die Handlungskaskade - Professio GmbH
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Die Die Die Handl <strong>Handlungskaskade</strong><br />
Handl ungskaskade<br />
Die Schritte 1 bis 12 durchzuführen, sind aktiv kreative Leistungen, sie beinhalten aktives<br />
Empfinden, Fühlen, Denken und Handeln. Es finden ständig Rückmeldungsschleifen statt, <strong>die</strong><br />
verarbeitet werden.<br />
Die Unterteilung in drei Bereiche: Situation, Andere, Selbst<br />
In der Interaktion mit anderen Beteiligten, wie hier in dem Beispiel zwischen Patient, Arzt und<br />
dem Phänomen Schmerz (Krankheit), entsteht ein kokreativer Prozess, in dem <strong>die</strong> Beteiligten<br />
miteinander <strong>die</strong> Tatsachen, das Problem, <strong>die</strong> Handlungsoptionen und schließlich <strong>die</strong><br />
Handlung als gemeinsame Wirklichkeit schaffen. Um Übersichtlichkeit in solch einen<br />
komplexen Vorgang zu bringen, hilft <strong>die</strong> Unterteilung der Tatsachen, Themen,<br />
Lösungsmöglichkeiten und Handlungen in jeweils drei Bereiche: <strong>die</strong> Situation oder der<br />
Kontext, Andere (Beteiligte) und das Selbst 9 , <strong>die</strong> eigene Person.<br />
Im folgenden Beispiel geht es um <strong>die</strong> Sache Schmerz/Gesundheit/Krankheit in einer<br />
bestimmten Situation: Der Patient ist im Urlaub, schläft in einem schlechten Bett, hatte seit<br />
Monaten viel Disstress, erlitt schon früher zwei Bandscheibenvorfälle. Die unmittelbar<br />
Beteiligten sind der Patient und der Arzt. Jeder der Beteiligten kann aus seiner Sicht auf <strong>die</strong><br />
Sache schauen, dabei sich selbst, <strong>die</strong> anderen Beteiligten und <strong>die</strong> Situation ins Auge fassen<br />
und beobachten, auf welcher Stufe der <strong>Handlungskaskade</strong> jede/r sich bewegt. Meist wird<br />
das nicht offen und bewusst vollzogen. Kommt es aber zu einem Problem, so ist es zumindest<br />
für Helfende, den Arzt, Berater oder <strong>die</strong> Führungskraft hilfreich, an <strong>die</strong>sem Punkt inne zu halten<br />
und zu schauen, bei welchem Schritt der <strong>Handlungskaskade</strong> man sich selbst und andere<br />
Beteiligte sich mit ihrer Bewusstheit bewegen, sowie bei welchem Schritt ich mich selbst und<br />
Andere sich hinsichtlich der Situation in ihrer Wahrnehmung, Einschätzung und Handlung<br />
bewegen. Zusätzlich ist es dann von Bedeutung, darüber miteinander zu sprechen, sich<br />
auszutauschen.<br />
Gelingt es dem Arzt und dem Patienten aus unserem Beispiel, einen Schritt nach dem<br />
anderen zu durchlaufen und sich darüber auszutauschen, dann haben sie im Endeffekt eine<br />
gute Beziehung hergestellt und managen den Prozess gemeinsam. Sie erfinden gemeinsam<br />
eine Wirklichkeit, auf <strong>die</strong> sie sich beziehen können. Missachtet der Arzt <strong>die</strong> Situation des<br />
Patienten und dessen Prozess der Wahrnehmung, Einschätzung und Handlung, missachtet er<br />
auch dessen Entscheidungsfreiheit, wie er behandelt werden möchte. Der Arztdefiniert den<br />
Prozess eigenmächtig und drängt dem Patienten seine Deutungen und<br />
Handlungsentscheidungen auf. Auf <strong>die</strong>se Weise lädt er den Patienten ein, sich unterlegen<br />
und abhängig zu verhalten. Lassen sich <strong>die</strong> Beteiligten hingegen auf ein gemeinsames<br />
Herausarbeiten ein, in dem sie miteinander herausfinden, was ist, einschätzen, was es<br />
bedeutetet, Handlungsmöglichkeiten aushandeln, dann handeln und ihr Handeln<br />
überprüfen, dann verhalten sie sich als kooperative Beziehungspartner, ohne Über- und<br />
Unterlegenheit. Dabei ist es nicht erheblich, wenn der eine - in <strong>die</strong>sem Beispiel der Arzt - eine<br />
höhere Fachkompetenz mitbringt. Erheblich ist, dass er seine Fachkompetenz auf <strong>die</strong>se Weise<br />
nicht ausbeuterisch einsetzt, um den Patienten zu beherrschen, sondern sich und sein Wissen<br />
in den Dienst desselben stellt. So handelt er zugunsten des Wohlergehens des Patienten wie<br />
9 Diese Unterteilung führten Schiff et. al. (Schiff et. al. 1975) ein.<br />
© Dr. Johann Schneider • Tel: 05191-3640 • Email: info@ipef.de<br />
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