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das mandat - Nehemia

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Nr. 4/2012 4 1 . J a h r g a N g<br />

<strong>das</strong> <strong>mandat</strong><br />

Beherzt handeln »... reden ist Gold«<br />

auschwitz Ein Kennzeichen fehlt<br />

Berlin I Eritrea Ora et reclamare<br />

Iran »Gottesstaat« schlägt zurück<br />

Serbien Vor laufender Kamera


2<br />

report<br />

inhALt E DitOriAL<br />

Inhalt<br />

Editorial 2<br />

Das Mandat I Teil 1<br />

Christenverfolgung – die Fakten 3<br />

Zu beherztem handeln berufen<br />

»... reden ist Gold« 4<br />

auschwitz<br />

Ein Kennzeichen fehlt 5<br />

Berlin I Eritrea<br />

Ora et reclamare 6<br />

Vision 2020<br />

Mandatsgebiet 7<br />

aserbaidschan<br />

63 und nicht zu bremsen 8<br />

Iran<br />

»Gottesstaat« schlägt zurück 9<br />

russland<br />

Licht im Dunkeln 10<br />

Serbien<br />

Vor laufender Kamera 11<br />

haiti<br />

École lumière 12<br />

Tansania<br />

Wenn unmögliche Dinge geschehen 13<br />

aVC<br />

Porträt 14<br />

aVC<br />

Events 15<br />

Verfolgung<br />

... zum Albtraum für Christen 16<br />

1) Ora et reclamare, S. 6<br />

2) Licht im Dunkeln, S. 10<br />

3) 60 und nicht zu bremsen, S. 8<br />

»Gottesstaat« schlägt zurück, S. 9<br />

4) Das Mandat – Teil 1, S. 3<br />

Reden ist Gold, S. 4<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

jeder kennt <strong>das</strong>: Erfolg beflügelt, gibt auftrieb, begeistert.<br />

Sind jedoch Ergebnisse mit einem »Zeitzünder« versehen, bleiben sie im<br />

Verborgenen oder ganz aus, stellen sich schnell Fragen und Zweifel ein.<br />

400 bis 450 Teilnehmer an einem gedenkmarsch, der auf die Verletzung der<br />

Menschenrechte, insbesondere die Verfolgung der Christen in Eritrea auf-<br />

merksam machen will – was kann <strong>das</strong> schon bewirken? 1)<br />

Millionen von Menschen leben in bitterster armut auf den Straßen der Städte<br />

und auf Müllhalden – was kann da unsere punktuelle hilfe ausrichten? 2)<br />

Ungezählte sehen keinen Sinn im Leben, sind verzweifelt, nehmen sich <strong>das</strong><br />

Leben. Was bringen unsere Bemühungen, sie mit demjenigen in Verbindung<br />

zu bringen, der gesagt hat: »Ich bin der Weg, die Wahrheit und <strong>das</strong> Leben.«? 3)<br />

Fragen wie diese lassen keine einfachen antworten zu. Fest steht nur: Erfolg<br />

