Gemeinde Altenberge
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Beratung • Planung • Bauleitung<br />
Mindener Straße 205<br />
49084 Osnabrück<br />
E-Mail: osnabrueck@pbh.org<br />
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Altenberge</strong><br />
Verkehrsuntersuchung<br />
Bebauungsplan Nr. 80 " Krüselblick "<br />
Erläuterungsbericht 07/2011<br />
Telefon (0541) 1819 - 0<br />
Telefax (0541) 1819 - 111<br />
Internet: www.pbh.org
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Altenberge</strong> -<br />
Verkehrsuntersuchung Bebauungsplan Nr. 80 „Krüselblick“<br />
Erläuterungsbericht 07/2011<br />
Planungsbüro Hahm<br />
Mindener Straße 205<br />
49084 Osnabrück<br />
Telefon (0541) 1819-0<br />
Telefax (0541) 1819-111<br />
E-Mail: osnabrueck@pbh.org<br />
Internet: www.pbh.org<br />
Th/Sc-10161023-14 / 26.07.2011
Inhalt:<br />
I. Abbildungen / Tabellen ................................................................................................................. 3<br />
II. Abkürzungen / Definitionen .......................................................................................................... 4<br />
III. Literaturverzeichnis ....................................................................................................................... 6<br />
1. Ausgangslage und Aufgabenstellung ............................................................................................ 7<br />
2. Netzmodellberechnungen ............................................................................................................. 9<br />
2.1 Methodik der Netzmodell-Berechnungen .................................................................................. 9<br />
2.2 Analyse-Nullfall 2011 .............................................................................................................. 12<br />
3. Verkehrsprognose 2025 .............................................................................................................. 14<br />
3.1 Allgemeine Verkehrsentwicklung bis 2025 .............................................................................. 14<br />
3.2 Verkehrserzeugung Baugebiet „Krüselblick“ ........................................................................... 17<br />
3.3 Prognose-Nullfall 2025 ........................................................................................................... 19<br />
4. Prognose-Planfälle 2025 ............................................................................................................. 22<br />
4.1 Prognose-Planfall Var. 1 (Abb. 4.1) ......................................................................................... 22<br />
4.2 Prognose-Planfall Var. 2 (Abb. 4.2) ......................................................................................... 23<br />
5. Untersuchungsfazit ..................................................................................................................... 25<br />
Verkehrsuntersuchung Bebauungsplan Nr. 80 „Krüselblick“ 2
I. Abbildungen / Tabellen<br />
I.I Abbildungen / Tabellen im laufenden Text<br />
Abb. 1.1 Prinzipskizze „Verkehrsarten“<br />
Abb. 1.2 Übersichtslageplan <strong>Altenberge</strong><br />
Abb. 2.1 Schematische Darstellung „Verkehrsumlegung“<br />
Abb. 2.2 Schematische Darstellung „Prognose der Verkehrsmengengesamtentwicklung 2025“<br />
Abb. 2.3 Netzbelastung Analyse-Nullfall 2011<br />
Abb. 3.1 Schematische Darstellung „Eichung des Netzmodells“<br />
Tab. 3.2 Verkehrserzeugung Wohngebiet „Krüselblick“<br />
Abb. 3.3 Netzbelastung Prognose-Nullfall 2025<br />
Tab. 3.4 Variantenvergleich<br />
I.II Abbildungen im Anhang<br />
Abb. 4.1 Verkehrsführungsvariante 1<br />
Abb. 4.2 Verkehrsführungsvariante 2<br />
Abb. 5.1 Netzbelastung Prognose-Planfall 1-2025<br />
Abb. 5.2 Netzbelastung Prognose-Planfall 2-2025<br />
Verkehrsuntersuchung Bebauungsplan Nr. 80 „Krüselblick“ 3
II. Abkürzungen / Definitionen<br />
II.I Abkürzungen<br />
AS = Anschlussstelle (höhenungleicher Anschluss einer niedriger klassifizierten Straße an<br />
eine höher klassifizierte Straße, z.B. Landesstraße an Bundesstraße)<br />
DGV = Durchgangsverkehr<br />
DTV = Durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke [Kfz/24 h] als Jahresmittelwert aller Tage<br />
(incl. Sonn- und Feiertage)<br />
DTVW = Durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke [Kfz/24 h] als Jahresmittelwert aller<br />
Werktage (Montag - Samstag)<br />
EP = Einstellplätze (Maßzahl für die Anzahl auf einem Parkplatz unterzubringende Pkw)<br />
EW = Einwohner<br />
FH = Fachhochschule<br />
FNP = Flächennutzungsplan<br />
HVS = Hauptverkehrsstraße<br />
HVZ = Hauptverkehrszeit<br />
(z.B. Morgenspitze 7-8 Uhr oder Nachmittagsspitze 16-17 Uhr)<br />
Kfz = Kraftfahrzeuge (alle motorisierten Straßenfahrzeuge)<br />
Lkw = Lastkraftwagen<br />
LSA/LZA = Lichtsignalanlage / Lichtzeichenanlage (Ampel)<br />
LZ = Lastzüge (Lkw + Anhänger oder Zugmaschine + Sattelauflieger)<br />
Krad = Kraftrad (Motorrad, Motoroller, Mokick, Moped, Mofa usw.)<br />
MGS = Maximale gleitende Spitzenstunde (z.B. 16.15 Uhr bis 17.15 Uhr, im Gegensatz zu<br />
„starren“ Spitzenstunden z. B. 16.00 bis 17.00 Uhr)<br />
Modal-Split = Aufteilung des gesamten Verkehrsaufkommens auf die einzelnen Verkehrssektoren<br />
(MIV, Fußgänger- und Radverkehr, ÖPNV usw.)<br />
MIV = Motorisierter Individualverkehr (z.B. Pkw-Verkehr)<br />
NIV = nichtmotorisierter Individualverkehr<br />
