeigt die <strong>Befragung</strong> folgendes (vgl. Abb. 6):<br />

• 45 % <strong>der</strong> SchulleiterInnen, 32 % <strong>der</strong> PersonalrätInnen und 61 % <strong>der</strong> ElternvertreterInnen<br />

geben an, dass es an den <strong>Schule</strong>n Angebote zur Gesundheitsför<strong>der</strong>ung gibt.<br />

• 47 % <strong>der</strong> SchulleiterInnen, 64 % <strong>der</strong> PersonalrätInnen und 39 % <strong>der</strong> ElternvertreterInnen<br />

geben an, dass keine Angebote zur Gesundheitsför<strong>der</strong>ung existieren.<br />

3<br />

<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> <strong>im</strong> <strong>Saarland</strong> - <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> Schulbefragung<br />

- 8 -<br />

33<br />

ja nein keine Angabe<br />

Schulleitungen (n=76) Personalräte (n=60) Elternvertretungen (n=48)<br />

60<br />

6


Abb. 6: Gibt es an den weiterführenden <strong>Schule</strong>n des <strong>Saarland</strong>s<br />

Arbeitsgemeinschaften o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Angebote, die mit dem Thema<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung zu tun haben?<br />

Prozent <strong>der</strong> Nennungen<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

45<br />

47<br />

32<br />

64<br />

ja nein keine Angabe<br />

4 5 0<br />

Schulleitungen (n=47) Personalräte (n=22) Elternvertretungen (n=18)<br />

Bei den Arbeitsgemeinschaften und Angeboten, die es an den Grundschulen gibt, handelt es<br />

sich in erster Linie um<br />

• Klasse 2000<br />

• Sport-AGs<br />

• Koch- und Ernährungs-AGs.<br />

An<strong>der</strong>e Angebote, zum Beispiel Garten-AGs, haben nahezu keine Bedeutung. Über 55 %<br />

<strong>der</strong> drei <strong>Befragung</strong>sgruppen machen hier keine Angaben.<br />

Bei den Arbeitsgemeinschaften und Angeboten <strong>der</strong> weiterführenden <strong>Schule</strong>n handelt es sich<br />

vor allem um<br />

• Sport-AGs<br />

• Angebote zum Thema Ernährung / Kochen.<br />

An<strong>der</strong>e Angebote haben ebenfalls praktisch keine Bedeutung o<strong>der</strong> werden nicht genannt,<br />

und mehr als 50 % aller drei <strong>Befragung</strong>sgruppen machen hier keine Angaben.<br />

Auch Gesundheitstrainings, z.B. in Form von Rückenschule o<strong>der</strong> Entspannungskursen, gibt<br />

es nur an wenigen <strong>Schule</strong>n:<br />

• Bei den Grundschulen geben mehr als 75 % <strong>der</strong> SchulleiterInnen, PersonalrätInnen und<br />

ElternvertreterInnen an, dass solche Angebote nicht vorhanden sind.<br />

• An den weiterführenden <strong>Schule</strong>n sieht es genauso aus: ebenfalls mehr als 75 % <strong>der</strong><br />

SchulleiterInnen, PersonalrätInnen und ElternvertreterInnen geben an, dass solche<br />

Angebote nicht vorhanden sind.<br />

Etwas differenzierter ist die Situation mit Bewegungspausen während des Unterrichts an den<br />

Grundschulen:<br />

• 14 % <strong>der</strong> SchulleiterInnen, 70 % <strong>der</strong> PersonalrätInnen und 40 % <strong>der</strong> ElternvertreterInnen<br />

geben an, dass es solche Bewegungspausen während des Unterrichts gibt.<br />

• 84 % <strong>der</strong> SchulleiterInnen, 25 % <strong>der</strong> PersonalrätInnen und 33 % <strong>der</strong> ElternvertreterInnen<br />

sagen, dass es diese Pausen während des Unterrichts nicht gibt.<br />

<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> <strong>im</strong> <strong>Saarland</strong> - <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> Schulbefragung<br />

- 9 -<br />

61<br />

39


Bewegungspausen während des Unterrichts sind an den weiterführenden <strong>Schule</strong>n<br />

insgesamt ebenfalls selten: nur 20 % <strong>der</strong> SchulleiterInnen und 23 % <strong>der</strong> PersonalrätInnen<br />

geben an, dass es solche Bewegungspausen gibt.<br />

Weitere gesundheitsför<strong>der</strong>nde erlebnispädagogische Angebote, wie Outdoor-Aktivitäten,<br />

Umweltbaustellen etc., gibt es in ca. 25 % <strong>der</strong> saarländischen Grundschulen und ca. 33 %<br />