kann nicht allein anhand von Zahlen gemessen werden, denn es gibt Dimen-<br />

sionen, die sich unserer Wahrnehmung entziehen und resultate, die gott im<br />

Verborgenen wirkt.<br />

gott hat uns ein Mandat, eine klare richtungsweisung gegeben, aktiv zu<br />

werden, wenn Menschenrechte verletzt und Christen verfolgt werden, wenn<br />

Menschen aufgrund ihrer armut und/oder Distanz zu gott leiden. 4) Unser<br />

auftrag ist es, unsere Begabungen und Kraft auf bestmögliche Weise zu<br />

investieren. Nicht mehr – und nicht weniger.<br />

Für den Erfolg ist dann der »auftraggeber« zuständig.<br />

herzlich<br />

angelika hoch


C h r i s t E n V E r F O L G u n G<br />

Bereits unmittelbar nach Entstehung<br />

der ersten Christengemeinde in Jerusalem<br />

wird in der apostelgeschichte<br />

von der Inhaftierung von Petrus und<br />

Johannes sowie der apostel berichtet.<br />

Nach der Festnahme und Tötung von<br />

Stephanus setzte erstmals eine breit<br />

angelegte Christenverfolgung ein – ein<br />

Umstand, auf den bereits Jesus seine<br />

Nachfolger vielfach vorbereitet hatte.<br />

Oftmals herrscht Ungewissheit, ob die<br />

Tatsache der Verfolgung von Christen<br />

zu einer bloßen Duldung von repressalien<br />

verpflichtet oder in diesem Umstand<br />

auch ein handlungsauftrag zu<br />

entdecken ist. Der Frage nach einem<br />

entsprechenden Mandat sind die folgenden<br />

artikel gewidmet.<br />

Unter Christenverfolgung wird jede<br />

Diskriminierung und existenzielle Bedrohung<br />

von Christen aufgrund ihres<br />

glaubens verstanden, die eine systematische,<br />

gesellschaftliche und/oder<br />

staatliche Benachteiligung nach sich<br />

zieht. Christenverfolgung ist kein Mystizismus,<br />

sondern Fakt. Es handelt sich<br />

um kein relikt aus längst vergangenen<br />

Zeiten, vielmehr um eine stetig<br />

präsente realität. Dementsprechend<br />

äußerte sich <strong>das</strong> Österreichische Parlament,<br />

<strong>das</strong>s die Christenverfolgung<br />

durch staatlich unterstützte oder tolerierte<br />

gewalt vor allem in Ländern<br />

mit der Staatsreligion Islam stark zunimmt.<br />

Der Deutsche Bundestag hielt<br />

fest, <strong>das</strong>s die religionsfreiheit in vielen<br />

Ländern sehr stark eingeschränkt<br />

oder gar nicht existent ist und <strong>das</strong><br />

Christentum mit 200 Millionen Menschen<br />

die größte verfolgte religiöse<br />

Minderheit ist, die häufig von konkreter<br />

gewalt betroffen ist.<br />

Die Gründe für Christenverfolgung<br />

sind unterschiedlicher art. Sie liegen<br />

etwa in der systematischen staatlichen<br />

Verfolgung totalitärer Diktaturen<br />

(Nordkorea, Eritrea) oder der Unterwerfung<br />

der staatlichen Kirche unter<br />

die jeweilige regierung, wodurch die<br />

glaubenslehre maßgeblich beeinflusst<br />

und eingeschränkt wird, so<strong>das</strong>s sich<br />

gläubige Christen in nicht regierungstreuen<br />

Kirchen zusammenschließen<br />

(China, Vietnam, Laos). Weiter zählen<br />

dazu gesetzliche Konvertierungsverbote,<br />

die oftmals mit der Todesstrafe<br />

drohen (Iran, Irak, Saudi-arabien, Jemen),<br />

oder die Verfolgung durch gewalttätige<br />

und religiöse Extremisten<br />

mit teilweise staatlicher Duldung (afghanistan,<br />

Somalia, Pakistan). Letztlich<br />

ist einer aussage Martin Luther Kings<br />

beizupflichten, der in diesen Konflikten<br />

eine geistliche realität verortet<br />

und implizit auf eine Bibelstelle in Eph.<br />

6,12 anspielt: »Die Spannung besteht<br />

nicht zwischen weißen und schwarzen<br />

Menschen, sondern zwischen gerechtigkeit<br />

und Ungerechtigkeit, zwischen<br />

den Mächten des Lichts und den Mächten<br />

der Finsternis.«<br />

Die praktischen Auswirkungen treffen<br />

verfolgte Christen in Form von Benachteiligung,<br />

Vertreibung, Vermögensverlust<br />

bis hin zu Inhaftierungen,<br />

Misshandlung und Folter, hinrichtungen<br />

oder sonstigen Tötungen.<br />

Und in Europa? Wie steht es mit der<br />

Christenverfolgung bei uns? Man<br />

spricht in diesem Zusammenhang<br />

von Intoleranz und Diskriminierung<br />

gegenüber Christen. Das Dokumentationsarchiv<br />

der Intoleranz gegen<br />

Christen (Wien) zeichnete in seinem<br />

Jahresbericht 2011 etliche Eingriffe in<br />

die glaubens-, gewissens- und Meinungsäußerungsfreiheit<br />

sowie <strong>das</strong><br />

gleichbehandlungsgebot auf. Weiter<br />

wurden Verletzungen von Elternrechten<br />

bei der Kindererziehung, aus-<br />

DAs MAnDAt TEIL 1<br />

die fakten<br />

grenzungen von Christen aus dem<br />

sozialen und öffentlichen Leben, der<br />

ausschluss von christlichen Symbo-<br />

len aus der Öffentlichkeit, aufhetzung,<br />

Beleidigung und Verleumdung, fal-<br />

sche Darstellung von Christen in den<br />

Medien sowie Vandalismus dokumen-<br />

tiert. grund genug für die OSZE, in<br />

einer resolution hinsichtlich der Bekämpfung<br />

von Intoleranz und Diskriminierung<br />

von Christen einen größeren<br />

Schutz für Christen in Europa<br />

einzufordern.<br />

Angesichts dieser Tatsachen drängt<br />

sich die Frage auf, in welcher haltung<br />

man Christenverfolgung, Intoleranz<br />

und Diskriminierung von Christen<br />

begegnen soll. Ist ein diesbezüglicher<br />

auftrag bereits mit dem Standpunkt<br />

»seid geduldig in der Verfolgung« und<br />

»segnet eure Feinde« abschließend<br />

erschöpft oder lässt sich aus dem biblischen<br />

Fundus eine stärkere Positionierung<br />

im Sinne eines Mandats entdecken?<br />

Dieser Frage widmet sich der<br />

2. Teil der Serie mit dem Titel »Christenverfolgung<br />

– unser Mandat«.<br />

Dr. Robert Krammer<br />

Vorstandsmitglied aVC Österreich<br />

3


4 report<br />

Es war vor 2400 Jahren.<br />

Königin Esther überlegt<br />

zu schweigen und so ihr<br />

eigenes Leben zu retten.<br />

Doch dann setzt sie alles<br />

z u b E h E r z t E M h A n D E L n b E r u F E n<br />

» … rEDEn<br />

gold<br />

ist<br />

«<br />

auf eine Karte.<br />

Esther beeindruckt mich. Die lebensgefährdende aktion, ungefragt beim<br />

König zu erscheinen und für ihr Volk einzustehen, rettete dieses vor dem geplanten<br />

holocaust.<br />

Terror gegen Christen<br />

auch heute sind in weiten Teilen der Welt Christen, die sich zum Volk gottes<br />

zählen, in Lebensgefahr. genaue Zahlen über die höhe der Opfer der Christenverfolgung<br />

gibt es nicht, doch wird nach vorsichtigen Schätzungen alle fünf<br />

Minuten ein Christ aufgrund seiner glaubensüberzeugung umgebracht. Und<br />

diese Zahl sagt noch nichts aus über <strong>das</strong> Leiden und die Qualen derjenigen, die<br />

in gefängnissen und Lagern gedemütigt und gefoltert werden.<br />

Schweigen ist Blech<br />

Die säkularen Medien ignorieren weitgehend die weltweite Diskriminierung und<br />

Verfolgung von Christen. Mehr noch, Christen, die sich auf <strong>das</strong> Fundament der<br />

Bibel stellen, werden mit ihren radikal-islamistischen Verfolgern gleichgestellt.<br />

Nicht nur die Medien, auch wir Christen laufen gefahr zu schweigen – obwohl<br />

unser auftrag, und damit unsere Verantwortung, in der Bibel klar umrissen<br />

ist: »Kümmert euch um alle, die wegen ihres glaubens gefangen sind. Sorgt<br />

für sie wie für euch selbst. Steht den Christen bei, die verhört und misshandelt<br />

werden. Leidet mit ihnen, als würden die Schläge euch treffen« (hebr.13,3).<br />

Lautstark mitleiden<br />

Das Leiden verfolgter Christen findet (scheinbar) weit weg von unserer sogenannten<br />

»freien Welt« statt. Vielleicht liegt darin eine Ursache, <strong>das</strong>s es uns<br />

hier im Westen so schwer fällt, uns in ihre Situation hineinzudenken, mitzuleiden,<br />

für unsere verfolgten Brüder und Schwestern zu beten und die Stimme<br />

zu erheben, ihnen gehör zu verschaffen.<br />

als aVC sehen wir den auftrag, <strong>das</strong> weltweite Leiden und den Schmerz, den wir<br />

dabei empfinden, in unsere gemeinden zu tragen, zum Mitleiden anzustecken,<br />

zum handeln zu motivieren. gleichzeitig wollen wir aber auch Begeisterung<br />

wecken für <strong>das</strong>, was gott tut – gerade in regionen, wo Verfolgung herrscht.<br />

Wir wollen anstöße geben, gemeinsam auf die Straße zu gehen, wie wir es zum<br />

Beispiel in Berlin für die Christen in Eritrea getan haben, die brutal gefoltert und<br />

monatelang in gnadenloser hitze und Kälte in Container eingepfercht werden.<br />

Ein paar hundert waren mit dabei. aber was wäre, wenn Tausende regelmäßig<br />

auf die Straße gehen, Botschaften belagern, still betend und lautstark Protest<br />

anmelden würden? Würden unsere Medien, würden die Unrechtsstaaten,<br />

die erstaunlicherweise ungemein viel Wert auf ihren ruf legen, dies auf Dauer<br />

ignorieren können?<br />

Von Esther lernen<br />

Sie hatte ein privilegiertes, feudales Leben am Königshof geführt, ähnlich wie<br />

wir Christen im Westen. Doch sie ließ Betroffenheit zu, rief ein Fasten aus,<br />

nahm ihren Mut zusammen und startete mit gottes hilfe eine rettungsaktion<br />

zugunsten der Verfolgten.<br />

Unser reden, mitunter auch lautstark und öffentlich, ist für verfolgte Christen<br />

gold wert – und kann den Unterschied machen zwischen Leben und Tod.<br />

Pawel Sturz<br />

am 11. November 2012 findet der weltweite gebetstag für verfolgte Christen<br />

statt. Lassen Sie persönliche Betroffenheit zu, lassen Sie sich für <strong>das</strong> Engagement<br />

für verfolgte Christen anstecken! Zum Beispiel durch die aktuell produzierten<br />

aVC-Filme von Eritrea und vom Iran. gern senden wir Ihnen diese<br />

zusammen mit weiteren Informationen zu.


