27.05.2012 Aufrufe

600 Jahre in Vorarlberg: Die Familie Wehinger Schwäbischer - IGAL

600 Jahre in Vorarlberg: Die Familie Wehinger Schwäbischer - IGAL

600 Jahre in Vorarlberg: Die Familie Wehinger Schwäbischer - IGAL

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Fortsetzung von Seite 3<br />

Fortsetzung von Seite 3<br />

Bischof von Freis<strong>in</strong>g, der oft wie<br />

Mauritius, der Anführer e<strong>in</strong>er aus<br />

ägyptischen Christen bestehenden<br />

Legion, als Mohr mit zackiger Krone<br />

dargestellt wurde. Bischof Berthold<br />

von Weh<strong>in</strong>gen ist am 7. September<br />

(c) <strong>IGAL</strong> | Nr.4/10/2011, Seite 4<br />

Monumentalwerk zur<br />

Weh<strong>in</strong>ger <strong>Familie</strong>ngeschichte<br />

Autor Dr. Herbert Weh<strong>in</strong>ger<br />

Dr. Herbert Weh<strong>in</strong>ger folgte <strong>in</strong> rund<br />

sechsjähriger Arbeit den Spuren se<strong>in</strong>er<br />

Vorfahren. Entstanden ist daraus e<strong>in</strong>e<br />

umfangreiche Dokumentation über die<br />

<strong>Familie</strong>ngeschichte der Weh<strong>in</strong>ger <strong>in</strong><br />

<strong>Vorarlberg</strong>, die auch landeskundliche<br />

Bedeutung hat. Entstanden ist daraus<br />

e<strong>in</strong> mehr als 500seitiges Buch, das die<br />

umfassende Geschlechterfolge der <strong>Familie</strong>ngeschichte<br />

offenlegt.<br />

<strong>Die</strong> erste urkundliche Erwähnung e<strong>in</strong>es<br />

Weh<strong>in</strong>gers <strong>in</strong> <strong>Vorarlberg</strong> datiert bereits<br />

aus dem Jahr 1465. Aber bereits um<br />

1400 muss e<strong>in</strong> Weh<strong>in</strong>ger auf dem Viktorsberg<br />

angrenzend an das Klostergut<br />

e<strong>in</strong>en Bauernhof bewirtschaftet haben.<br />

Von Viktorsberg aus breitete sich die<br />

Sippe dann über die Höhenlagen des<br />

1410 <strong>in</strong> Wien an der Pest gestorben.<br />

Er wurde im Kreuzgang des Stiftes<br />

Klosterneuburg <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Hochgrab<br />

aus rotem Salzburger Marmor <strong>in</strong> der<br />

„Weh<strong>in</strong>ger- oder Freis<strong>in</strong>ger-Kapelle“<br />

begraben. Hier wurde bereits 1394<br />

auch se<strong>in</strong> Bruder beigesetzt.<br />

Georg Weh<strong>in</strong>ger verlangte vom Kloster<br />

Viktorsberg den Ansitz „Hanenberg“<br />

1782 hat der damals 31-jährige<br />

Vorfahre Georg Weh<strong>in</strong>ger Aufsehen<br />

erregt, weil er vor dem Vogteiamt<br />

<strong>in</strong> Feldkirch unter Bezugnahme auf<br />

das Pragmatikalgesetz von 1684<br />

vom Kloster Viktorsberg die Abtretung<br />

des Edelsitzes Hanenberg <strong>in</strong><br />

Weiler (siehe Abbildung S.3 oben)<br />

verlangte. Der Hanenberg <strong>in</strong> Weiler<br />

war 1765 um 4.000 fl. (Gulden) vom<br />

Kloster Viktorsberg gekauft worden.<br />

<strong>Die</strong>ser Verkauf widersprach jedoch<br />

dem Pragmatikalgesetz von 1684.<br />

Unter dem Begriff der „Toten Hand“,<br />

die vor allem Kirchen, Klöster und<br />

Pfründen betrafen, wurde der<br />

Grundbesitz durch das Anfallsrecht<br />

für jedermann entzogen. <strong>Die</strong>s<br />

bedeutete, dass jeder, der dem<br />

Kloster zum<strong>in</strong>dest den Schätzpreis<br />

anbot, erzw<strong>in</strong>gen konnte, dass ihm<br />

die Liegenschaft überlassen werden<br />

musste.<br />

Georg Weh<strong>in</strong>ger heiratete am 17.<br />

November 1783 <strong>in</strong> Röthis Maria<br />

Wilhelm. Damit war Georg auch<br />

derjenige, der das Geschlecht der<br />

Weh<strong>in</strong>ger nach Röthis brachte und<br />

ist damit der Begründer der Weh<strong>in</strong>ger-L<strong>in</strong>ie<br />