<strong>der</strong> weiterführenden <strong>Schule</strong>n.<br />

Getrennte Angebote für Jungen und Mädchen (wie Selbstbehauptungstraining o<strong>der</strong><br />

Konfliktmanagement) gibt es an den Grundschulen kaum:<br />

• 6 % <strong>der</strong> SchulleiterInnen, 5 % <strong>der</strong> PersonalrätInnen und 10 % <strong>der</strong> ElternvertreterInnen<br />

geben an, dass es solche Angebote gibt.<br />

• 94 % <strong>der</strong> SchulleiterInnen, 93 % <strong>der</strong> PersonalrätInnen und 88 % <strong>der</strong> ElternvertreterInnen<br />

sagen, dass es diese Angebote nicht gibt.<br />

An den weiterführenden <strong>Schule</strong>n sind getrennte Angebote für Jungen und Mädchen etwas<br />

häufiger zu finden:<br />

• 22 % <strong>der</strong> SchulleiterInnen, 9 % <strong>der</strong> PersonalrätInnen und 22 % <strong>der</strong> Eltervertretungen<br />

geben an, dass <strong>der</strong>artige Angebote existieren.<br />

• 78 % <strong>der</strong> SchulleiterInnen, 91 % <strong>der</strong> PersonalrätInnen und 78 % <strong>der</strong> ElternvertreterInnen<br />

geben an, dass diese Angeboten nicht vorhanden sind.<br />

Festzuhalten bleibt:<br />

• Angebote mit Themen zur Gesundheitsför<strong>der</strong>ung sind vorhanden, allerdings nur an<br />

wenigen <strong>Schule</strong>n. An den Grundschulen gibt es deutlich weniger Angebote als an den<br />

weiterführenden <strong>Schule</strong>n.<br />

• Die vorhandenen Angebote konzentrieren sich in erster Linie lediglich auf die beiden<br />

Themen Sport und Ernährung / Kochen. An den Grundschulen hat zusätzlich das Projekt<br />

"Klasse 2000" Bedeutung.<br />

• Gesundheitstrainings, z.B. in Form von Rückenschulen, Entspannungskursen gibt es nur<br />

an wenigen <strong>Schule</strong>n.<br />

• Selten sind auch Bewegungspausen während des Unterrichts, erlebnispädagogische<br />

Angebote (Outdoor-Aktivitäten, Umweltbaustellen) und getrennte Angebote für Jungen<br />

und Mädchen.<br />

<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> <strong>im</strong> <strong>Saarland</strong> - <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> Schulbefragung<br />

- 10 -


Bedarf an Angeboten zur Gesundheitsför<strong>der</strong>ung<br />

Im Hinblick auf das vorhandene Angebot zum Thema Gesundheitsför<strong>der</strong>ung war es für die<br />

<strong>Befragung</strong> ebenfalls von Bedeutung, den (zusätzlichen) Bedarf an weiteren Themen<br />

festzustellen.<br />

Die Frage „Wäre ein Projekt mit dem Schwerpunkt Gesundheit an dieser <strong>Schule</strong> notwendig?“<br />

wird aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Grundschulen wie folgt beantwortet (vgl. Abb. 7):<br />

• Knapp 49 % <strong>der</strong> SchulleiterInnen bejahen diese Frage.<br />

• Von den PersonalrätInnen st<strong>im</strong>men dieser Frage mehr als 54 % zu.<br />

• Aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> Elternvertretung wünschen sogar 56 % Projekte zum Thema<br />

Gesundheit an den <strong>Schule</strong>n.<br />

Abb. 7: Wäre ein Projekt mit dem Schwerpunkt Gesundheit an dieser <strong>Schule</strong><br />

notwendig?<br />

Prozent <strong>der</strong> Nennungen<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

49<br />

54<br />

ja<br />

Grundschulen<br />

SchulleiterInnen (n=121) PersonalrätInnen (n=82) ElternvertreterInnen (n=66)<br />

56<br />

Noch häufiger werden Projekte mit dem Schwerpunkt Gesundheit gefor<strong>der</strong>t von den<br />

weiterführenden <strong>Schule</strong>n (vgl. Abb. 7):<br />

• 64% <strong>der</strong> SchulleiterInnen,<br />

• 65 % <strong>der</strong> PersonalrätInnen und sogar<br />

• 78% <strong>der</strong> ElternvertreterInnen bejahen die Notwendigkeit solcher Projekte an ihrer <strong>Schule</strong>.<br />

Das st<strong>im</strong>mt überein mit dem Ergebnis <strong>der</strong> Bewertung <strong>der</strong> Probleme an den weiterführenden<br />

