ahresbericht 2012 - Raiffeisenbank Straubing eG
ahresbericht 2012 - Raiffeisenbank Straubing eG
ahresbericht 2012 - Raiffeisenbank Straubing eG
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Urs Meier: Entscheidungen unter Druck<br />
Über 1.000 Gäste sind der Einladung<br />
gefolgt und zum traditionellen<br />
Herbstvortrag der Volks- und<br />
<strong>Raiffeisenbank</strong>en erschienen. Sie<br />
empfingen Urs Meier mit einem tosendem<br />
Applaus.<br />
Große Ziele stecken - kleine erreichen<br />
Urs Meier, der einst zweitbeste<br />
Referee der Welt mit dem sympathischen<br />
Schweizer Akzent sprach<br />
über Entscheidungen, die unter<br />
Druck getroffen werden müssen<br />
und deren Konsequenzen.<br />
Als Schiedsrichter war Meier stets<br />
gefordert schnelle Entscheidungen<br />
zu treffen. Anhand der Partien der<br />
Europameisterschaft 2000 oder der<br />
Weltmeisterschaft 2002 macht er<br />
sein Entscheidungspensum deutlich.<br />
Zwischen 250 und 300 Entscheidungen<br />
hatte er pro Spiel zu<br />
treffen.<br />
2004 leitete er das EM-Viertelfinale<br />
zwischen England und Portugal.<br />
Spielstand 1:1. 90. Minute.<br />
Freistoß England, durch Beckham.<br />
„Und wenn der eins kann, außer<br />
Kinder machen und Unterwäsche<br />
vorzeigen, dann sind es Freistöße“,<br />
so Meier. Es folgte ein Kopfballtor,<br />
dem er auf Grund eines vorangegangenen<br />
Foulspiels die Anerkennung<br />
verweigerte. Es hieß, er habe<br />
40 Meter entfernt gestanden und<br />
hätte das Foul gar nicht sehen können.<br />
Es waren 20 Meter, aber gesehen<br />
hatte er es tatsächlich nicht.<br />
Er hat trotzdem so entschieden,<br />
obwohl man lernt: „Pfeif nur das,<br />
was du siehst.“ Deswegen hat er<br />
oft Fehlentscheidungen getroffen.<br />
„Mein Bauch, mein Gefühl und meine<br />
Intuition waren zu 100 Prozent<br />
richtig. Trotzdem hab ich ihm nicht<br />
vertraut. Doch hier hab ich es gemacht!“<br />
Denn was Meier gesehen<br />
hatte, war der Blick von Terry, der<br />
das Foul begangen hatte. Er blickte<br />
direkt zu ihm, während alle anderen<br />
zum Jubeltanz rannten. Dieser<br />
zurecht verwehrte Treffer hatte ein<br />
leidvolles Nachspiel. 16.000 Mails<br />
und Morddrohungen gingen über<br />
Nacht bei ihm ein. Reporter belagerten<br />
seinen Heimatort und versuchten<br />
seine Exfrau zu bestechen.<br />
Die richtigen Ziele setzen<br />
„Visionen ohne Taten sind Träume.<br />
Und Taten ohne Visionen sind verschwendete<br />
Zeit. Es braucht Visionen<br />
und Taten“, forderte Meier und ermutigte<br />
zur richtigen Wahl der eigenen<br />
Ziele. „Als der FC Bayern erfahren<br />
hat, dass das Champions League Finale<br />
in München stattfindet, was haben<br />
sie als Ziel ausgegeben?“, fragte er in<br />
den Saal. „Finale dahoam“, murmelten<br />
viele. Jedem wurde klar, dass dieses<br />
Ziel nicht das richtige war.<br />
19