Deutsche Version - The Council of Canadians
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Handelsverhandlungen als auch in die FTAA einzubeziehen, was die USA jedoch strikt<br />
ablehnen. Als Lula und die Brasilianische Arbeiterpartei dann dem Sieg näher kamen,<br />
schwächte sich ihre Kritik gegenüber den USA und FTAA etwas ab. Jedoch, wie schon<br />
erwähnt, entschieden sich über 10 Millionen Wähler in einer Volksabstimmung, die 2002 von<br />
zivilgesellschaftlichen Gruppen organisiert wurde, gegen die FTAA.<br />
In der Vergangenheit hat Lula immer wieder gesagt, dass seine erste Handelspriorität sei, den<br />
Mercosur-Pakt zu stärken, der sich aus Brasilien, Argentinien, Uruguay, und Paraguay<br />
zusammensetzt. Mercosur zu einem stärkeren Handelspakt zu machen, so argumentiert Lula,<br />
würde den Ländern eine stärkere Position geben, um Konzessionen in der FTAA zu erreichen.<br />
Kurz nach seinem Amtsantritt verkündete Lula, dass er ein bilaterales Handelsabkommen<br />
zwischen Mercosur und den USA abschließen wolle, bevor weitere FTAA-Verhandlungen<br />
abgehalten werden sollten.<br />
Auf der anderen Seite sind die USA gerade dabei bilaterale Verhandlungen mit verschiedenen<br />
Regionen Lateinamerikas zu führen, einige davon sind auch schon abgeschlossen, allerdings<br />
mit Ausnahme der Mercosur-Länder. In letzter Zeit war diese Taktik der Eindämmung in bezug<br />
auf die FTAA die Hauptstrategie der USA. Hinter den Kulissen haben die USA z.B. mit Chile<br />
bilaterale Handelsabkommen abgeschlossen und sind jetzt gerade dabei, mit den<br />
zentralamerikanischen Ländern zu verhandeln.<br />
Nach unseren Informationen sind all diese bilateralen Vereinbarungen 'NAFTA-plus'-<br />
Vereinbarungen. Mit anderen Worten, sie sind ausgelegt alle Hauptkomponenten der NAFTA<br />
mit einzubeziehen, aber darüber hinaus noch neue Richtlinien und Auflagen hinzuzufügen, die<br />
die wirtschaftliche Liberalisierung weiter erleichtern; so z.B. die Abschaffung von Regeln und<br />
Gesetzen, die die Kapitalzu- und abflüsse über die eigenen Grenzen hinweg regulieren und<br />
kontrollieren sollen. Für die USA ist es nicht nur leichter und bequemer, bilaterale statt<br />
multilaterale Handelsabkommen zu verhandeln, sondern diese bilateralen Abkommen<br />
funktionieren wie eine Versicherungspolice für die FTAA-Verhandlungen, indem sie<br />
sicherstellen, dass die NAFTA-plus Komponenten von den Ländern, die an den Verhandlungen<br />
teilnehmen, unterstützt und gefördert werden.<br />
Making the Links – ein Handbuch zur Welthandelsorganisation WTO und zur Panamerikanischen Freihandelszone FTAA 34