Klinikum Kemperhof
Klinikum Kemperhof
Klinikum Kemperhof
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Rittal – Referenzbericht<br />
Kühlung entscheidet über Verfügbarkeit<br />
Wie schnell eine Neuinvestition der<br />
IT-Infrastruktur notwendig werden<br />
kann, belegt das Beispiel des <strong>Klinikum</strong><br />
<strong>Kemperhof</strong> in Koblenz. Nach einem<br />
der regelmäßigen Tests der Notstromgeneratoren<br />
fiel die Klimaanlage<br />
des Rechenzentrums wegen Überspannung<br />
aus und auch die bereits<br />
am Limit betriebene USV nahm Schaden.<br />
Eine neue, zukunftssichere Lösung<br />
für Klimatisierung und Stromversorgung<br />
musste her. Heute kühlt der<br />
<strong>Kemperhof</strong> nur noch die Racks und<br />
nicht mehr den ganzen Raum. Im Mai<br />
2006 brachte das Systemhaus ALEX<br />
aus Koblenz, welches in IT-Fragen<br />
beratend für das <strong>Klinikum</strong> <strong>Kemperhof</strong><br />
tätig ist, Rittal und RimatriX5 ins Spiel.<br />
In jeder Klinik müssen die Diesel-<br />
Notstromgeneratoren regelmäßig getestet<br />
werden, damit diese im Ernstfall<br />
auch betriebsbereit sind. „Wenn die<br />
Diesel ans Netz gehen, entstehen<br />
mitunter Spannungsspitzen, die bei<br />
empfindlicher Elektronik große Schäden<br />
anrichten können“, erklärt Rafael<br />
Jankowski, stellvertretender IT-Leiter<br />
der Klinik. „Im ersten Moment sind die<br />
Phasen nicht synchron mit der Netzstromversorgung<br />
und in unserem Fall<br />
hat diese Überspannung die Steuerplatine<br />
der Raumklimatisierung unseres<br />
Rechenzentrums beschädigt. Dabei<br />
fiel uns auf, dass auch die Unterbrechungsfreie<br />
Stromversorgung<br />
(USV) nicht mehr fehlerfrei arbeitete,<br />
denn sie hätte die Netzfehler normalerweise<br />
von den Servern fernhalten<br />
müssen. Ob dieser Fehler von der<br />
Überlast oder der stark angestiegenen<br />
Temperatur ausgelöst wurde, ließ<br />
sich im Nachhinein nicht mehr feststellen.“<br />
Durch die Spannungsspitzen<br />
stürzten die Server ab und mussten<br />
neu gestartet werden. Wieder in Betrieb<br />
stellte sich schnell heraus, dass<br />
es schwierig werden würde, die<br />
Raumtemperatur in einem Bereich zu<br />
halten, bei dem die Server noch korrekt<br />
arbeiten. Und die Klimaanlage<br />
ließ sich mangels Ersatzteil nicht am<br />
gleichen Tag reparieren. Eine Vielzahl<br />
von großen Ventilatoren bemühten<br />
sich übergangsweise - vergeblich. Der<br />
Serverraum liegt unterirdisch und bietet<br />
keine Möglichkeit zum Lüften.<br />
Mehr als 30°C Raumtemperatur waren<br />
schnell erreicht, daher mussten<br />
die Server erneut abgeschaltet werden<br />
bis zwei mobile Leih-Klimageräte<br />
vor Ort waren. Angenehmes Klima für<br />
die Server Redundanz ist das Stichwort,<br />
unter dem die angestrebte neue<br />
Lösung stehen sollte, denn Rafael<br />
Jankowski wollte einen solchen GAU<br />
kein zweites Mal erleben. Viele Prozesse<br />
des kaufmännischen Klinik-<br />
Informations-Systems (KIS) ließen<br />
sich leicht nacherfassen, so dass der<br />
Schaden zunächst nicht allzugroß<br />
war. Aber mit dem Einstieg in die digitale<br />
Radiologie, der bereits in Planung<br />
ist, wäre ein IT-Systemausfall nicht<br />
mehr tolerierbar. Diese Bildarchivierungs-<br />
und<br />
Kommunikationssysteme in der Medizin<br />
laufen unter der Sammelbezeichnung<br />
Picture Archiving and Communication<br />
System (PACS) und liefern die<br />
Daten für Radiologische Informations-<br />
Systeme (RIS). Sie müssen ebenso<br />
