04.05.2013 Aufrufe

Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...

Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...

Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

128<br />

6.6 ERGEBNISSE – Rekonstruktion von Temperatur <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schlag<br />

Die reale Amplitude von +10 mm bis – 6 mm reduziert sich auch bei den aus 18 O-Werten<br />

modellierten Nie<strong>der</strong>schlagsabweichungen bis 1990 AD, wird jedoch in den <strong>letzten</strong> Jahren<br />

bis 1998 AD im positiven Bereich um 3 mm überschritten. Auch aus <strong>der</strong> 18 O-Chronologie<br />

MOR/hoch können aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> vorausgegangenen Ausführungen nie<strong>der</strong>frequente<br />

positive <strong>und</strong> negative Abweichungen <strong>der</strong> Winternie<strong>der</strong>schläge rekonstruiert werden.<br />

6.6.2 Klimarekonstruktion<br />

Die vorliegende Arbeit unterscheidet auch bei <strong>der</strong> Rekonstruktion dekadische <strong>und</strong> säkulare<br />

Wellenlängenbereiche. Bei den Untersuchungen zu den Variationen <strong>der</strong> drei<br />

Jahrringparameter haben sich Probleme im Zusammenhang mit den h<strong>und</strong>ert- bis<br />

mehrh<strong>und</strong>ertjährigen Schwankungen ergeben (Kapitel 6.1 bis 6.4). So ist <strong>die</strong> klimatische<br />

Information <strong>der</strong> <strong>Jahrringbreiten</strong>chronologie PAK/hoch vermutlich in den ältesten<br />

Jahrgängen durch den biologisch-geometrisch bedingten Jugendtrend modifiziert. Die 13 C-<br />

Chronologie MOR/hoch zeigt im 19./20. Jahrh<strong>und</strong>ert einen nichtklimatischen, durch<br />

anthropogene CO2-Emissionen verursachten Abwärtstrend. Und auch in den 18 O-<br />

Variationen ist ein im Vergleich zur Gesamtreihe außergewöhnlicher Abfall im 20.<br />

Jahrh<strong>und</strong>ert bemerkenswert. Daher ist es sinnvoll, vor <strong>der</strong> Zusammenführung <strong>der</strong><br />

Wellenlängenbereiche eine isolierte Rekonstruktion <strong>der</strong> primär klimatisch bedingten<br />

dekadischen Schwankungen durchzuführen. Diese sind <strong>der</strong> mit dem geringsten Fehler<br />

behaftete Wellenlängenbereich.<br />

Abbildung 6.39 enthält <strong>die</strong> Resultate <strong>der</strong> auf <strong>die</strong> 51d-Indizes <strong>der</strong> Jahrringchronologien<br />

angepassten Transfermodelle. Dargestellt sind <strong>als</strong>o dekadische Abweichungen <strong>der</strong><br />

Jahresmitteltemperatur (6.39a), Sommer (6.39b) - <strong>und</strong> Winternie<strong>der</strong>schläge (6.39c) vom<br />

jeweiligen Mittelwert des Zeitraumes 1890-1990 AD. Von primärem Interesse sind weniger<br />

<strong>die</strong> einzelnen Ereignisse, son<strong>der</strong>n vor allem <strong>die</strong> Amplitude, innerhalb welcher sich <strong>die</strong><br />

rekonstruierten Abweichungen auftreten. So schwanken <strong>die</strong> Jahresmitteltemperaturen<br />

zwischen +0,2°C <strong>und</strong> –0,2°C <strong>und</strong> bewegen sich damit in <strong>der</strong> von ESPER ermittelten<br />

Amplitude. Der extrem hohe Wert nach 915 AD bleibt in <strong>der</strong> besser belegten ESPER-Reihe<br />

innerhalb <strong>der</strong> maximalen Abweichung <strong>und</strong> wird daher <strong>als</strong> „Ausreißer“ behandelt. In weiten<br />

Teilen laufen <strong>die</strong> Dekadenvariationen bei<strong>der</strong> Arbeiten synchron. Unterschiede ergeben sich<br />

höchstens aus <strong>der</strong> initialen Standardisierung <strong>der</strong> Jahrringzeitreihen an verschiedenen<br />

Filtern (101-jährig versus 51-jährig). Die Amplitude <strong>der</strong> rekonstruierten<br />

Sommernie<strong>der</strong>schläge bewegt sich zwischen +20mm <strong>und</strong> –22mm. Es wird ausdrücklich<br />

darauf hingewiesen, dass <strong>die</strong>se Absolutwerte auf eine, aus mehreren außerhalb des<br />

Hochgebirgsraumes liegenden Stationen gemittelte Reihe bezogen sind. Ob sich <strong>die</strong><br />

Größenordnung bei einer erneuten <strong>und</strong> differenzierteren Aggregierung <strong>der</strong><br />

Nie<strong>der</strong>schlagsdaten verän<strong>der</strong>t, muss an <strong>die</strong>ser Stelle offen bleiben.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!