OD = Ortsdurchfahrt (einer überörtlichen klassifizierten Straße) im Gegensatz zur sog.<br />
„freien Strecke“ außerhalb der geschlossenen Ortslage<br />
Pkw = Personenkraftwagen (einschl. Kombi etc.)<br />
Pkw-E = Pkw-Einheiten,<br />
Fiktivwerte zur eindimensionalen Angabe einer Dimensionierungsbelastung von<br />
Knotenpunkten, wobei die verschiedenen Verkehrsmittel mit unterschiedlichen<br />
Gewichtungsfaktoren (entsprechend ihrer Inanspruchnahme der Straßenkapazität) in<br />
Ansatz gebracht werden; im Flachland gilt in der Regel:<br />
1 Pkw = 1,0 Pkw-E; 1 Lkw/1 LZ = 2,0 Pkw-E, 1 Krad = 0,5 Pkw-E<br />
QSV = Qualitätsstufe der Verkehrsabwicklung gem. HBS 2001/2005<br />
Sp-h = Spitzenstunde, Zeitraum der höchsten Verkehrsbelastung im Tagesverlauf<br />
[Pkw-E/Sp-h]<br />
SV = Schwerverkehr (Fahrzeuge > 3,5 to zul. Gesamtgewicht)<br />
SVZ 2010 = Straßenverkehrszählung (aktuell aus dem Jahre 2010, wird bundesweit im 5-Jahres-<br />
Turnus an allen überörtlichen klassifizierten Straßen durchgeführt)<br />
Var. = Variante (Planfall mit punktuellen Modifikationen; im Ggs. zur „Alternative“, die in<br />
wesentlichen Merkmalen vollständig andersartig gestaltet ist)<br />
Verkehrsuntersuchung Bebauungsplan Nr. 80 „Krüselblick“ 4
VB = Verkehrsberuhigter Bereich (Mischverkehrsfläche mit Tempo 7 km/h)<br />
VK = Verkaufsfläche<br />
VUS = Verkehrsuntersuchung<br />
VZ = Verkehrszählung<br />
WE = Wohneinheiten (Äquivalent für 1 durchschnittlich große Wohnung)<br />
II.II Definitionen<br />
Durchgangsverkehre (DGV): Fahrtbeginn und Fahrtziel befinden sich außerhalb des<br />
Untersuchungsgebietes<br />
Zielverkehre (ZV): ihr Fahrtziel liegt innerhalb, der Fahrtbeginn außerhalb des<br />
Untersuchungsgebietes<br />
Quellverkehre (QV): haben ihren Fahrtbeginn („Quelle“) innerhalb, ihr Fahrtziel<br />
außerhalb des Untersuchungsgebietes<br />
Binnenverkehre (BV): Fahrtbeginn und Fahrtziel liegen innerhalb des<br />
Abb. 1.1: Prinzipskizze „Verkehrsarten“<br />
Untersuchungsgebietes<br />
Verkehrsuntersuchung Bebauungsplan Nr. 80 „Krüselblick“ 5
III. Literaturverzeichnis<br />
/1/ Empfehlungen für Verkehrserhebungen (EVE 91), Forschungsgesellschaft für das Straßen- und<br />
Verkehrswesen (FGSV), Köln, 1991<br />
/2/ HBS-Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen; FGSV (Forschungsgesellschaft<br />
für das Straßen- und Verkehrswesen), Köln, 2001/2005<br />
/3/ VerBau, Abschätzung der Verkehrserzeugung durch Vorhaben der Bauleitplanung; Heft 42<br />
der Hess. Straßen- und Verkehrsverwaltung, Hess. Landesamt für Straßen- und Verkehrs-<br />
wesen (Hrsg.); Dietmar Bosserhoff (Verf.); Wiesbaden, 2005<br />
/4/ Prognose der deutschlandweiten Verkehrsverflechtungen 2025 – FE-Nr. 96.0857/2005 –<br />
Kurzfassung – Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Hrsg.) / ITP / BVU<br />
(Verf.), München/Freiburg, 11/2007<br />
/5/ SHELL-Pkw-Szenarien für Deutschland bis zum Jahr 2030, Deutsche SHELL-AG, Hamburg,<br />
2009<br />
/6/ SHELL-Lkw-Studie – Fakten, Trends und Perspektiven im Straßengüterverkehr bis 2030<br />
Verkehrsuntersuchung Bebauungsplan Nr. 80 „Krüselblick“ 6
1. Ausgangslage und Aufgabenstellung<br />
Der Rat der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Altenberge</strong> hat den Aufstellungsbeschluss für das Wohnbaugebiet<br />
„Krüselblick“ gefasst.<br />
Um die verkehrlichen Auswirkungen alternativer Erschließungskonzepte für das geplante<br />
Wohnbaugebiet „Krüselinde“ beurteilen zu können, waren Verkehrsmodellrechnungen für die zurzeit<br />
diskutierten Verkehrsführungsvarianten zur äußeren Erschließung<br />
- Stichstraßenerschließung über vorhandene Stichstraße von der Münsterstraße aus (Var. 1,<br />
Abb. 4.1)<br />
- durchgängige Verbindung Alter Münsterweg Münsterstraße (Var. 2, Abb. 4.2)<br />
durchzuführen. In den Voruntersuchungen wurde zusätzlich eine 3. Variante untersucht, welche<br />
ebenfalls eine Verbindung Alter Münsterweg Münsterstraße beinhaltete. Diese Verbindung war<br />
jedoch nicht durchgängig, sondern beinhaltete eine Direktanbindung des Spatzenweges mit der Folge<br />
einer Durchschneidung des nördlichen Bereiches des Krüselparks. Die Netzmodellberechnungen<br />
ergaben zwischen Var. 2 und Var. 3 nur marginale Belastungsunterschiede der betroffenen Erschlie-<br />
ßungsstraßen von max. rd. 100 [Kfz/24 h]).<br />
Aufgrund der Entscheidung des Bau- und Planungsausschusses vom 27.06.2011 sind nur noch die<br />
Varianten 1 und 2 weiterzuverfolgen. Diese Varianten werden daher im vorliegenden Bericht<br />
detaillierter erläutert und dargestellt.<br />
Für die Verkehrsmodellberechnungen sollte das aus vorangegangenen Untersuchungen aus dem Raum<br />
<strong>Altenberge</strong> vorhandene EDV-Straßennetzmodell wiederverwendet werden. Hierfür musste das<br />
Netzmodell an die mittlerweile erfolgten Veränderungen im örtlichen und überörtlichen Straßennetz<br />
(u. a. Neubau Kreisverkehrsplatz Münsterstraße / Boakenstiege / Laerstraße, Neubau Nordabschnitt der<br />
K 50n) angepasst werden.<br />
Zusätzlich waren die im Netzmodell zugrunde gelegten seinerzeitigen Verkehrsdaten (= Fahrtenmatrix)<br />
den Ergebnissen aktueller Verkehrszählungen anzupassen. Soweit vorhanden, werden hierfür Daten<br />
aus aktuellen Verkehrszählungen der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Altenberge</strong> herangezogen. Fehlende Daten für den<br />
verkehrsrelevanten Knotenpunkt Kreisverkehrsplatz Münsterstraße (L 510) / Laerstraße (L 579) –<br />
