Freibeträge - PSD Bank Berlin-Brandenburg eG
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„Erben und Vererben“<br />
25. Oktober 2011<br />
Urania <strong>Berlin</strong><br />
<strong>PSD</strong> <strong>Bank</strong> <strong>Berlin</strong>-<strong>Brandenburg</strong> <strong>eG</strong><br />
Handjerystraße 34-36, 12159 <strong>Berlin</strong>
Norbert Ellermann<br />
Oliver Pöpplau, Vorstand<br />
• N.ELL<br />
Rechtsanwalt und Steuerberater<br />
• Mitglied im Vorstand der<br />
Steuerberaterkammer <strong>Berlin</strong><br />
• Mitglied der „Deutsche<br />
Steuerjuristische Gesellschaft e.V.“
Johannes Schulte<br />
Oliver Pöpplau, Vorstand<br />
• Rechtsanwalt in <strong>Berlin</strong><br />
• Fachanwalt für Erbrecht und<br />
Steuerrecht, Notar<br />
• Mitglied im Fachanwaltsausschuss für<br />
Erbrecht der Rechtsanwaltskammer<br />
<strong>Berlin</strong><br />
• Autor mehrerer erbrechtlicher<br />
Fachpublikationen
Martin Sukowski<br />
Oliver Pöpplau, Vorstand<br />
• Rechtsanwalt und Notar bei<br />
der Wollmann & Partner GbR<br />
• Schwerpunkte privates<br />
Baurecht, Miet- und<br />
Leasingrecht, Grundstücks-<br />
und Bauträgerrecht, Erbrecht,<br />
Handels- und Gesellschafts-<br />
recht
Erbschaft in Deutschland bis 2020<br />
Oliver Pöpplau, Vorstand<br />
Quelle: Deutsches Institut für Altersvorsorge
Der Staat verdient kräftig mit…<br />
Oliver Pöpplau, Vorstand<br />
Quelle:<br />
Bundesfinanzministerium,<br />
eigene Berechnungen 2011
Was glauben Sie, wie viel Prozent der<br />
Deutschen Ihr Erbe geregelt haben?<br />
Mangelhaftes<br />
Testament: 16 %<br />
Oliver Pöpplau, Vorstand<br />
Einwandfreies<br />
Testament: 5 %<br />
Kein Testament: 79 %<br />
Quelle: Emnid Institut,<br />
Dt. Forum für Erbrecht<br />
2010
Wir sind für Sie da:<br />
• Speziell ausgebildete<br />
Mitarbeiter<br />
• Vermögen zu Lebzeiten<br />
richtig anlegen<br />
• Vollmachten regeln<br />
• Erbfälle- und Nachlässe<br />
Oliver Pöpplau, Vorstand
<strong>PSD</strong> <strong>Bank</strong> bietet trotzdem attraktive Angebote:<br />
Oliver Pöpplau, Vorstand
Erben und Vererben:<br />
1. Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung<br />
Martin Sukowski<br />
2. Rechtliche Grundlagen im Erbrecht<br />
Johannes Schulte<br />
3. Steuerliche Aspekte<br />
Norbert Ellermann<br />
4. Beantwortung allgemeiner Kundenfragen<br />
Oliver Pöpplau, Vorstand<br />
Im Anschluss:<br />
Einladung zum Imbiss und Gespräch
Vorsorgevollmacht<br />
und<br />
Patientenverfügung<br />
Martin Sukowski<br />
Rechtsanwalt und Notar<br />
Meinekestr. 22<br />
10719 <strong>Berlin</strong><br />
Tel.: (030) 884109-0<br />
E-Mail: sukowski@wollmann.de
Allgemeine Grundlagen<br />
• Verankerung der Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung durch<br />
drittes Gesetz zur Änderung des Betreuungsrechts in § 1901 a-c BGB<br />
• <strong>Bank</strong>vollmacht ist keine Vorsorgevollmacht<br />
• Schriftform nach § 126 BGB ist ausreichend, aber auch erforderlich.<br />
Schriftform bedeutet, dass das Schriftstück eigenhändig durch<br />
Namensunterschrift unterzeichnet werden muss (daraus folgt dass das<br />
Schriftstück selbst nicht eigenhändig geschrieben werden muss, wie<br />
z.B. beim handgeschriebenen Testament)<br />
• Eine Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung kann jederzeit<br />
formlos widerrufen werden (§ 1901 a S. 2 BGB)<br />
Martin Sukowski - Rechtsanwalt und Notar
Allgemeine Grundlagen<br />
• Registrierungsmöglichkeit der Vorsorgevollmacht und<br />
Patientenverfügung beim zentralen Register für Vorsorgeurkunden<br />
(Zentrales Vorsorgeregister).<br />
• Gespeichert werden Daten der Urkunde selbst, der Beteiligten und<br />
insbesondere auch die Daten der Bevollmächtigten.<br />
• Die Kosten einer solchen Registrierung belaufen sich auf ca. 16 Euro<br />
• Kontakt: Bundesnotarkammer<br />
- Zentrales Vorsorgeregister –<br />
