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Dorfrundgang Konzen - Eifel-Tipp.de

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Die älteste Siedlung <strong>de</strong>r Region<br />

Wer auf <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sstraße durch <strong>Konzen</strong> fährt, käme wohl kaum<br />

auf <strong>de</strong>n Gedanken, dass es sich bei diesem Dorf um die älteste<br />

Siedlung <strong>de</strong>r Region han<strong>de</strong>lt. Seit <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 8. Jahrhun<strong>de</strong>rts,<br />

rund 400 Jahre vor <strong>de</strong>m Bau <strong>de</strong>r Monschauer Burg und ca. 550 Jahre<br />

vor <strong>de</strong>r Ersterwähnung Monschaus als „stat“, wur<strong>de</strong> „Compendium“,<br />

wie es in einer Urkun<strong>de</strong> von 888 genannt wird, in Fortsetzung<br />

einer römerzeitlichen Siedlung zum Zentrum <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rbesiedlung<br />

<strong>de</strong>s Monschauer Lan<strong>de</strong>s. Wir wer<strong>de</strong>n daher auf unserem<br />

Rundgang, neben zahlreichen an<strong>de</strong>ren Sehenswürdigkeiten, auch<br />

Zeugnissen aus <strong>de</strong>r frühen Geschichte <strong>de</strong>r Landschaft zwischen<br />

Hohem Venn und Rur begegnen.<br />

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<strong>Konzen</strong><br />

Die katholische Pfarrkirche gleich neben <strong>de</strong>m Wan<strong>de</strong>rparkplatz geht<br />

auf eine um 1160 erbaute dreischiffige romanische Säulenbasilika<br />

zurück. Das Untergeschoss <strong>de</strong>s Turmes stammt noch aus dieser Zeit.<br />

Erhalten geblieben sind auch die Umrissmauern <strong>de</strong>r spätgotischen Kirche<br />

aus <strong>de</strong>r ersten Hälfte <strong>de</strong>s 16. Jahrhun<strong>de</strong>rts. Danach erfuhr das Gotteshaus<br />

mehrere Umbauten und Restaurierungen, ohne dass <strong>de</strong>r<br />

Grundriss verän<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>. Nach ihrer Zerstörung während <strong>de</strong>s 2.<br />

Weltkrieges und anschließen<strong>de</strong>n Sicherungsarbeiten wur<strong>de</strong> die Kirche<br />

von 1952 bis 1954 nach Nor<strong>de</strong>n hin erweitert.<br />

Der Innenraum birgt Kunstschätze aus 9 Jahrhun<strong>de</strong>rten. Das Kruzifix<br />

<strong>de</strong>s Missionskreuzes an <strong>de</strong>r Stirnseite gegenüber <strong>de</strong>m Haupteingang<br />

stammt von 1766. Die um 1902 gefertigten Kreuzwegstationen an <strong>de</strong>r<br />

linken Längsseite <strong>de</strong>r Kirche sind das Werk <strong>de</strong>s Raerener Bildhauers<br />

Leonhard Menniken. Wohl <strong>de</strong>r älteste Gegenstand <strong>de</strong>r Nor<strong>de</strong>ifeler Kirchengeschichte<br />

ist <strong>de</strong>r aus graublauem Kalkstein gearbeitete Taufstein<br />

aus <strong>de</strong>m 12. Jahrhun<strong>de</strong>rt. Er steht im Chorraum <strong>de</strong>r alten Kirche,<br />

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umgeben von Grab- und Ge<strong>de</strong>nksteinen <strong>de</strong>s 17. und 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts,<br />

die man in einer Dorfkirche nicht vermuten wür<strong>de</strong>. Während <strong>de</strong>r<br />

Weihnachtszeit füllt eine geschmackvoll inszenierte Landschaftskrippe<br />

mit <strong>de</strong>m Mo<strong>de</strong>ll eines <strong>Eifel</strong>er Fachwerkhauses die Wän<strong>de</strong> aus.<br />

