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das mandat - Nehemia

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12 report hAiti<br />

école lumière<br />

Armut, Drogen, Kriminalität, Verwahrlosung, Okkultismus.<br />

Realität auf einer karibischen Insel, die ursprünglich<br />

als Paradies angelegt war. Zu allem Elend kam vor zwei<br />

Jahren noch <strong>das</strong> verheerende Erdbeben dazu. Doch es gibt<br />

Lichtblicke.<br />

Nach der Soforthilfe, in die sich aVC/<br />

<strong>Nehemia</strong> bereits Tage nach der<br />

Katastrophe einklinken konnte, sind<br />

verschiedene Projekte, wie der Wiederaufbau<br />

der Kirche und der Schule,<br />

in die Wege geleitet worden. Ein<br />

»Micro-Enterprise Program« hat über<br />

200 Frauen den Start in eine selbstständige<br />

Berufstätigkeit ermöglicht.<br />

École Lumière in Leogane<br />

Die Schule, von Christen gegründet,<br />

lag nach dem Erdbeben fast vollständig<br />

in Trümmern; zusammen<br />

mit dem Schulbetrieb. Schlimmer<br />

noch war, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Erdbeben viele<br />

der Kinder, die noch Eltern hatten, zu<br />

Waisen gemacht hatte. Sie mussten<br />

bei Verwandten, Bekannten oder<br />

Freunden untergebracht werden.<br />

Unabhängig davon, ob Kinder in der<br />

eigenen oder in Pflegefamilien aufwachsen<br />

– im heruntergekommensten<br />

Staat Lateinamerikas war schon vor<br />

dem Erdbeben kaum geld zum Überleben<br />

vorhanden, geschweige denn für<br />

den Schulbesuch. Die Zustände nach<br />

dem Beben sind unvorstellbar.<br />

Familie ohne Geld<br />

»Mein Vater ist Straßenhändler«,<br />

berichtet Lia*,<br />

»der Verkauf läuft recht<br />

gut. Trotzdem reicht der<br />

Verdienst gerade mal für<br />

die notwendigsten Lebensmittel<br />

für unsere fünfköpfige Familie.«<br />

Der Vater kam zum christlichen glauben.<br />

Er hörte von der École lumière<br />

und beschloss in einem anflug von<br />

Kühnheit – denn die Familienkasse<br />

war chronisch leer – seine Kinder an<br />

diese Schule zu schicken. Dank des<br />

Patenschaftsprogramms von aVC/<br />

<strong>Nehemia</strong> werden die Schulgebühren<br />

übernommen. Lia, deren »Karriere«<br />

in armut bereits vorprogrammiert<br />

schien, ist heute eine gute Schülerin.<br />

Pflegefamilie ohne Geld<br />

»Mein Vater und meine<br />

Mutter leben nicht<br />

mehr, ich wohne jetzt<br />

in einer Pflegefamilie<br />

in Leogane.« Maria* blüht auf, die<br />

Lehrer sind begeistert, besonders<br />

auch über ihre Sozialkompetenz.<br />

Marias Schulleistungen sind weit<br />

besser als die finanziellen Verhältnisse<br />

ihrer christlichen Pflegefamilie.<br />

Ohne Patenschaftsprogramm<br />

wäre ihr Leben in den vorgezeichneten<br />

negativen Bahnen verlaufen.<br />

Familie ausgewandert<br />

»Meine Eltern sind in<br />

die Dominikanische<br />

republik ausgewandert;<br />

es gibt dort<br />

mehr arbeit. Ich<br />

lebe jetzt bei meiner<br />

großmutter, einer Straßenverkäuferin.«<br />

Statt arbeiten zu müssen, um<br />

<strong>das</strong> klägliche Einkommen aufzubessern,<br />

darf anne* die École lumière<br />

besuchen – eine tägliche Mahlzeit<br />

inbegriffen.<br />

Der Name der Schule ist Programm<br />

Ähnliche Schicksale sind Standard.<br />

aVC / <strong>Nehemia</strong> unterstützt den<br />

Wiederaufbau der Bildungsinstitution,<br />

deren »Schulräume« seit dem<br />

Erdbeben mittels textilen »Wänden«<br />

gänzlich ohne Schall- und Windschutz<br />

abgegrenzt gewesen sind.<br />

Die Investition in die Schule ist vor<br />

allem eine Investition in junge Menschen.<br />

Sie werden mit Schulmaterial,<br />

-uniformen, -verpflegung und einem<br />

für hiesige Verhältnisse hochstehenden<br />

Bildungsangebot versorgt.<br />

»École lumière«. Der Name der<br />

Schule ist Programm. Sie ist<br />

tatsächlich ein Lichtblick im zur<br />

Trostlosigkeit verkommenen Paradies,<br />

der weit über den Bildungsauftrag<br />

hinaus geht. Junge Menschen<br />

gewinnen hoffnung.<br />

Frank Göttel<br />

Mit einer Patenschaft zu 25 Euro<br />

monatlich helfen sie uns, den Kindern<br />

echte Alternativen zu Armut<br />

und Elend anzubieten.<br />

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