Boakenstiege (K 50) wurden durch ergänzende Verkehrserhebungen vom 03.05.2011 ermittelt.<br />
Verkehrsuntersuchung Bebauungsplan Nr. 80 „Krüselblick“ 7
Abb. 1.2 Übersichtslageplan <strong>Altenberge</strong><br />
Verkehrsuntersuchung Bebauungsplan Nr. 80 „Krüselblick“ 8
2. Netzmodellberechnungen<br />
2.1 Methodik der Netzmodell-Berechnungen<br />
Auf der Basis des Netzmodells der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Altenberge</strong> wird zunächst ein aktualisiertes EDV-<br />
Straßennetzmodell 1 erstellt, auf das sämtliche im Untersuchungsgebiet auftretenden Verkehrsströme<br />
anhand der ermittelten Analysefahrtenmatrix „umgelegt“ werden.<br />
Außenliegende Quellen und Ziele werden dabei als fiktive Einspeisepunkte außerhalb des<br />
Untersuchungsgebietes integriert. Nachfolgende Darstellung soll dieses Prinzip der EDV-gestützten<br />
„Verkehrsumlegung“ beispielhaft visuell verdeutlichen.<br />
Abb. 2.1 Schematische Darstellung „Verkehrsumlegung“<br />
1 Das aktualisierte Netzmodell enthält sämtliche Hauptverkehrs-, Sammel- und Erschließungsstraßen im Unter-<br />
suchungsgebiet.<br />
Verkehrsuntersuchung Bebauungsplan Nr. 80 „Krüselblick“ 9
Die Umlegung aller Fahrten im Untersuchungsgebiet auf die einzelnen Straßen erfolgt nach dem<br />
Kriterium der Routenwahl auf jeweils zeitlich kürzesten Wegen, und zwar nicht in einem einzigen<br />
Schritt, sondern iterativ in mehreren aufeinander folgenden Schritten. Die Reisezeitberechnung für alle<br />
Fahrtrouten im Netzmodell erfolgt<br />
� in Abhängigkeit von streckenspezifischen Parametern wie der jeweils zulässigen Maximal-<br />
geschwindigkeit, der Streckenlänge sowie dem jeweiligen Auslastungsgrad der Strecken<br />
(Verhältnis zwischen Verkehrsbelastung zu maximaler Streckenkapazität) mit Hilfe einer<br />
empirischen Widerstandsfunktion (Capacity-Restraint-Kurve),<br />
� sowie in Abhängigkeit von knotenpunktspezifischen Parametern (insbesondere „Knotenpunkts-<br />
widerständen“ wie z. B. mittlere Wartezeiten an Einmündungen, Kreuzungen und Kreisverkehren<br />
in Folge von Wartevorgängen an Vorfahrtsstraßen, Ampel-Rot usw.).<br />
Bei dem angewendeten kapazitätsabhängigen iterativen Umlegungsmodell „VISUM“ 2 werden daher<br />
nicht nur die im unbelasteten Netz kürzesten Wege, sondern ggf. auch unter Berücksichtigung<br />
entsprechender Vorbelastungen die kürzesten Routen der konkurrierenden Wege belastet.<br />
Damit wird im Netzmodell das im innerstädtischen Straßennetz typische Verhalten vieler Autofahrer<br />
nachgebildet, bei Überlastung der eigentlich kürzesten Verbindungsstrecken oder bestimmter<br />
Knotenpunkte ggf. auf zwar etwas längere, zeitlich jedoch schnellere Alternativrouten auszuweichen.<br />
Durch das sukzessive iterative Umlegungsverfahren wird eine sehr realitätsnahe Simulation der<br />
Verkehrsabläufe und der Verkehrsbelastungen in realen Straßennetzen erreicht.<br />
Um die Realitätsnähe der modellmäßig erzeugten Verkehrsbelastungen im Simulationsmodell zu<br />
überprüfen und ggf. zu korrigieren, werden die Ergebnisse des Analyse-Nullfalles mit den aktuellen,<br />
auf DTV-Werte hochgerechneten Verkehrsbelastungen (Zählungen vom 03.05.2011 in <strong>Altenberge</strong>,<br />
zahlreiche 24-Std.-Verkehrsstärken-Messungen der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Altenberge</strong> für die Innerortsstraßen und<br />
Wohnstraßen, sowie die Daten der aktuellen Straßenverkehrszählung für das Netz der überörtlichen<br />
klassifizierten Straßen) verglichen. Durch Kalibrierung der Analysefahrtenmatrix und durch sukzessive,<br />
iterative Anpassung der Netzwiderstände des Simulationsmodells werden die Ergebnisse der<br />
Verkehrsumlegung geeicht, d. h. das Ergebnis der Umlegung den aktuellen Ergebnissen der<br />
Verkehrszählungen angepasst. Das so erzeugte Netzbelastungsbild ergibt den sog. „Analyse-Nullfall<br />
2025“ (s. Abb.2.3).<br />
2 VISUM: „Verkehr in Städten – Umlegungsmodell“. Experten-Software des Herstellers PTV in Karlsruhe. VISUM ist die<br />
zurzeit weltweit meistverwendete Spezialsoftware für makroskopische Verkehrsmodellrechnungen.<br />
Verkehrsuntersuchung Bebauungsplan Nr. 80 „Krüselblick“ 10
Abb. 2.2 Schematische Darstellung „Eichung des Netzmodells“<br />
Die Belastungen der einzelnen Straßen werden in Form sog. „Belastungsbalken“ für die jeweilige<br />
Querschnittsbelastung (d. h. Richtung und Gegenrichtung addiert) der entsprechenden<br />
Streckenabschnitte (grüne Balken) sowie den jeweiligen Schwerverkehrsanteil (rote Balken) dargestellt.<br />
Je höher die Verkehrsbelastung, desto breiter sind die Belastungsbalken (an bestimmten<br />
Straßenabschnitten zusätzlich verdeutlicht in Form von Belastungsangaben in den Dimensionen<br />
[Kfz/24 h]).<br />
Verkehrsuntersuchung Bebauungsplan Nr. 80 „Krüselblick“ 11
2.2 Analyse-Nullfall 2011<br />
Der Analyse-Nullfall 2011 stellt die Verkehrsbelastungen sämtlicher planungsrelevanter Straßen im<br />
Untersuchungsgebiet <strong>Altenberge</strong> in einem abstrahierten EDV-Straßennetzmodell dar. Basis für die im<br />
Netzmodell berechneten Verkehrsstärkenangaben (Abb. 2.3) sind<br />
� die Ergebnisse der eigens durchgeführten Verkehrszählungen in <strong>Altenberge</strong> vom Dienstag,<br />
dem 03.05.2011 für den Kreisverkehrsplatz L 510 / L 579 – K 50,<br />
� die Ergebnisse der aktuellen bundesweiten Straßenverkehrszählung (SVZ 2005) an<br />
klassifizierten überörtlichen Straßen für die Eichung der Außenbereiche des Netzmodells (die<br />
