Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...
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6.6 ERGEBNISSE – Rekonstruktion von Temperatur <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schlag<br />
Die reale Amplitude von +10 mm bis – 6 mm reduziert sich auch bei den aus 18 O-Werten<br />
modellierten Nie<strong>der</strong>schlagsabweichungen bis 1990 AD, wird jedoch in den <strong>letzten</strong> Jahren<br />
bis 1998 AD im positiven Bereich um 3 mm überschritten. Auch aus <strong>der</strong> 18 O-Chronologie<br />
MOR/hoch können aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> vorausgegangenen Ausführungen nie<strong>der</strong>frequente<br />
positive <strong>und</strong> negative Abweichungen <strong>der</strong> Winternie<strong>der</strong>schläge rekonstruiert werden.<br />
6.6.2 Klimarekonstruktion<br />
Die vorliegende Arbeit unterscheidet auch bei <strong>der</strong> Rekonstruktion dekadische <strong>und</strong> säkulare<br />
Wellenlängenbereiche. Bei den Untersuchungen zu den Variationen <strong>der</strong> drei<br />
Jahrringparameter haben sich Probleme im Zusammenhang mit den h<strong>und</strong>ert- bis<br />
mehrh<strong>und</strong>ertjährigen Schwankungen ergeben (Kapitel 6.1 bis 6.4). So ist <strong>die</strong> klimatische<br />
Information <strong>der</strong> <strong>Jahrringbreiten</strong>chronologie PAK/hoch vermutlich in den ältesten<br />
Jahrgängen durch den biologisch-geometrisch bedingten Jugendtrend modifiziert. Die 13 C-<br />
Chronologie MOR/hoch zeigt im 19./20. Jahrh<strong>und</strong>ert einen nichtklimatischen, durch<br />
anthropogene CO2-Emissionen verursachten Abwärtstrend. Und auch in den 18 O-<br />
Variationen ist ein im Vergleich zur Gesamtreihe außergewöhnlicher Abfall im 20.<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert bemerkenswert. Daher ist es sinnvoll, vor <strong>der</strong> Zusammenführung <strong>der</strong><br />
Wellenlängenbereiche eine isolierte Rekonstruktion <strong>der</strong> primär klimatisch bedingten<br />
dekadischen Schwankungen durchzuführen. Diese sind <strong>der</strong> mit dem geringsten Fehler<br />
behaftete Wellenlängenbereich.<br />
Abbildung 6.39 enthält <strong>die</strong> Resultate <strong>der</strong> auf <strong>die</strong> 51d-Indizes <strong>der</strong> Jahrringchronologien<br />
angepassten Transfermodelle. Dargestellt sind <strong>als</strong>o dekadische Abweichungen <strong>der</strong><br />
Jahresmitteltemperatur (6.39a), Sommer (6.39b) - <strong>und</strong> Winternie<strong>der</strong>schläge (6.39c) vom<br />
jeweiligen Mittelwert des Zeitraumes 1890-1990 AD. Von primärem Interesse sind weniger<br />
<strong>die</strong> einzelnen Ereignisse, son<strong>der</strong>n vor allem <strong>die</strong> Amplitude, innerhalb welcher sich <strong>die</strong><br />
rekonstruierten Abweichungen auftreten. So schwanken <strong>die</strong> Jahresmitteltemperaturen<br />
zwischen +0,2°C <strong>und</strong> –0,2°C <strong>und</strong> bewegen sich damit in <strong>der</strong> von ESPER ermittelten<br />
Amplitude. Der extrem hohe Wert nach 915 AD bleibt in <strong>der</strong> besser belegten ESPER-Reihe<br />
innerhalb <strong>der</strong> maximalen Abweichung <strong>und</strong> wird daher <strong>als</strong> „Ausreißer“ behandelt. In weiten<br />
Teilen laufen <strong>die</strong> Dekadenvariationen bei<strong>der</strong> Arbeiten synchron. Unterschiede ergeben sich<br />
höchstens aus <strong>der</strong> initialen Standardisierung <strong>der</strong> Jahrringzeitreihen an verschiedenen<br />
Filtern (101-jährig versus 51-jährig). Die Amplitude <strong>der</strong> rekonstruierten<br />
Sommernie<strong>der</strong>schläge bewegt sich zwischen +20mm <strong>und</strong> –22mm. Es wird ausdrücklich<br />
darauf hingewiesen, dass <strong>die</strong>se Absolutwerte auf eine, aus mehreren außerhalb des<br />
Hochgebirgsraumes liegenden Stationen gemittelte Reihe bezogen sind. Ob sich <strong>die</strong><br />
Größenordnung bei einer erneuten <strong>und</strong> differenzierteren Aggregierung <strong>der</strong><br />
Nie<strong>der</strong>schlagsdaten verän<strong>der</strong>t, muss an <strong>die</strong>ser Stelle offen bleiben.