40-Jahre Städtepartnerschaft zwischen Morsbach und Milly-la-Forêt ...
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Liebe Gäste, liebe Fre<strong>und</strong>e!<br />
<strong>40</strong>-<strong>Jahre</strong> <strong>Städtepartnerschaft</strong> <strong>zwischen</strong><br />
<strong>Morsbach</strong> <strong>und</strong> <strong>Milly</strong>-<strong>la</strong>-<strong>Forêt</strong><br />
Festrede<br />
von Bürgermeister Jörg Bukowski<br />
am Samstag, dem 15.5.2010<br />
Ganz herzlich begrüße ich Sie nun hier im Sitzungssaal der Gemeinde<br />
<strong>Morsbach</strong>, um gemeinsam das Jubiläum "<strong>40</strong>-<strong>Jahre</strong> <strong>Städtepartnerschaft</strong><br />
<strong>zwischen</strong> <strong>Milly</strong>-<strong>la</strong>-<strong>Forêt</strong> <strong>und</strong> <strong>Morsbach</strong>" zu feiern.<br />
Unter den Anwesenden sind auch einige Ehrengäste, die ich kurz<br />
nennen möchte. Da sind zum einen meine Kollegen Bürgermeister aus<br />
dem Kanton <strong>Milly</strong>-<strong>la</strong>-<strong>Forêt</strong>, <strong>und</strong> zwar aus <strong>Milly</strong> Herr Francois Orcel, aus<br />
Moigny Herr Pascal Simonnot <strong>und</strong> aus Courdimanche Herr C<strong>la</strong>ude<br />
Duval, zum anderen meine Amtsvorgänger im Amt des Bürgermeisters<br />
der Gemeinde <strong>Morsbach</strong> Heinz Schlechtingen <strong>und</strong> Raim<strong>und</strong> Reuber.<br />
Entschuldigt haben sich die Altbürgermeister August Pielsticker, Karl-<br />
Heinz Rosenthal <strong>und</strong> Horst Jütte sowie Pfarrer Rainer Gille. Die<br />
Partnerschaft wäre aber nicht so lebendig <strong>und</strong> hätte wahrscheinlich<br />
keinen Bestand ohne das besondere Engagement von C<strong>la</strong>ude<br />
Launstorfer auf französischer Seite <strong>und</strong> K<strong>la</strong>us Fleckner, dem<br />
Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins <strong>Morsbach</strong>.<br />
Der Bürgermeister von Oncy, Roger Bosc-Bierne, <strong>und</strong> sein Sohn<br />
Jacques besuchten im Jahr 1970 einen befre<strong>und</strong>eten Unternehmer<br />
namens Hans Angemeer in <strong>Morsbach</strong>. Aus diesem privaten Kontakt <strong>und</strong><br />
Besuch entwickelte sich die Idee einer weiterreichenden Partnerschaft<br />
<strong>zwischen</strong> dem Kanton <strong>Milly</strong>-<strong>la</strong>-<strong>Forêt</strong> <strong>und</strong> der Gemeinde <strong>Morsbach</strong>.<br />
Die beiden französischen Besucher waren damals sehr erfreut, dass ihre<br />
Idee im <strong>Morsbach</strong>er Rathaus bei Bürgermeister Andreas Ley <strong>und</strong><br />
Gemeindedirektor Hans Stentenbach auf fruchtbaren Boden fiel. Am<br />
4. Juni 1970 reiste dann eine <strong>Morsbach</strong>er Delegation mit Bürgermeister<br />
Ley, Gemeindedirektor Stentenbach <strong>und</strong> den Ratsmitgliedern Erich<br />
Spathmann <strong>und</strong> Reinhard Solbach nach <strong>Milly</strong>, wo die weiteren<br />
Absprachen zur Gründung der <strong>Städtepartnerschaft</strong> erfolgten.<br />
Nachdem der <strong>Morsbach</strong>er Gemeinderat am 10. Juli 1970 einstimmig<br />
beschlossen hatte, mit dem Kanton <strong>Milly</strong>-<strong>la</strong>-<strong>Forêt</strong> eine solche<br />
Partnerschaft einzugehen, fand am 19. September die feierliche<br />
Unterzeichnung der Partnerschaftsurk<strong>und</strong>e im Schulzentrum an der
Hahner Straße <strong>und</strong> am<br />
9. Oktober 1970 im Rathaus von <strong>Milly</strong> statt.<br />