Postfach 08 01 51<br />
10001 <strong>Berlin</strong><br />
,<br />
Telefon (gebührenfrei): 0800 - 35 50 500<br />
E-Mail: info@vorsorgeregister.de<br />
Martin Sukowski - Rechtsanwalt und Notar
Sinn und Zweck der gesetzlichen Regelung<br />
• Das Gesetz regelt nunmehr die notwendige Verfahrensweise sowohl<br />
mit als auch ohne Vorliegen einer Patientenverfügung mit dem<br />
Ergebnis, dass mit Patientenverfügung und Vollmacht die<br />
Entscheidungs- und Handlungsmöglichkeiten der Bevollmächtigten und<br />
der Ärzte sehr erleichter werden<br />
• Daraus folgt auch, dass Ärzte grundsätzlich nicht mehr zumindest<br />
schriftlich abgefasste Patientenverfügungen ignorieren dürfen,<br />
sondern im Gegenteil nach den Weisungen des Bevollmächtigten auch<br />
befolgen müssen.<br />
• Für den Fall, dass das Gesetz ausnahmsweise darüber hinaus die<br />
Bestellung eines vom Gericht zu ernennenden Betreuers notwendig<br />
macht, können für dieses Amt entsprechende Angehörige<br />
vorgeschlagen werden.<br />
Martin Sukowski - Rechtsanwalt und Notar
Inhaltliche Regelungen - Vorsorgevollmacht<br />
1. Für den Fall dass ich<br />
- vorübergehend oder dauerhaft aufgrund einer psychischen Krankheit<br />
oder einer körperlichen, geistigen bzw. seelischen Behinderung nicht in<br />
der Lage sein sollte, meine persönlichen oder wirtschaftlichen<br />
Angelegenheiten selbst zu besorgen (fehlende Geschäftsfähigkeit)<br />
- oder ich in meiner natürlichen Einsichtsfähigkeit derart beeinträchtigt<br />
bin, dass ich mein Selbstbestimmungsrecht in<br />
Gesundheitsangelegenheiten nicht wirksam ausüben kann (mangelnde<br />
Einwilligkeitsfähigkeit) erteile ich hiermit Frau/Herrn _______________<br />
eine Vorsorgevollmacht folgenden Inhalts:<br />
Martin Sukowski - Rechtsanwalt und Notar
a) Der Bevollmächtigte ist berechtigt, mich in<br />
Gesundheitsangelegenheiten, bei der Ausübung des<br />
Aufenthaltsbestimmungsrechts sowie bei allen sonstigen gesetzlich<br />
zulässigen Entscheidungen zu vertreten.<br />
Dazu gehört insbesondere<br />
• Entscheidungen über die Einwilligung in eine Untersuchung des<br />
Gesundheitszustandes, einer Heilbehandlung oder einen ärztlichen Eingriff;<br />
• Ausübung des Aufenthaltsbestimmungsrechts, vor allem Entscheidungen über<br />
die Unterbringung in einem Pflegeheim, einer Einrichtung mit Freiheitsentzug und<br />
die Aufnahme in ein Krankenhaus;<br />
• Entscheidungen über die Einwilligungen in freiheitsentziehende oder<br />
unterbringungsähnliche Maßnahmen;<br />
• Entscheidungen über eine Verabreichung von betäubenden Medikamenten<br />
sowie Medikamenten, die erheblich unerwünschte Nebenwirkungen und Folgen<br />
haben bzw. haben können;<br />
Martin Sukowski - Rechtsanwalt und Notar
• Freigabe oder Ablehnung ärztlicher Behandlung und/oder Eingriffe, wobei es<br />
unerheblich ist, ob es sich um lebensgefährliche Maßnahmen handelt oder nicht;<br />
• Entscheidung über einen Behandlungsabbruch oder die Einstellung<br />
lebenserhaltender oder lebensverlängernder Maßnahmen wenn ich<br />
- wegen irreversibler Bewußtlosigkeit<br />
- dauernden Ausfalls lebenswichtiger Funktionen meines Körpers<br />
- und/oder schwerster, nicht behebbarer Schmerzzustände außerstande bin,<br />
ein menschenwürdiges, erträgliches oder weitgehend beschwerdefreies,<br />
bewußtest und umweltbezogenes Leben mit eigener<br />
Persönlichkeitsgestaltung zu führen und keine Aussicht auf Besserung<br />
besteht.<br />
Die Feststellung, dass ich wegen meiner körperlichen oder geistigen<br />
Verfassung außerstande bin, meine Angelegenheiten selbst zu regeln und<br />
mein Selbstbestimmungsrecht wirksam auszuüben, muss ausnahmslos in<br />
jedem Fall von einem/mehreren Ärzten getroffen werden.<br />
Martin Sukowski - Rechtsanwalt und Notar
) Befreiung der Ärzte von ihrer Schweigepflicht gegenüber dem<br />
Bevollmächtigten und Erlaubnis an diesen, Einsicht in sämtliche<br />
