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24 Bewertung altlastverdächtiger Flächen XUMA-Bewertung

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4. Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse<br />

<strong>XUMA</strong>-<strong>Bewertung</strong><br />

Die Anpassung des Ausgangsrisikos, der Stoffgefährlichkeit r0 bei Altablagerungen und des<br />

standortspezifischen r0 bei Altstandorten, an die örtlichen Verhältnisse erfolgt in drei Verfahrensschritten:<br />

Stoffaustrag (mI), -eintrag (mII) -wirkung (mIII). Dabei werden die tatsächlichen<br />

örtlichen Verhältnisse mit einer standardisierten Situation verglichen, die dem m-Wert 1,0<br />

entspricht. Es wird dabei abgeschätzt, ob sich die gegebenen Verhältnisse gegenüber dem<br />

Vergleichszustand gefahrenvermindernd oder -erhöhend auswirken.<br />

In mI bis mIII werden die Möglichkeiten zur Entstehung von Sickerwasser und dessen Weg<br />

durch die ungesättigte Zone ins Grundwasser beurteilt. Der Bearbeiter entwickelt aufgrund der<br />

vorliegenden Informationen und seiner Erfahrung mit den örtlichen Untergrundverhältnissen<br />

ein hydrogeologisches Arbeitsmodell, das er soweit als möglich durch quantitative Angabe<br />

von Parametern konkretisiert. Der resultierende rIII -Wert beschreibt das Risiko der Kontaminationswirkung<br />

auf das Schutzgut und bestimmt den weiteren Handlungsbedarf.<br />

Im mIV wird die Grundwassernutzung, d.h. die Bedeutung des Schutzguts betrachtet. Der resultierende<br />

rIV -Wert stellt das Risiko für die Prioritätensetzung dar.<br />

4.1 Schadstoffaustrag mI<br />

Das Transportmedium für austretende Schadstoffe ist Wasser, solange es sich nicht um flüssige,<br />

nichtwässrige Stoffe handelt, die in Phase austreten. Die Zu- und Austrittsmöglichkeiten<br />

für Wasser sind daher für die Größe des Schadstoffaustrages maßgebend. Wichtigstes Kriterium<br />

ist dabei die Lage des Gefahrenherdes zum Grundwasser: Liegt die Ablagerungssohle<br />

bzw. der tiefste bekannte Kontaminationspunkt im Grundwasser, im Grundwasserwechselbereich<br />

oder in der ungesättigten Zone?<br />

4.1.1 mI bei Altablagerungen<br />

In diesem Verfahrensschritt wird die Qualität und Wirksamkeit von technischen Barrieren<br />

gegen den Zu- und Austritt von Wasser in oder aus dem Ablagerungskörper betrachtet. Dabei<br />

sind außer der Art und Qualität von Oberflächen- und Sohlabdichtungen auch Oberflächenwasserableitungen<br />

bzw. Sohldrainagen von Bedeutung. Abdichtende Schichten werden dabei<br />

als risikomindernd angesehen, wenn die entsprechenden Wasserströme auch kontrolliert abgeleitet<br />

werden. Weiterhin spielen die Größe des Ablagerungskörpers und die Niederschlagsmenge<br />

sowie Wasserzutritte in Form von Hang- und Schichtwasser eine Rolle für die potentielle<br />

Sickerwassermenge.<br />

Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg Seite 10

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