<strong>Schule</strong>n. Im Vergleich zu den Grundschulen haben die weiterführenden <strong>Schule</strong>n<br />

erwartungsgemäß stärker mit best<strong>im</strong>mten Problemen, wie Rauchen, Sucht und Drogen, zu<br />

tun und auch die Summe <strong>der</strong> "großen Probleme" ist größer.<br />

Im Hinblick auf die Differenzen, die zwischen dem tatsächlichen und dem gewünschten<br />

Angebot an Aktionen zur Gesundheitsför<strong>der</strong>ung bestehen, verdeutlicht die <strong>Befragung</strong>, dass<br />

an den befragten <strong>Schule</strong>n des <strong>Saarland</strong>es ein großer Handlungsbedarf und -wunsch besteht,<br />

etwas für die Gesundheit <strong>der</strong>jenigen, die an den <strong>Schule</strong>n lernen und arbeiten, zu tun.<br />

<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> <strong>im</strong> <strong>Saarland</strong> - <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> Schulbefragung<br />

- 11 -<br />

64<br />

65<br />

ja<br />

weiterführende <strong>Schule</strong>n<br />

78


Gewünschte Angebote zur Verbesserung <strong>der</strong> Gesundheit<br />

Ein weiteres Ziel <strong>der</strong> <strong>Befragung</strong> war nicht nur zu erfahren, welche Probleme an den <strong>Schule</strong>n<br />

existieren, son<strong>der</strong>n auch, welche Angebote konkret gewünscht werden, um die Gesundheit<br />

für alle an den <strong>Schule</strong>n zu verbessern.<br />

Auf die offene Frage "Welche Angebote bzw. AGs für die <strong>Schule</strong>n wären wünschenswert, um<br />

die Gesundheit für alle in dieser <strong>Schule</strong> zu verbessern", gaben allerdings mehr als 60 % <strong>der</strong><br />

Befragten aller drei Zielgruppen keine Antwort.<br />

Die Auswertung <strong>der</strong> Nennungen (Mehrfachnennungen möglich) listet folgende Wünsche für<br />

die Grundschulen auf (Abb. 8):<br />

Abb. 8: Welche AGs / Angebote wären wünschenswert, um die Gesundheit für Alle an<br />

den Grundschulen zu verbessern?<br />

Prozent <strong>der</strong> Nennungen<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

12<br />

12<br />

4<br />

11<br />

10<br />

10<br />

SchulleiterInnen (n=76) PersonalrätInnen (n=59) ElternvertreterInnen (n=48)<br />

4 4 4<br />

An erster Stelle werden von SchulleiterInnen und PersonalrätInnen fast gleich häufig<br />

Angebote zum Thema Ernährung sowie Sport-AGs genannt.<br />

• Von den SchulleiterInnen werden auf Platz 3 <strong>der</strong> Wünsche Angebote zum Stressabbau<br />

und Konfliktmanagement gleich oft genannt.<br />

• Die PersonalrätInnen wünschen an dritter Stelle Angebote zum Stressabbau.<br />

• Die ElternvertreterInnen wünschen sich in erster Linie Sport-AGs, Ernährungsangebote<br />

rangieren auf Platz 2. An dritter Stelle folgt <strong>der</strong> Wunsch nach Angeboten zum<br />

Konfliktmanagement und als vierter Wunsch werden Angebote zum Stressabbau sowie<br />

Rückenschule genannt.<br />

Für die weiterführenden <strong>Schule</strong>n gilt ebenfalls, dass über 60 % <strong>der</strong> Befragten zu dieser<br />

Frage keine Angaben machen. Die gewünschten Angebote weichen in den drei<br />

<strong>Befragung</strong>sgruppen allerdings stärker voneinan<strong>der</strong> ab (Abb. 9):<br />

8<br />

Ernährung Sport AG´s Stressabbau Konfliktmanagement Rückenschule<br />

<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> <strong>im</strong> <strong>Saarland</strong> - <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> Schulbefragung<br />

- 12 -<br />

2<br />

6<br />

3<br />

3<br />

4


Abb. 9: Welche AGs / Angebote wären wünschenswert, um die Gesundheit für Alle an<br />

den weiterführenden <strong>Schule</strong>n zu verbessern?<br />

Prozent <strong>der</strong> Nennungen<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

18<br />

9<br />

11<br />

7<br />

17<br />

4 4<br />

SchulleiterInnen (n=76) PersonalrätInnen (n=59) ElternvertreterInnen (n=48)<br />

6 6<br />

2 2 2<br />

0 0<br />

Ernährung Stressabbau Sport AG´s Suchtprävention Konfliktmanagement Rückenschule<br />

