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aluminium - MICRO TECHNICA® TECHNOLOGIES GmbH

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t e c h n o l o g i e<br />

MicroStream-Strömungsschleifen für präzise endbearbeitung<br />

Zunehmende Miniaturisierung sowie<br />

steigende Anforderungen an Oberflächen<br />

und Funktionskanten führen dazu, dass<br />

herkömmliche Verfahren zur Bearbeitung<br />

der Werkteile oftmals nicht ausreichen.<br />

Zudem steigen die Anforderungen an<br />

die Standfestigkeit der Teile im gleichen<br />

Maße wie die Toleranzen in der Fertigung<br />

kleiner werden. Das „MicroStream“-<br />

Strömungsschleifen der Micro Technica<br />

Technologies <strong>GmbH</strong> aus Kornwestheim<br />

bietet hier höchste Wiederholgenauigkeit<br />

und Prozesssicherheit. Charakteristisch<br />

für das Verfahren ist, dass die Herstellung<br />

des Flächenkontaktes zwischen Werkstück<br />

und abrasiven Medium ohne ein<br />

formübertragendes Gegenstück zustande<br />

kommt. Damit ist das Strömungsschleifen<br />

(auch Druckfließläppen genannt) auch<br />

dann einsetzbar, wenn konventionelle<br />

Verfahren durch konstruktiv bedingte<br />

Einschränkunken scheitern.<br />

Das Strömungsschleifen ermöglicht die Bearbeitung<br />

von innenliegenden Oberflächen und<br />

das Entgraten an schwer zugänglichen Stellen.<br />

Im Vordergrund stehen dabei eine bessere<br />

Wirtschaftlichkeit sowie Präzision und Standfestigkeit<br />

der Werkstücke.<br />

Micro Technica Technologies hat ein spezielles,<br />

hoch viskoses Schleifmittel (Streamer)<br />

entwickelt, das aus einem Polymer-Kunststoff<br />

sowie Schleifkornanteilen besteht. Die Kunststoffmasse<br />

dient als flexibles Trägermaterial für<br />

das Schleifmittel, das je nach Aufgabenstellung<br />

und zu bearbeitendem Werkstoff unterschiedlich<br />

gekörnt und konzentriert sein kann. Dieser<br />

Streamer wird mit speziellem Druck in und<br />

über das Werkstück oder Bauteil gelenkt und<br />

beginnt dort mittels der Strömung, die durch<br />

die Hubbewegung der Maschine entsteht, seine<br />

gezielte abrasive Tätigkeit. Das Ergebnis<br />

MicroStream flow grinding for<br />

high-precision finish machining<br />

The result if increasing miniaturisation<br />

and stricter demands relating to surface<br />

quality and functional edges is that conventional<br />

workpiece machining methods<br />

are often inadequate. Moreover, the<br />

demand for component endurance is increasing<br />

while at the same time manufacturing<br />

tolerances are becoming smaller.<br />

For many applications the ‘MicroStream’<br />

flow grinding process developed by Micro<br />

Technica Technologies, offers maximum<br />

reproduction accuracy and process reliability.<br />

A feature of the method is that surface<br />

contact between the workpiece and<br />

the abrasive medium takes place without<br />

any shape-imparting counter-component.<br />

Thus, flow grinding (also known as pressure-flow<br />

lapping) can be used even when<br />

conventional methods are excluded because<br />

of restrictions imposed by design.<br />

ist eine äußerst feine und glatte Struktur der<br />

Oberfläche. Das so bearbeitete, entgratete und<br />

geschliffene Werkstück ist präzise gerundet<br />

und nahezu frei von Reibungswiderständen<br />

und sonstigen störenden Einflüssen.<br />

Die MicroStream-Schleifmaschine hat zwei<br />

Aufgaben: das Klemmen der Werkstückaufnahme<br />

sowie das Pumpen des Mediums. Der<br />

Flow grinding enables internal surfaces to be<br />

machined and deburred in areas where access<br />

is difficult. Its major advantages are greater<br />

economy, workpiece precision and endurance.<br />

Micro Technica Technologies has developed<br />

a special, high-viscosity grinding medium<br />

(known as the streamer) which consists<br />

of a polymer plastic containing grinding grain<br />

fractions. The plastic mass serves as a flexible<br />

vehicle for the grinding medium, whose grain<br />

size and concentration can be varied according<br />

