Skulpturenwegprospekt - Brenzregion
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Der Bär<br />
= ursus<br />
Helmut Reif<br />
Geometer<br />
Der Körper ist besonders groß und kompakt gebaut. Die<br />
Größe reicht bis zu 3 Meter und das Gewicht bis 800 kg. In<br />
Mitteleuropa ausgerottet. Das letzte Exemplar wurde in<br />
Deutschland 1835 bei Ruhpolding erlegt. 1912 wurde noch<br />
ein Exemplar in Mittenwald gesichtet. Die Lebensräume<br />
waren ursprünglich nahrungsreiche und heterogene Laubmischwälder.<br />
Heute sind sie in die entlegenen Gebirgsregionen<br />
abgedrängt. Sie fristen heute ihr Leben in nahrungsarmen<br />
Refugien. Trotz gelegentlicher Übergriffe ist er kein<br />
Kulturfolger. Im Gegensatz zu den in Nordamerika lebenden<br />
Schwarzbären.<br />
Er ist ein Einzelgänger, scheu, Lager in Windbrüchen und<br />
Dickungen. Ein Weibchen kann alle 2 - 4 Jahre Junge zur<br />
Welt bringen. Im Winterlager werden i.d.R. 1 - 2 nur etwa<br />
rattengroße, nackte und blinde Jungtiere zur Welt gebracht.<br />
DieBärinverlässtdas Winterlager nicht, sondernwidmetsich<br />
ausschließlich der Jungenaufzucht. Die Jungen werden etwa<br />
2 Jahre von der Mutter geführt.<br />
In Europa war der Bär ursprünglich Herr des Waldes. Zahlreiche<br />
Höhlenzeichnungen und Kultstätten, Gräber. Mittelmeer:<br />
Sinnbild, Gottheit der mütterlichen Fürsorge, Matriarchat.<br />
In Bern werden seit Urzeiten Bären gehegt (Überreste eines<br />
Bärenkultes?)Im letzten Jahrhundert wurde in Unterkochen<br />
aus Verwechslung ein schwarzer Hund als Bär gejagt. Seither<br />
gibt es dort die Bärenfanger.