siE hättEn AuFstEhEn sOLLEn. DOCh nur WEniGE hAbEn Es GE-<br />

WAGt. DEshALb GAb Es Für siE KEin sPEziELLEs KEnnzEiChEn.<br />

Wir fahren zu einem evangelistischen<br />

Einsatz nach Polen. Unser Ziel:<br />

auschwitz.<br />

Synonym des Grauens<br />

ruinen zerstörter Baracken soweit<br />

<strong>das</strong> auge reicht. Nur ein paar Schornsteine<br />

ragen gen himmel. Wenige<br />

Baracken stehen noch und können<br />

besichtigt werden. Vor uns auf dem<br />

gleis steht ein güterzugwaggon –<br />

Originaltransporter für die geschundenen<br />

aus ganz Europa, die hier zu<br />

hunderttausenden den Tod fanden.<br />

auschwitz, Synonym des grauens,<br />

Ort der perfektionierten Unmenschlichkeit.<br />

Betroffen stehen wir dort,<br />

beten und gedenken der Opfer.<br />

Glaubenskrise im KZ<br />

Dort im KZ befällt mich die bisher<br />

größte glaubenskrise meines Lebens.<br />

Ich sehe all <strong>das</strong> Schreckliche<br />

auf Bildern, durch ausstellungsstücke.<br />

Beim Versuch mir vorzustellen,<br />

wie wohl <strong>das</strong> Leben dort ablief,<br />

terrorisiert durch hunger, Krankheit,<br />

Schläge und sadistische Quälereien<br />

des Wachpersonals, scheint es mir,<br />

als ob ein heer von Dämonen mir die<br />

Frage zuschreien würde: »Wo war<br />

gott – der liebende Vater?«<br />

hier hat es ein atheist leichter. Für ihn<br />

gibt es keinen gott, der für irgendein<br />

geschehen verantwortlich gemacht<br />

werden kann.<br />

»Erinnere dich daran, was in der Bibel<br />

steht«, geht mir durch den Kopf. Mose<br />

hatte <strong>das</strong> Volk Israel vor die Wahl von<br />

Segen oder Fluch gestellt. Der Fluch,<br />

falls sich <strong>das</strong> Volk gegen gott entscheiden<br />

sollte, wurde in markanter<br />

Deutlichkeit und Schärfe vorhergesagt:<br />

nämlich <strong>das</strong>, was durch die<br />

Jahre der Diaspora und schließlich<br />

in auschwitz geschehen würde. Das<br />

so unaussprechlich Schreckliche war<br />

nicht Zufall oder Ohnmacht, sondern<br />

Erfüllung!<br />

Kennzeichen fehlt<br />

In den ausstellungsbaracken sehen<br />

wir verschiedene abzeichen, welche<br />

die Insassen an ihrer Kleidung tragen<br />

mussten. Der gelbe Stern für die<br />

Juden, der rote für die Kommunisten.<br />

Die Zigeuner hatten ihr spezifisches<br />

Kennzeichen, auch die homosexuellen,<br />

die Kriminellen und selbst die<br />

Zeugen Jehovas.<br />

Vergeblich suchte ich <strong>das</strong> Symbol<br />

für Christen. gab es nur so wenige,<br />

<strong>das</strong>s es sich nicht lohnte, sie zu markieren?<br />

Mir wird bewusst, welche<br />

Tragödie hier zum ausdruck kommt:<br />

Christen schrien »heil dem Führer«<br />

und verschlossen ihre augen, wo sie<br />

doch hätten aufstehen und sich einmischen<br />

sollen. Das Mandat hätten<br />

sie gehabt – und wir haben es heute.<br />

Warnung notwendig<br />

rückwärtsgewandt zu leben macht<br />

wenig Sinn. Deshalb beten wir dort vor<br />

den Waggons für die Christen, unsere<br />

Brüder und Schwestern, die aktuell<br />

Schreckliches durchleben und -leiden:<br />

In Eritrea, in arbeitslagern und<br />

Todescamps in Nordkorea, in gefäng-<br />

nissen in China und Todeszellen in der<br />

islamischen Welt. Was Jesus gesagt<br />

hat, erfüllt sich: »Ihr werdet gefoltert,<br />

getötet und in der ganzen Welt gehasst<br />

werden, weil ihr zu mir gehört.«<br />

Nach dem Besuch des KZ gehen wir<br />

in die Stadt auschwitz, auf den Marktplatz,<br />

die Straßen und <strong>das</strong> öffentliche<br />

Kulturhaus, um mit Menschen über<br />

die gute Nachricht von Jesus zu sprechen.<br />

Leute werden aufmerksam,<br />

kommen erst zögerlich dann aber in<br />

zunehmender Zahl, so <strong>das</strong>s am letzten<br />

Tag der Saal mit über 300 Plätzen<br />

überfüllt ist.<br />

Segen oder Fluch. Mit gott oder autonom<br />

von gott leben. Die Wahl ist uns<br />

überlassen. So wie der holocaust als<br />

gericht gottes verstanden werden<br />

kann, sagt die Bibel auch für »<strong>das</strong><br />

Ende der Tage« ein neues gericht voraus,<br />

<strong>das</strong> über die Welt kommen wird.<br />

Wer diesen aspekt der biblischen Voraussagen<br />

verschweigt, macht sich<br />

an denjenigen schuldig, die verloren<br />

sein werden.<br />

als Christen haben wir eine große<br />

Verantwortung – nehmen wir sie wahr.<br />

Waldemar Sardaczuk<br />

AusChWitz<br />

5


6 report<br />

bErLin / EritrEA<br />

b E t E u n D P r O t E s t i E r E<br />

Der 1. Juni 2012 ist kalt und windig. Viele der<br />

400 bis 450 teilnehmer des Gedenkmarsches<br />

in berlin frösteln. Doch die stimmung ist gut.<br />

Die nächtliche Anreise nach Berlin beginnt für die Meisten<br />

in der ersten Stunde des 1. Juni, für einige noch früher. Die<br />

Busse sind komfortabel, doch richtig schlafen können nur<br />

wenige. Vielleicht gut, <strong>das</strong>s es beim Aussteigen in Berlin-Pankow<br />