• Die SchulleiterInnen <strong>der</strong> weiterführenden <strong>Schule</strong>n wünschen in erster Linie Angebote<br />

zum Thema Ernährung, gefolgt von AGs zu Stressabbau, Sport, Suchtprävention und<br />

Konfliktmanagement.<br />

• Die PersonalrätInnen <strong>der</strong> weiterführenden <strong>Schule</strong>n setzten ebenfalls die Ernährung als<br />

wünschenswertes Angebot an die erste Stelle; an zweiter Stelle werden Stressabbau,<br />

Sport und Rückenschule genannt.<br />

• Für die ElternvertreterInnen <strong>der</strong> weiterführenden <strong>Schule</strong>n steht an erster Stelle <strong>der</strong><br />

Wunsch nach Angeboten zum Stressabbau. An zweiter Stelle werden gleich häufig<br />

Ernährung und Konfliktmanagement genannt. Wünsche nach Sport- und<br />

Suchtpräventionsangeboten folgen auf Platz 3.<br />

Zusammenfassend gilt für die Angebote, die von den befragten <strong>Schule</strong>n zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Gesundheit gewünscht werden:<br />

• Die SchulleiterInnen und PersonalrätInnen sowohl <strong>der</strong> Grundschulen als auch <strong>der</strong><br />

weiterführenden <strong>Schule</strong>n interessieren sich vor allem für die Themen Ernährung, Sucht,<br />

Prävention und Stressmanagement.<br />

• Die ElternvertreterInnen nennen Bewegung als viertes Thema. Für sie spielt -<br />

insbeson<strong>der</strong>e <strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong> Grundschulen - Stressmanagement keine o<strong>der</strong> - bei den<br />

weiterführenden <strong>Schule</strong>n - eine nur untergeordnete Rolle.<br />

Es fällt allerdings auf, dass bei den Schulproblemen auf den Plätzen 1 und 2 <strong>der</strong> hohe<br />

Medienkonsum und <strong>der</strong> Bewegungsmangel genannt werden, bei den gewünschten<br />

Angeboten zur Verbesserung <strong>der</strong> Gesundheit allerdings keine Angebote zu einem an<strong>der</strong>en<br />

Umgang mit Medien gefor<strong>der</strong>t werden. Auch Bewegungsangebote, z. B. in Form von Sport-<br />

AGs, werden erst auf dem dritten bzw. vierten Platz nachgefragt.<br />

<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> <strong>im</strong> <strong>Saarland</strong> - <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> Schulbefragung<br />

- 13 -<br />

11<br />

0<br />

4<br />

6


Zusammenfassung<br />

Im Januar 2003 wurden die SchulleiterInnen, PersonalrätInnen, Eltern- und<br />

SchülervertreterInnen aller 523 saarländischen <strong>Schule</strong>n zum Thema "Gesundheit an<br />

<strong>Schule</strong>n" befragt.<br />

Der Rücklauf lag bei 15 %. Ausgewertet wurden die Fragebögen <strong>der</strong> SchulleiterInnen,<br />

PersonalrätInnen und <strong>der</strong> ElternvertreterInnen, und zwar getrennt nach Grundschulen und<br />

weiterführenden <strong>Schule</strong>n. Die Fragebögen <strong>der</strong> SchülervertreterInnen wurden aus<br />

statistischen Gründen nicht ausgewertet.<br />

Von den Befragten wurden 16 Problemkreise, die von beson<strong>der</strong>er Bedeutung für die<br />

Gesundheit an <strong>Schule</strong>n sind, bewertet. Die Auswertung zeigt, dass alle <strong>Befragung</strong>sgruppen<br />

sowohl <strong>der</strong> Grundschulen als auch <strong>der</strong> weiterführenden <strong>Schule</strong>n folgende Hauptprobleme<br />

nennen:<br />

• hoher Medienkonsum<br />

• Bewegungsmangel<br />

• unausgewogene Ernährung<br />

• Gewalt.<br />

Die Reihenfolge, in <strong>der</strong> diese Probleme aufgelistet und bewertet werden, variiert geringfügig<br />

innerhalb <strong>der</strong> <strong>Befragung</strong>sgruppen und <strong>der</strong> Schultypen.<br />

Anhand <strong>der</strong> Auswertung dieser Problemkreise lassen sich für einzelne <strong>Schule</strong>n mit Hilfe von<br />

sogenannten Problemprofilen die spezifischen Belastungsschwerpunkte aufzeigen und<br />

konkrete Handlungsansätze für die Verbesserung <strong>der</strong> Gesundheit Aller an <strong>der</strong> <strong>Schule</strong><br />

ableiten.<br />

Angebote zur Gesundheitsför<strong>der</strong>ung gibt es insgesamt betrachtet an weniger als <strong>der</strong> Hälfte<br />

