600 Jahre in Vorarlberg: Die Familie Wehinger Schwäbischer - IGAL
600 Jahre in Vorarlberg: Die Familie Wehinger Schwäbischer - IGAL
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Das Geschlecht<br />
der Weh<strong>in</strong>ger:<br />
<strong>600</strong> <strong>Jahre</strong><br />
<strong>Vorarlberg</strong>er<br />
<strong>Familie</strong>ngeschichte<br />
Immer mehr Menschen möchten erfahren, woher ihre Wurzeln stammen.<br />
Interessant ist, dass dabei auch viele junge Menschen sich <strong>in</strong>zwischen<br />
für die <strong>Familie</strong>nforschung begeistern lassen. Zahlreiche Sippenbücher<br />
wurden <strong>in</strong>zwischen geschrieben und <strong>Familie</strong>ndynastien erforscht. Selten<br />
gel<strong>in</strong>gt es jedoch, se<strong>in</strong>e <strong>Familie</strong>ngeschichte so komplex aufzuarbeiten,<br />
wie dies Dr. Herbert Weh<strong>in</strong>ger aus Altach mit der eigenen <strong>Familie</strong> zustande<br />
gebracht hat. <strong>600</strong> <strong>Jahre</strong> Zeitgeschichte und spannende E<strong>in</strong>zelschicksale<br />
wurden so zusammengetragen.<br />
<strong>Die</strong> Erfassung dieser großen <strong>Familie</strong>ngeschichte<br />
<strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> begann<br />
mit der Datensammlung der Weh<strong>in</strong>ger-<strong>Familie</strong>n<br />
<strong>in</strong> Röthis.<br />
In unserer vierten Ausgabe <strong>in</strong> der Reihe<br />
bedeutender <strong>Familie</strong>n aus <strong>Vorarlberg</strong>,<br />
stellen wir dieses Mal das Geschlecht der<br />
<strong>Familie</strong> Weh<strong>in</strong>ger aus Röthis vor. Um 1400<br />
beg<strong>in</strong>nt die <strong>600</strong>jährige familiengeschichtliche<br />
Entwicklung <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> und wenn<br />
man das Geschlecht der „Herren von<br />
Weh<strong>in</strong>gen“ aus dem süddeutschen Ort<br />
Weh<strong>in</strong>gen noch berücksichtigt, so kann<br />
man mit deren ersten Erwähnung im 12.<br />
Jahrhundert auf rund 800 <strong>Jahre</strong> <strong>Familie</strong>ngeschichte<br />
zurückblicken. Der Nachfahre<br />
Dr. Herbert Weh<strong>in</strong>ger, Mitglied der <strong>IGAL</strong>,<br />
hat die Geschichte se<strong>in</strong>er Vorfahren <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em 500 Seiten umfassenden Buch<br />
aufgearbeitet.<br />
(c) <strong>IGAL</strong> | Nr.4/10/2011, Seite 2<br />
Als Herbert Weh<strong>in</strong>ger vor ca. 10<br />
<strong>Jahre</strong>n begann, die bis dah<strong>in</strong> von<br />
se<strong>in</strong>en Vorfahren gesammelten<br />
Daten zu sichten, wurde ihm schnell<br />
klar, dass er bei se<strong>in</strong>er <strong>Familie</strong>nforschung<br />
nicht nur im Raum Röthis<br />
suchen muss, sondern dass ihn<br />
se<strong>in</strong> Weg schnell auch <strong>in</strong>s benachbarte<br />
Ausland und <strong>in</strong> die anderen<br />
österreichischen Regionen führt. So<br />
kann Herbert Weh<strong>in</strong>ger heute se<strong>in</strong>e<br />
frühesten Fundstellen der Weh<strong>in</strong>ger<br />
um 1400 ansetzen.<br />
Zur Geschichte der Weh<strong>in</strong>ger <strong>in</strong><br />
<strong>Vorarlberg</strong> gehört aber auch e<strong>in</strong>e<br />
weitere Betrachtung - nämlich die<br />
des Geschlechts der „Herren von<br />
Weh<strong>in</strong>gen“, die vom Ende des 12.<br />
Jahrhunderts bis zum Ende des<br />
16. Jahrhunderts<br />
im schwäbischen<br />
Raum, im Osten des<br />
heutigen Öster-reich<br />
und <strong>in</strong> Tirol Bedeutung<br />
erlangt hatten.<br />
Nachdem die<br />
„Herren von Weh<strong>in</strong>gen“<br />
bereits schon<br />
um das Jahr 1200<br />
nachweisbar s<strong>in</strong>d,<br />
könnte der geschichtliche Bogen<br />
der <strong>Familie</strong> sogar auf 800 <strong>Jahre</strong><br />
ausgeweitet werden.<br />
Im Ehebuch der Pfarre Röthis wurden<br />
im <strong>Jahre</strong> 1783 Johann Georg Weh<strong>in</strong>ger<br />
aus Weiler und die Witwe<br />
Maria Frick, geborene Wilhelm, als<br />
Ehepartner e<strong>in</strong>getragen. Mit diesem<br />
E<strong>in</strong>trag fand der <strong>Familie</strong>nname der<br />
Weh<strong>in</strong>ger zum ersten Mal E<strong>in</strong>gang<br />
<strong>in</strong> die Pfarrmatriken von Röthis und<br />
so kann man auch davon ausgehen,<br />
dass Johann Georg Weh<strong>in</strong>ger<br />
der Stammvater aller Weh<strong>in</strong>ger von<br />
Röthis ist.<br />
Obwohl die Weh<strong>in</strong>ger erst seit<br />
228 <strong>Jahre</strong> <strong>in</strong> Röthis sesshaft s<strong>in</strong>d,<br />
gehören sie trotzdem zu den ältesten<br />
<strong>Familie</strong>n des Landes. Träger dieses<br />
Namens können <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> schon<br />
<strong>in</strong> der Mitte des 15. Jahrhunderts<br />
nachgewiesen werden. In bisherigen<br />
Darstellungen wurde wiederholt<br />
darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass Hans<br />
Jäger, genannt der Wäh<strong>in</strong>ger, als<br />
Landammann von Dornbirn <strong>in</strong> drei<br />
Urkunden als Siegler aufsche<strong>in</strong>t, so<br />
im <strong>Jahre</strong> 1432 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Dornbirner<br />
Fortsetzung auf Seite 3<br />
Bild oben: Vermutlich erste Niederlassungen<br />
<strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> im <strong>Jahre</strong> 1400.<br />
Thomas Weh<strong>in</strong>ger wird 1466 als Anra<strong>in</strong>er<br />
auf Fraxen erwähnt. Urbar der Heilig-Kreuz-Pfründe<br />
Feldkirch. - Bild unten<br />
l<strong>in</strong>ks: <strong>Die</strong> Burg Harras bei Weh<strong>in</strong>gen,<br />
Landkreis Tuttl<strong>in</strong>gen, auf der das Rittergeschlecht<br />
„von Weh<strong>in</strong>gen“ wohnte.