windig und kühl ist. Das erfrischt zumindest.<br />

Perfekte Logistik<br />

Am vereinbarten Treffpunkt steht alles bereit: Banner, ein<br />

Lkw mit offener Ladefläche, Lautsprecher und die beiden<br />

aus Polen angereisten Musiker. Die Polizei ist mit mehreren<br />

Mannschaftswagen aufgefahren, um den »Umzug«<br />

zur eritreischen Botschaft zu eskortieren.<br />

Gottesdienst unter freiem himmel<br />

»Gedenkt der seit zehn Jahren andauernden Menschenrechtsverletzung<br />

durch die Machthaber in Eritrea und der<br />

Knechtung tausender Christen!« – »Danke für euer Kommen,<br />

danke für euren Gehorsam!« – »Schweigt nicht zu<br />

Unrecht und Folter!« – »Widersteht dem Bösen!« – »Wir<br />

haben uns den Gefangenen so weit genaht, wie es uns<br />

möglich ist. Es ist, als ob wir mit dieser Aktion Jesus selber<br />

im Gefängnis besuchen ...« So der O-Ton von Waldemar<br />

Sardaczuk, der ebenso wie Gerhard Heinzmann und<br />

Hans Olesch auch schon beim ersten AVC-Protestmarsch<br />

vor 40 Jahren mit dabei war.<br />

Danach wird von der IGFM dem seit acht Jahren in Asmara<br />

unter Hausarrest stehenden Patriarchen Abuna<br />

Antonius in Abwesenheit der Menschenrechte der »Stephanus<br />

Preis für verfolgte Christen« verliehen.<br />

Protestmarsch zur botschaft<br />

Der anschließende Gebetsmarsch zu der einen Kilometer<br />

entfernt gelegenen eritreischen Botschaft wird zu einer<br />

Demonstration der Freiheit. Banner und Plakate schreien<br />

<strong>das</strong> Anliegen stumm hinaus. Trotz – oder vielleicht gerade<br />

wegen – vorheriger Information der Botschaft bleiben ihre<br />

Türen geschlossen. Doch die über Lautsprecher gestellte<br />

Forderung nach Freilassung der zu Unrecht Gefangenen<br />

und Gefolterten können schwerlich überhört werden.<br />

»I believe in love« singen die beiden Musiker. Zu Recht,<br />

denn Gottes Liebe wird den Sieg davontragen. Nach einer<br />

Viertelstunde setzt sich der Zug wieder in Bewegung.<br />

Fazit<br />

»Was hat’s gebracht?« Diese Frage von Waldemar Sardaczuk<br />

zum Abschluss des Marsches durch mehrere<br />

Kilometer in Berlin trifft ins Schwarze. War es <strong>das</strong> wert,<br />

die Nacht zu opfern, der eine kurze zweite folgen würde?<br />

Ist damit den Opfern der Gewalt und den Hundertausenden<br />

geflohenen Eritreern wirklich geholfen? »Gehorsam<br />

ist besser als Opfer«, sagt die Bibel. Vieles hat klein begonnen<br />

und ganze Länder verändert; die ersten Christen<br />

schließlich die ganze Welt.<br />

Auch die Anfänge von AVC vor 40 Jahren waren unscheinbar.<br />

Was hat´s gebracht? Um »nur« ein Beispiel zu nennen:<br />

Mit Gottes Hilfe haben die Missionare und die von<br />

AVC unterstützten Evangelisten bisher mehr als eine<br />

Million Menschen in eine Beziehung zu Jesus Christus<br />

geführt; unter ihnen viele Muslime.<br />

Gott hat die Macht, überraschend Situationen zu verändern,<br />

Diktatoren abzusetzen und Menschen zu befreien!<br />

Auch ein kleiner Gedenkmarsch von ein paar Hundert<br />

Christen kann dazu einen Beitrag leisten.<br />

Volker Baumann<br />

Photos<br />

Illgendesign<br />

Hannover


Beim gespräch ging es nicht um<br />

ein politisches Mandat, sondern<br />

um die geistliche Verantwortung,<br />

die befreiende Nachricht von Jesus<br />

in der ganzen region auszubreiten<br />

und ansteckende christliche<br />

gemeinden zu gründen.<br />

Mandatsgebiet erreichen<br />

Leiter, die eine solche Vision<br />

inmitten eines herausfordernden<br />

Umfelds durchziehen, begeistern<br />

mich. Weite Distanzen, einfache<br />

Transportmittel und Bedrohungen<br />

durch radikale Moslems machen<br />

hier jede reise zu den jungen gemeinden<br />

zu einem unfreiwilligen<br />

abenteuer. Einige gemeinden<br />

sind derart abgelegen, <strong>das</strong>s sie<br />

nur einmal jährlich während einer<br />

zweimonatigen rundreise besucht<br />

werden können. Trotzdem sind<br />

im vergangenen Jahr sechs neue<br />

gemeinden dazugekommen. Und<br />

bis zum Ende des Jahrzehnts soll<br />

in jeder Stadt der Provinz eine<br />

gemeinde entstanden sein. Denn<br />

Millionen von Menschen haben<br />

bisher nichts von der Liebe gottes<br />

gehört. Wie denn auch, wenn im<br />

Umkreis von hunderten von Kilometern<br />

keine einzige christliche<br />

gemeinde zu finden ist.<br />

Damit <strong>das</strong> nicht so bleibt, sollen<br />

einheimische Leiter geschult und<br />

ausgesandt, Versammlungsräume<br />

gemietet oder gebaut werden.<br />

Die Christen hier sind fest entschlossen:<br />

Ihre region muss unter<br />

allen Umständen erreicht werden.<br />

Mandatsgebiet von Gott<br />

festgelegt<br />

Ein solches Unterfangen wäre<br />

absolut chancenlos, hätte<br />

nicht gott <strong>das</strong> Mandatsgebiet<br />

schon längst bestimmt: Die<br />

ganze Welt, und damit eben<br />

auch diesen Flecken Erde in<br />

Zentralasien. Sein »Besitzanspruch«<br />

ist darin begründet,<br />

<strong>das</strong>s er sowohl Schöpfer als<br />

auch retter der Menschheit<br />

ist. als Jesus seine Jünger mit<br />

der guten Nachricht losschickte,<br />

hat er gleich klargemacht,<br />

<strong>das</strong>s ihr auftrag sie bis an die<br />

Enden der Welt führen würde.<br />

Schlicht eine Überforderung.<br />

Deshalb hat er den globus in<br />

überschaubare Mandatsgebiete<br />

aufgeteilt, hier bei uns<br />

oder in den hintersten Winkeln<br />

der Erde.<br />

Globalisierung und Einheit<br />

Weil Jesus schon vor zweitausend<br />

Jahren eine art »globalisierung«<br />

verordnet hat,<br />

geht <strong>das</strong>, was in Zentralasien<br />

geschieht, auch uns etwas an.<br />

Wir sind verantwortlich, gemeinsam,<br />

in Einheit und über<br />

die Ländergrenzen hinweg<br />

gottes auftrag auszuführen.<br />

Deshalb unterstützt aVC bereits<br />

regelmäßig eine reihe von Pastoren<br />

in Zentralasien, und wir<br />

wollen die hilfe weiter ausbauen<br />

– mit Ihrer Unterstützung.<br />

Dr. Friedhelm Ernst<br />

isLAMisChE VisiOn WELt 2020<br />

<strong>mandat</strong>sgebiet<br />

In der Geschichte des Völkerbundes wurde der Begriff »Mandatsgebiet« geprägt.<br />

Der Austausch mit einem befreundeten Pastor und Gemeindegründer in einem zentralasiatischen<br />

Staat ließ in Friedhelm Ernst diesen Ausdruck erneut hochkommen.<br />

7


63<br />

AsErbAiDsChAn<br />

8 report<br />

3<br />

und nicht zu bremsen<br />

Nach fünf Jahren verzwei- Du hast fünf Jahre theo- angeblich vom feindlichen<br />

felter Suche wurde ich zu rie gebüffelt?<br />

Ausland gesteuert, »ge-<br />

einer Filmpräsentation<br />

nießen« ein besonderes<br />

eingeladen. Sie zeigten Arifa: Nicht nur! Bereits Augenmerk seitens der Re-<br />

den Jesus-Film. Jesus im ersten Jahr ging ich gierung, die sie überwacht<br />

wirkte völlig real auf mit dem Jesus-Film in und stark bedrängt.<br />

mich; ich war tief berührt. verschiedene Dörfer.<br />

Bislang hatte ich Gott in Dann machte ich eine Trotzdem: Arifa strahlt<br />

der orthodoxen Kirche besondere Erfahrung mit Begeisterung aus, wenn<br />

gesucht, Kerzen angezün- dem Heiligen Geist, was sie von ihren Einsätzen<br />

det, und dann begonnen, mir noch mehr Schub für berichtet.<br />

im Koran zu lesen. Doch meinen Auftrag gab. Ich Sie hat eine tragfähige<br />

Der Trip in die Hauptstadt dann entschied ich mich zog nach Ismailli um und Hoffnung für ihr Leben<br />

ist jedes Mal eine Tages- für Jesus.<br />

setze seitdem alles daran, gefunden, die sämtliche<br />

reise. Doch Arifa erscheint<br />

die Menschen dort mit der Widrigkeiten bei Weitem in<br />

im Gottesdienst – be- Wie ging es dann weiter? guten Nachricht von Jesus den Schatten stellt.<br />

geistert und regelmäßig.<br />

zu erreichen.<br />

Edwin Jung hat sie auf Arifa: Nachdem ich Jesus<br />

Edwin Jung<br />

einem Leiterseminar in gefunden hatte – oder Arifa ist massiven Angrif-<br />

Baku getroffen.<br />

auch umgekehrt – hielt fen und Ausgrenzungen Zurzeit wird in Aserbaid-<br />

mich nichts mehr. 20 Jah- ausgesetzt. Und <strong>das</strong> aus schan eine Leiter- und Mit-<br />

Arifa, du beeindruckst re habe ich als Verkäufe- zwei Gründen. Sie ist arbeiterschulungdurch- mich als eine Christin, die rin gearbeitet, ein Job, der gebürtige Armenierin, und geführt. Denn <strong>das</strong> Land<br />

Feuer sprüht. War <strong>das</strong> mich mit vielen Menschen zwischen ihrer Heimat und braucht engagierte und gut<br />

schon immer so?<br />

in Kontakt brachte. Diesen Aserbaidschan herrscht ausgebildete christliche<br />

begann ich von Jesus tiefe Feindschaft. Und sie Leiter zur Gründung und<br />

Arifa: Nein! Ich bin jetzt zu erzählen, wurde mir ist Christin in einem isla- zum Aufbau neuer Gemein-<br />

63 Jahre alt und erst seit jedoch bald bewusst, <strong>das</strong>s misch dominierten Staat. den – als Stützpunkte im<br />

17 Jahren aktive Christin. ich mir unbedingt mehr Mehr als 93% der Einwoh- Mandatsgebiet und Anlauf-<br />

Als zusammen mit der Bibelkenntnisse aneignen ner Aserbaidschans sind stellen für Menschen, die<br />

Sowjetunion auch mein ei- musste. Also besuchte ich Muslime, die Russisch- und nach Gott suchen.<br />

genes Weltbild einstürzte, über einen Zeitraum von Armenisch-Orthodoxen<br />

fing ich an, mir Gedanken fünf Jahren eine Bibel- bilden eine Minderheit. Und <strong>das</strong> Land braucht<br />

über Gott zu machen. schule in Baku.<br />

Die wenigen Freikirchen, dringend unsere Gebete.<br />

Aserbaidschan, stolzer Austragungsort<br />

des Eurovision song Contests 2012<br />

brillierte weltweit über zahlreiche<br />

tV-Kanäle als scheinbar progressive<br />

nation. Doch die realität hinter den<br />

blendenen Kulissen des islamischen<br />

staatsgebildes ist eine ganz andere.


