24 Bewertung altlastverdächtiger Flächen XUMA-Bewertung

2. Prinzipien des Bewertungsverfahrens
XUMA-Bewertung
Das baden-württembergische Verfahren zur Bewertung von altlastverdächtigen Flächen und
Altlasten dient der vergleichenden Risikoabschätzung. Es ermittelt nicht das absolute Gefährdungspotential,
das von Altablagerungen und Altstandorten ausgeht, sondern bringt die Fälle
in eine Rangfolge im Vergleich zu einem vorgegebenen Standard - der sog. Vergleichslage.
Somit können auch Fälle, die im Hinblick auf Schadstoffe und örtliche Verhältnisse völlig
unterschiedlich sind, in Bezug auf ihr Gefährdungspotential für die Schutzgüter miteinander
verglichen werden. Als Ergebnis wird für das jeweilige Objekt eine Bewertungsziffer festgelegt.
Diese Ziffer bestimmt mit Hilfe der Handlungsmatrix das weitere Vorgehen und weist
unter Berücksichtigung der Bedeutung des Schutzguts dem Objekt einen Platz in der Prioritätenliste
zu.
Als Vergleichslage wird eine nach den Regeln der Technik eingerichtete und abgeschlossene
Hausmülldeponie herangezogen, wie sie im Deponiemerkblatt der LAGA vom 1.9.1978 beschrieben
ist:
• Gestaltung, Abdeckung, Bewuchs und Unterhaltung der Oberfläche nach den Regeln
der Technik
• kein Fremdwasserzufluß
• Abdichtung der Sohle mit mineralischer Dichtung, kf-Wert kleiner als 10 -8 m/s
• geordnete Entwässerung der Sohle
Die in der Altablagerung enthaltenen Abfälle bzw. kontaminierten Böden werden daraufhin
beurteilt, ob sie auf einer solchen Deponie ablagerbar wären. Als Ergebnis ergibt sich, ob der
Stoff für eine Deponierung zu gefährlich ist (D), unter fachlicher Kontrolle gelagert werden
kann (C), ob er ohne fachliche Kontrolle abgelagert werden kann (B) bzw. der Stoff gänzlich
ungefährlich ist (A): Stoffgefährlichkeit in Vergleichslage r0.
Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg Seite 4