<strong>der</strong> untersuchten <strong>Schule</strong>n. Von diesen haben die Grundschulen <strong>im</strong> Vergleich zu den<br />

weiterführenden <strong>Schule</strong>n die wenigsten Angebote. Die Gesundheitsför<strong>der</strong>ung konzentriert<br />

sich in erster Linie auf die beiden Themen<br />

• Sport und<br />

• Ernährung / Kochen.<br />

An den Grundschulen hat zusätzlich das Projekt "Klasse 2000" Bedeutung.<br />

Ein weiteres Ergebnis <strong>der</strong> <strong>Befragung</strong> ist <strong>der</strong> allgemein große Wunsch <strong>der</strong> befragten <strong>Schule</strong>n<br />

nach weiteren Angeboten zur Gesundheitsför<strong>der</strong>ung. Über die Hälfte <strong>der</strong> SchulleiterInnen,<br />

PersonalrätInnen und EltervertreterInnen <strong>der</strong> Grundschulen bejahen die Notwendigkeit von<br />

Projekten mit dem Schwerpunkt Gesundheit. An den weiterführenden <strong>Schule</strong>n wünschen<br />

zwei Drittel <strong>der</strong> befragten SchulleiterInnen und PersonalrätInnen und sogar mehr als drei<br />

Viertel <strong>der</strong> ElternvertreterInnen solche Projekte.<br />

Gewünscht werden von den Grundschulen vor allem Projekte / Angebote zu den Themen<br />

• Ernährung<br />

• Sport/Bewegung<br />

• Stressabbau und<br />

• Konfliktmanagement.<br />

<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> <strong>im</strong> <strong>Saarland</strong> - <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> Schulbefragung<br />

- 14 -


Die weiterführenden <strong>Schule</strong>n wünschen ebenfalls Angebote zu den Themen<br />

• Ernährung und<br />

• Sport.<br />

Aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> ElternvertreterInnen dominieren Wünsche nach Angeboten zu<br />

• Stressabbau,<br />

• Konfliktmanagement und<br />

• Sucht- und Drogenprävention.<br />

Die gewünschten Angebote entsprechen damit in erster Linie den bekannten „klassischen“<br />

Themen <strong>der</strong> Gesundheitsför<strong>der</strong>ung.<br />

Es fällt auf, dass kein konkreter Bedarf nach Angeboten zu einem angemessenen Umgang<br />

mit Medien formuliert wird, obwohl <strong>der</strong> zu hohe Medienkonsum von allen Befragten als<br />

Hauptproblem für die Gesundheit genannt wurde.<br />

Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Auswertung <strong>der</strong> <strong>Befragung</strong> insgesamt einen<br />

großen Bedarf an geeigneten Angeboten zur Verbesserung <strong>der</strong> Gesundheit an den <strong>Schule</strong>n<br />

<strong>im</strong> <strong>Saarland</strong> deutlich macht.<br />

Die von den Befragten aufgezeigten Probleme und die Wünsche sind als Hinweise zu<br />

verstehen, mit <strong>der</strong>en Hilfe geeignete Angebote gefunden o<strong>der</strong> entwickelt werden können, um<br />

die Gesundheitschancen aller, die in <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> arbeiten und lernen, zu verbessern.<br />

An ausgewählten Modellschulen wird sich zeigen, wie Gesundheitsför<strong>der</strong>ung an <strong>Schule</strong>n<br />

gestaltet und ausgerichtet sein kann, um die <strong>Schule</strong> als Lern- und Lebensraum nachhaltig<br />

gesundheitsför<strong>der</strong>lich zu gestalten.<br />

<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> <strong>im</strong> <strong>Saarland</strong> - <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> Schulbefragung<br />

- 15 -


Herausgeber:<br />

LandesArbeitsgemeinschaft für<br />

Gesundheitsför<strong>der</strong>ung <strong>Saarland</strong>. e.V.<br />

Feldmannstraße 110, 66119 Saarbrücken<br />

Tel.: 06 81 - 5 84 70 93<br />

www.lags.de/gesundeschule<br />

Bearbeitet von<br />

Dr. Katharina Beenken<br />

Ulrike Brandt<br />

Sven Wagner<br />

<strong>Gesunde</strong> <strong>Schule</strong> <strong>im</strong> <strong>Saarland</strong> - <strong>Ergebnisse</strong> <strong>der</strong> Schulbefragung<br />

- 16 -

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