Ergebnisse der SVZ 2010 liegen derzeit noch nicht vor),<br />
� sowie die Ergebnisse der im April und Mai 2011 seitens der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Altenberge</strong> eigens<br />
durchgeführten 24-Std.-Verkehrsstärkenmessungen in <strong>Altenberge</strong> für die Eichung der<br />
Innenbereiche des Netzmodells.<br />
Das Netzmodell wurde anhand dieser Daten auf 100 [Kfz/24 h] genau geeicht. Dies entspricht bei<br />
Verkehrsstärken von tlw. über 20.000 [Kfz/24 h] einer Genauigkeit bis zu von ± 0,5 %. In den geringer<br />
belasteten Nebennetzstraßen ist die absolute Genauigkeit an denjenigen Straßenabschnitten, für<br />
welche aktuelle Zähldaten vorliegen, genauso hoch. Die relative Genauigkeit der Verkehrs-<br />
stärkenangaben in den Nebenstraßen ist aufgrund der geringen Verkehrsstärken jedoch entsprechend<br />
geringer.<br />
Die Ergebnisdarstellung des Analyse-Nullfalls 2011 befindet sich in Abb. 2.3 Die modellhaft<br />
ermittelten Verkehrsbelastungen werden in allen Plandarstellungen auf 100 [Kfz/24 h] gerundet. In<br />
Nebenstraßen, für die aus Gründen der Erhebungsökonomie keine Verkehrserhebungen durchgeführt<br />
wurden, werden die modellmäßig berechneten Verkehrsbelastungen zwar mit der entsprechenden<br />
Breite der „Belastungsbalken“ grafisch dargestellt, jedoch nicht explizit mit Zahlen ausgewiesen.<br />
Wesentliche Eckdaten des Belastungsbildes 2011 des Straßennetzes <strong>Altenberge</strong> sind:<br />
� B 54, südlich L 579: 23.000 [Kfz/24 h]<br />
� B 54, nördlich L 579: 18.200 [Kfz/24 h]<br />
� L 874, westlich L 510: 6.400 [Kfz/24 h]<br />
� L 510, südlich L 874 (Münsterstraße): 6.200 [Kfz/24 h]<br />
� L 510, südlich L 579 / K 50 : 13.200 [Kfz/24 h]<br />
� L 510, nördlich L 579 / K 50: 8.600 [Kfz/24 h]<br />
� L 510, nördlich L 579 / K 50 / Königstraße: 4.800 [Kfz/24 h]<br />
� K 50, östlich L 510 (Boakenstiege): 12.600 [Kfz/24 h]<br />
� K 50, westlich Kreisel K 50 / K 50n: 7.600 [Kfz/24 h]<br />
� K 64, nördlich Kreisel K 50 / K 50n: 3.100 [Kfz/24 h]<br />
� K 50, östlich Kreisel K 50 / K 50n: 3.900 [Kfz/24 h]<br />
Verkehrsuntersuchung Bebauungsplan Nr. 80 „Krüselblick“ 12
<strong>Altenberge</strong>, Analyse-Nullfall 2011<br />
3900<br />
3100<br />
4800<br />
18200<br />
7600<br />
1800<br />
700<br />
10600 9800<br />
12200<br />
8600<br />
600<br />
2600<br />
12600<br />
3400<br />
2700<br />
8000<br />
700<br />
1800 600<br />
13100<br />
1800<br />
13200<br />
1300<br />
7000<br />
2400<br />
300<br />
10800<br />
100<br />
23000<br />
6400<br />
6200<br />
Planungsbüro Hahm GmbH Bearb.: ALT__A0-2011<br />
gedruckt am: 18.07.11 Straßennetz Raum <strong>Altenberge</strong> Stand 2011 [Kfz / 24h] 1 : 13133
Abb. 3.1:<br />
3. Verkehrsprognose 2025<br />
3.1 Allgemeine Verkehrsentwicklung bis 2025<br />
Wirkungsanalysen und Planungen für die Strukturierung und Dimensionierung der verkehrlichen<br />
Infrastruktur müssen naturgemäß einen längeren Planungshorizont umfassen. Mit zunehmender<br />
Länge des Prognosezeitraumes sinkt jedoch die Genauigkeit. Wegen zahlreicher exogener<br />
Einflussfaktoren, die die Verkehrsentwicklung mitbestimmen (z. B. wirtschaftliche Rahmenbe-<br />
dingungen, Veränderungen gesellschaftlicher und verkehrspolitischer Zielvorstellungen usw.), wachsen<br />
die Prognoseunsicherheiten überproportional mit zunehmendem Zeithorizont. Im Bereich der<br />
Verkehrsplanung wird daher i. d. R. nur ein mittelfristiger Planungshorizont von mind. 10 bis max. 15<br />
Jahren für die Prognosen der Verkehrsentwicklung - derzeit das Jahr 2025 – zugrunde gelegt.<br />
Für die Berechnung der künftigen Kfz-Verkehrsbelastungen in <strong>Altenberge</strong> waren nicht nur die<br />
exogenen, sondern auch bestimmte endogene Einflussfaktoren zu berücksichtigen.<br />
� Fertigstellung der K 50n Südumgehung <strong>Altenberge</strong> (vsl. Fertigstellungstermin 2012)<br />
Nach Fertigstellung der K 50n Realisierung flankierender verkehrsberuhigender Maßnahmen im<br />
innerörtlichen Straßennetz der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Altenberge</strong> wie insbesondere:<br />
� Vollständige Einbeziehung der Münsterstraße (OD der L 510) in die geschlossene Ortslage,<br />
d.h. zulässige Geschwindigkeit durchgängig 50 km/h (statt heute 70 km/h im Südabschnitt<br />
zwischen Ortstafel und Einmündungsbereich der L 874)<br />
Verkehrsuntersuchung Bebauungsplan Nr. 80 „Krüselblick“ 14
� Umgestaltung der Boakenstiege und Ausweisung als „verkehrsberuhigter Geschäftsbereich“<br />
mit zulässiger Geschwindigkeit 20 km/h zwischen Münsterstraße und Königstraße / Alter<br />
Münsterweg.<br />
Hinsichtlich der Bevölkerungsentwicklung wird<br />
� die vollständige Besiedlung des neuen Wohnbaugebietes „Krüselblick“ erst in den<br />
nachfolgenden Planfällen berücksichtigt, bei ansonsten konstanter Bevölkerungszahl. Denn<br />
bei den Planfallberechnungen soll bewusst das „worst-case-Szenario“ zugrunde gelegt<br />
werden, um ggf. die maximalen Negativauswirkungen der Verkehrsentwicklung auf das<br />
Untersuchungsgebiet „Krüselblick“ und die umgebenden Wohngebiete zu ermitteln. Insofern<br />
werden mögliche Auswirkungen der angenommenen demografischen Entwicklung<br />
(Bevölkerungsrückgang infolge Überalterung der Bevölkerung bei konstant niedriger<br />
Geburtenrate) in den folgenden Planfallberechnungen bewusst nicht berücksichtigt.<br />
Demografische Entwicklung<br />
Durch den prognostizierten Rückgang der Bevölkerung in Deutschland und anderen europäischen<br />