Kranken- und Behandlungsunterlagen zu verlangen, um diesem<br />
wiederum eine eigenverantwortliche Entscheidung über die Behandlung,<br />
einen Eingriff oder einen Behandlungsabbruch zu ermöglichen<br />
2. Möglichkeit der Bestellung eines weiteren Betreuers, sofern das Gesetz<br />
dies vorsieht. In der Regel wird auch hier der ursprünglich<br />
Bevollmächtigte eingesetzt.<br />
3. Ausdrückliche Festlegung des Betroffenen, ob die Daten der Urkunde<br />
bzw. der in ihr enthaltenen personenbezogenen Daten im zentralen<br />
Register der Bundesnotarkammer für Vorsorgeurkunden registriert<br />
werden sollen oder nicht.<br />
Martin Sukowski - Rechtsanwalt und Notar
Inhaltliche Regelungen - Patientenverfügung<br />
1. Ich verfüge für den Fall,<br />
- dass ich bei schwerstem körperlichen oder geistigen Leiden oder<br />
vergleichbarer Schädigung, Dauerbewußtlosigkeit oder<br />
fortschreitendem geistigen Verfall<br />
- das nach ärztlicher Überzeugung irreversibel ist und keine vernünftige<br />
Aussicht auf Besserung im Sinne eines für mich erträglichen<br />
umweltbezogenen Lebens besteht<br />
- und/oder ein Krankheitsfortschritt einen tödlichen Verlauf genommen<br />
hat und zwar auch garade dann, wenn ich nicht zwangsläufig in<br />
absehbarer Zeit sterben würde,<br />
Martin Sukowski - Rechtsanwalt und Notar
- dass man mich sterben lässt und keine künstlichen lebenserhaltenden<br />
Maßnahmen sowie keine Behandlung von Begleiterkrankungen<br />
vorgenommen werden<br />
- Unter einem erträglichen und umweltbezogenen Leben verstehe ich,<br />
dass ich mit anderen Menschen kommunizieren und mich zeitig und<br />
örtlich orientieren kann.<br />
- Weitere ausdrückliche Verweigerung der Verlängerung des<br />
Sterbevorganges oder eine Verlängerung des Leidens;<br />
- Regelung dahingehend, ggf. jede notwendige Menge von<br />
Medikamenten zu geben, die zur Befreiung von nicht unbedeutenden<br />
Schmerzen, Angst- und Unruhezuständen erforderlich sind, auch wenn<br />
sie lebensverkürzend sind oder aber zu einer<br />
Bewusstseinsausschaltung führen sollten.<br />
Martin Sukowski - Rechtsanwalt und Notar
Inhaltliche Regelungen - Patientenverfügung<br />
2. Der Bevollmächtigte ist beauftragt, dafür Sorge zu tragen, dass ich<br />
angemessen medizinisch und pflegerisch betreut werde und soll<br />
insbesondere meinem vorstehend niedergelegten Willen Geltung<br />
verschaffen. Auch ein etwaiger gerichtlich bestellter Betreuer ist daran<br />
gebunden.<br />
3. Regelung zur Organspende<br />
Zum Beispiel:<br />
Ich stimme einer Entnahme meiner Organe nach meinem Tod zu<br />
Transplantationszwecken (nicht) zu. Komme ich nach ärztlicher<br />
Beurteilung bei einem sich abzeichnenden Hirntod als Organspender in<br />
Betracht und müssen dafür ärztliche Maßnahmen durchgeführt werden,<br />
die ich in meiner Patientenverfügung ausgeschlossen habe, dann<br />
gehen die Bestimmungen in meiner Patientenverfügung vor.<br />
Martin Sukowski - Rechtsanwalt und Notar
Schlussfeststellung<br />
Alle vorgenannten Einzelheiten bezüglich eines möglichen Inhaltes einer<br />
Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung sind dispositiv.<br />
Dies bedeutet, dass jeder Einzelne bei Verwendung eines jeden Musters<br />
einer solchen Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung immer noch<br />
ausdrücklich für sich selbst entscheiden muss, welche Regelungen er<br />
treffen möchte.<br />
Was für den Einen gut ist, muss dem Anderen nicht gefallen.<br />
Martin Sukowski - Rechtsanwalt und Notar
Rechtliche Grundlagen im<br />
Erbrecht<br />
Johannes Schulte<br />
Rechtsanwalt und Notar<br />
Schloßstr. 26<br />
12163 <strong>Berlin</strong><br />
Tel.: (030) 852 90 66<br />
E-Mail: erbrechtschulte@aol.com
Johannes Schulte - Rechtsanwalt und Notar<br />
I. Änderungen im Erbrecht<br />
II. Grundlagen des<br />
1. Gesetzlichen Erbrechtes<br />
2. Pflichtteilsrechtes