Weihnachten 2010 verhaftete die geheimpolizei<br />

über 70 Christen. Einige von ihnen<br />

sind noch heute im gefängnis, andere flohen<br />

nach ihrer Freilassung ins ausland.<br />

Paradox<br />

Es ist widersinnig, <strong>das</strong>s ein Staat seine<br />

Bürger einsperrt, nur weil sie Christ geworden<br />

sind. ausgerechnet die Leute,<br />

die nun versuchen, ein ehrliches Leben<br />

nach christlichen Werten zu führen und<br />

für die Korruption, Steuerhinterziehung,<br />

Diebstahl etc. zum Tabu geworden ist.<br />

Noch widersinniger ist, <strong>das</strong>s die Mullahs<br />

diejenigen angreifen, die an den glauben,<br />

dem selbst der Koran als Prophet und<br />

Mittler zu gott eine einzigartige Stellung<br />

einräumt.<br />

Christen im Gefängnis<br />

Bekanntester Fall ist der von Youcef<br />

Nadarkhani. Im September 2010 wegen<br />

»abfall vom wahren glauben« zum Tod<br />

verurteilt, ist der iranische Pastor weiterhin<br />

im gefängnis – und im Ungewissen<br />

über sein Schicksal.<br />

anfang Juli wurde Youcefs Verteidiger<br />

Mohammad ali Dadkhah, ein prominenter<br />

Menschenrechtsaktivist, zu neun<br />

Jahren gefängnis und einem zehnjährigen<br />

Berufsverbot verurteilt. anklagepunkte:<br />

»Mitglied einer Organisation mit<br />

dem Ziel, auf sanfte Weise den Sturz der<br />

regierung herbeizuführen« und »regierungsfeindliche<br />

Propaganda durch<br />

Interviews mit ausländischen Medien«.<br />

Dadkhah äußerte im Zuammenhang mit<br />

seiner eigenen Verurteilung, <strong>das</strong>s es<br />

jetzt wohl kein anwalt mehr wagen würde,<br />

sich für Youcef einzusetzen.<br />

Christen auf der Flucht<br />

Sind Christen, besonders Leiter, erst einmal<br />

im Visier des geheimdienstes, bleibt<br />

ihnen meist nur noch die Flucht. Tausende<br />

Iraner – Christen, aber auch solche, die<br />

politische oder wirtschaftliche gründe<br />

irAn<br />

»<br />

gottesstaat«<br />

s C h L ä G t z u r ü C K<br />

haben – setzen sich ins ausland ab. Dort<br />

sind es die christlichen Exiliraner, die den<br />

säkularen Leidensgenossen hoffnung<br />

und hilfe anbieten.<br />

Kürzlich besuchte ich Flüchtlinge in der<br />

Türkei. Ein junger Familienvater, den ich<br />

noch aus dem Iran kenne und der Pastor<br />

wurde, erklärte mir: »Wir dürfen<br />

nicht arbeiten und sind völlig mittellos.<br />

Unsere vor Kurzem gegründete hauskirche<br />

besitzt nicht einmal eine gitarre.<br />

aber – in den vergangenen zwei Wochen<br />

haben wir 25 afghanen und Iraner zu Jesus<br />

führen können.« Würden wir hier im<br />

Westen für solche auswirkungen nicht<br />

gerne auf eine gitarre verzichten?<br />

Das Feuer lässt sich nicht aufhalten<br />

Während zweier gottesdienste in der<br />

Stube von Iranern, erlebte ich hautnah,<br />

wie Muslime zum glauben an Jesus<br />

Christus kommen. Ein langhaariger<br />

hühne lehnte an der Wand und verfolgte<br />

den gottesdienst aus der Distanz.<br />

Der Leiter bat mich: »Bete für ihn!« Ich<br />

wusste zwar nicht, was ich beten sollte,<br />

ging jedoch zu ihm hinüber. Er nahm<br />

mein angebot dankbar an. Während des<br />

Betens zeigte mir Jesus einige Dinge<br />

über diesen mir völlig fremden Mann.<br />

Ich sprach ihn darauf an. Er reagierte heftig,<br />

ging auf die Knie, begann zu weinen<br />

und bat Jesus, in sein Leben zu kommen.<br />

Daneben schoss einer in die höhe, hüpfte<br />

im Zimmer herum und rief: »Danke Jesus!<br />

Erst vor zwei Tagen habe ich die ganze<br />

Nacht durchgebetet für meinen Freund,<br />

und jetzt hat er begriffen, wer du bist!«<br />

Ähnliche geschichten ereignen sich zuhauf.<br />

Das Feuer, <strong>das</strong> im Iran Tausende<br />

pro Monat eine Beziehung zu Jesus finden<br />

lässt, wird durch die flüchtenden<br />

Christen auch ins ausland getragen.<br />

Und lodert weiter.<br />

Sacha Ernst<br />

brutale übergriffe der iranischen<br />

Geheimpolizei sind die Antwort<br />

auf <strong>das</strong>, was Gott im iran – unauf-<br />

haltsam und unumkehrbar – tut.<br />

Gern präsentieren wir unseren soeben<br />

fertiggestellten iran-Film »Das letzte<br />

Wort hat Gott« in einem ihrer Gottesdienste,<br />

in Kleingruppen oder in sonstigen<br />

Veranstaltungen. Der Film weckt<br />

beides gleichzeitig: betroffenheit und<br />

begeisterung.<br />

rufen sie uns an, um einen termin zu<br />

vereinbaren.<br />

9


10 report<br />

russLAnD<br />

Es war im Jahr 1998, als ich Olga zum ersten Mal sah.<br />

stadt der toten In Fjödorowskoje, einem Ort in der Nähe von St. Petersburg, herrschte<br />

Arbeitslosigkeit, Gewalt, Hoffnungslosigkeit. Ständig starben dort junge Leute; im<br />

Schnitt ein bis zwei pro Woche. Die Todesursache war ein Spiegel der Gesellschaft:<br />

Autounfälle, Drogen, gepanschter Alkohol, Mord …<br />

straßenkinder Wie in anderen Städten versuchten auch in Fjödorowskoje Kinder auf<br />

der Straße zu überleben. Zusammen mit Pjotr und Lea Kravchuk starteten wir dort<br />

ein Projekt; eine Suppenküche in der örtlichen Kantine. Zahlreichen Kindern konnten<br />

wir so wenigstens eine Mahlzeit am Tag geben. Und was für sie noch fast wichtiger<br />

war: die damit verbundene Zuwendung und Liebe. Das war es, was ihnen in ihrem<br />

trostlosen Alltag noch mehr fehlte als Nahrung. Letzteres konnte schließlich zur Not<br />

auch irgendwo gestohlen werden.<br />

besuch im Vorhof der hölle Während meines Aufenthaltes besuchten wir eine Familie.<br />

In einem baufälligen Haus betraten wir eine »Wohnung« im ersten Stock. Wo<br />

wir hinschauten, häufte sich Dreck und Schmutz, ein Fäkalieneimer stand in der Mitte<br />

des Raumes. Unerträglicher Gestank breitete sich aus. In einer Ecke verkrochen<br />

hockte ein kleines Mädchen, um die 10 Jahre alt, völlig apathisch und depressiv. Es<br />

zeigte keine Reaktion bei unserem Eintreten, starrte verstört auf einen Punkt. Ein<br />

Bild abgrundtiefer Traurigkeit.<br />

im Alkohol ersoffen Die Mutter des Mädchens war eine Prostituierte. Laufend kamen<br />

obdachlose, betrunkene, drogenabhängige »Kunden«, die nebenbei nach Lust und<br />

Laune die beiden Brüder des Mädchens verprügelten. Wir wollten einen Blick in den<br />

angrenzenden Raum werfen, dessen Tür einen Spaltbreit geöffnet war. Beim Versuch<br />

einzutreten, stießen wir auf Widerstand – Olgas 17-jähriger Bruder, der besoffen und<br />

regungslos dahinter lag. In seiner Besinnungslosigkeit konnte er wenigstens für eine<br />

Zeitlang sein Elend vergessen.<br />

neues Leben beginnt Unsere Projektleiter sorgten dafür, <strong>das</strong>s Olga regelmäßig unsere<br />

Kantine aufsuchte. Dort erhielt sie Essen, Zuwendung und Liebe. Wenig später nahmen<br />

wir sie in unsere Projektwohnung, dann in unser neues Kinderheim auf und schickten sie<br />

zur Schule. Sie lernte fleißig und wurde zu einer guten Schülerin. Sie hörte die gute Nachricht<br />

von Jesus und nahm ihn in ihr Leben auf. Ein Prozess der Veränderung und Heilung<br />

begann. Nach der Schule absolvierte sie erfolgreich eine Ausbildung. Sie engagierte sich<br />

in der Kinderarbeit ihrer christlichen Gemeinde. Dann heiratete sie – einen Straßenjungen<br />

aus unserem Projekt, der jetzt Lobpreisleiter der Gemeinde ist. Beide wollen sich um die<br />

Straßenkinder in ihrer Stadt kümmern. Sie sind zu Multiplikatoren geworden.<br />

Veränderung ist möglich Zu Zeiten, als Straßenkinder noch unsere Fenster einschlugen<br />

und die Kantine überfielen, wurde uns gesagt, es mache keinen Sinn, sich in<br />

dieses »Pack« zu investieren, dieses würde sich nie verändern und weiter schnüffeln,<br />

trinken, stehlen.<br />

Doch weit gefehlt: Olga, ihr Mann und auch ihr älterer Bruder, der damals besinnungslos<br />

den Zugang zum Nebenraum versperrt hatte und heute in unserem Reha-Projekt<br />

mitarbeitet, sind nur einige Beispiele.<br />

Wenn wir nicht vor scheinbar hoffnungslosen Situationen resignieren, sondern bereit<br />

sind, uns in <strong>das</strong> Leben von Kindern zu investieren, geschieht Veränderung. Fjödorowskoje<br />

liegt noch immer im Dunkeln, doch zunehmend gibt es helle Lichtpunkte.<br />

Pawel Sturz Leiter AVC Deutschland<br />

Die erste Begegnung fand unter dermaßen drastischen Umständen statt, <strong>das</strong>s er<br />