<strong>in</strong> Röthis.<br />

RÖFIX - heute e<strong>in</strong> Weltunternehmen<br />

<strong>Die</strong> Geschichte der Röfix AG reicht<br />

bis 1888 zurück. Damals errichteten<br />

Josef und Me<strong>in</strong>rad Weh<strong>in</strong>ger<br />

am heutigen Standort <strong>in</strong> Röthis e<strong>in</strong>e<br />

Ziegel- und Kalkbrennerei. Später<br />

mischten dann die Brüder Josef,<br />

Ludwig und Hermann Weh<strong>in</strong>ger<br />

Bild oben l<strong>in</strong>ks: Landammann<br />

Zacharias Weh<strong>in</strong>ger<br />

(1654-1727). Er war<br />

Dornbirner Geme<strong>in</strong>deoberhaupt<br />

(1692-1697).<br />

Fünf Geme<strong>in</strong>de- oder<br />

Landammänner brachte<br />

die Dornbirner Weh<strong>in</strong>ger-Sippe<br />

im 16. und<br />

17. Jahrhundert hervor.<br />

- Bild unten l<strong>in</strong>ks: Aloisia<br />

Weh<strong>in</strong>ger. Mit der Gitarre<br />

<strong>in</strong> der Hand meisterte sie<br />

ihre Schicksalsschläge.<br />

<strong>Vorarlberg</strong>er Rhe<strong>in</strong>tals <strong>in</strong> verschiedene<br />

Talschaften aus.<br />

Das im Hohenemser Bucher-Verlag erschienene<br />

Buch ist im Buchhandel, im<br />

Geme<strong>in</strong>deamt Röthis sowie beim Autor<br />

unter Telefon 05576-72196 erhältlich.<br />

„<strong>Die</strong> Weh<strong>in</strong>ger – <strong>600</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Vorarlberg</strong>er<br />

<strong>Familie</strong>ngeschichte“, 504 Seiten, 159<br />

Abbildungen, Bucher-Verlag Hohenems<br />

2009 (ISBN 978-3-902612-09-0).<br />

Sand, Kalk und Zement und lieferten<br />

so 1968 den ersten Trockenmörtel.<br />

Heute nimmt das Unternehmen<br />

e<strong>in</strong>e Spitzenstellung <strong>in</strong> der Bau-<br />

Technologie e<strong>in</strong>. In den Sechzigerjahren<br />

kam es dann zur E<strong>in</strong>führung<br />

der bekannten Marke Röfix.<br />

E<strong>in</strong>e starke Frau: Aloisia Weh<strong>in</strong>ger<br />

Aloisia Weh<strong>in</strong>ger, die Großmutter<br />

des Chronisten, kam als zweites<br />

K<strong>in</strong>d des Mart<strong>in</strong> Walser und der<br />

Anna Maria Gme<strong>in</strong>er am 2. Mai<br />

1869 zur Welt und heiratete 1893<br />

Johann Weh<strong>in</strong>ger aus Röthis.<br />

Aloisia musste im Laufe ihres Lebens<br />

den Tod von sechs eigenen K<strong>in</strong>dern<br />

überw<strong>in</strong>den. Sie verlor ihre Tochter<br />

Aloisia 1896 e<strong>in</strong>en Tag nach deren<br />

Geburt, e<strong>in</strong>e zweite Tochter Aloisia<br />

wurde nur dreie<strong>in</strong>halb Monate alt,<br />

ihr jüngster Sohn Mart<strong>in</strong> Emil starb<br />

mit 18 <strong>Jahre</strong>n an den Folgen e<strong>in</strong>er<br />

Hirnhautentzündung, ihre Tochter<br />

Berta starb im Alter von erst 42<br />

<strong>Jahre</strong>n, ihr zweitjüngster Sohn<br />

August starb mit 41 <strong>Jahre</strong>n <strong>in</strong> russischer<br />

Kriegsgefangenschaft und<br />

ihre älteste Tochter Anna Maria<br />

starb am 5. August 1949 als Dom<strong>in</strong>ikaner-Schwester<br />

<strong>in</strong> Altenstadt.<br />

Ihre schweren Schicksalsschläge<br />

meisterte Aloisia am besten mit<br />

der Gitarre <strong>in</strong> der Hand und konnte<br />

darüber h<strong>in</strong>aus vielen Menschen<br />

Mut und Zuversicht vermitteln.<br />

Kontakt:<br />

Dr. Dr. Herbert H. Weh<strong>in</strong>ger, Weh<strong>in</strong>ger, <strong>IGAL</strong> <strong>IGAL</strong><br />

E-Mail:<br />

weh<strong>in</strong>ger.herbert@igal.at

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!