Johannes Schulte - Rechtsanwalt und Notar<br />
I. Änderungen im Erbrecht<br />
1. Neues aus dem Pflichtteilsrecht<br />
• Neue Stundungsmöglichkeiten<br />
• Neue Entziehungsmöglichkeiten<br />
• Die Abschmelzung der Schenkungen<br />
2. Bessere Honorierung von Pflegeleistungen beim<br />
Erbausgleich
Umfrage: „Wo haben Sie für Ihre<br />
Nachlassplanung Rechtsrat eingeholt?“<br />
Ergebnis der Befragung:<br />
- beim Notar: 39%<br />
- beim Rechtsanwalt: 26%<br />
- bei <strong>Bank</strong>/Sparkasse: 2%<br />
- beim Steuerberater: 1%<br />
Johannes Schulte - Rechtsanwalt und Notar
Johannes Schulte - Rechtsanwalt und Notar<br />
II. 1. Wann gilt die gesetzliche Erbfolge?<br />
• Weder Testament noch Erbvertrag<br />
• Testament unwirksam oder erfolgreich angefochten<br />
• Erbeinsetzung ist ausgeschlagen
Johannes Schulte - Rechtsanwalt und Notar<br />
Die Erben 1. Ordnung
Johannes Schulte - Rechtsanwalt und Notar<br />
Die Erben 1. Ordnung
Erbrecht des nichtehelichen Kindes (neK)<br />
• neK hat zur Mutter stets volles Erbrecht<br />
• neK hat zum Vater nur dann volles Erbrecht, sofern<br />
Erbfall nach 1.4.1998 und Kind nach dem 1.7.1949<br />
geboren<br />
andernfalls nur Erbersatzanspruch<br />
Johannes Schulte - Rechtsanwalt und Notar
Johannes Schulte - Rechtsanwalt und Notar<br />
Erbrecht des adoptierten Kindes<br />
• adoptierter Minderjähriger hat erbrechtliche Stellung<br />
wie eheliches Kind der Adoptiveltern;<br />
Verwandtschaftsverhältnis erlischt<br />
• adoptierter Volljähriger hat nur Erbrecht zu den<br />
Adoptiveltern (nicht zu dessen Verwandten);<br />
Blutsverwandtschaft bleibt bestehen
Vater<br />
Erbquote: 1/2<br />
Johannes Schulte - Rechtsanwalt und Notar<br />
Die Erben 2. Ordnung<br />
Erblasser <br />
Mutter<br />
Erbquote: 1/2
Vater<br />
Erbquote: 1/1<br />
Erblasser <br />
Johannes Schulte - Rechtsanwalt und Notar<br />
Die Erben 2. Ordnung<br />
Bruder<br />
ist vorverstorben <br />
Mutter<br />
ist vorverstorben <br />
Schwester<br />
ist vorverstorben
Johannes Schulte - Rechtsanwalt und Notar<br />
Exkurs: Zugewinngemeinschaft<br />
Zugewinngemeinschaft = gesetzlicher Güterstand<br />
Eigentum bei Zugewinngemeinschaft?<br />
Zugewinngemeinschaft<br />
=<br />
Gütertrennung<br />
+<br />
Zugewinnausgleich bei Beendigung der Ehe
Johannes Schulte - Rechtsanwalt und Notar<br />
Das Erbrecht des Ehegatten
Johannes Schulte - Rechtsanwalt und Notar<br />
Erbrecht bei kinderlosen Ehepaaren<br />
Neben Verwandten der 2. Ordnung<br />
und neben Großeltern: ½<br />
+ pauschale Erhöhung bei Zugewinngemeinschaft + ¼<br />
= gesetzlicher Erbteil des Ehegatten: ¾<br />
= gesetzlicher Erbteil der beiden Eltern: je 1/8<br />
Alleinerbschaft des Ehegatten: weder Erben 1. oder 2. Ordnung<br />
noch Großeltern
Johannes Schulte - Rechtsanwalt und Notar<br />
Annahme der Erbschaft
Johannes Schulte - Rechtsanwalt und Notar<br />
Ausschlagung der Erbschaft
Haftungsfalle: voreilige Ausschlagung der Erbschaft<br />
• Keine unüberlegte, voreilige Ausschlagung, da<br />
Verlust des Erbrechts grundsätzlich bindend ist<br />
idR. auch Verlust des Pflichtteilsrechts eintritt (Ausnahme: „taktische“<br />
Ausschlagung)<br />
• Erbe kann Privatvermögen durch<br />
Haftungsbeschränkungsmaßnahmen vor<br />
Nachlassgläubigern schützen<br />
Johannes Schulte - Rechtsanwalt und Notar
Exkurs: Die Beschränkung der Erbenhaftung<br />
Erbe kann sein Privatvermögen schützen durch:<br />
• Aufgebotsverfahren<br />
• Inventarerrichtung<br />
• Nachlassverwaltung<br />
• Nachlassinsolvenz<br />
• 3-Monatseinrede<br />
• Dürftigkeitseinrede<br />
Johannes Schulte - Rechtsanwalt und Notar
Praxisfall: Die Patchworkfamilie im Erbrecht<br />
1. Ehemann Ehefrau<br />
Söhne A und B<br />
aus erster Ehe<br />
Geldvermögen:<br />
200.000,00 €<br />
Johannes Schulte - Rechtsanwalt und Notar<br />
Tochter C aus<br />
erster Ehe<br />
Geldvermögen:<br />
100.000,00 €<br />
