24 Bewertung altlastverdächtiger Flächen XUMA-Bewertung

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Die Risikowerte ermitteln sich wie folgt: Austragsrisiko: rI = mI • r0 Risiko des Schadstoffeintrags: rII =mII • rI XUMA-Bewertung Risiko der Wirkung im Schutzgut: rIII = mIII • rII (Risiko der örtlichen Verhältnisse, tatsächliches Risiko) Gewichtetes Risiko: rIV = mIV • rIII Dabei ist rIII das handlungsbestimmende Risiko (RHB) und rIV das Risiko für die Prioritätensetzung (RPS). Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg Seite 6
3. Ermittlung des Ausgangsrisikos XUMA-Bewertung Das Ausgangsrisiko für die Bewertung von Altablagerungen wird festgelegt durch eine Abschätzung der potentiellen Deponierbarkeit des im Gefahrenherd vorliegenden Schadstoffgemisches in einer Hausmülldeponie nach den Regeln der Technik und des sich daraus ergebenden Handlungsbedarfs ; es wird dort als "Stoffgefährlichkeit r0" bezeichnet. Dieses Konzept läßt sich auf die Betrachtung von Altstandorten übertragen, wenn unter dem Gefahrenherd - bei Altablagerungen der Ablagerungskörper - der kontaminierte Bereich des Untergrundes verstanden wird. Das Ausgangsrisiko wird dann als "standortspezifischer r0" bezeichnet.. 3.1 r0 bei Altablagerungen In aller Regel ist es unmöglich, die genaue Zusammensetzung einer Altablagerung in der historischen Erkundung zu ermitteln, da keine Eingangskontrolle und Registrierung des abgelagerten Materials stattfand. Auch durch Beprobung des Ablagerungskörpers bei der orientierenden Erkundung lassen sich bestenfalls grobe Anhaltspunkte gewinnen, da eine repräsentative Probenahme infolge der Heterogenität von Altablagerungen ausgeschlossen ist. Dennoch müssen aber für die Bewertung Annahmen über die stoffliche Zusammensetzung getroffen werden. Die Abschätzung der Abfallanteile basiert im Rahmen der historische Erkundung auf der Auswertung von Akten, der Personenbefragung und Überlegungen über Zeitraum und Einzugsgebiet der Altablagerung. Die daraus resultierende Modellvorstellung soll in Form von Prozentangaben über die Anteile von Erdaushub, Bauschutt, Hausmüll und Sondermüll konkretisiert werden. Dabei sind die hausmüllähnlichen Gewerbeabfälle dem Hausmüllanteil zuzuordnen, unter Sondermüll ist nur der wirkliche "Giftmüll" zu verstehen. Aus diesen Prozentangaben wird für jede Abfallart ein initialer Risikowert r0i berechnet, wobei zum Teil weiterer Merkmale einbezogen werden: • Für Hausmüll ist die Stoffgefährlichkeit abhängig vom Mineralisierungsgrad des abgelagerten Materials, sie nimmt mit fortschreitendem Abbau der organischen Inhaltsstoffe ab. Der r0i,HM- Wert variiert von 1,5 bei kleinen, alten Hausmüllablagerungen bis zu 3,0 bei entsprechend großen und frischen Ablagerungen. Als Parameter für den Verrottungsgrad des Hausmülls wird, in Anlehnung an den Leitfaden Deponiegas, das Deponiealter und die Mächtigkeit der Ablagerung verwendet. • Der r0i, für den Sonderabfall (r0i,SA) steigt mit zunehmendem Anteil von 2,7 (ab 2% Anteil) bis zu einem Wert von 6,0 (über 75%)an, wobei in das Kalkül unter anderem das Mengenverhältnis Hausmüll zu Sondermüll eingeht. Sondermüllanteile unter zwei Prozent werden nicht bewertet. • Die Standard-Stoffgefährlichkeit für Erdaushub beträgt 0,2, der für Bauschutt 1,0. Dabei wird von "harmlosem" Material ausgegangen. In begründeten Einzelfällen, z.B. beim Vorliegen von kontaminiertem Erdaushub, können die r0i,EA bzw. r0i,BS in einem weiten Bereich korrigiert werden. Die r0i- Werte für die einzelnen Abfallarten werden verglichen und der höchste der vier Werte wird als r0-Wert angesetzt. Bei Ablagerungen mit dominierendem Hausmüllanteil kann zu- Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg Seite 7
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