Ländern ist ein entsprechend reduziertes Verkehrsaufkommen zu erwarten. Diese bundesweiten<br />
Trends werden in den IVU/ITP- und SHELL-Prognosen traditionell bereits berücksichtigt. Jedoch sind die<br />
prognostizierten Entwicklungen regional sehr unterschiedlich.<br />
Für den Kreis Steinfurt wird von einer Stagnation der Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahre 2025<br />
ausgegangen (Quelle: Landesdatenbank NRW, 2010).<br />
Daher wird in den Planfallberechnungen eine grundsätzlich gleichlautende Bevölkerungsanzahl in<br />
<strong>Altenberge</strong> bis zum Jahre 2025, jedoch zusätzlich Zuwächse durch Neubesiedlung des<br />
Wohnbaugebietes Krüselblick“ zugrunde gelegt (Im Prognose-Nullfall 2025 ohne zusätzliche<br />
Verkehrserzeugung „Krüselblick“).<br />
Weitere endogene Einflussfaktoren, die die Kfz-Verkehrsentwicklung bis zum Jahr 2025 beeinflussen<br />
können, wie z. B. eine mögliche Veränderung im Verkehrsmittelwahlverhalten durch steigende<br />
Benzinpreise, bleiben in den nachfolgenden Netzmodellprognosen unberücksichtigt. Denn diese<br />
Entwicklungen (Verkehrsmittelwahlverhalten) sind derzeit kaum seriös abschätzbar.<br />
Allgemeine Kfz-Verkehrsentwicklung:<br />
Pkw-Sektor:<br />
Die aktuelle SHELL-Prognose (Lit /5/) zeigt von 2009 bis 2025 keine Steigerung des Pkw-<br />
Gesamtverkehrs. SHELL geht von einer Stagnation der Pkw-Fahrleistung bei gleichbleibenden 600 Mrd.<br />
Pkw-km aus. Hierbei ist die vsl. demografische Entwicklung (Alter, Erwerbstätigkeit, Haushaltsgrößen<br />
usw.) in Deutschland bereits berücksichtigt.<br />
Verkehrsuntersuchung Bebauungsplan Nr. 80 „Krüselblick“ 15
In der ITP/BVU-Prognose (Lit. /4/) wird dagegen für den Personenverkehrssektor („Motorisierter<br />
Individualverkehr“) nach wie vor ein Zuwachs des Verkehrsaufkommens von 8,9 % (2004 bis 2025)<br />
gesehen (a. a. O., S. 4). Dies entspricht – linear umgerechnet – einer Steigerungsrate von rd. 6 %<br />
zwischen 2011 und 2025.<br />
Um hinsichtlich der Verkehrsstärkenprognosen hinsichtlich der Negativauswirkungen auf die<br />
Wohngebiete östlich der Münsterstraße / südlich der Boakenstiege „auf der sicheren Seite zu liegen“ 3 ,<br />
wird für den Kfz-Verkehrssektor mit dem „worst-case-Szenario“ zur Entwicklung des Verkehrs-<br />
aufkommens bis zum Prognosehorizont Jahr 2025 gerechnet.<br />
Lkw-Sektor:<br />
Laut aktueller (Lit. /5/) und SHELL-Lkw-Prognose (Lit. /3/) sind dagegen deutliche Steigerungen des<br />
Straßengüterverkehrs zu erwarten.<br />
Für den Straßengüternahverkehr wird eine Zunahme von 1.615,2 Mrd. t/a (2004) auf 1.659,2 Mrd. t/a<br />
(2025) prognostiziert, entsprechend 3 % Zuwachs bzw. entsprechend 2 % Zuwachs zwischen 2011<br />
und 2025 (ebendort).<br />
Lt. SHELL-Lkw-Prognose ist sogar mit 11 % (2004 bis 2025), entsprechend 6,4% Steigerung von 2011<br />
bis 2025, zu rechnen.<br />
Für den Straßengüterfernverkehr wird lt. ITP/BVU-Prognose mit einer dramatischen Steigerung des<br />
Verkehrsaufkommens von 1.450,4 Mrd. t/a in 2004 auf 2.249,1 Mrd. t/a in 2025 zu rechnen, entspr.<br />
55 % Steigerung. Linear umgerechnet auf die Zeitspanne 2011 – 2025 entspricht dies einer<br />
Steigerungsrate von 37 % (a. a. o., S. 10). Noch dramatischere Zuwächse sagt die SHELL—LKW-<br />
Prognose voraus: 84% Steigerung von 2004 bis 2025, entspr. 56% Zuwachs zwischen 2011 und 2025<br />
bei linearer Umrechnung.<br />
Da der Straßengüterfernverkehr im innerstädtischen Straßennetz <strong>Altenberge</strong>s eine geringere Rolle<br />
spielt, wird pauschal eine Steigerungsrate des Lkw-Verkehrs (Güternah- und Güterfernverkehr) von<br />
19 % (Mittelwert Güternah- und –fernverkehr) bis 2025 angenommen.<br />
Da der Straßengüterverkehr in toto lediglich rd. 5% des Straßenverkehrs im innerstädtischen<br />
Straßenhauptnetz der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Altenberge</strong> ausmacht, im Straßennebennetz lediglich rd. 1 – 2 %,<br />
wird mit einem gewichteten Zuwachs des Kfz-Verkehrs von insgesamt +7% bis zum Jahre 2025<br />
gerechnet.<br />
3 Die Ergebnisse der SHELL-Prognosen lieferten in der Vergangenheit wiederholt zu niedrige Prognosewerte, die tlw.<br />
deutlich hinter der tatsächlichen späteren Verkehrsentwicklung zurückblieben.<br />
Verkehrsuntersuchung Bebauungsplan Nr. 80 „Krüselblick“ 16
3.2 Verkehrserzeugung Baugebiet „Krüselblick“<br />
Das geplante Baugebiet „Krüselblick“ umfasst eine Bruttobaulandfläche von rd. 6,1 ha. Für die<br />
Abschätzung des hierdurch induzierten Verkehrsaufkommens können zum jetzigen Zeitpunkt nur<br />
pauschale Annahmen getroffen werden, da die konkreten Daten zum Maß der baulichen Nutzung<br />
naturgemäß noch nicht vorliegen. Ebenso sind derzeit in diesem frühen Planungsstadium auch die<br />
Flächenangaben noch relativ ungenau.<br />
Anhand typischer empirischer Durchschnittswerte wird über bestimmte Kennwerte wie insbesondere<br />
Gebietsfläche, durchschnittliche (nicht maximale!) Geschossflächenzahl (GFZ) und Wohnfläche pro<br />
Einwohner zunächst die künftige Einwohnerzahl abgeschätzt.<br />
Über durchschnittliche Mobilitätsraten, Pkw-Besitzraten und „Modal-Split“-Annahmen 4 wird die<br />
zusätzlich induzierte Pkw-Verkehrsbelastung im Quell- und Zielverkehr abgeschätzt.<br />
Für die Wohngebietserweiterungsflächen ergibt sich ein zusätzliches Verkehrsaufkommen (Summe aus<br />
gebietsbezogenem Quell- und Zielverkehr) von rd. 525 [Kfz/24 h] (Tab. 3.2).<br />