Nacherben: A und B
2.<br />
Praxisfall: Die Patchworkfamilie im Erbrecht<br />
Im Erbfall (Vor- und Nacherbschaft)<br />
a) Der Ehemann verstirbt<br />
Ehemann<br />
b) Die Ehefrau verstirbt<br />
Ehefrau<br />
Tochter C<br />
100.000,00 €<br />
Johannes Erben und Schulte Vererben - Rechtsanwalt 2009 und Notar<br />
Ehefrau<br />
100.000,00 €<br />
200.000,00 €<br />
Nacherben A und B<br />
200.000,00 €
Bei lebzeitigen<br />
Schenkungen<br />
• § 528 BGB<br />
• § 93 SGB XII<br />
• § 33 SGB II<br />
Johannes Schulte - Rechtsanwalt und Notar<br />
Der Sozialhilferegress<br />
Im Todesfall<br />
• § 102 SGB XII<br />
• § 35 SGBII
Johannes Schulte - Rechtsanwalt und Notar<br />
II. 2. Pflichtteilsrecht<br />
„Notanker des Enterbten“
Johannes Schulte - Rechtsanwalt und Notar<br />
Wer ist pflichtteilsberechtigt?<br />
Abkömmlinge des Erblassers<br />
auch nichteheliche Kinder, sofern nach<br />
dem 1.7.1949 geboren<br />
der Ehegatte des Erblassers<br />
Eltern nur bei kinderlosen Erblassern<br />
Nicht pflichtteilsberechtigt sind:<br />
- Geschwister, der geschiedene Ehegatte, Partner ohne<br />
Trauschein
Wie hoch ist die Pflichtteilsquote enterbter Kinder?<br />
Johannes Schulte - Rechtsanwalt und Notar
Pflichtteilsrisiko beim „<strong>Berlin</strong>er Testament“?<br />
Pflichtteilshaftung des überlebenden<br />
Ehegatten:<br />
Die gegenseitige Alleinerbeneinsetzung der<br />
Ehegatten bedeutet gleichzeitig eine Enterbung<br />
der Kinder für den 1. Erbfall.<br />
Johannes Schulte - Rechtsanwalt und Notar
Johannes Schulte - Rechtsanwalt und Notar<br />
Pflichtteil trotz Vermächtnis?<br />
Bei Annahme des Vermächtnisses<br />
Anrechnung auf den Pflichtteil<br />
Bei Ausschlagung des Vermächtnisses<br />
voller Pflichtteil
Pflichtteils-<br />
berechtigter<br />
Johannes Schulte - Rechtsanwalt und Notar<br />
Der Pflichtteilsergänzungsanspruch (2)<br />
Pflichtteilsergänzungsanspruch<br />
Pflichtteils-<br />
anspruch<br />
Nachlass<br />
beim Erbfall<br />
Schenkungen<br />
des Erblassers<br />
entweder<br />
in seinen letzten<br />
10 Lebensjahren<br />
oder<br />
an seinen Ehegatten<br />
oder<br />
bei Nießbrauchsvorbehalt
Beispiel:<br />
Johannes Schulte - Rechtsanwalt und Notar<br />
Der Pflichtteilsergänzungsanspruch (1)<br />
Herr Müller hat nach seiner Scheidung wieder<br />
geheiratet. Aus der 1. Ehe stammen zwei Kinder;<br />
seine 2. Ehe blieb kinderlos.<br />
15 Jahre vor seinem Ableben schenkte er seiner<br />
2. Ehefrau ein Einfamilienhaus im Wert von<br />
800.000 Euro und setzt sie in seinem Testament zur<br />
Alleinerbin ein.<br />
Sein Nachlass ist nahezu wertlos.
Johannes Schulte - Rechtsanwalt und Notar<br />
Verlust und Verjährung des Pflichtteils<br />
• Verlust des Pflichtteils:<br />
Notarieller Verzicht<br />
Erbunwürdigkeit<br />
Pflichtteilsentziehung<br />
idR. durch Ausschlagung des Erbteils<br />
• Verjährung des Pflichtteils:<br />
3 bzw. 30 Jahre
„Mein letzter Wille,<br />
Johannes Schulte - Rechtsanwalt und Notar<br />
Das „Münchner Testament“<br />
ich, im Vollbesitz meiner körperlichen und geistigen Kräfte erkläre<br />
hiermit,<br />
… dass ich mein gesamtes Vermögen zu meinen Lebzeiten …<br />
… aufgegessen … leer getrunken … und ausgegeben habe.<br />
Meinen Angehörigen wünsche ich frohes Schaffen!“
Steuerliche Aspekte<br />
Norbert Ellermann<br />
Rechtsanwalt und Steuerberater<br />
Schaperstr. 18<br />
10719 <strong>Berlin</strong><br />
Tel.: (030) 92129151<br />
E-Mail: n.ellermann@de-nell.de
Norbert Ellermann - Rechtsanwalt und Steuerberater<br />
Agenda<br />
• Erbschaftsteuerreformen (Eckpunkte)<br />
• Wesentliche Merkmale<br />
• Persönliche Steuerpflicht<br />
• Steuerklassen und <strong>Freibeträge</strong><br />
• Besondere (persönliche) <strong>Freibeträge</strong><br />
• Sachliche <strong>Freibeträge</strong><br />
• Steuersätze<br />
• Ermittlung der Erbschaft- bzw. Schenkungsteuer (ErbSt)<br />
• Beispiel mit Alternativen
