Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...
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6.5 ERGEBNISSE – Klima/Jahrring-Beziehungen<br />
Der Zusammenhang zwischen <strong>Jahrringbreiten</strong> <strong>und</strong> Temperatur schwankt auch an <strong>der</strong><br />
oberen Waldgrenze mit den lokalen Standortbedingungen.<br />
- An den kühl/feuchten Standorten RAM/hoch <strong>und</strong> BAG/hoch wirken sich hohe<br />
Sommertemperaturen positiv bzw. niedrige Temperaturen negativ auf das<br />
Wachstum aus. Allerdings sind <strong>die</strong> Werte <strong>der</strong> Korrelationskoeffizienten nicht<br />
signifikant. In Kapitel 6.1.1 wurde gezeigt, dass an beiden Standorten <strong>die</strong><br />
gemeinsame Varianz <strong>der</strong> zur Mittelkurve beitragenden Einzelkurven niedrig ist.<br />
Somit muss auch das in <strong>der</strong> Mittelkurve enthaltene Klimasignal schwach sein.<br />
- An dem kühl/trockenen Standort MOR/hoch ist <strong>die</strong> Reaktion <strong>der</strong> <strong>Jahrringbreiten</strong> auf<br />
<strong>die</strong> Früh- <strong>und</strong> Hochsommertemperaturen des Vorjahres signifikant negativ. Niedrige<br />
Temperaturen för<strong>der</strong>n das Wachstum, hohe verursachen schmale <strong>Jahrringbreiten</strong>.<br />
Es wird davon ausgegangen, dass <strong>die</strong>ser statistische Zusammenhang wie<strong>der</strong>um<br />
ein Hinweis auf den steuernden Einfluss <strong>der</strong> Feuchtebedingungen ist. Die<br />
Korrelationen zum Nie<strong>der</strong>schlag sind zwar nicht signifikant. Es ist jedoch zu<br />
bedenken, dass <strong>die</strong> an den T<strong>als</strong>tationen gemessenen Nie<strong>der</strong>schlagsmengen <strong>die</strong><br />
Bedingungen in den Hochlagen unzureichend wi<strong>der</strong>spiegeln. Die relativen<br />
Temperaturän<strong>der</strong>ungen lassen sich mit größerer Sicherheit übertragen.<br />
13 C <strong>und</strong> Sommertemperatur korrelieren an allen Standorten positiv. Die stärkste<br />
Abhängigkeit von <strong>der</strong> Sommertemperatur besteht an MOR/hoch. Der Zusammenhang<br />
mit dem Nie<strong>der</strong>schlag ist uneinheitlicher. Auch hier gilt das oben angesprochene<br />
Problem <strong>der</strong> mangelnden Repräsentativität <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlagsdaten.<br />
Die 18 O-Variationen korrelieren durchwegs negativ mit den Winter- <strong>und</strong><br />
Jahresnie<strong>der</strong>schlägen. Die Korrelationskoeffizienten sind an drei von vier Standorten<br />
hoch signifikant. Die Ursache des Zusammenhangs liegt vermutlich in <strong>der</strong> Aufnahme<br />
von isotopisch leichtem Schneeschmelzwasser zu Beginn <strong>der</strong> Vegetationsperiode, das<br />
wie<strong>der</strong>um in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Menge durch Evaporation mehr o<strong>der</strong> weniger<br />
isotopisch angereichert wird. Daneben ist eine positive Abhängigkeit von den<br />
Frühsommertemperaturen des Vorjahres feststellbar.<br />
Die höchsten Absolutwerte von r treten bei den <strong>Isotope</strong>nverhältnissen (C <strong>und</strong> O) an dem<br />
für <strong>die</strong> Klimarekonstruktion relevanten Standort MOR/hoch auf (r = 0,47 für J+A-<br />
Temperatur/ 13 C <strong>und</strong> r = -0,51 für Nov-Feb-Nie<strong>der</strong>schlag/ 18 O).<br />
Schließlich finden sich bei allen Jahrringparametern Korrelationen zu den<br />
Vorjahresbedingungen. Bei den zu mehr <strong>als</strong> 90% aus Frühholzzellen aufgebauten<br />
Wachol<strong>der</strong>-Jahrringen ist <strong>als</strong>o <strong>die</strong> Remobilisierung von Reservestoffen, <strong>die</strong> im Vorjahr<br />
angelegt wurden, maßgeblich am Jahrringaufbau beteiligt.<br />
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