to the task concerned and the material to be<br />

machined. The streamer is directed into and<br />

over the workpiece or component at a controlled<br />

pressure, where by virtue of the flow produced<br />

by the stroke movement of the machine<br />

it begins its targeted abrasive action. The result<br />

is an exceptionally fine and smooth surface<br />

structure. The workpiece machined, deburred<br />

78 ALUMINIUM · 1-2/2012


Abbildungen: MicroStream<br />

MicroStream-Strömungschleifen vorher und nachher<br />

MicroStream flow grinding before and afterwards<br />

and ground in this way is rounded off precisely<br />

and is virtually free from frictional resistances<br />

and other interfering effects.<br />

The MicroStream grinding machine has to<br />

do two things: clamp the workpiece holder and<br />

pump the medium. The streamer is, as it were,<br />

a ‘tool’ specially formulated for the applica-<br />

tion concerned, which circulates in a closed<br />

circuit within the machine.<br />

The streamer for deburring contains an<br />

additive which envelops individual grinding<br />

grains present in the polymer with a protective<br />

film during laminar flow. This film prevents<br />

detectable material removal from surfaces<br />

contacted by the medium. At the instant of a<br />

change in direction, however, as happens for<br />

example at an edge, due to inertia a point of<br />

the grinding rain breaks through the protective<br />

film and can cut material away. After the<br />

direction change the grain is enveloped again<br />

and the protective film acts as before.<br />

A grinding medium with these properties<br />

is ideal for the finish machining of high-precision<br />

components without adverse effect on<br />

existing tolerances in the µm range. A more<br />

frequent change of the flow direction results<br />

in uniform radius formation on the geometry<br />

being ground. For components requiring precise<br />

deburring of areas not easily accessible,<br />

along with the production of an excellent surface<br />

finish, MicroStream grinding is particularly<br />

suitable.<br />

A decisive factor for the technical development<br />

of the flow grinding process more than<br />

Streamer ist hierbei ein speziell für den jeweiligen<br />

Anwendungsfall hergestelltes „Werkzeug“,<br />

das in einem geschlossen Kreislauf<br />

innerhalb der Maschine zirkuliert.<br />

Der Streamer zum Entgraten enthält einen<br />

Zusatz, der das einzelne im Polymer befindliche<br />

Schleifkorn bei laminarer Strömung mit<br />

einem Schutzfilm umgibt. Dieser Film verhindert<br />

auf mediumkontaktierten Flächen messbaren<br />

Werkstoffabtrag. Im Moment der Richtungsänderung,<br />

wie er beispielsweise an einer<br />

Kante erfolgt, tritt aufgrund der Trägheit eine<br />

Spitze des Schleifkorns aus dem Schutzfilm<br />

aus und kann Material spanend bearbeiten.<br />

Nach der Richtungsänderung wird das Korn<br />

wieder umhüllt und der Schutzfilm wirkt wie<br />

zuvor beschrieben.<br />

Ein Schleifmedium mit diesen Eigenschaften<br />

ist hervorragend zur Endbearbeitung<br />

hoch genauer Bauteile geeignet, ohne dass bestehende<br />

Toleranzen im µm-Bereich verletzt<br />

werden. Ein häufiger Wechsel der Fließrichtung<br />

ergibt eine gleichmäßige Radienbildung<br />

an der geschliffenen Geometrie. Für Bauteile,<br />

bei denen präzises Entgraten von schwierig<br />

zugänglichen Stellen und das gleichzeitige<br />

Erzeugen einer hochwertigen Oberfläche gewünscht<br />

wird, ist das MicroStream-Schleifen<br />

besonders geeignet.<br />

Ausschlaggebend für die technologische<br />

Entwicklung des Strömungsschleifverfahrens<br />

vor mehr als 30 Jahren waren erhebliche<br />

Unzulänglichkeiten bei der Bearbeitung innenliegender<br />

Werkstückgeometrien wie Bohrungsverschneidungen<br />

und Durchbrüche unter<br />

Verwendung konventioneller Fertigungsverfahren.<br />

Prinzipiell hat sich an der Aufgabenstellung<br />

bis heute nichts geändert. Aus der<br />