Norbert Ellermann - Rechtsanwalt und Steuerberater<br />
Erbschaftsteuerreform: Eckpunkte<br />
Kleine Änderungen ab 2010 (nach der Reform zum 01.01.2009)<br />
Steuertarif:<br />
Steuerklasse I (unverändert)<br />
Steuerklassen II und III (wesentliche Veränderungen, so dass<br />
Rechtstreitigkeiten nicht auszuschließen sind)<br />
<strong>Freibeträge</strong> werden - wie bisher - alle 10 Jahre nur einmal gewährt<br />
Änderungen der Bewertungsregelungen (insbesondere für die<br />
Übertragung von Unternehmensvermögen)<br />
Änderungen bei der Übertragung von Grundvermögen<br />
(insbesondere Begünstigung der eigengenutzten Immobilie)<br />
Anwendungsregelungen (jeweils Jahresanfang)
Norbert Ellermann - Rechtsanwalt und Steuerberater<br />
Wesentliche Merkmale (I)<br />
• Erbschaftsteuer- und Schenkungsteuergesetz<br />
(kurz: ErbStG; Fassung vom 08.12.2010)<br />
Alle Erbschaften und Schenkungen sind betroffen<br />
Erbfälle nach 31.12.2006 und vor 01.01.2009: Wahlrecht für neues<br />
ErbSt-Recht möglich (Antrag erforderlich)<br />
ErbSt-Aufkommen im Jahr 2010: ca. 4,4 Mrd EUR<br />
Nur etwa 10% der Erbfälle waren erbschaftsteuerpflichtig<br />
• Wann kann Erbschaft- bzw. Schenkungsteuer anfallen?<br />
Erwerb von Todes wegen<br />
Schenkung unter Lebenden
Norbert Ellermann - Rechtsanwalt und Steuerberater<br />
Wesentliche Merkmale (II)<br />
• Höhe der Erbschaftsteuer (ErbSt) richtet sich nach<br />
Wert des Erwerbs (Zeitpunkt: Erbfall bzw. Schenkung)<br />
Steuerklasse des Erben bzw. Schenkungsempfängers<br />
<strong>Freibeträge</strong>n des Erben bzw. Schenkungsempfängers<br />
• Steuerklassen I bis III: persönliche Verhältnisse maßgebend<br />
• <strong>Freibeträge</strong>: nach sachlichen und persönlichen Kriterien<br />
(werden unabhängig voneinander gewährt)
• Steuerpflicht tritt bei Erbschaft und Schenkung für den<br />
gesamten Vermögensanfall ein, wenn<br />
der Erblasser zur Zeit seines Todes,<br />
der Schenkende zum Zeitpunkt der Schenkung oder<br />
der Erwerber zur Zeit der Entstehung der Steuer<br />
ein Inländer ist.<br />
• Anzeigepflichten gegenüber dem Finanzamt<br />
durch den/die Erwerber, Behörden, Gerichte, Notare, <strong>Bank</strong>en,<br />
Versicherungen<br />
Norbert Ellermann - Rechtsanwalt und Steuerberater<br />
Persönliche Steuerpflicht (I)
• Als Inländer gelten:<br />
Natürliche Personen mit Wohnsitz / gewöhnlichem Aufenthalt<br />
im Inland<br />
Deutsche Staatsangehörige ohne Wohnsitz im Inland, wenn<br />
sie sich noch nicht länger als 5 Jahre dauernd im Ausland<br />
aufgehalten haben<br />
Auslandsbeamte und ihre Familienangehörigen<br />
• Ist weder Erblasser/Schenkender noch Erwerber Inländer,<br />
unterliegt nur das im Inland befindliche Vermögen der deutschen<br />
ErbSt und dies mit Einschränkungen (beschränkte Steuerpflicht)<br />
Norbert Ellermann - Rechtsanwalt und Steuerberater<br />
Persönliche Steuerpflicht (II)
Norbert Ellermann - Rechtsanwalt und Steuerberater<br />
Steuerklassen und <strong>Freibeträge</strong> (I)<br />
• Jeder Erwerber erhält abhängig von seiner Steuerklasse einen Freibetrag.<br />
Dieser kann alle 10 Jahre in Anspruch genommen werden. Mehrere<br />
Zuwendungen innerhalb von 10 Jahren werden zusammengerechnet.<br />
• Steuerklasse I<br />
Erwerber Freibetrag<br />
Ehegatte/eingetragene Lebenspartner 500.000 €<br />
Kinder (ehelich und unehelich);<br />
Adoptiv- u. Stiefkinder; Enkel deren<br />
Eltern verstorben sind 400.000 €<br />
Abkömmlinge der Kinder (Ur-/Enkel);<br />
Stiefkinder 200.000 €<br />
Eltern; Voreltern (Ur-/Großeltern) *1 100.000 €<br />
* 1 nur bei Erwerb von Todes wegen, nicht bei Schenkung
• Steuerklasse II<br />
Norbert Ellermann - Rechtsanwalt und Steuerberater<br />
Steuerklassen und <strong>Freibeträge</strong> (II)<br />
Erwerber Freibetrag<br />
Eltern; Adoptiveltern; Voreltern;<br />
(also: Ur-/Großeltern, nur bei Schenkungen)<br />