sie auch nach Jahren nicht vergessen hat. Pawel Sturz schaut zurück.<br />

licht<br />

iM DunKELn


Einer hatte<br />

einen differenzierteren<br />

Blick<br />

für die Neuankömmlinge.<br />

Unser<br />

damaliger aVC Partner<br />

in Leskovac, Miodrag Stankovic,<br />

betrachtete sie als Menschen,<br />

die in erster Linie die gute Nachricht<br />

von Jesus Christus brauchen.<br />

Chinaserbien<br />

Stankovic organisierte chinesisch<br />

sprechende Evangelisationsteams<br />

aus amerika und binnen kürzester<br />

Zeit konnten erste Chinesen getauft<br />

und chinesische gemeinden gegründet<br />

werden. heute findet man<br />

solche in einigen Städten Serbiens.<br />

Diese wollte aVC zusammen mit<br />

seinen chinesischen Mitarbeitern<br />

Yun und Isaac besuchen.<br />

Volles Eisstadion<br />

Unsere aVC-Partner in Novi Sad hatten<br />

keine Mühen gescheut, Tausende<br />

von Einladungen verschickt und<br />

schon mal <strong>das</strong> große Eisstadium in<br />

der Stadt gemietet. Jetzt wird sein<br />

Mut belohnt. Mehr als 1500 Personen<br />

besuchen die Veranstaltungen mit<br />

dem »himmelsbürger« Yun und seinem<br />

Sohn. Die Botschaft ist klar und<br />

deutlich und berührt viele, auch junge<br />

Menschen, sehr stark. hunderte<br />

treffen eine Entscheidung, Jesus in<br />

ihr Leben aufzunehmen bzw. ihm<br />

wieder neu raum zu geben.<br />

Roma für Jesus<br />

Eine weitere großveranstaltung<br />

findet in Leskovac, im Süden des<br />

Landes statt. In dieser Stadt hat<br />

sErbiEn<br />

vor laufender kamera<br />

Als 2008 die ersten chinesischen Händler in Leskovac<br />

eintrafen, hielt sich die Begeisterung in engen Grenzen.<br />

Die Befürchtung stand im Raum, <strong>das</strong>s eine »gelbe Flut«<br />

bald die serbischen Märkte überschwemmen würde.<br />

es in den letzten Jahren unter den<br />

roma-Minderheiten einen starken<br />

geistlichen aufbruch gegeben.<br />

Über deren auswirkungen und die<br />

gesellschaftlichen Veränderungen<br />

haben wir schon verschiedentlich<br />

im aVC-report berichtet. Mehr als<br />

2500 Menschen besuchen unsere<br />

Veranstaltung, und auch hier kommen<br />

hunderte zum gebet nach vorne<br />

auf die Bühne. Die Kraft gottes<br />

ist sehr stark zu spüren. Die Leute<br />

jubeln laut und rufen in Sprechchören<br />

immer wieder »Jesus … Jesus …<br />

Jesus …«<br />

Vor laufender Kamera<br />

Peter wird im rollstuhl nach vorne<br />

gebracht. Yun betet für ihn, sagt<br />

ihm, er solle im Namen Jesu aufstehen.<br />

augenblicklich spürt der<br />

Junge gottes Kraft – und steht auf.<br />

Peter, heute 7-jährig, war seit seiner<br />

geburt gelähmt. Drei Operationen<br />

und alles Wissen der Ärzte<br />

hatten nichts gebracht, von klein<br />

auf war er an den rollstuhl gebunden.<br />

Ohne hoffnung haben seine<br />

Eltern, bekennende Muslime, begonnen,<br />

seine Behinderung als<br />

Schicksalsschlag zu akzeptiert.<br />

Bis sie von ihren Nachbarn in unsere<br />

Veranstaltung eingeladen<br />

werden.<br />

anfänglich noch ganz staksig, gestützt<br />

von Begleitern, startet Peter<br />

jetzt unter unbeschreiblichem Jubel<br />

und tosendem applaus aller anwesenden<br />

in der großen Sporthal-<br />

le von Lescovac erste gehversuche.<br />

gott ist großartig!<br />

11<br />

Heilung wird Stadtgespräch<br />

Die heilung wird auch vom Lokalfernsehen<br />

aufgenommen und die<br />

gute Nachricht schon am folgenden<br />

Tag zum Stadtgespräch.<br />

Wochen später bestätigen uns die<br />

gemeindeleiter, <strong>das</strong>s die heilung<br />

weiter voranschreitet. Mit jedem<br />

Tag macht Peter große Fortschritte.<br />

Seine Muskeln entwickeln sich und<br />

er kann immer größere Strecken<br />

laufen. Noch sind seine überglücklichen<br />

Eltern im Islam gefangen.<br />

Sie brauchen Zeit, ihr bisheriges,<br />

trügerisches Fundament zu verlassen<br />

und sich der christlichen<br />

gemeinde anzuschließen, die auf<br />

dem unverrückbaren Felsen steht.<br />

gott hat Europa nicht vergessen.<br />

Bruno Wacker


12 report hAiti<br />

école lumière<br />

Armut, Drogen, Kriminalität, Verwahrlosung, Okkultismus.<br />

Realität auf einer karibischen Insel, die ursprünglich<br />

als Paradies angelegt war. Zu allem Elend kam vor zwei<br />

Jahren noch <strong>das</strong> verheerende Erdbeben dazu. Doch es gibt<br />

Lichtblicke.<br />

Nach der Soforthilfe, in die sich aVC/<br />

<strong>Nehemia</strong> bereits Tage nach der<br />

Katastrophe einklinken konnte, sind<br />

verschiedene Projekte, wie der Wiederaufbau<br />

der Kirche und der Schule,<br />

in die Wege geleitet worden. Ein<br />

»Micro-Enterprise Program« hat über<br />

200 Frauen den Start in eine selbstständige<br />

Berufstätigkeit ermöglicht.<br />

École Lumière in Leogane<br />

Die Schule, von Christen gegründet,<br />

lag nach dem Erdbeben fast vollständig<br />

in Trümmern; zusammen<br />

mit dem Schulbetrieb. Schlimmer<br />

noch war, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Erdbeben viele<br />

