Biosicherheit in Rinderhaltungen - Landestierärztekammer ...
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Tabelle 1: Risiken und Maßnahmen des Personen- und Fahrzeugverkehrs<br />
Teilbereich Risiko<br />
Management-Maßnahmen<br />
Nr. Stufe I Stufe II Stufe III<br />
1.<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
Das Betreten des Betriebes durch<br />
unbefugte Personen stellt e<strong>in</strong><br />
unnötiges Übertragungsrisiko dar.<br />
Fahrzeuge, die zuvor Kontakt zu<br />
Krankheitserregern hatten, können<br />
diese <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Empfängebetrieb<br />
verschleppen.<br />
Personen und Fahrzeuge können<br />
auch <strong>in</strong>nerhalb des Betriebes<br />
Krankheitserreger aufnehmen<br />
(Kadaver-/Dung-Lager) und <strong>in</strong> zuvor<br />
unbelastete Bereiche (Stall)<br />
verschleppen (Kreuzkontam<strong>in</strong>ation)<br />
Jeder Zutritt von Personen zum<br />
Stallbereich birgt die Gefahr der<br />
E<strong>in</strong>schleppung von<br />
Krankheitserregern.<br />
E<strong>in</strong> besonderes Risiko bedeutet das<br />
Betreten des Stalles durch<br />
potentiell kontam<strong>in</strong>ierte Personen<br />
(z.B. Tierärzte, Tierzuchttechniker,<br />
Klauenpfleger, Viehhändler, Berater,<br />
Kontrolleure, Lieferanten)<br />
Auf das Verbot des unbefugten Betretens weist e<strong>in</strong><br />
Warnschild h<strong>in</strong>.<br />
Auf Sauberkeit der Fahrzeuge ist zu achten, weil<br />
dadurch die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>er Kontam<strong>in</strong>ation<br />
mit Erregern reduziert ist.<br />
Kurze und direkte Wege verm<strong>in</strong>dern die Gefahr der<br />
betriebs<strong>in</strong>ternen Erreger-Verschleppung.<br />
Das Betreten des Stalles ist auf die autorisierten<br />
Personen zu beschränken.<br />
Diese Personen sollen bei Stallzutritt saubere<br />
Schutzkleidung tragen: gut gere<strong>in</strong>igtes Schuhwerk<br />
und äußerlich sichtbar saubere Kittel/Overalls<br />
reduzieren die Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit e<strong>in</strong>er Übertragung<br />
von Erregern.<br />
E<strong>in</strong> zusätzliches Tor an der Hofe<strong>in</strong>fahrt,<br />
welches bei Bedarf geschlossen werden<br />
kann, schafft die Möglichkeit kurzfristig<br />
unbefugte Personen am Betreten des<br />
Betriebsgeländes zu h<strong>in</strong>dern.<br />
Die Notwendigkeit des Befahrens (auch<br />
durch saubere Fahrzeuge ) ist im E<strong>in</strong>zelfall<br />
zu h<strong>in</strong>terfragen. Diese Beschränkung des<br />
Fahrzeugverkehrs verm<strong>in</strong>dert die Anzahl<br />
möglicher Verschleppungen durch<br />
Fahrzeuge.<br />
Die Analyse von Kontam<strong>in</strong>ationsquellen und<br />
besonders schützenswerten<br />
Betriebsbereichen ermöglicht die<br />
Festlegung s<strong>in</strong>nvoller Wege für den<br />
Personen und Fahrzeugverkehr.<br />
Vorgeschriebene Wege verh<strong>in</strong>dern so e<strong>in</strong>e<br />
betriebs<strong>in</strong>terne Erregerübertragung.<br />
Stallzutritt nur <strong>in</strong> Begleitung von<br />
Betriebspersonal ermöglicht e<strong>in</strong>e<br />
gezieltere und ggf. strengere Auswahl<br />
berechtigter Personen. Zudem kann die<br />
E<strong>in</strong>haltung von Hygieneregeln überwacht<br />
werden.<br />
Das Anlegen von betriebseigenem<br />
Schuhwerk (Gummistiefel (!)) und<br />
betriebseigener Kleidung (Kittel, besser:<br />
Overall)<br />
<strong>in</strong> separater Umkleidemöglichkeit (Sp<strong>in</strong>d,<br />
geeignete Aufbewahrungsmöglichkeit)<br />
m<strong>in</strong>imiert e<strong>in</strong> Übertragungsrisiko<br />
weitgehend.<br />
E<strong>in</strong> verschlossenes Tor an der Hofe<strong>in</strong>fahrt<br />
ermöglicht dem Betriebsleiter die<br />
Beschränkung des Zutritts ausschließlich<br />
durch befugte Personen.<br />
E<strong>in</strong>e Erregerverschleppung durch<br />
unvermeidbaren Fahrzeugverkehr kann<br />
durch Re<strong>in</strong>igung und Des<strong>in</strong>fektion der<br />
Fahrzeuge <strong>in</strong> geeigneten Schleusen an<br />
der Hofe<strong>in</strong>fahrt weitgehend m<strong>in</strong>imiert<br />
werden.<br />
Größtmögliche Sicherheit bietet die<br />
Aufteilung des Betriebsgeländes <strong>in</strong><br />
"re<strong>in</strong>e Seite" und "unre<strong>in</strong>e Seite" (Weiß-<br />
Schwarz-Bereich). Personen- und<br />
Fahrzeugbewegungen von der unre<strong>in</strong>en <strong>in</strong><br />
die re<strong>in</strong>e Seite müssen ausgeschlossen<br />
werden.<br />
Die Notwendigkeit des Stallzutritts von<br />
Personen ist im E<strong>in</strong>zelfall kritisch zu prüfen.<br />
Ausgewählte Personen, die zur<br />
Betriebsführung unerlässlich s<strong>in</strong>d, dürfen<br />
den Stall nur <strong>in</strong> Begleitung des<br />
Betriebspersonals betreten.<br />
E<strong>in</strong> vollständiger Wechsel der Kleidung<br />
(Straßenkleidung("unre<strong>in</strong>"), betriebseigene<br />
Stallkleidung ("re<strong>in</strong>")) mit Nutzung<br />
geeigneter Schleusen (Trennung von<br />
re<strong>in</strong>er und unre<strong>in</strong>er Seite, idealerweise mit<br />
Duschmöglichkeit) verh<strong>in</strong>dert den E<strong>in</strong>trag<br />
von Erregern durch Personen.<br />
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