Lkw-Andienungsverkehre, Ver- und Entsorgungsverkehre werden aufgrund ihrer geringen<br />
Größenordnung (~1 %) nicht gesondert in Ansatz gebracht.<br />
Ebenso werden Besucherverkehre (~ 10 % bis 20 %) nicht beachtet, da im Gegenzug Abwesenheit<br />
durch Urlaub (~5 % bis 10 %) und Pkw-Fahrten der Anwohner, die nicht Quelle oder Ziel in den<br />
neuen Wohngebieten haben (z.B. von der Arbeit zum Einkauf im Stadtzentrum) und in der<br />
Größenordnung zwischen 10 % und 30 % liegen, unberücksichtigt bleiben.<br />
Wollte man derartige Feineinflüsse in diesem Planungsstadium bereits berücksichtigen, bedürfte es<br />
einer wesentlich differenzierteren Datenbasis. Daher wird das durch „Wohnen“ künftig maximal neu<br />
induzierte Pkw-Verkehrsaufkommen nur grob abgeschätzt.<br />
Die räumliche Verkehrsverteilung erfolgt analog benachbarter Verkehrszellen mit gleicher Nutzung<br />
(Wohnnutzung).<br />
4 s. Abkürzungsverzeichnis<br />
Verkehrsuntersuchung Bebauungsplan Nr. 80 „Krüselblick“ 17
Tab. 3.2: Verkehrserzeugungsberechnung Wohngebietserweiterungen<br />
Verkehrsuntersuchung Bebauungsplan Nr. 80 „Krüselblick“ 18
3.3 Prognose-Nullfall 2025<br />
Die auf Grundlage von strukturellen und allgemeinen Entwicklungen hochgerechnete Prognosematrix<br />
wird mit Hilfe des Verkehrsmodells auf das im Jahr 2025 im Untersuchungsgebiet <strong>Altenberge</strong><br />
zugrunde zu legende Straßennetz (d. h. incl. Neubau K 50n, sowie flankierender verkehrsberuhigender<br />
Maßnahmen im innerörtlichen Straßennetz wie in Kap. 3.1 dezidiert beschrieben) umgelegt und ergibt<br />
den sogenannten Prognose-Nullfall 2025 (Abb. 3.3). Der Prognose-Nullfall 2025 dient als Vergleichsfall<br />
zu den nachfolgend beschriebenen Planfällen.<br />
Folgende Veränderungen gegenüber dem Analyse-Nullfall 2011 fallen auf:<br />
� Durch die allgemeinen Kfz-Verkehrszuwächse steigt das Kfz-Verkehrsaufkommen auf fast<br />
allen Ortseinfallstraßen (L 510, L 579, L 874, K 50 und K 64) und der B 54 entsprechend der<br />
angenommenen Steigerungsrate von 7 % bis zum Jahre 2025 linear an.<br />
� Es gibt jedoch Ausnahmen hiervon, die aus Verkehrsverlagerungen infolge des Neubaus der<br />
K 50n resultieren.<br />
- Abnahme der Verkehrsstärke der L 510 nördlich der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Altenberge</strong> um rd.<br />
900 [Kfz/24 h]<br />
- Netzbedingte Zunahme der Verkehrsstärke der K 64 nördlich der Bahnhofstraße um rd.<br />
2.500 [Kfz/24 h], da Verkehre der Relation Münster Nordwalde sich von der B 54 –<br />
L 555 auf die B 54 – L 874 – K 50n – K 64 verlagern.<br />
- Nur geringe Zunahme auf der B 54 nördlich der L 579, da Verkehre der Relation Münster<br />
Nordwalde sich von der B 54 – L 555 auf die B 54 – L 874 – K 50n – K 64 verlagern.<br />
Ein nicht unwesentlicher Effekt der K 50n liegt jedoch auch in der Entlastung des innerörtlichen<br />
Straßennetzes in <strong>Altenberge</strong>:<br />
� Rückgang der Verkehrsstärken in der Boakenstiege, Westabschnitt, von 12.600 [Kfz/24 h] im<br />
Analyse-Nullfall 2011 um 6.600 [Kfz/24 h] auf 6.000 [Kfz/24 h]<br />
� Rückgang der Verkehrsstärken in der Bahnhofstraße, westlich K 50/K 50n von 7.600<br />
[Kfz/24 h] um 3.500 [Kfz/24 h] auf 4.100 [Kfz/24 h]<br />
� Rückgang der Verkehrsstärken in der Südstraße, östlich Münsterstraße von 2.400 [Kfz/24 h]<br />
um 500 [Kfz/24 h] auf 1.900 [Kfz/24 h]<br />
� Rückgang der Verkehrsstärken in der Südstraße, westlich Alter Münsterweg von 1.800<br />
[Kfz/24 h] um 500 [Kfz/24 h] auf 1.300 [Kfz/24 h,<br />
� Rückgang der Verkehrsstärken in der Hanseller Straße von max. 3.400 [Kfz/24 h] um 1.200<br />
[Kfz/24 h auf max. 2.200 [Kfz/24 h].<br />
Verkehrsuntersuchung Bebauungsplan Nr. 80 „Krüselblick“ 19
Die Entlastung der Verkehre der Südstraße ist vor allem auf eine Verlegung der Verkehre der<br />
Wohngebiete im Bereich Hanseller Straße in/aus Richtung Münster/B 54 Süd auf die K 50n<br />
zurückzuführen.<br />
Denn durch die direkte Anbindung an die K 50n existiert hier eine (zeitlich) schnellere und teilweise<br />
auch (entfernungsmäßig) kürzere Alternativroute zur bisherigen Verbindung Hanseller Straße – Alter<br />
Münsterweg – Südstraße – Münsterstraße (Richtung Süden).<br />
Der Prognose-Nullfall stellt den Vergleichsfall für die nachfolgenden Planfall-Berechnungen Var. 1 und<br />
2 dar (Abb. 3.3).<br />
Die Planfall-Berechnungen (Var. 1 und 2) basieren grundsätzlich auf derselben Prognose-Fahrtenmatrix<br />
wie der Prognose-Nullfall 2025. Jedoch beinhalten die Planfall-Berechnungen – im Gegensatz zum<br />
Prognose-Nullfall 2025 – zusätzlich das Verkehrsaufkommen des geplanten Wohnbaugebietes<br />
„Krüselblick“.<br />
Verkehrsuntersuchung Bebauungsplan Nr. 80 „Krüselblick“ 20
<strong>Altenberge</strong>, Prognose-Nullfall 2025 (mit K 50n)<br />
4100<br />
5600<br />
3900<br />
18400<br />
4100<br />
7800<br />
5400 4700<br />
5500<br />
7800<br />
2100<br />
6000<br />
2100<br />
2200<br />
7700<br />
700<br />
1100 600<br />
14000<br />
8000<br />
1900<br />
1300<br />
7600<br />
1100<br />
7300<br />
2300<br />
1900<br />
300<br />
9600<br />
6400<br />
100<br />
24100<br />
8400<br />
6600<br />
Planungsbüro Hahm GmbH Bearb.: ALT__P0-2025<br />
gedruckt am: 18.07.11 Straßennetz Raum <strong>Altenberge</strong> Stand 2011 [Kfz / 24h] 1 : 13133
4. Prognose-Planfälle 2025<br />
Die Planfälle beinhalten – im Gegensatz zum Prognose-Nullfall – zusätzlich die Verkehrserzeugung des<br />
geplanten Wohnbaugebietes „Krüselblick“. Ansonsten sind die Fahrtenmatrizen des Prognose-Nullfalls<br />