Man kann sich heute kaum vorstellen, dass die Menschen aus <strong>de</strong>r<br />

gesamten Region zum Teil noch bis ins 19. Jahrhun<strong>de</strong>rt hinein nach<br />

<strong>Konzen</strong> ziehen mussten, um einen Gottesdienst zu besuchen, ihre Kin<strong>de</strong>r<br />

taufen und ihre Toten bestatten zu lassen. Der „Liichewääsch“, <strong>de</strong>r<br />

westlich <strong>de</strong>r Kirche beginnt und bis nach Mützenich führt, zeugt noch<br />

davon.<br />

Vorbei an steinernen Grabkreuzen <strong>de</strong>s 17. und 18. Jahrhun<strong>de</strong>rts erreichen<br />

wir <strong>de</strong>n Friedhof. Wie archäologische Untersuchungen belegen,<br />

war dieser Ort bereits zur Römerzeit besie<strong>de</strong>lt. Zwischen <strong>de</strong>n Gräbern<br />

steht die Pankratiuskapelle. Ihre östliche Hälfte ist <strong>de</strong>r Rest <strong>de</strong>r um<br />

890 erbauten Mutterkirche <strong>de</strong>s Monschauer Lan<strong>de</strong>s. Sie gilt neben <strong>de</strong>m<br />

Aachener Dom als das älteste nachrömische Bau<strong>de</strong>nkmal <strong>de</strong>s Rheinlan<strong>de</strong>s.<br />

Der Legen<strong>de</strong> nach soll Papst Leo III. persönlich die Weihe vorgenommen<br />

haben. Dieses Gotteshaus, das früher Ziel großer Wallfahrten<br />

war, wur<strong>de</strong> 1196 durch <strong>de</strong>n oben erwähnten Neubau ersetzt. Vermutlich<br />

hat bereits zur Zeit Karls <strong>de</strong>s Großen hier als Teil <strong>de</strong>s karolingischen<br />

Königshofes ein Gotteshaus gestan<strong>de</strong>n.<br />

Der Feuerbach, in <strong>de</strong>r <strong>Konzen</strong>er Mundart „Vürbich“ genannt, wird<br />

schon 1620 als Vorbach <strong>de</strong>s Laufenbaches erwähnt. Hier war es auch,<br />

wo 1947 im Venndorf <strong>Konzen</strong> <strong>de</strong>r letzte Torf gestochen wur<strong>de</strong>. Was<br />

links <strong>de</strong>r Straße „In <strong>de</strong>r Vlötz“ auf <strong>de</strong>n ersten Blick wie ein gewöhnlicher<br />

Straßengraben aussieht, ist in Wirklichkeit ein Bach, an <strong>de</strong>m es<br />

einige romantische Stellen zu ent<strong>de</strong>cken gibt. Auch die „Vlötz“,<br />

<strong>de</strong>ren Name von „fließen“ abgeleitet ist, mün<strong>de</strong>t in <strong>de</strong>n Laufenbach.<br />

Von <strong>de</strong>r Stichstraße „Am Laufenbach“ aus folgen wir einem Fußweg,<br />

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Parkmöglichkeit: Wan<strong>de</strong>rparkplatz <strong>Konzen</strong>er Kirche<br />

Länge: 6° 15.16’, Breite: 50° 35.25’<br />

Rundganglänge: ca. 4 Kilometer; zahlreiche Rastmöglichkeiten;<br />

bis auf <strong>de</strong>n Wirtschaftsweg von <strong>de</strong>r Hohestraße<br />

zum Aussichtspunkt „Hohe“ durchgehend<br />

asphaltiert.<br />

Wan<strong>de</strong>rzeit: ca. 1,5 Stun<strong>de</strong>n<br />

Höhenunterschied: ca. 56 Meter; drei mittelschwere Anstiege und<br />

ein kurzer schwerer Anstieg; für Gehbehin<strong>de</strong>rte<br />

bedingt geeignet.

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