Sei Mit unS - Marienhospital Stuttgart
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gebete in dunkLen stunden<br />
Meine Hoffnung geht zu Ende, Gott!<br />
In mir wird die Angst lähmend und groß.<br />
Ich taste nach dir, mein Gott,<br />
in meiner Angst vor diesem einsamen Weg.<br />
Ich habe Angst,<br />
dass die Schmerzen unerträglich werden;<br />
Angst, dass mein Verstand vor dem Körper aussetzt;<br />
Angst, das loszulassen, was mir vertraut ist.<br />
Was bleibt, wenn die Hoffnung zu Ende ist?<br />
Gott, bist du dann im Abgrund?<br />
Bist du die Hoffnung im Nichts?<br />
So gerne möchte ich glauben, dass du mich<br />
erwartest – komm mir doch entgegen!<br />
Andrea Kohler<br />
Gott, zu dir rufe ich ...<br />
hilf mir beten und meine Gedanken sammeln;<br />
ich kann es nicht allein.<br />
In mir ist es finster, aber bei dir ist Licht –<br />
ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht –<br />
ich bin kleinmütig, aber bei dir ist die Hilfe –<br />
ich bin unruhig, aber bei dir ist Frieden.<br />
In mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist die Geduld –<br />
ich verstehe deine Wege nicht,<br />
aber du weißt den rechten Weg für mich.<br />
Dietrich Bonhoeffer<br />
rufe mich an in der not – PsaLmen<br />
Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen –<br />
woher kommt mir Hilfe?<br />
Meine Hilfe kommt vom Herrn,<br />
der Himmel und Erde gemacht hat.<br />
Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen,<br />
und der dich behütet, schläft nicht.<br />
Siehe, der Hüter Israels schläft<br />
und schlummert nicht.<br />
Der Herr behütet dich.<br />
Der Herr ist dein Schatten über deiner rechten Hand,<br />
dass dich des Tages die Sonne nicht steche,<br />
noch der Mond des Nachts.<br />
Der Herr behüte dich vor allem Übel,<br />
er behüte deine Seele.<br />
Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang<br />
von nun an bis in Ewigkeit!<br />
Psalm 121<br />
Der Herr ist mein Hirte,<br />
mir wird nichts mangeln.<br />
Er weidet mich auf einer grünen Aue<br />
und führet mich zum frischen Wasser.<br />
Er erquicket meine Seele.<br />
Er führet mich auf rechter Straße,<br />
um seines Namens willen.<br />
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal,<br />
fürchte ich kein Unglück;<br />
denn du bist bei mir,<br />
dein Stecken und Stab trösten mich.<br />
Du bereitest vor mir einen Tisch<br />
im Angesicht meiner Feinde.<br />
Du salbest meine Haupt mit Öl<br />
und schenkest mir voll ein.<br />
Gutes und Barmherzigkeit<br />
werden mir folgen mein Leben lang<br />
und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.<br />
Psalm 23<br />
unser Leben – in gottes hand<br />
Herr, ich denke zurück.<br />
Ich gehe noch einmal den Weg<br />
durch alle meine Jahre.<br />
An das Gute, das du mir getan hast,<br />
denke ich und danke dir.<br />
An die Menschen, mit denen ich gelebt habe,<br />
an alle Freundlichkeit und Liebe.<br />
An jeden glücklichen Tag<br />
und jede erquickende Nacht.<br />
An die Güte, die mich bewahrt hat in Stunden der<br />
Angst und der Schuld und der Verlassenheit.<br />
An das Schwere, das ich getragen habe, denke ich.<br />
An Jammer und Mühsal, deren Sinn ich nicht sehe.<br />
Dir lege ich es in die Hand und bitte dich:<br />
Wenn ich dir begegne, zeige mir den Sinn.<br />
Ich denke zurück, Herr, an all die vielen Jahre.<br />
Mein Werk ist vergangen,<br />
meine Träume sind verflogen, aber du bleibst.<br />
Lass mich nun im Frieden aufstehen<br />
und heimgehen zu dir,<br />
denn ich habe deine Güte gesehen.<br />
Jörg Zink<br />
Wie auf einem großen Tisch<br />
breite ich mein Leben vor dir aus, o Herr.<br />
Betrachte du es mit deinen liebenden Augen.<br />
Gelungenes liegt neben meinen Scherben:<br />
So war es, alles wird nun offenbar vor dir.<br />
Mir ist nicht bang vor deinem Blick.<br />
Hab deine Güte doch ein Leben lang erfahren.<br />
Darum vertrau ich auch beim letzten Atemzug<br />
auf dein Geleit in andere, unbekannte Welten.<br />
Ein letztes Danke für alles, was mein Leben war:<br />
Die Menschen, die mir in Liebe begegnet sind, und<br />
die Talente, die du mir geliehen hast,<br />
dankbar gebe ich sie zurück in deine Hand.<br />
Josef Wiedersatz<br />
wenn du mir etwas gutes tun möchtest<br />
Lass mich in den letzten Stunden meines Lebens<br />
nicht allein.<br />
Bleibe bei mir,<br />
aber versuche auch zu erspüren,<br />
wenn ich allein sein möchte oder Stille brauche.<br />
Bleibe bei mir, auch wenn mich Zorn, Angst,<br />
Traurigkeit und Verzweiflung heimsuchen,<br />
und hilf mir,<br />
zum Frieden hindurchzugelangen.<br />
Falls du ratlos an meinem Bett sitzt,<br />
weil ich nicht mehr mit dir reden kann –<br />
ich höre alles, was du sagst.<br />
Schön wäre es, mir etwas zu sagen,<br />
was es mir nicht schwerer, sondern leichter macht,<br />
mich zu trennen.<br />
So vieles, fast alles, ist jetzt nicht mehr wichtig.<br />
Ich höre, obwohl ich schweigen muss<br />
und nun auch schweigen will.<br />
Halte meine Hand. Ich will es mit der Hand sagen.<br />
Wische mir den Schweiß von der Stirn.<br />
Streiche mir die Decke glatt.<br />
Wenn nur noch Zeichen sprechen können,<br />
so lass sie sprechen.<br />
Dann wird auch das Wort zum Zeichen.<br />
Und ich wünsche mir, dass du beten kannst.<br />
Klage nicht an, sondern sage Danke:<br />
Du sollst von mir wissen,<br />
dass ich der Auferstehung näher bin als du.<br />
Lass mein Sterben dein Gewinn sein.<br />
Lebe dein Leben fortan bewusster.<br />
Es wird schöner, reifer und tiefer, inniger und<br />
freudiger sein, als es zuvor war,<br />
vor meiner letzten Stunde,<br />
die meine erste ist.