2025 und aller Prognose-Planfälle 2025 identisch.<br />
4.1 Prognose-Planfall Var. 1 (Abb. 4.1)<br />
Dem Prognose-Planfall Var. 1 liegt ein gegenüber dem Prognose-Nullfall 2025 unverändertes<br />
Straßennetz zugrunde. Das geplante Wohngebiet „Krüselblick“ wird bei dieser Netzvariante<br />
ausschließlich über die vorhandene Stichstraße nördlich des geplanten Kreisverkehrsplatzes L 510 /<br />
L 578 – K 50n an die Münsterstraße erschlossen.<br />
Die Verkehrsstärke in der Stichstraße steigt dadurch von rd. 100 [Kfz/24 h] auf rd. 600 [Kfz/24 h].<br />
Der wohngebietsorientierte Verkehr orientiert sich überwiegend – zu rd. 67 % - in Richtung<br />
Kreisverkehr L 510 / L 874, K 50n. Nur rd. 33 % fließen über die Münsterstraße in Richtung Norden /<br />
Ortszentrum. Dies liegt darin begründet, dass die Fahrtrouten aller Verkehre aus dem Neubaugebiet<br />
„Krüselblick“, die in die Richtung<br />
- B 54 – Münster / BAB A 1<br />
- B 54 – Steinfurt<br />
- L 579 – Laer<br />
- L 874 – Havixbeck<br />
- K 50n – Greven / Nordwalde<br />
orientiert sind, zunächst über die Münsterstraße südlich in Richtung Kreisverkehrsplatz und dann<br />
weiter über L 874, B 54 bzw. über die K 50 verlaufen. Nur Verkehre, die in Richtung Ortszentrum oder<br />
nördliche Ortsteile <strong>Altenberge</strong> oder Borghorst orientiert sind, fahren direkt auf zeitkürzestem Weg<br />
über die Münsterstraße in Richtung Norden. Die Verkehrsbelastung der Münsterstraße nördlich der<br />
Anbindung „Krüselblick“ steigt dadurch gegenüber dem Prognose-Nullfall 2025 um rd. 200 [Kfz/24 h]<br />
an (Abb. 5.1).<br />
Verkehrsuntersuchung Bebauungsplan Nr. 80 „Krüselblick“ 22
4.2 Prognose-Planfall Var. 2 (Abb. 4.2)<br />
Der Prognose-Planfall 2 Var. 2 beinhaltet einen sog. „Durchstich“ zwischen Münsterstraße und Altem<br />
Münsterweg gem. Planskizze Abb. 4.2. Bei den Netzmodellberechnungen wurde ein Ausbau dieser<br />
Haupterschließungsstraße im konventionellen „Trennprinzip“ (Gehweg, Fahrbahn, Gehweg) und<br />
Einbindung in eine großflächige Tempo-30-Zone zugrunde gelegt.<br />
Die Wohnstraßen der Krüselsiedlung werden durch die Haupterschließungsstraße deutlich besser an<br />
die Münsterstraße angebunden als bisher, was zu einer Verkehrsverlagerung der in diesem Bereich<br />
orientierten Quell-/Zielverkehrsströme führt. Die bisherige Stichstraße (Anbindung an die<br />
Münsterstraße) wird dadurch gegenüber dem Planfall Var. 1 um rd. 300 [Kfz/24 h] stärker belastet<br />
(900 statt 600 [Kfz/24 h]), der Südabschnitt des Alten Münsterweges entsprechend um rd. 300<br />
[Kfz/24 h] entlastet (400 statt 700 [Kfz/24 h]). Die Gesamtmenge der Verkehrserzeugung aller<br />
Wohnstraßen der Wohngebiete „Krüselblick“ und Südabschnitt „Alter Münsterweg“ (südlich der<br />
Südstraße) bleibt naturgemäß in beiden Planfällen mit rd. 1.300 [Kfz/24 h] identisch. Lediglich die<br />
Verkehrsverteilung ändert sich infolge einer verändernden Routenwahl:<br />
über Alter Münsterweg über Anbindung<br />
Münsterstraße<br />
Summe<br />
Planfall Var. 1 700 [Kfz/24 h] 600 [Kfz/24 h] 1.300 [Kfz/24 h]<br />
Planfall Var. 2 400 [Kfz/24 h] 900 [Kfz/24 h] 1.300 [Kfz/24 h]<br />
Zusätzliche gebietsfremde Durchgangsverkehre werden durch den „Durchstich“ nicht in diesen<br />
Straßenzug verlagert. Denn diese – theoretisch denkbare – Alternativroute zur Fahrtroute<br />
Bahnhofstraße – Boakenstiege – Münsterstraße (Richtung Süd) weist wesentlich höhere<br />
- Knotenpunktswiderstände (Wartezeiten an vorfahrtsrechtlich nachrangigen<br />
Einmündungen) und<br />
- Streckenwiderstände (30 km/h durchgängig statt 50 km/h auf der langen Münsterstraße,<br />
nur kurzer Abschnitt 20 km/h auf der Boakenstiege)<br />
auf als letztgenannten Fahrtroute, sodass ein Fahrzeitintervall keineswegs entstehen würde und<br />
dementsprechend erstere Fahrtroute („Durchstich“) auch keinen Anreiz für eventuelle gebietsfremde<br />
Verkehre darstellt.<br />
Dies wird vor allem vor dem Hintergrund deutlich, dass der Kreisverkehrsplatz L 510 / L 579 – K 50<br />
durch den Bau der K 50n Südumgehung <strong>Altenberge</strong> nachhaltig entlastet wird und Rückstaus, wie sie<br />
derzeit häufig in den Zufahrten Münsterstraße (Süd) und Boakenstiege vor allem in der<br />
Abendspitzenzeit entstehen, künftig nicht mehr entstehen werden. Damit entfällt auch ein<br />
Hauptgrund für die Entstehung entsprechender Schleichverkehre. Diese Phänomene werden im<br />
Netzmodell durch entsprechende Routenwahl – Algorithmen realitätsnah nachgebildet.<br />
Verkehrsuntersuchung Bebauungsplan Nr. 80 „Krüselblick“ 23
Mehrbelastungen der Wohnstraßen östlich der Münsterstraße / südlich der Boakenstiege infolge des<br />
„Durchstichs“ im Planfall Var. 2 finden somit nicht statt gegenüber dem Planfall Var. 1. Stattdessen<br />
werden<br />
- der Ostabschnitt der Südstraße sowie<br />
- der Südabschnitt des Alten Münsterweges<br />
gegenüber dem Planfall Var. 1 sogar geringfügig (um jew. rd. 300 [Kfz/24 h]) entlastet.<br />
Die Mehrbelastungen betreffen dagegen lediglich den – bereits angemessen ausgewiesenen, da als<br />
Gebietserschließung fungierenden – Westabschnitt der Haupterschließungsstraße, d. h. den<br />
Anbindungsbereich an die Münsterstraße (900 statt 600 [Kfz/24 h]).<br />
Verkehrsuntersuchung Bebauungsplan Nr. 80 „Krüselblick“ 24
5. Untersuchungsfazit<br />
Auf der Basis des vorhandenen Straßennetzmodells für den Raum <strong>Altenberge</strong> / Nordwalde wurden<br />
