„Rauchgasreinigung an Biomassekraftwerken – ein ... - Rheinkalk
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definieren. Für den Betreiber <strong>ein</strong>er Anlage ist von geringerer Bedeutung, welche<br />
Abscheideleistung mit welchem stöchiometrischen Faktor erreichbar ist, sondern vielmehr der<br />
jährliche Sorbensbedarf, über den sich die Kosten der Ver- und Entsorgung definieren lassen.<br />
An dieser Stelle führt <strong>ein</strong>e Betrachtung der Massenströme (Sorbensbedarf im Verhältnis zur<br />
Brennstoffmenge) zum Ziel. Aus <strong>ein</strong>er Anzahl von 25 in Betrieb befindlichen Anlagen mit <strong>ein</strong>er<br />
jährlichen Durchsatzleistung von ca. 2 Mio t Holz wurde über den Brennstoff<strong>ein</strong>satz und den<br />
Jahresverbrauch <strong>an</strong> Calciumhydroxid in Form von herkömmlichem Kalkhydrat und Sorbacal ®<br />
SP der Bedarf in kg/t Holz ermittelt. Die Daten in Abbildung 8 wurden nach Art des Brennstoffes<br />
und der Feuerung sowie den geltenden Grenzwerte klassiert.<br />
Spezifischer Bedarf [kg/t Holz]<br />
14<br />
13<br />
12<br />
11<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
TA-Luft, A1 - A2 Holz 17. BImSchV,<br />
A1 - A4 Holz<br />
0<br />
Rostfeuerung herk. Rostfeuerung Rostfeuerung herk. Rostfeuerung Wirbelschicht herk. Wirbelschicht<br />
Kalkhydrat Sorbacal® SP Kalkhydrat Sorbacal® SP Kalkhydrat Sorbacal® SP<br />
Max 5,3 2,6 13,3 8,4 6,9 4,4<br />
Min 2,7 1,6 5,0 3,5 6,0 3,1<br />
O 3,8 2,3 9,2 4,8 6,5 3,8<br />
Betriebsdaten aus 26 Anlagen<br />
12<br />
17. BImSchV,<br />
A1 - A4 Holz<br />
Abbildung 8: Spezifischer Sorbensbedarf <strong>an</strong> Trockensorptions<strong>an</strong>lagen für Holzkraftwerke<br />
Die Erhebung beruht auf Daten bis zum Jahr 2004; sie deckt nicht alle Anlagen in Deutschl<strong>an</strong>d<br />
ab und stellt <strong>ein</strong>e stark ver<strong>ein</strong>fachte Sicht dar. Es wird z.B. nicht auf Details der <strong>ein</strong>zelnen<br />
<strong>ein</strong>stufigen trockenen Rauchgasr<strong>ein</strong>igungs<strong>an</strong>lagen <strong>ein</strong>geg<strong>an</strong>gen. Das Ergebnis zeigt jedoch<br />
deutliche Trends auf:<br />
Bei Einsatz von A1 <strong>–</strong> A2 Holz ist generell <strong>ein</strong> niedrigerer Sorbensbedarf notwendig als bei<br />
Einsatz von A1 <strong>–</strong> A4 Holz. Der Verbrauch dieser Anlagen weist <strong>ein</strong>e weitaus geringere<br />
B<strong>an</strong>dbreite auf, was den gleichmäßigeren und geringeren Schadstoff<strong>ein</strong>trag über das Holz<br />
wiederspiegelt. Der Unterschied im Verbrauch zwischen herkömmlichem Kalkhydrat und dem<br />
für die Trockensorption optimierten Sorbens ist deutlich geringer als bei den nach 17. BISchV<br />
arbeitenden Anlagen. Bei diesen wird der Mittelwert von ca. 9,2 kg/t Holz (herkömmliches<br />
Kalkhydrat) durch <strong>ein</strong>e große Streuung charakterisiert. Der Einsatz von Sorbacal® SP<br />
ermöglicht hier, - wie im direkten Vergleich immer wieder festgestellt -, durchgehend niedrigere<br />
Verbräuche, die im Mittel bei 4,8 kg/t Holz liegen. Im direkten Vergleich wurde durch den<br />
Einsatz von Sorbacal ® SP in jedem Falle der Verbrauch erheblich reduziert. Die realisierten<br />
Einsparungen liegen im Bereich von 40 bis 60 %.<br />
Bei den Wirbelschichtfeuerungen liegt der Kalkhydratverbrauch im Mittel bei 6,5 kg/t Holz.<br />
Dieser niedrigere Bedarf spiegelt die niedrigeren Emissionsfrachten für die Rauchgasr<strong>ein</strong>igung<br />
aufgrund der Direkt<strong>ein</strong>bindung von SO2 im Wirbelbett wieder. Auch bei Wirbelschichtfeuerungen<br />
wurde durch den Einsatz von Sorbacal ® SP der Additivbedarf um ca. 42 % gesenkt, was sich in<br />
<strong>ein</strong>em mittleren Bedarf von ca. 3,8 kg/t Holz widerspiegelt.