02.05.2013 Aufrufe

Einflussfaktoren auf die Nachfrage nach Schulmilch in Grundschulen

Einflussfaktoren auf die Nachfrage nach Schulmilch in Grundschulen

Einflussfaktoren auf die Nachfrage nach Schulmilch in Grundschulen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

II H<strong>in</strong>tergrund<br />

II H<strong>in</strong>tergrund<br />

1 Ernährungssituation <strong>in</strong> Deutschland<br />

E<strong>in</strong>e ausgewogene Ernährung ist für <strong>die</strong> gesundheitliche Entwicklung von K<strong>in</strong>dern und Ju-<br />

gendlichen von wesentlicher Bedeutung. Bereits im K<strong>in</strong>desalter s<strong>in</strong>d Fehlernährung und<br />

Übergewicht weit verbreitet. In Deutschland s<strong>in</strong>d 15 % der K<strong>in</strong>der im Alter von 3 bis 17 Jah-<br />

ren übergewichtig, ca. 6 % davon s<strong>in</strong>d adipös. E<strong>in</strong> höheres Risiko für Übergewicht besteht<br />

bei K<strong>in</strong>dern aus Familien mit niedrigem Sozialstatus sowie bei K<strong>in</strong>dern mit Migrationsh<strong>in</strong>ter-<br />

grund (Kurth und Schaffrath Rosario 2007).<br />

Heranwachsenden wird empfohlen, vor der Schule zu frühstücken und ausreichend zu tr<strong>in</strong>-<br />

ken sowie <strong>in</strong> der Schule e<strong>in</strong> geeignetes zweites Pausenfrühstück zu sich zu nehmen. E<strong>in</strong>e<br />

Frühstücksmahlzeit trägt entscheidend zur kognitiven und körperlichen Leistungsfähigkeit bei<br />

und verbessert u. a. <strong>die</strong> schulische Leistung, <strong>die</strong> Konzentrationsfähigkeit, das Er<strong>in</strong>nerungs-<br />

vermögen und erhöht <strong>die</strong> Frustrationstoleranz und <strong>die</strong> Aufmerksamkeit (Giovann<strong>in</strong>i et al.<br />

2008, Herrmann und Hermey 2009, Kaiser und Kerst<strong>in</strong>g 2001, Wesnes et al. 2003). Rund<br />

25 % der K<strong>in</strong>der und Jugendlichen gehen ohne Frühstück zur Schule (Kerst<strong>in</strong>g et al. 1995).<br />

Dabei nimmt der Trend zum Weglassen des Frühstücks deutlich zu. Als Hauptgründe wer-<br />

den Zeitmangel, fehlender Appetit, Versuche zur Gewichtskontrolle und e<strong>in</strong> fehlendes Ange-<br />

bot im Elternhaus genannt (Herrmann und Hermey 2009). Für K<strong>in</strong>der, <strong>die</strong> ke<strong>in</strong> Frühstück zu<br />

sich nehmen, ist es schwieriger, <strong>die</strong> täglich empfohlene Menge an Milchprodukten, Obst und<br />

Gemüse <strong>auf</strong>zunehmen und sie haben außerdem e<strong>in</strong> höheres Risiko für Übergewicht<br />

(Giovann<strong>in</strong>i et al. 2008, Herrmann und Hermey 2009).<br />

Nicht nur frühstücken K<strong>in</strong>der immer seltener zu Hause, auch erhalten sie seltener e<strong>in</strong>e Pau-<br />

senverpflegung mit <strong>in</strong> <strong>die</strong> Schule. E<strong>in</strong>e gesunde Schulverpflegung wird daher immer bedeut-<br />

samer. Als Pausenfrühstück eignen sich für Schulk<strong>in</strong>der besonders Milch und Milchprodukte,<br />

komb<strong>in</strong>iert mit Obst oder Gemüse sowie Brot oder Cerealien (Herrmann und Hermey 2009).<br />

Milch und Milchprodukte s<strong>in</strong>d wichtige Nährstofflieferanten. Sie stellen hochwertiges tieri-<br />

sches Eiweiß, M<strong>in</strong>eralstoffe wie Magnesium, Jod und Z<strong>in</strong>k sowie <strong>die</strong> Vitam<strong>in</strong>e A, B1, B2, B6,<br />

B12 und Folsäure, aber auch leicht verdauliche Fette und Milchzucker bereit. Milch ist <strong>die</strong><br />

Hauptquelle für Calcium, das <strong>in</strong>sbesondere für den Aufbau der Knochenmasse benötigt wird.<br />

E<strong>in</strong>e gute Calciumversorgung verr<strong>in</strong>gert daher das Osteoporoserisiko. Zudem ist Calcium für<br />

<strong>die</strong> Erregbarkeit von Muskeln und <strong>die</strong> Reizweiterleitung im Nervensystem erforderlich und<br />

fördert somit <strong>die</strong> Konzentration und Lernfähigkeit (DGE 2008). Zusätzlich wird e<strong>in</strong> präventiver<br />

Effekt von Milch und Milchprodukten <strong>auf</strong> das Metabolische Syndrom beschrieben, wobei e<strong>in</strong><br />

Milchverzehr mit Gewichtsabnahme und Prävention von Typ-2-Diabetes, Hypertonie und<br />

Hyperlipidämie <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gebracht wird (de Vrese 2007, Flörkemeier 2008).<br />

Die DGE (2008) empfiehlt den täglichen Verzehr von Milch und Milchprodukten, um <strong>die</strong> emp-<br />

fohlene Zufuhr an Calcium von 900 mg (7-10-Jährige) bzw. 1100 mg (10-12-Jährige) pro Tag<br />

zu decken. Im S<strong>in</strong>ne der „Optimierten Mischkost“ (optimiX), der <strong>die</strong> DGE-Empfehlungen zu-<br />

grunde liegen, entspricht das e<strong>in</strong>er Menge von 400 bis 420 ml (g) Milchprodukte für 7- bis<br />

12-Jährige, wobei 100 ml Milch dem Calciumgehalt von 15 g Schnitt- oder 30 g Weichkäse<br />

entsprechen (Alexy et al. 2008). Zur Prävention von Übergewicht wird der Verzehr fettarmer<br />

Produkte empfohlen (DGE 2008).<br />

4

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!