der Kinder, die noch Eltern hatten, zu<br />

Waisen gemacht hatte. Sie mussten<br />

bei Verwandten, Bekannten oder<br />

Freunden untergebracht werden.<br />

Unabhängig davon, ob Kinder in der<br />

eigenen oder in Pflegefamilien aufwachsen<br />

– im heruntergekommensten<br />

Staat Lateinamerikas war schon vor<br />

dem Erdbeben kaum geld zum Überleben<br />

vorhanden, geschweige denn für<br />

den Schulbesuch. Die Zustände nach<br />

dem Beben sind unvorstellbar.<br />

Familie ohne Geld<br />

»Mein Vater ist Straßenhändler«,<br />

berichtet Lia*,<br />

»der Verkauf läuft recht<br />

gut. Trotzdem reicht der<br />

Verdienst gerade mal für<br />

die notwendigsten Lebensmittel<br />

für unsere fünfköpfige Familie.«<br />

Der Vater kam zum christlichen glauben.<br />

Er hörte von der École lumière<br />

und beschloss in einem anflug von<br />

Kühnheit – denn die Familienkasse<br />

war chronisch leer – seine Kinder an<br />

diese Schule zu schicken. Dank des<br />

Patenschaftsprogramms von aVC/<br />

<strong>Nehemia</strong> werden die Schulgebühren<br />

übernommen. Lia, deren »Karriere«<br />

in armut bereits vorprogrammiert<br />

schien, ist heute eine gute Schülerin.<br />

Pflegefamilie ohne Geld<br />

»Mein Vater und meine<br />

Mutter leben nicht<br />

mehr, ich wohne jetzt<br />

in einer Pflegefamilie<br />

in Leogane.« Maria* blüht auf, die<br />

Lehrer sind begeistert, besonders<br />

auch über ihre Sozialkompetenz.<br />

Marias Schulleistungen sind weit<br />

besser als die finanziellen Verhältnisse<br />

ihrer christlichen Pflegefamilie.<br />

Ohne Patenschaftsprogramm<br />

wäre ihr Leben in den vorgezeichneten<br />

negativen Bahnen verlaufen.<br />

Familie ausgewandert<br />

»Meine Eltern sind in<br />

die Dominikanische<br />

republik ausgewandert;<br />

es gibt dort<br />

mehr arbeit. Ich<br />

lebe jetzt bei meiner<br />

großmutter, einer Straßenverkäuferin.«<br />

Statt arbeiten zu müssen, um<br />

<strong>das</strong> klägliche Einkommen aufzubessern,<br />

darf anne* die École lumière<br />

besuchen – eine tägliche Mahlzeit<br />

inbegriffen.<br />

Der Name der Schule ist Programm<br />

Ähnliche Schicksale sind Standard.<br />

aVC / <strong>Nehemia</strong> unterstützt den<br />

Wiederaufbau der Bildungsinstitution,<br />

deren »Schulräume« seit dem<br />

Erdbeben mittels textilen »Wänden«<br />

gänzlich ohne Schall- und Windschutz<br />

abgegrenzt gewesen sind.<br />

Die Investition in die Schule ist vor<br />

allem eine Investition in junge Menschen.<br />

Sie werden mit Schulmaterial,<br />

-uniformen, -verpflegung und einem<br />

für hiesige Verhältnisse hochstehenden<br />

Bildungsangebot versorgt.<br />

»École lumière«. Der Name der<br />

Schule ist Programm. Sie ist<br />

tatsächlich ein Lichtblick im zur<br />

Trostlosigkeit verkommenen Paradies,<br />

der weit über den Bildungsauftrag<br />

hinaus geht. Junge Menschen<br />

gewinnen hoffnung.<br />

Frank Göttel<br />

Mit einer Patenschaft zu 25 Euro<br />

monatlich helfen sie uns, den Kindern<br />

echte Alternativen zu Armut<br />

und Elend anzubieten.<br />

*Namen geändert / Bild beliebig zugeordnet


unmögliche .. dinge<br />

WEnn<br />

GEsChEhEn<br />

Man könnte beinahe die Uhr da-<br />

nach stellen. Schwierigkeiten<br />

tauchen immer auf, bevor Ta-<br />

bea und ihr Team in <strong>das</strong> Sin-<br />

gida-Gebiet aufbrechen. Doch<br />

sie lassen sich nicht aufhalten.<br />

Seit Jahren besucht Tabea mit einem<br />

Team <strong>das</strong> Singida-gebiet, eine region<br />

im Zentrum Tansanias. Und seit<br />

Jahren sind sie bereits im Vorfeld mit<br />

Widrigkeiten konfrontiert.<br />

Auto »verrückt«<br />

Tabea berichtet: »Mein Toyota Minibus<br />

hat in letzter Zeit verrückt gespielt.<br />

am Freitag war die Welle von der<br />

Lichtmaschine gebrochen. Da wurde<br />

der Motor heiß, die Bremsen gingen<br />

nicht richtig und trotzdem bin ich<br />

damit noch 20 km langsam, langsam<br />

in die Nähe der Werkstatt gefahren.<br />

Noch nie hatte ich solche Probleme,<br />

aber ich habe in den vergangenen<br />

Jahren schon gemerkt, <strong>das</strong>s in dem<br />

Monat vor dem Outreach die unmöglichsten<br />

Dinge passieren. In dieser<br />

Woche beten und fasten wir.«<br />

Zu viele Einladungen<br />

So vorbereitet bricht <strong>das</strong> Team zum<br />

Einsatz auf. Doch wohin zuerst? Es<br />

liegen eine Menge Einladungen aus<br />

den verschiedenen Dörfern im Singi-<br />

da-gebiet vor, zeitlich ist es kaum zu<br />

schaffen, überall hinzugehen. Die<br />

Entscheidung wiegt schwer; denn<br />

die Leute sind sehr enttäuscht, wenn<br />

sie nicht besucht werden. Besonders<br />

bemerkenswert bei der Sache<br />

ist: Es sind muslimische Dörfer, von<br />

denen die Einladungen haufenweise<br />

kommen!<br />

Fieberattacke<br />

Mit dem Start des Unternehmens<br />

finden die »unmöglichen« Ereignisse<br />

keineswegs ein Ende. Unterwegs<br />

wird Tabea plötzlich von hohem<br />

Fieber überfallen, die Befunde<br />

in der Klinik erweisen sich merkwürdigerweise<br />

jedoch sämtlich als<br />

negativ. Tabea nimmt eine Dosis<br />

Malariatabletten ein – in Kombina-<br />

R-4-12<br />

tion mit einer Dosis ermutigender<br />

Bibeltexte – und feiert zusammen<br />

mit dem Team abendmahl. Die<br />

Nacht verbringt sie in halb sitzender<br />

Stellung, weil sie liegend wegen der<br />

Schmerzen in Bauch und herzgegend<br />

nicht richtig atmen kann. Doch<br />

wie durch ein Wunder steht sie am<br />

nächsten Morgen quicklebendig,<br />

frei von Schmerzen und Fieber auf!<br />

Und weiter geht’s ins nächste Dorf,<br />

wo sie von den Bewohnern – Muslimen<br />

mit einer Sehnsucht nach Liebe<br />

und der befreienden Botschaft<br />

von Jesus – erwartet werden.<br />

alltag an der »Front«, wo laufend<br />

unmögliche Dinge geschehen.<br />

Angelika Hoch<br />

tAnsAniA 13


14<br />

Asien<br />

Afghanistan<br />

Aserbaidschan<br />

Bangladesch<br />

Bhutan<br />

China<br />

Georgien<br />

Indien<br />

Indonesien<br />

Japan<br />

Kambodscha<br />

Kasachstan<br />

Laos<br />

Mongolei<br />

Myanmar<br />

Nepal<br />

Nordkorea<br />

Pakistan<br />

Philippinen<br />

Thailand<br />

Usbekistan<br />

Vietnam<br />

Afrika<br />

Ägypten<br />

Äthiopien<br />

Dschibuti<br />

Eritrea<br />

Libyen<br />

Mali<br />

Madagaskar<br />

Marokko<br />

Sambia<br />

Sudan<br />

Tansania<br />

Europa<br />

Albanien<br />

Bosnien/<br />

Herzegowina<br />

Bulgarien<br />

Deutschland<br />

Estland<br />

Frankreich<br />

Italien<br />

Kosovo<br />

Lettland<br />

Litauen<br />

Mazedonien<br />

Moldawien<br />

Montenegro<br />

Österreich<br />

Polen<br />

Rumänien<br />

Russland<br />

Schweiz<br />

Serbien<br />

Slowakei<br />

Slowenien<br />

Ukraine<br />

Weissrussland<br />

Lateinamerika<br />

Brasilien<br />

Costa Rica<br />

Equador<br />

Haiti<br />

Nicaragua<br />

Peru<br />

Naher Osten<br />

Irak<br />

Iran<br />

Israel<br />

Jordanien<br />

Türkei<br />

report<br />

AVC WELtWEit AKtiV<br />

auftrag I werte<br />

Auftrag von AVC<br />

Verfolgten Christen beistehen<br />

Notleidenden helfen<br />

Jesus bekannt machen<br />

Werte von AVC<br />

Nächstenliebe<br />

Internationale Partnerschaft<br />

Neutralität<br />

Professionalität<br />

Integrität<br />

Nachhaltigkeit<br />

Kleine Eritreerin beim Gedenkmarsch in Berlin<br />

Photo Illgendesign, Hannover<br />

weltweite hilfe<br />

für notleidende<br />

WEIL BETrOFFENhEIT ZU WENIg<br />

UND LEErE WOrTE ZU VIEL SIND<br />

impressum<br />

AVC aktion für verfolgte Christen und Notleidende<br />

AVC Deutschland (aVC, <strong>Nehemia</strong>)<br />

hassiaweg 3 I 63667 Nidda<br />

Tel. +49 (0)6043 4524 I Fax +49 (0)6043 8136<br />

mail@avc-de.org I www.avc-de.org<br />

Leiter Pawel Sturz<br />

aVC EKK, BLZ 520 604 10 I BIC gENODEF1EK1<br />

Kto 4113 012 I IBaN: DE37 5206 0410 0004 1130 12<br />

<strong>Nehemia</strong> EKK, BLZ 520 604 10 I BIC gENODEF1EK1<br />

Kto 400 1508 I IBaN: DE56 5206 0410 0004 0015 08<br />

aVC hat zur Umsetzung humanitärer Projekte<br />

die Tochterorganisation <strong>Nehemia</strong> e.V. gegründet.<br />

Die hier vorgestellten Projekte liegen in der<br />

Verantwortung von aVC oder <strong>Nehemia</strong>.<br />

AVC Österreich<br />

Julius-Fritsche-gasse 44 I a-5111 Bürmoos<br />

Tel. +43 676 8969 2600<br />

mail@avc-at.org I www.avc-at.org<br />

Bank aVC, raiba Bürmoos I BIC: rVSaa T2S030<br />

Kto 1047612 I BLZ 35030<br />

IBaN: aT56 3513 0000 0104 7612<br />

AVC schweiz<br />

Industriestrasse 21 I Ch–2553 Safnern b. Biel<br />

Tel. +41 (0)32 356 00 80<br />

mail@avc-ch.org I www.avc-ch.org<br />

AVC-report<br />

herausgeber aVC Deutschland,<br />

Schweiz, Österreich<br />

Verantwortung redaktion<br />

angelika hoch I a.hoch@avc-de.org<br />

redaktion und Design<br />

andreas rossel I a.rossel@avc-ch.org<br />

Bildnachweis aVC, istockphoto.com<br />

Druck Steinheil Direkt-Marketing<br />

zweckgebundene spenden<br />

werden entsprechend verwendet und bei einem<br />

Überschuss für ein möglichst ähnliches Projekt<br />

eingesetzt.<br />

Zur Vorlage beim Finanzamt<br />

aVC – aktion für verfolgte Christen und<br />

Notleidende ist eine Körperschaft des<br />

öffentlichen rechts und nach § 50 abs. 2<br />

Nr. 2 a) EStDV allgemein als besonders<br />

förderungswürdig anerkannt.<br />

Wir bestätigen, <strong>das</strong>s der uns zugewen-<br />

dete Betrag ausschließlich für Zwecke<br />

in Übereinstimmung mit der Satzung von<br />

aVC verwendet wird.


