EQUAL-spezial - netz NRW
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<strong>netz</strong> · Seite 6 <strong>netz</strong> · Seite 3<br />
Schnittstellenoptimierung<br />
zwischen Sozial- und Privatwirtschaft<br />
Nachhaltig zu wirtschaften ist eine Herausforderung – für jedes Unternehmen. Landläufig dominiert allerdings<br />
noch immer das Fremdbild, Beschäftigungsgesellschaften seien administrativ überfrachtet, kaum<br />
marktfähig und gänzlich abhängig vom Tropf institutioneller (Arbeitsmarkt-) Förderung. Dem ist nicht so.<br />
Die INTEGRAL gGmbH im hessischen Cölbe macht deshalb in ihrem Teilprojekt die GENERIERUNG WIRT-<br />
SCHAFTLICHER INTEGRATION zum Hauptthema. Das Ziel geht sie von zwei Seiten an: Von innen heraus<br />
gilt es, die wirtschaftliche Entwicklung von Beschäftigungsprojekten zu verbessern, zu professionalisieren<br />
und auf Zukunftsfähigkeit zu orientieren. Andererseits werden Kooperationen mit der gewerblichen Wirtschaft<br />
angebahnt, entwickelt oder ausgebaut.<br />
Unternehmensentwicklungskonzepte müssen passen<br />
Elemente professioneller Unternehmenskultur<br />
können auf Sozialwirtschaftsbetriebe nicht ohne<br />
Weiteres übertragen und mit Erfolg implementiert<br />
werden, das zeigt die bisherige Erfahrung. Komplexe<br />
Managementsysteme sind als Modell eher<br />
ungeeignet: Sie stoßen auf erhebliche Vorbehalte<br />
bei den Beschäftigten, soziale Unternehmenswerte<br />
und -ziele werden darin oft zu wenig beleuchtet<br />
oder unterbewertet und die Grenzen zeitlicher<br />
und finanzieller Ressourcen sind schnell erreicht.<br />
Um gute Akzeptanz und Wirkung zu entfalten,<br />
müssen sozialwirtschaftliche Unternehmensprozesse<br />
und Instrumente an den realen Rahmenbedingungen<br />
der Beschäftigungsträger ansetzen.<br />
Nach intensiver Recherche hat das Teilprojekt der<br />
INTEGRAL gGmbH ein in Nürnberg erprobtes und<br />
vielfach bewährtes Entwicklungskonzept der<br />
Trifolium-Beratungsgesellschaft GmbH aus Friedberg<br />
entdeckt. Dieses Konzept baut auf dem sehr<br />
anspruchsvollen EFQM ® -Modell auf, erlaubt aber<br />
durch eine erweiterte Sicht auf Sustainable Excellence<br />
eine offenere Gestaltung und Anwendung<br />
von Teilbausteinen. Damit wird eine Anpassung<br />
an die Sozialwirtschaft leichter.<br />
Sustainable Excellence hat das Unternehmen als Ganzes<br />
im Blick; ihr Ziel: Ökonomie mit Ökologie, Sozialem<br />
und Business-Excellence zu verbinden und dadurch<br />
Organisationen zukunftsfähig zu machen.<br />
Auch für Klein(st) unternehmen (im Verbund) ist das<br />
Modell geeignet, Trifolium empfiehlt 5-10 Beratungstage<br />
für den moderierten Einstieg.<br />
www.sustainable-excellence.de<br />
Die INTEGRAL gGmbH hat beispielhaft zunächst<br />
im eigenen Unternehmen den Selbstbewertungsprozess<br />
der Sustainable-Excellence-Methode<br />
durchlaufen, um daraus dann passende Diagnose-<br />
und Bewertungsinstrumente („Quick Check“) für<br />
die Sozialwirtschaft zu adaptieren. Als Projekt-<br />
ergebnis wird ein praktikables Instrumentarium<br />
entstehen, mit dem Beschäftigungsträger bei maß-<br />
voller zeitlicher und finanzieller Investition, ihre<br />
Effizienz selbst überprüfen und Verbesserungspotenziale<br />
im Unternehmen identifizieren können.<br />
Neben der individuellen betrieblichen Situation<br />
der Beschäftigungsgesellschaften gibt es trägerübergreifend<br />
sehr ähnliche Ansatzpunkte für<br />
die Optimierung von Betriebsabläufen und Kommunikation.<br />
Diese „typischen Standardthemen“<br />
für Verbesserungshebel werden exemplarisch<br />
bearbeitet, dokumentiert und verbreitet.<br />
Synergien durch neue Partnerschaften<br />
INTEGRAL hat in der ersten Projektphase 2005/06<br />
Inhalte und Strukturen bestehender Kooperationsbeziehungen<br />
zwischen Sozialwirtschaftsbetrieben<br />
und gewerblicher Wirtschaft ermittelt und systematisiert.<br />
Dabei wurde offensichtlich, dass es<br />
bereits eine große Vielfalt direkter und indirekter<br />
Kooperationen gibt. Auch Partnerschaften im Zuge<br />
gesellschaftlichen Unternehmensengagements<br />
durch Corporate Volunteering gewinnen allmählich<br />
an Bedeutung. All’ diese Verschränkungen<br />
müssen aber gegenwärtig dem engen Interpretationsspielraum<br />