Netzmodellprognosen zur Feststellung der verkehrlichen Auswirkungen alternativer Erschließungs-<br />
konzepte für das geplante Wohngebiet „Krüselblick“ durchgeführt. Hierfür wurde das Netzmodell<br />
anhand aktueller Daten aus lokalen Verkehrszählungen, 24-Stunden-Verkehrsstärkenmessungen sowie<br />
der Straßenverkehrszählung 2005 – den derzeit noch aktuellen Daten für das klassifizierte Straßennetz<br />
– neu geeicht.<br />
Die Prognose-Netzmodelle beinhalten neben der Fertigstellung der K 50n Südumgehung <strong>Altenberge</strong><br />
auch sämtliche flankierenden Verkehrsberuhigungsmaßnahmen für das innerörtliche Straßennetz, die<br />
nach Bau der K 50n realisiert werden sollen (u.a. „verkehrsberuhigter Geschäftsbereich“ mit 20 km/h<br />
zulässiger Geschwindigkeit in der Boakenstiege zwischen L 510 und Königstraße; zulässige<br />
Geschwindigkeit auf der OD der L 510 (Münsterstraße) nördlich der L 874 künftig 50 km/h (statt heute<br />
70 km/h)).<br />
Fazit der Netzmodellberechnungen für die drei untersuchten Varianten der äußeren Erschließung des<br />
geplanten Wohnbaugebiets „Krüselblick“ ist, dass die von Anwohnern benachbarter Straßen<br />
befürchteten gebietsfremden Durchgangsverkehre auch bei den Varianten 2 und 3 (mit „Durchstich“<br />
zwischen Münsterstraße und Altem Münsterweg) nicht zu erwarten sind.<br />
Die Unterschiede der Verkehrsstärken in den Haupterschließungsstraßen des Wohnquartiers östlich der<br />
Münsterstraße / südlich der Boakenstiege zwischen den Varianten 1 und 2 sind nur in marginalen<br />
Größenordnungen (max. rd. 300 [Kfz/24 h]) zu erwarten. Planungsrelevante Schlussfolgerungen lassen<br />
sich aus derartig geringen Verkehrsstärkenunterschieden nicht ableiten.<br />
Grundsätzlich ist zu konstatieren, dass die Verkehrsstärken in all diesen Straßen – mit Ausnahme des<br />
Westabschnittes der Südstraße - infolge der Entlastungswirkung der K 50n unter 2.000 [Kfz/24 h]<br />
sinken und somit auf Werte, die für Wohnstraßen generell als verträglich einzustufen sind.<br />
Straßenabschnitt<br />
Analyse Prognose Prognose Prognose<br />
Nullfall Nullfall Planfall Planfall<br />
2011 2025 Variante 1 Variante 2<br />
Südstraße Ost 1.800 1.300 1.300 1.000<br />
West 2.400 1.900 1.900 1.900<br />
Königstraße Süd 2.600 2.100 2.100 1.800<br />
Alter Münsterweg Nord 1.800 1.100 1.100 900<br />
Süd 600 600 700 400<br />
Krüselblick Nord - - - 400<br />
Süd 100 100 600 900<br />
Münsterstraße L 510 10.800 6.400 6.600 6.900<br />
Tab. 3.4 Variantenvergleich<br />
Verkehrsuntersuchung Bebauungsplan Nr. 80 „Krüselblick“ 25
Während die Verkehrsstärken somit als Bewertungskriterien für die untersuchten Planfälle keine<br />
entscheidende Rolle spielen, erscheint ein grundsätzlicher netzstruktureller Aspekt für die<br />
verkehrsplanerische Bewertung eher von Bedeutung: die sog. „Netzredundanz“.<br />
Hiermit wird beschrieben, wie viele Alternativrouten für bestimmte Verkehrsbeziehungen existieren.<br />
- Bei Var. 1 existiert nur eine einzige Anbindung des gesamten Wohnbaugebietes<br />
„Krüselblick“ an das Straßenhauptnetz. Im Falle einer Fahrzeughavarie im<br />
Eingangsbereich – z. B. brennendes Fahrzeug – wäre das gesamte Gebiet u. U. nicht<br />
mehr für Not- und Rettungsfahrzeuge erreichbar.<br />
- Die Var. 2 weist dagegen eine Netzredundanz der Größe „2“ auf, d. h. es existieren 2<br />
alternative An- und Abfahrtsrouten von/zum geplanten Wohnbaugebiet.<br />
Eine „redundante“ äußere Erschließung ist grundsätzlich vorteilhaft, um in Notfällen die Erreichbarkeit<br />
des Gebietes zu verbessern.<br />
Gleichzeitig werden mit einer „redundanten“ Erschließung für bestimmte Fahrtrelationen<br />
Umwegfahrten des gebietsorientierten Quell-/Zielverkehrs minimiert, was unter ökologischen Aspekten<br />
(Immissionsschutz, Ressourcenverbrauch) prinzipiell vorteilhaft ist.<br />
Grundsätzlich sind aus verkehrsplanerischer Sicht beide Erschließungsvarianten (Var. 1 und 2) möglich.<br />
Aus den oben dargelegten Gründen wird jedoch die Erschließungsvariante 2 favorisiert.<br />
Aufgestellt:<br />
Osnabrück, 26.07.2011<br />
Th/Sc-10161-14<br />
Planungsbüro Hahm GmbH<br />
Verkehrsuntersuchung Bebauungsplan Nr. 80 „Krüselblick“ 26
A N L A G E N<br />
Verkehrsuntersuchung Bebauungsplan Nr. 80 „Krüselblick“ 27
Al enberge, Prognose-Planfall 2025 - Var. 1 o h n e Durchstich Krüselinde<br />
4200<br />
5600<br />
4000<br />
18300<br />
4100<br />
7900<br />
5400 4700<br />
5400<br />
7900<br />
2100<br />
6000<br />
2100<br />
2200<br />
7800<br />
700<br />
1100 700<br />
14000<br />
8100<br />
1900<br />
1300<br />
7700<br />
1100<br />
7300<br />
2300<br />
1900<br />
300<br />
9700<br />
6600<br />
600<br />
24100<br />
8400<br />
6700<br />
Planungsbüro Hahm GmbH Bearb.: ALT__PF1-2025<br />
gedruckt am: 18.07.11 Straßennetz Raum <strong>Altenberge</strong> Stand 2011 [Kfz / 24h] 1 : 13133
<strong>Altenberge</strong>, Prognose-Planfall 2025 - Var. 2 m i t Durchstich Krüselinde<br />
4200<br />
5500<br />
4100<br />
18300<br />
3900<br />
8000<br />
5400 4800<br />
5700<br />
8000<br />
1800<br />
6100<br />
2100<br />
2200<br />
7900<br />
700<br />
900 400<br />
14000<br />
8200<br />
1900<br />
1000<br />
8400<br />
1100<br />
7300<br />
2300<br />
1900<br />
300<br />
400<br />
9800<br />
900 800<br />
6900<br />
23900<br />
8400<br />
6700<br />
Planungsbüro Hahm GmbH Bearb.: ALT__PF2-2025<br />
gedruckt am: 19.07.11 Straßennetz Raum <strong>Altenberge</strong> Stand 2011 [Kfz / 24h] 1 : 13133