wie ihre Archive stets online verfügbar<br />
sein, da davon unter Umständen<br />
Menschenleben abhängen können.<br />
„Die alte Raumklimatisierung war<br />
schon länger an ihrer Leistungsgrenzen<br />
angekommen“, so Rafael Jankowski<br />
weiter. „Durch die geringe<br />
Raumgröße konnten wir keine geregelte<br />
Luftumwälzung mit kalten und<br />
warmen Zonen garantieren, so dass<br />
man sich als Folge hinter den Servern<br />
im Rack leicht die Haare hätte trocken<br />
föhnen können. Da es in jeder Klinik
leistungsfähige Kältekreisläufe mit<br />
redundanten Kältemaschinen gibt,<br />
drängte sich uns die Lösung mit Luft-<br />
Wasser-Wärmetauschern von Rittal<br />
quasi auf, die wir bereits auf der Ce-<br />
BIT 2006 gesehen hatten.“ Mehrere<br />
Gründe sprechen aus Sicht des Kunden<br />
für die Wahl der so genannten<br />
Liquid Cooling Packages (LCP) von<br />
Rittal. Zum Einen ist es das Mikroklima<br />
im Rack. Es muss nicht mehr ein<br />
ganzer Raum gekühlt werden. Gleichzeitig<br />
sinkt das Risiko von Wärmenestern<br />
im Rack, das normalerweise mit<br />
jedem zusätzlichem Server immer<br />
weiter ansteigt. Durch die beiden Rittal<br />
LCPs wird die Luft horizontal in<br />
den vier Racks umgewälzt, so dass<br />
auf allen Höheneinheiten die gleichen<br />
guten klimatischen Bedingungen<br />
herrschen. Ein weiterer Vorteil ist aus<br />
Sicht von Rafael Jankowski, dass sich<br />
bei der Rittal-Lösung, die seitlich zwischen<br />
den Racks angereiht ist, die<br />
Kühlleistung sehr leicht durch entsprechende<br />
Kühlmodule skalieren<br />
lässt. Mit diesem getrennten Aufbau<br />
passten die 600mm breiten Racks<br />
auch leicht durch die engen Türen im<br />
Keller des <strong>Klinikum</strong>s. Alternative Angebote<br />
scheiterten schon daran und<br />
boten darüber hinaus nicht die geforderte<br />
Redundanz. „Redundanz im<br />
Kühlkonzept haben wir durch je zwei<br />
Kühlmodule im LCP realisiert, denn<br />
jedes einzelne reicht uns derzeit aus,<br />
um die Systeme temperaturseitig im<br />
‚grünen’ Bereich zu halten. Mit der<br />
Option, ein drittes Modul pro LCP einzusetzen,<br />
ist die Installation zukunftssicher<br />
und wächst mit den Anforderungen.“<br />
Der Wasserkreislauf des Rechenzentrums<br />
ist über einen Wasser-<br />
Wasser-Wärmetauscher mit dem Klinikkreislauf<br />
verbunden. Die Inbetriebnahme<br />
erfolgte im Frühjahr 2007 und<br />
ging problemlos vonstatten, nachdem<br />
Verunreinigungen im neu installierten<br />
kleinen Wasserkreislauf entfernt waren.<br />
Diese entstanden, weil das Installationsunternehmen<br />
beim Befüllen<br />
nicht auf die geforderte, höchste<br />
Reinheit des Wassers geachtet und<br />
Brunnenwasser eingefüllt hatte, dass<br />
zunächst zu Verstopfungen führte.<br />
Die Verantwortlichen im <strong>Kemperhof</strong><br />
sind zufrieden mit der neuen Kühllö-<br />
sung, denn wo vorher heiße Luft auf<br />
der Rückseite der Server austrat,<br />
bleibt heute alles kühl. Die LCPs werden<br />
über das Rittal-eigene Überwachungssystem<br />
CMC-TC gesteuert und<br />
überwacht. Aus den bereitgestellten<br />
Informationen über Kühlmitteltemperatur,<br />
Racktemperatur und Lüftersteuerung<br />
wissen die Systemadministratoren,<br />
dass die Lösung noch lange nicht<br />
ausgelastet ist, denn die Lüfter schal-<br />
ten sich nach wie vor sehr häufig ab,<br />
sobald die Solltemperatur erreicht ist.<br />
Weil sich die Kühlung massiv auf die<br />
Verfügbarkeit des Rechenzentrums<br />