Geschwister; Neffen, Nichten;<br />
Schwiegerkinder u. - eltern; Stiefeltern<br />
geschiedener Ehegatte 20.000 €<br />
• Steuerklasse III<br />
Erwerber Freibetrag<br />
alle übrigen Erwerber (nicht verwandt)<br />
z.B. Verlobte/r, Lebensgefährte/in, Freunde 20.000 €
• Für überlebenden Ehegatten / Lebenspartner :<br />
Besonderer Versorgungsfreibetrag für Ehegatten/Lebenspartner<br />
nur bei Erwerb von Todes wegen: 256.000 € (§ 17 ErbStG)<br />
(<strong>Freibeträge</strong>: 500.000 € + 256.000 € = 756.000 € möglich)<br />
Einschränkung: Kürzung in Höhe des Kapitalwertes der<br />
Versorgungsbezüge, die nicht der Erbschaftsteuer unterliegen<br />
(z.B. Rente und Pension aus dem Angestellten- bzw. Beamten-<br />
verhältnis des verstorbenen Ehegatten).<br />
Steuerfreier Zugewinnausgleich bei Beendigung des<br />
Güterstands der Zugewinngemeinschaft durch den Tod.<br />
Höhe ist abhängig vom Wert des vom Ehegatten geltend<br />
gemachten Ausgleichsanspruchs (grds. keine Pauschale).<br />
Gilt auch für den eingetragenen Lebenspartner. (§ 5 ErBStG)<br />
Norbert Ellermann - Rechtsanwalt und Steuerberater<br />
Besondere (persönliche) <strong>Freibeträge</strong> (I)
Norbert Ellermann - Rechtsanwalt und Steuerberater<br />
Besondere (persönliche) <strong>Freibeträge</strong> (II)<br />
• Für Kinder / Stiefkinder:<br />
Besonderer Versorgungsfreibetrag bei Erwerb von Todes<br />
wegen (§ 17 Abs. 2 ErbStG nach Altersstufen gestaffelt: z.B.<br />
52.000 € ab Schwangerschaft 1 bis zu 5 Lebensjahren; 10.300 €<br />
von mehr als 20 Lebensjahren bis zur Vollendung des 27.<br />
Lebensjahres)<br />
Einschränkung: Kürzung in Höhe des Kapitalwertes der<br />
Versorgungsbezüge an die Kinder, die nicht der Erbschaftsteuer<br />
unterliegen<br />
1 (Wer zur Zeit des Erbfalls noch nicht lebte, aber<br />
bereits gezeugt war, gilt als vor dem Erbfall geboren.)
• Steuerbefreiungen (persönlich/sachlich) gelten unabhängig<br />
voneinander (keine wechselseitige Anrechnung) (§ 13 ErbStG)<br />
• Neu: Erweiterung auf eigengenutztes Familienheim / WEG<br />
• Grundsätzlich „kleinere“ <strong>Freibeträge</strong> (z.B. Hausrat: € 41.000;<br />
Berücksichtigung von Amts wegen; abschließende Aufzählung im<br />
Gesetz)<br />
• Keine (sachlichen) Befreiungen für Gegenstände, die zu einem<br />
Grundvermögen oder Betriebsvermögen gehören<br />
• Gilt nicht für: Zahlungsmittel, Wertpapiere, Münzen, Perlen,<br />
Edelmetalle und -steine<br />
Norbert Ellermann - Rechtsanwalt und Steuerberater<br />
Sachliche <strong>Freibeträge</strong>
Gestaffelt nach Steuerklassen und Vermögensgegenständen z.B.:<br />
Steuerklasse I (personenabhängig):<br />
• Familienwohnheim / Eigentumswohnung, soweit zu eigenen<br />
Wohnzwecken genutzt (10-Jahresfrist bzgl. weiterer Nutzung;<br />
für Kinder nur bis 200 qm Wohnfläche; ebenfalls 10 Jahre)<br />
• Hausrat/Kleidung bis 41.000 €<br />
• andere bewegliche Gegenstände (z.B. PKW) bis 12.000 €<br />
Steuerklasse II: nur bis 12.000 € (ohne Familienwohnheim)<br />
Steuerklasse III: nur bis 12.000 € (ohne Familienwohnheim)<br />
(Für alle Erbfälle gilt: Wird der Betrag überschritten, wird der darüber hinausgehend<br />
Erwerb in die Wertermittlung für die ErbSt einbezogen.)<br />
Norbert Ellermann - Rechtsanwalt und Steuerberater<br />
Sachliche <strong>Freibeträge</strong>
Norbert Ellermann - Rechtsanwalt und Steuerberater<br />
Steuersätze<br />
Sieben Tarifstufen (gestaffelt nach den drei Steuerklassen und der<br />
Bereicherung des Erwerbers) führen zu folgenden Prozentsätzen:<br />
Steuerklasse I: bis einschl. 75 T€ 7 % bis 300 T€ 11 %<br />
bis 600 T€ 15 % bis 6 Mio€ 19 %<br />
Steuerklasse II: bis einschl. 75 T€ 15 % bis 300 T€ 20 %<br />
bis 600 T€ 25 %; bis 6 Mio€ 30 %<br />
steigend bis 43 %<br />
Steuerklasse III: bis einschl. 6 Mio€ 30 %<br />
darüber einheitlich 50 %<br />
Deutliche Anhebung der Tarife
Norbert Ellermann - Rechtsanwalt und Steuerberater<br />