verfahrensimmanenten Möglichkeit der flexiblen<br />

Anpassung an bestehende Werkstückgeometrien<br />

und deren Bearbeitung resultiert<br />

auch das Gros an Einsatzfällen.<br />

Die konstruktive Auslegung der zur Innenbearbeitung<br />

genutzten Vorrichtungen kann<br />

aufgrund der Werkstückgeometrie auf den<br />

Einbau kostenintensiver, weil stark mediumkontaktierter,<br />

querschnittsreduzierender Kerne<br />

verzichten. Der kleinste Querschnitt mit<br />

der höchsten Fließgeschwindigkeit und dem<br />

stärksten Materialabtrag ist im Werkstück<br />

lokalisiert. Daher unterliegt die Vorrichtung<br />

keinem verfahrensbedingten Verschleiß. Insgesamt<br />

besteht die Vorrichtung aus weniger<br />

Einzelteilen und ist mit geringerem Fertigungsaufwand<br />

als eine Vorrichtung zur Außenbearbeitung<br />

herzustellen und daher auch<br />

kostengünstiger.<br />

Bei Endbearbeitungsverfahren sehr komplizierter,<br />

dreidimensionaler Konturen ist der<br />

Einsatz des Strömungsschleifens besonders<br />

t e c h n o l o g y<br />

geeignet. Die Erzeugung solcher Konturen erfolgt<br />

auf mehrachsigen Werkzeugmaschinen<br />

mit Oberflächenwerten, die den gestellten<br />

Bauteilanforderungen jedoch nicht genügen<br />

und nur durch das Strömungsschleifen erreicht<br />

werden können. Die zu bearbeitenden<br />

komplizierten Konturen bedingen zwangsläufig<br />

auch einen erheblich höheren Konstruktions-<br />

und Fertigungsaufwand beim Vorrichtungsbau.<br />

Im Gegensatz zur Innenbearbeitung<br />

muss bei der Außenbearbeitung durch die<br />

Anordnung einer Gegenform ein Durchflussquerschnitt<br />

erst geschaffen werden.<br />

Vielfach ist diese Vorgabe nur durch den<br />

Einsatz von gießbaren Polyurethanen zu verwirklichen.<br />

Da die Gegenform verfahrensbedingt<br />

ständig dem abrasiven Mediumfluss<br />

ausgesetzt wird, ist der zu erwartende Vorrichtungsverschleiß<br />

erheblich höher als bei<br />

der Innenbearbeitung. Trotz der Mehraufwendungen<br />

und offensichtlichen Nachteile im<br />

Vergleich zur Innenbearbeitung gibt es derzeit<br />

kein alternatives Fertigungsverfahren für derart<br />

kompliziert geformte Bauteile im Bereich<br />

der Oberflächenendbearbeitung.<br />

Die präzise Form sowie die Oberflächenstruktur<br />

der strömungsgeschliffenen Bauteile<br />

ist einzigartig. Deshalb wird das Verfahren<br />

vor allem in hoch technisierten Industrien mit<br />

hohen Qualitäts- und Präzisionsansprüchen<br />

eingesetzt. Anwendungsbeispiele findet man<br />

heute unter anderem in der Medizintechnik<br />

(Membranen, Ventile, Pumpen), in der Kunststoff-<br />

und Aluminiumindustrie, in der Luftund<br />

Raumfahrttechnik (Turbinen, Brennkammern,<br />

Leitschaufeln), im Werkzeug und Formenbau<br />

(Fittings, Formen, Matrizen).<br />

Der Streamer ist das Werkzeug zum Strömungsschleifen.<br />

Entsprechend der Bearbeitungsaufgabe<br />

ist zwischen den Arbeitsgängen<br />

Entgraten und / oder Polieren zu unterscheiden.<br />

Den daraus resultierenden Anforderungen<br />

wird zuallererst durch die Medienzusammensetzung<br />

und danach mittels geeigneter<br />

Bearbeitungsparameter entsprochen.<br />

Der wesentliche Unterschied zwischen<br />

einem Entgrat- und einem Poliervorgang<br />

beim Strömungsschleifen besteht in dem<br />

lokal und geometrisch bestimmten Materialabtrag<br />

an einer Kante (Entgraten) bzw. auf<br />

einer Fläche (Polieren), siehe Abbildungen.<br />

Das abzutragende Materialvolumen kann in<br />

beiden Einsatzfällen durchaus eine gleiche<br />

Größenordnung besitzen und hat deshalb für<br />

die Auswahl der Korngröße und der Viskosität<br />

des Mediums keine Bedeutung. Diese Parameter<br />

werden ausschließlich durch den am oder<br />

im Werkstück befindlichen Durchflussquerschnitt<br />

bestimmt.<br />

■<br />

ALUMINIUM · 1-2/2012 79


t e c h n o l o g y<br />

30 years ago was that when conventional<br />

methods were used, there were considerably<br />

inadequacies in the machining of internal<br />

workpiece geometries, such as bore intersections<br />