auswirkt, haben die IT-Spezialisten<br />
deren Betrieb zusätzlich gesichert.<br />
Gleichzeitig mit den LCPs wurde auch<br />
eine neue modulare Online-USV von<br />
Rittal installiert. Diese ist nicht nur ebenfalls<br />
aus zwei redundanten Modulen<br />
innerhalb eines USV-Racks aufgebaut,<br />
sondern sichert neben dem<br />
Server-Betrieb auch die Stromversorgung<br />
der Lüfter in den LCPs. Jankowski<br />
weiter: „Damit haben wir einen<br />
weiteren potenziellen single point of<br />
failure eliminiert. Der einzige Punkt,<br />
wo Strom auch in der Kühlung benötigt<br />
wird, ist nun ebenfalls USVgesichert.“<br />
Rittal verfolgt auch bei unterbrechungsfreien<br />
Stromversorungen<br />
ein modulares Konzept. Redundanz<br />
und Modularität sind im gleichen Rack<br />
möglich, das minimiert die Investitionskosten.<br />
Gleichzeitig lässt sich die<br />
USV mit den Modulen sehr leicht dimensionieren,<br />
ohne dass für zukünftige<br />
Anwendungen bereits teure Leistung<br />
„auf Vorrat“ installiert werden<br />
muss. Im Gegensatz zum Vorgängermodell<br />
ist die neue USV im <strong>Kemperhof</strong><br />
eine echte Online-USV mit der<br />
so genannten Doppelwandler-Technik<br />
der Kategorie IEC 62040-3. Sie erfüllt<br />
den höchsten Klassifizierungscode<br />
Rittal GmbH & Co. KG • Postfach 1662 • D-35726 Herborn<br />
Telefon +49(0)2772 505-0 • Telefax +49(0)2772 505-2319 • eMail: info@rittal.de • www.rittal.de<br />
VFI-SS-111 (Voltage and Frequency<br />
Independent) und schützt zuverlässig<br />
vor Stromausfall und Spannungsspitzen<br />
sowie vor Frequenzschwankungen,<br />
Spannungsstößen und Oberschwingungen.<br />
Erfahrungen lehren,<br />
dass eine solche vollständige Absicherung<br />
unabdingbar ist, wenn maximale<br />
Verfügbarkeit gefordert wird. Die<br />
gesamte Stromversorgung der<br />
Verbraucher läuft über die USV. Ein<br />
Gleichrichter glättet die Eingangsnetzspannung<br />
– auch, um die Batterie<br />
zu laden – und der nachgeschaltete<br />
Wechselrichter sorgt für eine perfekte,<br />
sinusförmige Ausgangsspannung. Da<br />
beide USV Module mit derzeit je 15<br />
kW Leistung alle Funktionsbausteine<br />
enthalten, ist jeder für sich in der Lage,<br />
die benötigte Leistung unabhängig<br />
vom anderen Modul bereitzustellen.<br />
Fazit Krankenhaus und IT wachsen<br />
immer enger zusammen. Die Einführung<br />
des PACS ist bereits beschlossene<br />
Sache im <strong>Kemperhof</strong>. Dann<br />
müssen auch die Massenspeicher-<br />
Archive entsprechend gesichert werden,<br />
denn ohne deren Funktion könnten<br />
im Notfall weder Röntgenbilder<br />
noch CTs oder MRTs erstellt werden.<br />
Oder einfach gesagt: Ohne Strom und<br />
Klimatisierung keine IT. Rafael Jankowski<br />
resümiert: „Wir haben durch<br />
die getätigte Investition nun eine optimal<br />
gesicherte IT-Infrastruktur für<br />
unseren Serverraum aufgebaut. Besonders<br />
das Klimakonzept begeistert<br />
uns täglich aufs Neue. Ich habe unsere<br />
Erfahrungen bereits an befreundete<br />
RZ-Betreiber weitergegeben, denn<br />
flexibler kann man das Thema nicht<br />
lösen. Gleichzeitig sind die Betriebskosten<br />
extrem günstig, weil jedes<br />
Krankenhaus sowieso über einen leistungsstarken<br />
Kühlkreislauf verfügt.<br />
Und unsere Facility Manager haben<br />
bei Messungen festgestellt, dass ‚das<br />
bisschen’ Wärme aus unserem Rechenzentrum<br />
im großen Kreislauf<br />
kaum nachgewiesen werden kann.<br />
Sprich: Es kostet kaum mehr, diese<br />
Kälteleistung bereitzustellen.“