Ermittlung der Erbschaftssteuer<br />
Gesamter Vermögensanfall (Bestand und Wert des übertragenen Vermögens)<br />
abzgl. sachliche Steuerbefreiungen (z.B. Hausrat, PKW)<br />
abzgl. abzugsfähige Nachlassverbindlichkeiten (auch Schulden),<br />
aber mindestens Pauschbetrag für Erbfallkosten, nur einmal je Erbfall<br />
(Kosten für Bestattung, Grabmal und –pflege)<br />
= Wert des Reinnachlasses<br />
abzgl. persönliche <strong>Freibeträge</strong> (nach Steuerklassen Versorgungsfreibetrag)<br />
abzgl. Zugewinnausgleich (geltend gemachter Zugewinn gilt nicht als Erwerb)<br />
= Steuerpflichtiger Erwerb<br />
x Steuersatz<br />
= Erbschaftsteuer
Erblasser hinterlässt zu Werten am Todestag (01.05.2010):<br />
• Grundstück in <strong>Berlin</strong> mit selbst bewohnten Einfamilienhaus (EFH);<br />
180m 2 Wohnfläche, Grundstückswert nach dem ErbStG: 350.000 €<br />
• <strong>PSD</strong>-RentenAuszahlPlan: 20.000 €<br />
• Sparbuch <strong>PSD</strong> SparBrief: 12.000 €<br />
• Gold-Münzen: 3.000 €<br />
• Auto: 15.000 €<br />
• Hausrat: 50.000 €<br />
• ESt-Nachzahlung für 2009 beim Finanzamt: 2.000 €<br />
a) Ehegatte ist Alleinerbe und wohnt im EFH; Sohn erbt nichts<br />
b) Ehegatte ist verstorben; Sohn (45 Jahre) ist Alleinerbe hat ein Kind<br />
(19 Jahre); aa) lebt mit im EFH bb) lebt in Potsdam<br />
Norbert Ellermann - Rechtsanwalt und Steuerberater<br />
Beispiel
Norbert Ellermann - Rechtsanwalt und Steuerberater<br />
Beispiel: Bewertung des Vermögens<br />
a) Ehegatte ist Alleinerbe und wohnt im EFH, Sohn erbt nichts<br />
Vermögen Wert Freibetrag Ansatz<br />
Grundstück mit Einfamilienhaus 350.000 € 350.000 € 0 €<br />
<strong>PSD</strong>-RentenAuszahlPlan 20.000 € 0 € 20.000 €<br />
<strong>PSD</strong>-SparBrief 12.000 € 0 € 12.000 €<br />
bewegliche Gegenstände:<br />
Gold-Münzen 3.000 €<br />
Auto 15.000 €<br />
Summe bewegliche Gegenstände 18.000 € 12.000 € 6.000 €<br />
Hausrat 50.000 € 41.000 € 9.000 €<br />
Summe Vermögenswerte 47.000 €
Beispiel: Ermittlung des steuerpflichtigen Erwerbs<br />
• Berechnung der Vermögenswerte für Beispiel a) sowie b) zu aa)<br />
Berechnung Wert Ansatz<br />
Vermögensgegenstände 47.000 €<br />
abzüglich Nachlassverbindlichkeiten:<br />
ESt-Nachzahlung 2009 2.000,00<br />
Erbfallkosten pauschal ohne Nachweis 10.300,00<br />
Summe Nachlassverbindlichkeiten 12.300,00 -12.300 €<br />
Wert des Reinnachlasses 34.700 €<br />
persönlicher Freibetrag -500.000 €<br />
Versorgungsfreibetrag -256.000 €<br />
steuerpflichtiger Erwerb 0 €<br />
Norbert Ellermann - Rechtsanwalt und Steuerberater
Beispiel: Ermittlung des steuerpflichtigen Erwerbs<br />
b) zu aa): Sohn (45 Jahre) Alleinerbe hat ein Kind; wohnt mit im EFH<br />
Berechnung Wert Ansatz<br />
Vermögensgegenstände 47.000 €<br />
abzüglich Nachlassverbindlichkeiten:<br />
ESt-Nachzahlung 2009 2.000,00<br />
Erbfallkosten pauschal ohne Nachweis 10.300,00<br />
Summe Nachlassverbindlichkeiten 12.300,00 -12.300 €<br />
Wert des Reinnachlasses 34.700 €<br />
persönlicher Freibetrag -400.000 €<br />
steuerpflichtiger Erwerb 0 €<br />
Aufgrund des Alters erhält der Sohn keinen persönlichen Versorgungsfreibetrag.<br />
Norbert Ellermann - Rechtsanwalt und Steuerberater
Beispiel: Ermittlung des steuerpflichtigen Erwerbs<br />
b) zu bb): Sohn (45 Jahre) Alleinerbe hat ein Kind und lebt in Potsdam<br />
• Wert des Reinnachlasses von 34.700 € erhöht sich um den Wert des<br />
EFH von 350.000 € auf 384.700 €. Da der persönliche Freibetrag<br />
400.000 € beträgt fällt keine ErbSt an.<br />
• Alternative:<br />
Der Wert des EFH soll 500.000 € betragen<br />
Wert des Reinnachlasses 534.700 €<br />
abzüglich persönlicher Freibetrag 400.000 €<br />
steuerpflichtiger Erwerb (volle 100 €) 134.700 €<br />
Tarif 11 % 11.817 €<br />
• Gestaltungen: Vorschenkungen, Vermächtnisse an Enkel<br />
Norbert Ellermann - Rechtsanwalt und Steuerberater
Vielen Dank für Ihre<br />
Aufmerksamkeit!