and perforations. In principle nothing<br />

about such jobs has changed. Most industrial<br />

applications are related to the process-inherent<br />

possibility of flexible adaptation to, and the<br />

machining of existing workpiece geometries.<br />

Thanks to the workpiece geometry, in the design<br />

of the devices used for internal machining<br />

it is not necessary to incorporate cores, which<br />

are cost-intensive because they are severely<br />

affected by contact with the abrasive medium<br />

and which reduce the cross-section. The<br />

smallest cross-section with the highest flow<br />

rate and hence the greatest removal of material<br />

is localised inside the workpiece. Thus,<br />

the device itself is not affected by processrelated<br />

wear. Overall, the device comprises<br />

fewer individual components, it costs less to<br />

produce than a device for external machining,<br />

and is therefore comparatively inexpensive.<br />

The use of flow grinding is especially well<br />

suited for the final machining of very complex,<br />

three-dimensional contours. Such contours<br />

are produced using multi-axis machine-tools,<br />

but have surface quality values which often do<br />

not meet specified component requirements,<br />

which can only be achieved by flow grinding.<br />

The machining of complex contours necessarily<br />

entails considerably greater design and<br />

production cost and effort for the construction<br />

of the machining device. In contrast to internal<br />

machining, for external machining a throughflow<br />

cross-section must first be created by a<br />

suitably positioned counter-shape.<br />

This requirement can often only be realised<br />

by the use of castable polyurethanes. Since by<br />

the nature of the process the counter-shape is<br />

constantly exposed to the flow of abrasive medium,<br />

the wear of the device can be expected<br />

top be substantially greater than in the case<br />

of internal machining. However, despite the<br />

additional cost and effort and the clear disadvantages<br />

compared with internal machining,<br />

at present there is no alternative production<br />

method for components of such complex shape<br />

when it comes to surface finish-machining.<br />

The highly precise shape and surface structure<br />

of components finished by flow grinding<br />

are unique. Accordingly, the technique is used<br />

in high-tech industries where the demand for<br />

quality and precision is strict. Nowadays, examples<br />

of its application exist in medical technology<br />

(membranes, valves, pimps), in the<br />

plastics and <strong>aluminium</strong> industries for tool and<br />

hardened metal fabrication (dies, tablet-making<br />

moulds, drawing dies, removal of eroded<br />

layers), in aerospace technology (blisks, turbines,<br />

combustion chambers, vanes), in die<br />

and mould fabrication (fittings, moulds, dies)<br />

and in numerous other applications.<br />

Streamer selection<br />

The streamer is in effect the flow-grinding tool.<br />

Depending on the machining task, a distinction<br />

is made between the work steps for deburr-<br />

ing and / or for polishing. The requirements<br />

resulting from this are met above all by formulating<br />

the composition of the medium, and<br />

then by the choice of suitable operating parameters.<br />

The essential difference between a deburring<br />

and a polishing process during flow grinding<br />

consists in the local and geometry-related<br />

determined removal of material at an edge (deburring)<br />

or over a surface (polishing), see images.<br />

In the two cases the volume of material<br />

to be removed can be about the same, and this<br />

is therefore not an important factor for choosing<br />

the grain size and viscosity of the medium.<br />

These parameters are determined exclusively<br />

by the through-flow cross-section that exists<br />

over or in the workpiece. ■<br />

80 ALUMINIUM · 1-2/2012

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