AVC-KONFERENZEN 2012 IN DEUTSCHLAND<br />

AVC EVEnts<br />

Event Datum Zeit Ort / Infos<br />

Regionalkonferenz Lüneburg 1. September 10.00 Leuphana Universität, hörsaal 3, Scharnhorststraße 1, 21335 Lüneburg<br />

Regionalkonferenz Zwickau 6. Oktober 10.00 Evangelische Christengemeinde, Elim Zwickau Parkstr. 22, 08056 Zwickau<br />

Herbstkonferenz Nidda- 6. Oktober 10.00 ranstädter Str. 11, 63667 Nidda-Wallernhausen<br />

Wallernhausen<br />

gast: Pastor aus einem moslemischen Land<br />

Regionalkonferenz München 27. Oktober 10.00 Charismatisches Zentrum München, Emil-geis-Straße 39, 81379 München<br />

FREIZEITEN UND EINSÄTZE<br />

Event Datum Infos<br />

Bibelwoche auf dem Hubmers- 11.–19. August 2012 Infos und Anmeldung: hotel Lindenhof I Tel. +49 (0)9154 270<br />

berg mit Waldemar Sardaczuk<br />

gast@tagungsoase.de I www.lindenhof-hubmersberg.de<br />

Mission experience<br />

Nepal und Indien<br />

Weltweiter Gebetstag für<br />

verfolgte Christen<br />

»bufdi« BEI aVC<br />

Ob Mann oder Frau, Jung oder alt,<br />

»Bufdi« kann jeder werden. Nach<br />

aufhebung der Wehrpflicht gibt es<br />

den neuen Bundesfreiwilligendienst,<br />

ein angebot an Frauen und Männer<br />

jeden alters, sich ehrenamtlich zu<br />

engagieren. Wer bei aVC ein Jahr für<br />

gott investieren und uns bei der vielfältigen<br />

arbeit in der Zentrale helfen<br />

möchte, wende sich bitte an<br />

Frank göttel, f.goettel@avc-de.org<br />

Tel. +49 (0)6043 9869 570.<br />

Mission experience<br />

nepal und indien<br />

28. September–15. Oktober 2012<br />

Besuch von Sehenswürdigkeiten,<br />

gemeinden, Projekten und Menschen.<br />

Nepal Kathmandu, Wandern im himalaya-gebiet<br />

(für alle möglich, Ziele<br />

auch per Jeep erreichbar).<br />

Indien Delhi, Taj Mahal, mit der<br />

Dampfbahn von Siliguri in die Teegärten<br />

von Darjeeling (Nordosten).<br />

Kosten (bei anmeldung bis 30. Juni)<br />

3900 ChF/ca. 3200 EUr all inclusive<br />

Infos andreas rossel<br />

+41 (0)79 340 48 83<br />

a.rossel@avc-ch.org<br />

Anmeldung noch bis 31. August<br />

28. September Besuch von Sehenswürdigkeiten, gemeinden, Projekten und Menschen.<br />

bis 15. Oktober 2012 Preis all incl. 3200 EUr, Infos auf www.avc-ch.org I a.rossel@avc-ch.org,<br />

+41 79 340 48 83, anmeldung möglichst bald.<br />

11. November 2012 Infos siehe unten<br />

11. NOVEMBEr 2012<br />

weltweiter gebetstag für<br />

verfolgte christen<br />

am weltweiten gebetstag für<br />

verfolgte Christen nehmen voraussichtlich<br />

wieder Christen und gemeinden<br />

aus über 100 Ländern auf<br />

allen Kontinenten teil, in »freien«<br />

Ländern ebenso wie in den betroffenen<br />

Ländern selbst.<br />

Wir rufen dazu auf, in den gemeinden<br />

an diesem oder auch einem<br />

anderen Sonntag, für <strong>das</strong> anliegen<br />

der verfolgten Brüder und Schwestern<br />

intensiv zu beten.<br />

Das ist Teil unseres »Mandats«.<br />

Schriftliche Infos und<br />

Filme über Eritrea und den Iran<br />

können bei aVC bestellt werden.<br />

buchhaltung aUF DEr<br />

rOTEN INSEL<br />

Für Madagaskar suchen wir noch<br />

jemanden, der sich dort ehrenamtlich<br />

in der Buchhaltung engagieren<br />

möchte. Wer eine entsprechende<br />

ausbildung hat und Französisch<br />

spricht, kann sich bei uns melden.<br />

am besten schriftlich / per Mail an:<br />

l.riegel@avc-de.org.<br />

KINDErDOrF KEMONDO TaNSaNIa<br />

buchhalter/in gesucht<br />

15<br />

events for you<br />

Aufgabenbeschreibung<br />

Bearbeitung aller Buchungsvorgänge<br />

administrative aufgaben<br />

Organisation<br />

Wir wünschen uns eine Persönlichkeit, die<br />

analytisch und strukturiert denkt<br />

mehrjährige Berufserfahrung hat<br />

Englisch in Wort und Schrift beherrscht<br />

sich in eine fremde Kultur einarbeiten will<br />

wirtschaftlich und kostenbewusst handelt<br />

Organisationstalent hat<br />

den glauben an Jesus Christus als Basis hat<br />

belastbar ist<br />

Schriftliche Bewerbungen mit ausführlichem<br />

Motivationsschreiben bitte senden an<br />

aVC I herrn Lothar riegel I hassiaweg 3<br />

63667 Nidda oder Unterlagen einreichen über<br />

l.riegel@avc-de.org


ägypten<br />

vom arabIschen frühlIng zum albtraum für christen<br />

report<br />

VErFOLGunG<br />

Die mit 13 Millionen größte Minderheit arabisch<br />

sprechender Christen lebt in Ägypten. Die meisten<br />

sind Kopten. Die Familie von Jesus Christus<br />

fand auf der Flucht vor König Herodes noch Asyl in<br />

Ägypten. Heute werden Christen im Land des Nils<br />

bestenfalls geduldet, meistens jedoch diskriminiert<br />

und im schlimmsten Fall verfolgt und getötet.<br />

Christen wurden in kurzer zeit zu bürgern zweiter<br />

Klasse. Keine der Hoffnungen, die der arabische<br />

Frühling auch unter den Christen aufkeimen<br />

ließ, erfüllten sich. Im Gegenteil: <strong>das</strong> Land versinkt<br />

zunehmend in islamischer Finsternis. Wohlhabende<br />

Christen versuchen <strong>das</strong> Land zu verlassen,<br />

stoßen aber im »christlichen« Europa auf verschlossene<br />

Türen.<br />

Ein koptischer Kirchenleiter meinte zur Entwicklung<br />

in Ägypten: »Die frühere Regierung hat uns materiell<br />

ausgeraubt; heute streben Leute an die Macht,<br />

die uns auch unsere Religion nehmen wollen.«<br />

Postvertriebsstück D 13051 F – Entgelt bezahlt –<br />

aVC, hassiaweg 3, 63667 Nidda<br />

übergriffe auf Christen nehmen markant zu: Kirchen<br />

werden angezündet. Dutzende Christen sind<br />

in den vergangenen Monaten bei Zusammenstößen getötet und christliche Leiter öffentlich<br />

bedroht worden. Fast täglich werden junge Christinnen entführt und mit Muslimen<br />

zwangsverheiratet. In Kairo existieren mehrere Häuser, teils von Saudi Arabien finanziert,<br />

in denen christliche Mädchen gefangen gehalten und »islamisiert« werden.<br />

Mary wurde 2007 entführt. Seither fehlt von ihr jede Spur, obwohl ihre Eltern alles versucht<br />

haben, sie zu finden. »Wir baten die Polizei um Hilfe«, berichtet die Mutter, »wurden<br />

jedoch abschätzig behandelt, verflucht und gedemütigt. In der Folge erhielten wir<br />

anonyme Anrufe: Wir sollten Muslime werden, um am Leben zu bleiben, und 7500 EUR<br />

bezahlen, damit unsere Tochter nicht umgebracht wird.«<br />

Die Polizei und sicherheitskräfte teilen die Auffassung, <strong>das</strong>s solche Entführungen eine<br />

Ehre für den Islam sind. Sie stehen auch damit in der Nachfolge von Mohammed, der seinerzeit<br />

einem Kopten die Frau gestohlen und seinem Harem einverleibt hatte. Ali Gooma,<br />

der Großmufti von Ägypten, bezeichnet den Islam als höchste aller Religionen und verbietet<br />

den Wechsel zu einer tieferstehenden.<br />

Am 21. Mai 2012 sprach ein ägyptisches Gericht acht Muslime, die mindestens 56 Häuser<br />

und Geschäfte von Christen in Brand gesetzt hatten, von aller Schuld frei. Dagegen<br />

wurden zwölf Christen, die sich zur Wehr gesetzt hatten, zu lebenslangen Freiheitsstrafen<br />

verurteilt.<br />

ägypten illustriert zurzeit in besonderem Maß, was die Bibel sagt (Eph 6,12): »Denn<br />

wir kämpfen nicht gegen Menschen, sondern gegen Mächte und Gewalten des Bösen, die<br />

über diese gottlose Welt herrschen und im Unsichtbaren ihr unheilvolles Wesen treiben.«<br />

beten wir um Bewahrung, Kraft und Weisheit für unsere verfolgten Schwestern und<br />

Brüder in dieser schwierigen Zeit des Umbruchs und für einen geistlichen Durchbruch<br />

in Ägypten.<br />

Bruno Wacker

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