eines Kriteriums genügen: dass die<br />
Tätigkeitsfelder „zusätzlich“ und „in öffentlichem<br />
(Gemeinwohl)Interesse“ bleiben. Dabei ist jedoch<br />
klar: Arbeitsmarktpolitisch gemeinnützige Organisationen<br />
halten ihre steuerrechtlich als Zweckbetrieb<br />
anerkannten wirtschaftlichen Geschäftsbereiche<br />
aufrecht, um benachteiligte Zielgruppen in<br />
den allgemeinen Arbeitsmarkt zu integrieren und<br />
nicht, um wettbewerbsverzerrend Umsätze und<br />
Einnahmen mit subventionierten Arbeitskräften zu<br />
erzielen. Dass sie also den Integrationsauftrag in<br />
einem ganz anderen Verständnis von „Zusätzlichkeit“<br />
leisten, dieses Bewusstsein muss in unserer<br />
Gesellschaft erst noch stärker verankert werden!<br />
Kontakt & Informationen:<br />
INTEGRAL gGmbH, Helge Micklitz<br />
Tel. 06421.985462, h.micklitz@integral-online.de<br />
www.integral-online.de<br />
[ ] [ ] [ ] [ ] [ ] [ ] [ ] [ ] [ ] [ ] [ ] [ ] [ ] [ ] [ ] [ ] Mögliche Kommunikationsinstrumente<br />
Mögliche Konsequenzen<br />
Selbsttest: Welches Image<br />
transportieren Ihre Materialien?<br />
Denken Sie mit dem Kopf Ihrer<br />
Zielgruppen!<br />
Transportieren Sie Ihre Inhalte.<br />
Bringen Sie diese auf den Punkt<br />
(z.B. in Form eines Slogans).<br />
IMAGE aus dem Koffer<br />
Im Projekt entsteht ein so benannter Online-IMAGE-Koffer, der mit<br />
überbetrieblich nutzbaren Informationen zu Image, Imagebildung<br />
und -pflege, Konzeptionen zur Imageverbesserung, beispielhaften<br />
Erfahrungen und Ergebnissen sowie praktischen Arbeitsvorlagen bestückt<br />
ist. Damit wird für Unternehmen eine nützliche Basis gelegt,<br />
um individuell Image-Prozesse zu beginnen und begleiten.<br />
IMAGE im 21. Jahrhundert<br />
Der Zeitgeist ist widersprüchlich: neben einer herrschenden „Geiz ist geil-Mentalität“ entwickelt sich ein<br />
Bedeutungszuwachs bei sozialen Werten, Umweltverträglichkeitsansprüchen und ethische Verantwortbarkeit<br />
(Lifestyle of Health and Sustainability).<br />
Corporate Social Responsibility (CSR) ist im Grunde das, was Betriebe der Sozialwirtschaft ausmacht:<br />
Es verbessert jedes Firmenimage, wenn es glaubwürdig ist und etabliert<br />
sich zunehmend. Auch kleinere Unternehmen können hier Verantwortung<br />
übernehmen und von Win-Win-Beziehungen profitieren. Die Möglichkeiten<br />
einer Kooperation mit Sozialwirtschaftsunternehmen sind vielseitig<br />
und lohnend.<br />
Zwischenfazit aus dem Projekt IMAGE<br />
Imagebildung und Imagepflege ist ein lebhafter, dynamischer Prozess,<br />
benötigt authentische MitarbeiterInnen sowie Zeit, Raum und Geld<br />
und macht sich bezahlt! – Alles eine Frage der Prioritätensetzung.<br />
Neuerscheinung:<br />
BEST 3S e.V. (Hrsg.) 2007:<br />
Handbuch für soziale Beschäftigungsunternehmen<br />
Betriebliche Strategien und betriebswirtschaftliche<br />
Instrumente für soziale Beschäftigungsunternehmen;<br />
Tools und Perspektiven. ISBN 978-3-930 830-78-7<br />
259 Seiten, 22 € www.agspak-buecher.de<br />
5<br />
Kontakt & Informationen:<br />
Dipl.-Päd. in Gerlinde Bade<br />
gerlinde.bade@<strong>netz</strong>-nrw.de<br />
Tel. 0221.820 15 46<br />
www.bagequal.de<br />
www.<strong>netz</strong>-nrw.de/Projekte/<br />
<strong>EQUAL</strong>-WIB-Image<br />
Aus dem Inhalt<br />
Wolfgang Gallfuß: Wirtschaftlich + Sozial / René Leicht, Silke Fehrenbach,<br />
Sabine Dann, Harald Strotmann: Wo finden Geringqualifizierte noch Arbeit?<br />
BEST 3S e.V.: Begriffserklärungen / BEST 3S e.V.: Arbeitsergebnisse von BEST 3S<br />
e.V ; Tools für soziale Unternehmen und soziale Beschäftigungsunternehmen<br />
/ Lothar Binding: Erwerbsarbeit für langzeitarbeitslose Menschen jenseits von<br />
Hartz IV? / Hans Diefenbacher: Einfache Arbeitsplätze im Rhein-Neckar-<br />
Raum / Volker Steinhübel: Social Value Added / Jürgen Kessler: Die Berücksichtigung<br />
sozialer Belange im Recht der öffentlichen Auftragsvergabe / Axel<br />
G. Günther: Öffentliche Auftragsvergabe nach sozialen Kriterien / Transnationale<br />
Kooperation Legal Framework Eckpunkte für einen Rechtsrahmen für<br />
soziale Unternehmen / Wolfgang Gallfuß Totgeglaubte leben länger! / Glossar<br />
/ AutorInnen / Die Partner der <strong>EQUAL</strong>-Entwicklungspartnerschaft BEST 3S e.V