Die Begegnung <strong>zwischen</strong> Menschen steht im Mittelpunkt einer<br />
Partnerschaft. Als 1970 die <strong>Städtepartnerschaft</strong> gegründet wurde, waren<br />
die Unterschiede <strong>zwischen</strong> Franzosen <strong>und</strong> Deutschen wesentlich größer<br />
als heute. Es ging darum einen Weg zu finden, der über die Abgründe<br />
der deutschen Geschichte hinwegführte <strong>und</strong> tiefe Gräben zu<br />
überwinden. Ziel war dabei immer Versöhnung <strong>und</strong> Völkerverständigung.<br />
Meine sehr geehrten Damen <strong>und</strong> Herren!<br />
Was für ein Gewinn ist das vereinte Europa, in dem es Grenzen<br />
insbesondere <strong>zwischen</strong> Frankreich <strong>und</strong> Deutsch<strong>la</strong>nd fast nur noch<br />
theoretisch gibt. Programme <strong>und</strong> Aktionen wie auch unsere<br />
<strong>Städtepartnerschaft</strong> haben dazu geführt, dass Europa tatsächlich näher<br />
zusammengerückt ist. Man mag vielleicht hier <strong>und</strong> da Nachteile in der<br />
Europäischen Union sehen, doch ich bin überzeugt, dass die Vorteile<br />
deutlich überwiegen.<br />
Der Kern jeder <strong>Städtepartnerschaft</strong> ist die Begegnung von Mensch zu<br />
Mensch. Im persönlichen Austausch untereinander liegt sicherlich der<br />
besondere Reiz. Eine Partnerschaft muss gepflegt werden. Dazu gibt es<br />
auf beiden Seiten Menschen, die sich in besonderem Maße engagieren,<br />
<strong>und</strong> immer wieder die Rahmenbedingungen schaffen, dass das<br />
Miteinander gelebt werden kann.<br />
Im Vordergr<strong>und</strong> stehen für mich dabei die Schüleraustausch-<br />
Programme. Hier haben die Jugendlichen die Möglichkeit, das Leben im<br />
Nachbar<strong>la</strong>nd hautnah zu erleben. Kürzlich war eine Gruppe aus <strong>Milly</strong>-<strong>la</strong>-<br />
<strong>Forêt</strong> noch hier bei mir im Rathaus. Für die Jugendlichen ist es<br />
wahrscheinlich spannend <strong>und</strong> interessant, weit weg von Zuhause<br />
"Deutsch<strong>la</strong>nd" zu erleben; oder eben andersherum, das Leben in<br />
Frankreich kennen zu lernen.<br />
Der Hintergr<strong>und</strong> ist heute ein anderer als damals, <strong>und</strong> darüber können<br />
wir sicher alle froh sein. Der Abstand zu den trennenden Erfahrungen<br />
des Zweiten Weltkrieges ist groß <strong>und</strong> die durch das<br />
nationalsozialistische Unrechtsregime gezogenen Gräben sind heute bei<br />
den Jugendlichen nicht mehr vorhanden. Rassismus <strong>und</strong><br />
Nationalsozialismus sollen heute <strong>und</strong> in der Zukunft keine Chance<br />
haben. Durch die Besuchsprogramme <strong>und</strong> die Kontakte <strong>zwischen</strong><br />
Schülerinnen <strong>und</strong> Schülern tragen wir dazu bei. Hier <strong>und</strong> da ergaben<br />
sich in der Vergangenheit enge Kontakte <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>schaften, <strong>und</strong> diese<br />
werden hoffentlich auch in der Zukunft entstehen.
Ich freue mich, dass die Feierlichkeiten auf beiden Seiten doch zu einer<br />
so guten Resonanz führen. 630 km Entfernung sind heute auch noch<br />
leichter zu überbrücken als in den 70er-<strong>Jahre</strong>n. Liebe Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />
Gäste aus Frankreich, seien Sie nochmals herzlich gegrüßt <strong>und</strong><br />
willkommen geheißen in <strong>Morsbach</strong>! Nicht nur zu diesem Jubiläum,<br />
sondern zu jeder Zeit!<br />
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!