Anholter Schützenpostille 2013 - Ausgabe 02

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Die Königin aus dem Jahre 1956 erinnert sich! Königspaar 1956 - König: Günter Vickermann Königin: Liesel Kock Am 9.Oktober 2012 führte ich ein Gespräch mit der Königin des Bürger-Schützenvereins Anholt aus dem Jahre 1956, Frau Liesel Kock. Sie ist die älteste der ehemaligen Königinnen unseres Vereins. Vorweg muss ich sagen, ich war überrascht, mit welcher Begeisterung sie von diesem Königsjahr gesprochen hat. Auf meine Frage, ob sie denn an jenem Montagmorgen an der Vogelstange gewesen sei, antwortete sie: „Nein, das war damals nicht üblich. Mein Mann war ja auch Offizier und ein gastfreundlicher Mensch, so kam er meistens mit ein paar Leuten und Offizieren nach dem Vogelschießen zu uns. Dann hatte ich eine Rindfleischsuppe vorbereitet, welche verzehrt wurde bis zum nächsten Antreten. Wir hatten ja,“ so erzählt sie weiter, „ein internationales Transportunternehmen und da musste ich auch auf dem Schützenfest die Geschäfte leiten. Weiterhin bestand meine Hauptaufgabe darin, dafür zu sorgen, dass genügend weiße Hemden und Hosen gebügelt waren, “ erzählt sie schmunzelnd. „Feiern ging ich meistens dann am Montagabend zum Krönungsball. Es war auch nicht abgesprochen, dass ich Königin werden sollte.“ 30 Sie habe in der Küche gestanden, als die Adjutanten auf ihren Pferden gekommen seien um ihr zu sagen, dass sie Königin sei. Ihr sei nur noch die Zeit geblieben, um die Schürze abzulegen. Dann hätte auch schon das Taxi von Franz Thuilot vor der Tür gestanden um sie zum Dreckers-Saal zu bringen. Auch hätte sie kein passendes Ballkleid gehabt, worauf der Vorstand den Vorschlag machte, nach Bocholt zu fahren und eines zu kaufen. Bei der Thronzusammenstellung, so erzählt sie weiter, hätte man sorgfältig darauf geachtet, dass Leute aus allen Schichten der Bevölkerung berücksichtigt wurden. Den Festumzug hat sie in sehr guter Erinnerung, viele Menschen hätten am Straßenrand gestanden. Zum Krönungsball, erschien auch Fürstin Ida zu Salm Salm (die Mutter des jetzigen Fürsten) um zu gratulieren. Gut erinnert sie sich daran, dass das Thronmitglied Willi Stremmer sich dazu bereit erklärte, zwei Tänze mit der Fürstin zu wagen. Im ersten Jahr, so erzählt sie mir, hätte es für die Königin noch kein Diadem gegeben. Die schwere Königskette hätte man den ganzen Abend tragen und auch damit tanzen müssen. Königspaar 1956/1957 König: Günter Vickermann Königin: Liesel Kock Das Diadem wurde erst in ihrem 2. Königinnenjahr angeschafft. Auch ein Kinderschützenfest gab es damals noch nicht. Auf Anregung von ihr und ihrem König Günter Vickermann ist dann der Kinderreigen eingeführt worden. Das Königspaar tanzte mit allen Kindern diesen Reigen, und die Kinder wurden anschließend mit Bonbons belohnt. Was sie damals und viele folgende Jahre als schön empfand und heute vermisst, ist der Gottesdienst am Sonntagmorgen in der Pfarrkirche. Zum Schluss der Messe zog das Fanfarenkorps ein und mit dem „Nun danket alle Gott“, ließ es die
Königspaar Günter Vickermann und Liesel Kock mit ihrem Throngefolge Kirche erbeben. „Das war immer ein tiefes Empfinden“, sagte sie. Als ich Frau Kock nach ihren Hobbys fragte, antwortete sie: „Ich gehe regelmäßig zum Seniorennachmittag, ich lese und stricke leidenschaftlich gerne, bin viel mit dem Fahrrad in der Natur und beobachte dabei die Tiere, das ist für mich Therapie um gesund zu bleiben.“ Es wurde noch über viele andere Begebenheiten der damaligen Zeit gesprochen die sehr interessant waren. Zum Schluss bedankte ich mich bei der ehemaligen Königin und ihrer Tochter, die dem Gespräch beiwohnte, für die Bereitschaft mit mir zu sprechen. Manfred Schemkes (Präsident) Ausholen des Königspaares aus dem Ratskeller im 2. Jahr ihrer Regentschaft Auszeichnung der Preisträger durch die Königin 31
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